Andachten zu der "Offenbarung des Johannes"

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Jörg
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C.H.Spurgeon ,,Selig ist, der da wacht." Off. 16, 15.

,,Ich sterbe täglich," sprach der Apostel. Das war das Leben der ersten Christen; wohin sie gingen, trugen sie das Leben in ihrer Hand. Wir sind in unsren Tagen nicht berufen, durch ähnliche schreckliche Verfolgungen zu gehen; wäre es der Fall, so würde uns der Herr Gnade geben, daß wir die Prüfung bestehen könnten. Dennoch sind die Prüfungen des gegenwärtigen Christenlebens, obgleich äußerlich nicht so furchtbar, viel mehr dazu angetan, uns zu überwältigen, als selbst die Leiden jener Läuterungszeit. Wir müssen den Spott der Welt ertragen; das ist ein Kleines; ihre Schmeicheleien, ihre sanften Worte, ihre glatte Sprache, ihr kriechendes Benehmen, ihre Heuchelei sind weit schlimmer. Unsre Gefahr besteht darin, daß wir möchten reich und satt werden und uns dieser gegenwärtigen argen Welt gleich stellen und den Glauben verlieren. Oder wenn der Reichtum uns keine Gefahr bringt, so ist die Sorge dieser Welt fast noch gefährlicher. Wenn uns der brüllende Löwe nicht zerreißt, und uns dafür der Bär zu Tode drückt, so kümmert sich der Satan wenig darum, auf welche Weise wir umkommen, wenn er nur unsre Liebe zu Christo und unser Vertrauen in Ihn vernichtet. Ich fürchte, daß die Christengemeinde unsrer Tage in viel größerer Gefahr ist, in dieser süßlichen, sanften Zeit ihren Halt zu verlieren, als in den rauhen Stürmen der Vergangenheit. Wir müssen wachsam sein, denn unser Weg führt durch eine verzauberte Gegend, und gar leicht können wir zu unsrem Unheil einschlafen, wenn nicht unser Glaube an den Herrn Jesum lebendig, und unsre Liebe zu Ihm eine brennende Flamme ist. Gar manche, die sich heute so willig zu Christo bekennen, erweisen sich als bloße Spreu und nicht als Weizen, als Heuchler mit schöner Maske und nicht als echt geborne Kinder des lebendigen Gottes. Lieber Christ, glaube nicht, daß wir in Zeiten leben, wo keine Wachsamkeit und kein heiliger Eifer nötig sei; du hast diese Dinge nötiger als je, und möge Gott der Heilige Geist seine Allmacht in dir walten lassen, auf daß du in all diesen leichteren, wie in den kräftigeren Gefahren sagen kannst: ,,In dem allen überwinden wir weit, um Des willen, der uns geliebet hat." ,,Selig ist, der da wachet, und hält seine Kleider, daß er nicht bloß wandle."
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W.Nee Danach hörte ich etwas wie die laute Stimme einer großen Menge im Himmel, die sprachen: Halleluja! Das Heil und der Ruhm und die Kraft ist unseres Gottes. Offenbarung 19,1

Dieses erste Halleluja in der Offenbarung ist ausgelöst durch den Untergang einer Stadt, die immer wieder als »groß« bezeichnet wird. Warum frohlockt der Himmel so laut über Babylons Fall? Weil Babylon den Geist des äußeren Scheins und der Vorspiegelung verkörpert. Die erste Sünde, die uns nach Israels Einzug in Kanaan berichtet wird, war die Aneignung eines babylonischen Kleidungsstückes. Achan gelüstete es nach Babylons großartigem Lebensstil; er wollte gut aussehen. Und die erste Sünde in der Urgemeinde war ähnlich: Ananias und Saphira suchten Achtung zu gewinnen dadurch, daß sie den Anschein erweckten, sie seien aufopfernder, als sie in Wirklichkeit waren. Auch sie wollten gut aussehen. Und wir? Wie bereitwillig täuschen wir heute in den Gemeinden eine Tat vor, um Eindruck auf andere zu machen, und uns eine angesehene Stellung und Beifall zu verschaffen! So handelt die Hure Babylon, und für Gott ist dies ein Greuel.
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Jörg
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D.Rappard Sie beteten an Gott, der auf dem Stuhle saß, und sprachen: Amen! Halleluja! Off. 19,4.

