Fundraising?

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Moderator: eddi

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ewigesleben
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Fundraising?

Beitrag von ewigesleben »

Hallo und Guten Morgen!

Mich würden Eure Meinungen zum Thema "Christliches Fundraising" interessieren. Damit meine ich z.B. das Eintreiben von Spendengeldern zum Gemeindebau oder ähnliches. Mich beschäftigt das Thema schon länger und ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll. Einerseits werden christliche Biographien wie die von Georg Müller propagiert, der für die Einrichtung seiner Waisenhäuser sich allein von Gott abhängig machte und wohl NIE auf den Gedanken gekommen wäre, das Geld von Menschen zu erbitten. Andererseits hört man ständig von Spendenaufrufen um dieses oder jenes Projekt zu finanzieren.
Ich habe wirklich Bauchschmerzen bei diesen Aktionen, da sie meiner Meinung dem widersprechen, was Gott in seinem Wort sagt. Da lesen wir doch von Glauben ("Habt Glauben an Gott!") und von Gebet ("Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden!").

Ich verstehe nicht, wie Fundraising und Glaube zu vereinbaren sind, aber vielleicht könnt Ihr mir sagen, wie Ihr darüber denkt. Es würde mich sehr freuen und mir helfen.

Viele Grüße,
Maria
»Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?«
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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Wenn dich also jemand bittet (vorrausgesetzt Du Habest etwas) dann bekommst du "Bauchweh" und magst nichts geben ?

Wer aber den zeitlichen Lebensunterhalt hat und seinen Bruder darben sieht und sein Herz vor ihm zuschließt, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?

18Kindlein, lasset uns nicht mit Worten lieben, noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit!

(1. Johannes 3 vers 17+18)

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

$:)
Zuletzt geändert von Leo_Sibbing am 22.12.2021 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Nun sie hat doch geschrieben:
...Andererseits hört man ständig von Spendenaufrufen um dieses oder jenes Projekt zu finanzieren. ...
Dies oder jenes Projekt kann aber nunmal auch sein eben für Brüder welche "darben"
Oder auch für Opendoorsprojekte wo es um verfolgte Christen geht, diese freizukaufen, aus den islamischen Gefängnissen oder diese eben wirklich hungern müssen weil sie in Ländern der dritten Welt leben ect....

Darum:

Wer aber den zeitlichen Lebensunterhalt hat und seinen Bruder darben sieht und sein Herz vor ihm zuschließt, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?

18Kindlein, lasset uns nicht mit Worten lieben, noch mit der Zunge, sondern in der Tat und Wahrheit!

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ewigesleben
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Beitrag von ewigesleben »

Vielen Dank für Eure Antworten!
Leo, Du hast mich verstanden :-) Genau das meine ich. Es geht mir nicht um Mangel leidende Menschen und nicht um Open-Doors-Projekte oder Mission.
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(1.Kor.15,54-55)

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Ahja...um was dann für "Projekte" ?
Genauere Spezifierung ist immer vorteilhaft als wenn man vorbehaltlos alles ablehnt.
Georg Müller propagiert, der für die Einrichtung seiner Waisenhäuser sich allein von Gott abhängig machte und wohl NIE auf den Gedanken gekommen wäre, das Geld von Menschen zu erbitten. Andererseits hört man ständig von Spendenaufrufen um dieses oder jenes Projekt zu finanzieren.
Bezüglich Georg Müller muss man aber sagen dass damals eben nicht SO VIELE solcher Projekte waren wie es heute der Fall ist.
GOTT legt den Geschwistern aufs Herz für was sie was geben.
Mittlerweile gibt es aber doch unzählige solcher Projekte wie dies von Georg Müller und ALLE benötigen unbedingt zum weiterexestieren das Geld.
So gesehen macht es durchaus Sinn für die einzelnen Projekte zu werben, der Christ der Spenden will bringt es dann vor GOTT und GOTT gibt ihm ins Herz für welches Projekt er sich dann entscheiden soll.
Denn du kannst unmöglich ALLE Projekte gleichzeitig finanziel unterstützen.

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Maria,

dieses Thema ist wirklich sehr komplex.
Um dieser Sache halbwegs gerecht zu werden, wäre es wirklich hilfreich, wenn du konkreter formulieren kannst:
Was ist dir wichtig? Um was geht es nicht?