H a l l e l u j a! L o b e t d e n H e r r n! So tönt es uns vielstimmig aus dem Buch der Psalmen entgegen. So ermuntern auch wir uns untereinander in frohen Stunden, ja, wir fordern unsere eigene Seele auf und b e f e h l e n ihr gleichsam, wenn sie matt und lässig ist: Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!

In den übrigen Büchern der Heiligen Schrift suchen wir das Wort Halleluja vergebens, bis wir es im letzten Buch, und zwar bei der Beschreibung der Entwicklung der allerletzten Dinge wiederfinden. Gewaltig erklingt es da aus dem Munde ungezählter Scharen, wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner: Halleluja! und immer wieder: Halleluja! (V. 1. 3. 4. 6).

O, was wird das für eine Harmonie, was für ein erhabener Siegeshymnus sein! Ist es nicht wert, allem eitlen Tingeltangel der Welt völlig zu entsagen, um einmal jenen Himmelschören zu lauschen? Denn wer dort einstimmen will in das große Halleluja, muß es hier schon kennen und üben. Vielsagend ist auch der Doppelruf: Amen! Halluluja! Amen bedeutet volle Zustimmung. Amen zu Gottes herrlicher Erlösungstat. Amen zu allen seinen Führungen. Aus solchem Amen wächst das Hallelujah hervor.

Wer zu Gottes Will' und Wort lernt das Amen sprechen, Wird das Halleluja dort nimmer unterbrechen. Leis verschwistert klingt es hier; Dort tönt's mächtig für und für: Amen! Halleluja!
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W.MacDonald »Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten.« Offenbarung 19,6

Die Allmacht Gottes bedeutet, daß Er alles tun kann, was nicht im Widerspruch zu Seinen anderen Eigenschaften steht. Hören wir das übereinstimmende Zeugnis der Schrift: »lch bin Gott, der Allmächtige« (1. Mose 17,1). »Sollte für den Herrn eine Sache zu wunderbar sein?« (1. Mose 18,14) »Ich weiß, daß du alles vermagst, und kein Vorhaben dir verwehrt werden kann« (Hiob 42,2). »Kein Ding ist dir unmöglich« (Jeremia 32,17). »Bei Gott aber sind alle Dinge möglich« (Matthäus 19,26). »Denn bei Gott wird kein Ding unmöglich sein« (Lukas 1,37).

Aber es ist selbstverständlich, daß Gott nichts tun kann, was Seinem eigenen Charakter widersprechen würde. So ist es z.B. unmöglich für Gott zu lügen (Hebräer 6,18). Er kann sich selbst nicht verleugnen (2. Timotheus 2,13). Er kann nicht sündigen, weil Er absolut heilig ist. Er kann nicht versagen und jemand im Stich lassen, weil Er absolut zuverlässig ist. Die Allmacht Gottes sehen wir in Seiner Schöpfung und Seiner Aufrechterhaltung des Universums, in Seiner Vorsehung, in der Errettung der Sünder und in Seinem Gericht über die Unbußfertigen. Die größte Offenbarung Seiner Macht im Alten Testament war der Auszug aus Ägypten, im Neuen Testament die Auferstehung Christi.

Wenn Gott allmächtig ist, dann kann niemand mit Aussicht auf Erfolg gegen Ihn kämpfen. »Da ist keine Weisheit und keine Einsicht und kein Rat gegenüber dem Herrn« (Sprüche 21,30).

Wenn Gott allmächtig ist, dann steht der Gläubige immer auf der Seite des Siegers. Einer mit Gott zusammen bildet immer eine Mehrheit. »Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?« (Römer 8,31).

Wenn Gott allmächtig ist, dann können wir im Gebet in den Bereich des Unmöglichen eindringen. Wie ein Lied sagt, können wir über Unmöglichkeiten lachen und flehen: »Es geschehe.«

Wenn Gott allmächtig ist, dann haben wir einen unaussprechlichen Trost, denn

Der Herr kann jedes Problem lösen, Kann die Knoten des Lebens entwirren. Es gibt nichts, das zu schwer ist für Jesus, Es gibt nichts, was Er nicht tun kann. »Wenn meine Schwachheit sich auf Seine Stärke stützt, dann ist alles leicht.«
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W.Nee Er sagte zu mir: Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht... Gott bete an. Offenbarung 19,10

Was war geschehen? Hatte Johannes den Kopf verloren, daß er einen Engel anbeten wollte? Es kann schon sein, daß er den Kopf verloren hatte, aber eines ist jedenfalls gewiß: Er war hingerissen in seinem Herzen. Manche haben einen so guten und klugen Kopf, daß sie nie etwas Dummes tun. Zu ihnen gehörte Johannes nicht, denn das gleiche Versehen unterlief ihm später noch einmal (22,8). In Wirklichkeit hatte er ein gutes Herz, und gute Herzen können zuweilen in Verwirrung geraten und etwas Dummes tun. Sein Herz war überwältigt vor Staunen über diese herrliche Gemeinde, die er »von Gott aus dem Himmel herabfahren« sah, es war überwältigt davon, daß er in seinem Leiden und seiner Trübsal zusammen mit den Bewohnern des Himmels an diesem größten göttlichen Meisterwerk aller Zeiten teilhaben konnte. Sein Tun war zweifellos falsch, doch es entsprang einer richtigen Haltung, und darin könnten wir ihm ruhig nacheifern.
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C.Eichhorn Priester Gottes und Christi Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung! Über solche hat der andere Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. Offb. 20, 6

Das priesterliche Geschäft besteht in Opfer und im barmherzigen Einstehen für andere. Als Priester erzeigen sich Gotteskinder, wenn sie willig sind, fremde Lasten zu tragen. Der Hohepriester trug die Namen der zwölf Stämme auf seinem Herzen auf seinem Brustschild eingegraben. Priesterherzen kümmern sich um andere, vor allem um die Glieder des Volkes Gottes, dann aber auch um alles, was Mensch heißt. Sie schauen die Leute an mit den barmherzigen Augen ihres Hohenpriesters Christus.

Wenn man sich priesterlich um Menschenseelen bemüht, bekommt man Lasten zu tragen. Gotteskinder haben noch ihre Unarten, und vollends unbekehrte Menschen erfordern viel Geduld und Tragkraft. Beschwerliche Menschen abschütteln, ist kein Kunststück. Priesterliche Herzen tragen, ohne zu klagen.

Sie treten nach dem Vorbild des großen Hohenpriesters Jesu fürbittend ein. Fürbitte erfordert selbstlose Herzen. Solche, die noch ganz im selbstsüchtigen Wesen stecken, sagen bisweilen: Ich habe für mich genug zu bitten, ich kann nicht noch für andere einstehen!

Gott aber sucht nach Menschen, die mit priesterlicher Fürbitte in den Riß treten. Der Bau des Reiches Gottes geht von ihm selbst aus. Er legt den Grund und führt ihn zur Vollendung, doch nicht ohne ernstliche Fürbitte solcher, die Reichs- und Priestersinn haben. Von der alten Hanna heißt es: Sie diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. Sie leistete Gott wirklich einen wichtigen Dienst, indem sie seine Sache aufs Herz nahm und anhielt im Gebet um das Kommen des verheißenen Erlösers. So muß auch das Kommen des Herrn Jesu erbeten werden.