Allein, wenn ich mir 1. Kor. 9 anschaue, dann sind die Gedanken dort sehr vielschichtig. Ich käme auch nicht auf die Idee, dass ein Paulus hier in Sachen "Mangel leiden" spricht.

Lutz

ewigesleben
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Beitrag von ewigesleben »

Hallo,

ich gebe natürlich gerne noch ein paar Infos.
Nehmen wir an, es geht um eine Gemeindegründungsarbeit. Ein paar Jahre (2-3) wird die Gemeindegründung vorbereitet, ohne das Treffen (Bibelstunde, Gottesdienst etc.) stattfinden. Im Vorfeld wird jedoch "Fundraising" betrieben. Dabei wird unter anderem so viel Geld eingebracht, dass ein Büro in Top-Lage für den zukünftigen Prediger auf Dauer finanziert werden kann (Miete). Dann wird "Fundraising" für potentielle Gemeinderäumlichkeiten betrieben (Top-Lage),die keine geringen Mietkosten haben. Hierbei ist eben noch nicht klar, wie viele Personen die Gemeinde überhaupt haben wird. Es ist jedoch ein kleiner Kreis von Leuten da, die sich für die Neugründung interessieren.

Für mich stellt sich das Problem, dass man 1. noch gar nicht weiß, wie stark die Gemeinde an Personen sein wird, da sie sich doch eigentlich (zumindest irgendwann) finanziell selbst tragen und nicht von Spenden abhängig sein bzw. sich nicht durch Spenden sämtliche (nicht gerade geringe) Mietkosten alleine tragen sollte. 2. frage ich mich, ob es nicht sinnvoller ist, eine Gemeindegründungsarbeit im kleinen, bescheidenen Rahmen zu beginnen. Z.B. mit einem Bibelkreis, wo sich zunächst Leute finden, die auch für die Arbeit gemeinsam beten und den HERRN um Rat fragen für alle bevorstehenden Fragen, bevor große Finanzierungsprojekte in die Wege geleitet werden.

Es ist vielleicht auch eine Frage, wie man an eine Gemeindegründung herangeht. Für mich war es immer selbstverständlich, im kleinen Rahmen anzufangen, also mit Bibelkreis, quasi als Hausgemeinde, zu beten und dann im HERRN gemeinsam Schritte voranzugehen.
Aber vielleicht habe ich auch falsche Vorstellungen, ich lasse mich gerne korrigieren, daher bin ich dankbar für weitere Meinungen zu dem Thema.

Viele Grüße,
Maria
»Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?«
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lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Maria,

eine solche Vorgehensweise fällt mir auch schwer in der Schrift zu finden. Ist sie deswegen schon eine falsche? Ich denke, dass diejenigen sich etwas dabei gedacht haben und da wird man nicht umhin kommen, um Erklärung zu bitten.

Wenn ich an Familiengründung denke, dann hätte ich da weniger Probleme – erst das Nest zimmern sozusagen, bevor der „Nachwuchs“ sich einstellt.
Das heißt natürlich nicht, dass ich zwangsläufig so vorgehen muss.

Handelt es sich um eine Gemeindegründung?
Ich denke es handelt sich um die Schaffung äußerer Rahmenbedingungen und vielleicht gibt es Gründe, die so gewichtig sind – erst den Rahmen zu schaffen und dann zu warten.
Es gibt Regionen, in denen häusliche Zusammenkünfte aus welchen Gründen auch immer einfach nicht gewünscht werden. Hier würde die „Hausvariante“ ein Hindernis darstellen. Für uns mag es vielleicht eigenartig erscheinen – aber es gibt Regionen, da wird viel Wert auf einen „Pfarrer“ gelegt und einen ansprechenden Raum. Ich halte es zwar für nicht gut – aber wenn diese Dinge in der Tat ein Hindernis darstellen – dürfen wir es dann nicht ausräumen?

Es kann natürlich auch Folgendes dahinter stehen (mal ganz vereinfacht):
Gemeinde ist dort, wo Gottes Wort gepredigt wird. Gottes Wort wird von besonders dazu ausgerüsteten und ausgesandten Dienern (Pfarrer …) verkündigt. Der Herr wird dann für Zuteilung sorgen. Was muss also den Anfang machen? Das Wort, ein Pfarrer und ein Haus.

Ich denke, man muss diese Ansichten im Einzelnen nicht persönlich teilen und kann hier ganz gelassen sein und wenn dort das Evangelium über den Sohn Gottes verkündigt wird, sich freuen.

Viele Grüße Lutz

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