Priesterliche Menschen bekommen Teil an der ersten Auferstehung und dürfen mit Christus regieren. Ihnen gilt: "Glückselig und heilig ist, der teilhat an der ersten Auferstehung!" Sie sind nicht nur glückselig zu preisen, sondern als gottgeweihte Priester wird sie unaussprechliches Glück und Freude über diesen heiligen Dienst beseelen. Sie sind dann ganz dem Dienst Gottes hingegeben, gehen in seiner Sache auf. Sie treten für ihre Mitmenschen ein, die in der Zeit des Tausendjährigen Reiches auf Erden leben. Sie bringen mit der unzählbaren Schar himmlischer Geister Gott dem Vater und dem Lamm die lobpreisende ununterbrochene Anbetung dar. Sie werden solche Priester sein, weil sie es schon zuvor im Erdenleben waren. "Sie werden mit Christus regieren." Nicht gewalttätig, sondern sanftmütig (Matth. 5, 5). Es ist recht, wenn wir nach den Gaben des Geistes trachten, doch der Besitz der Wundergaben kann gefährlich werden und zum Hochmut führen. Trachten wir vor allem, uns als priesterliche Menschen zu beweisen in Selbstaufopferung und Erbarmen mit den Seelen!
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D.Rappard Ich sah einen großen, weißen Stuhl, und den, der darauf saß, vor des Angesicht floh die Erde und der Himmel, und ihnen ward keine Stätte gefunden. Off. 20,11.

Schnell geht das Jahr zu Ende. Seine Tage sind verschwunden und kehren niemals wieder. Alles Irdische vergeht, und es naht die Stunde, da die Erde selbst mit dem Firmament, das sie umgibt, vergehen und f l i e h e n wird vor dem Angesicht dessen, der auf dem großen, weißen Stuhl sitzt als Richter der Welt. Eine Art von Grauen erfaßt das Gemüt beim Gedanken an das völlige Zurücktreten alles Sichtbaren. O, wir brauchen ein bergendes Kleid, um vor der blendenden Reinheit des Thrones stehen zu können. Wir brauchen eine schützende Heimstätte, die nimmermehr vergeht. Gott sei gepriesen, wir haben sie. A l l e k ö n n e n s i e h a b e n. Jesus hat sein Herz weit aufgetan, und wer zu ihm kommt findet in Ihm den sicheren Bergungsort, der auch in jener großen Gerichtsstunde ihn völlig decken wird.

O christuslose Seele, wie soll es dir ergehen an jenem Tage? Wo wirst du bleiben, wenn Erde und Himmel entfliehen? Wenn nichts mehr da sein wird, um dich zu decken vor dem feuerflammenden Auge Gottes? Ich bitte dich, eile, heute schon dich zu bergen in dem Felsen der Ewigkeit, daß du einst i n I h m e r f u n d e n werdest in seiner Herrlichkeit.

Jetzt, da ich noch leb im Licht, Wenn mein Aug' im Tode bricht, Wenn durchs finstre Tal ich geh, Wenn ich vor dem Richter steh: Fels des Heils, geöffnet mir, Birg mich, ew'ger Hort, in Dir!
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W.MacDonald »Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.« Offenbarung 20,15

Das Thema Hölle erweckt im Herzen des Menschen immer einen riesigen Widerstand. Der findet meist in der Frage Ausdruck: »Wie könnte denn ein Gott der Liebe jemals eine ewige Hölle zulassen?«

Wenn Paulus diese Frage zu beantworten hätte, dann würde er zunächst wahrscheinlich sagen: »Wer bist du überhaupt, daß du Gott etwas entgegnen willst?« oder: »Gott hat recht, auch wenn jeder Mensch als Lügner dastehen sollte.« Das bedeutet: Das Geschöpf hat wirklich kein Recht, dem Schöpfer Fragen zu stellen. Wenn Gott eine ewige Hölle zuläßt, dann hat Er seine guten Gründe dafür. Wir haben kein Recht, Seine Liebe oder auch Seine Gerechtigkeit in Frage zu stellen. Doch wir haben genügend Informationen in der Bibel, um Gott auch in dieser Sache zu verteidigen.

Zuerst einmal wissen wir, daß Gott die Hölle nicht für den Menschen, sondern für den Teufel und seine Engel gemacht hat (s. Matthäus 25,41).

Dann wissen wir auch, daß Gott durchaus nicht will, daß irgend jemand verloren geht, sondern daß alle zur Buße kommen (s. 2. Petrus 3,9). Wenn ein Mensch tatsächlich in die Hölle kommt, dann ist das ein großer Kummer für das Herz Gottes.

Die Sünde des Menschen verursacht alle diese Probleme. Die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes verlangt, daß Sünde bestraft werden muß. Der göttliche Beschluß lautet: »Die Seele, die sündigt, sie soll sterben« (Hesekiel 18,4). Das ist nicht willkürlich von Gott her gesehen. Es ist vielmehr die einzige Haltung, die ein heiliger Gott der Sünde gegenüber einnehmen kann.

Gott könnte die Sache damit auf sich beruhen lassen: Der Mensch hat gesündigt, daher muß er sterben.

Aber da schritt Gottes Liebe ein. Damit der Mensch nicht in Ewigkeit verloren gehen sollte, ging Er bis zum Äußersten, um der Errettung doch noch einen Weg zu bahnen. Er schickte Seinen einzigen Sohn auf die Erde, damit Er als Stellvertreter für die sündigen Menschen sterben und für sie die Strafe bezahlen sollte. Es war eine wunderbare Gnade des Heilands, daß Er die Sünde des Menschen an Seinem Leib am Kreuz getragen hat.

Jetzt schenkt Gott ewiges Leben als freies Geschenk allen, die ihre Sünden bereuen und an den Herrn Jesus Christus glauben. Er wird aber keinen Menschen gegen seinen Willen erretten. Jeder muß sich für den Weg des Lebens selbst entscheiden.

Wahrhaftig, mehr hätte Gott gar nicht tun können. Er hat schon mehr getan, als man von Ihm erwarten konnte. Wenn die Menschen nun Sein freies Angebot der Barmherzigkeit ausschlagen, gibt es keine Alternative mehr. Die Hölle ist die bewußte Entscheidung derjenigen, die den Himmel nicht haben wollen.

Wenn wir also Gott anklagen, weil Er eine ewige Hölle zuläßt, so ist das höchst ungerecht. Dann übersehen wir nämlich glatt die Tatsache, daß Er schon das Beste, was Er hatte, Seinen einzigen Sohn, aus dem Himmel herniedersandte, damit das Böseste auf Erden, der Mensch, niemals die Qualen des Feuersees erleiden müßte.
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C.H.Spurgeon ,,Und das Meer ist nicht mehr." Off. 21, 1.

Kaum möchten wir Freude darob empfinden, daß wir den herrlichen alten Ozean einst verlieren sollen. Der neue Himmel und die neue Erde gewinnen in unsrer Vorstellung schwerlich an Reiz und Schönheit, wenn wirklich buchstäblich kein großes, weites Meer mit seinen glitzernden Wellen und muschelbedeckten Ufern mehr vorhanden sein sollte. Ist nicht die Stelle als ein Gleichnis aufzufassen, das mit Rücksicht auf das Vorurteil gewählt ist, mit welchem das morgenländische Gemüt das Meer im Altertum zu betrachten pflegte? Es ist etwas Trübseliges in der Vorstellung von einer sichtbaren Welt ohne Meer, es wäre ein Ring von Erz ohne den Saphir, der ihm erst Wert verleiht. Es muß hier ein geistlicher Sinn verborgen sein. In der neuen Ordnung der Dinge wird keine Scheidung mehr sein: das Meer trennt Länder und scheidet Völker voneinander. Dem Apostel Johannes umgaben auf Patmos die Wasser der Tiefe gleich Kerkermauern und schlossen ihn aus von seinen Brüdern und von seinem Werke; in der zukünftigen Welt werden keine solchen Schranken mehr sein. Heere rollender Wogen liegen zwischen uns und manchem Verwandten, dessen wir heute abend liebevoll gedenken, aber in der herrlichen Welt, der wir entgegengehen, wird eine ungetrennte Gemeinschaft die ganze bluterkaufte Familie umschließen. In diesem Sinne wird das Meer nicht mehr sein. Das Meer ist das Sinnbild der Veränderung. Seine Ebbe und seine Flut, seine spiegelglatte Oberfläche und seine bergeshohen Wellen, sein sanftes Murmeln und sein brüllender Aufruhr ist nie von langer Dauer. Ein Sklave launenhafter Winde und des veränderlichen Mondes, ist seine Unbeständigkeit zum Sprichwort geworden. In diesem sterblichen Zustande besitzen wir gar vieles von alledem; die Erde hat nichts Beständiges als ihre Unbeständigkeit, aber im himmlischen Stande hat alle traurige Veränderung ein Ende, und damit alle Furcht vor einem Sturm, der unsre Hoffnungen zerstören und unsre Freuden ersäufen könnte. Das gläserne Meer strahlt in einer Herrlichkeit, die von keiner Welt getrübt wird. Kein Ungewitter wütet an den friedlichen Gestaden des Paradieses. Bald erreichen wir das selige Land, wo kein Scheiden, kein Wechsel, kein Sturm mehr ist! Dort will uns Jesus hinbringen. Sind wir in Ihm oder nicht?
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S.Keller Offb. 21, 1: «Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.»

Da möchte ich mit Jung-Stilling sprechen: "Selig sind, die da Heimweh haben, denn sie sollen nach Hause kommen." Denn was Johannes sah, ist unsere eigentliche Heimat und das Ziel unserer Sehnsucht. Nur sind wir noch nicht genug gereinigt, noch zu sehr der irdischen Luft zugeneigt. Es muß jetzt in unserem Erdenleben die Sinnlichkeit so weit vom Geist beherrscht werden, daß sie ihm an keiner Stelle eine unüberwindbare Gelegenheit zum Sündigen entgegenstellt. Dann kann erst einst der andere Vorgang in die Hand genommen werden, die neuen Erdenverhältnisse nach unsern reinen und starken Persönlichkeiten zu bilden und zu ordnen. Jetzt gilt's den sittlichen Sieg - einst in allen sichtbaren Verhältnissen auf der neuen Erde die Verteilung der Siegesbeute und die Einrichtung des Friedensreiches. Es steht den Kindern Gottes noch Großes bevor. Möchten wir endlich uns von der Kleinigkeit und Narrheit erlösen lassen, im jetzigen Schulstaube unser Glück suchen zu wollen. Wir lernen hier und werden hier nicht für dieses Leben, sondern für jenes. Darum stimmt so manches Erdenmaß nicht mit den Maßstäben, die wir Ewigkeitsmenschen schon in der Brust tragen.

Herr, unser Gott, laß uns die Unstimmigkeiten hienieden als Boten der Ewigkeit ansehen. Hier Dissonanzen, dort die Harmonie, aber nicht ohne daß wir dazu erzogen werden, für jenes Ziel uns hinzugeben. Nimm uns und bilde uns nach deinem Plan. Amen.
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C.O.Rosenius Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Offb. 21, 4.

Wenn alles das, was zum Ersten gehört, zum ersten Zeitraum auf Erden - nämlich ,,Tränen", ,,Weinen", Schreien", ,,Schmerzen" und ,,Tod" - vergangen ist, dann wird nur Freude sein und ,,liebliches Wesen zu der Rechten Gottes immer und ewiglich." Dann werde ich nicht mehr weinen, mich ängstigen und unter der Macht der Sünde in mir, unter den Versuchungen des Teufels und der Lüge, der Verachtung und der Verschmähung der Welt leiden. Bedenke! Ich werde dann nie mehr unter sündlichen Gedanken oder Begierden leiden, sondern immer heilig, rein, frei und geistlich sein. Dann werden in meinem Herzen Wogen unendlicher Seligkeit sein. Dann werde ich ein Herz haben, das Gott den Herrn vollkommen lieben kann, ein Herz, das keine größere Seligkeit kennt als das Heilige und Wunderbare, das ich schaue und genieße. Dann werde ich nicht mehr nötig haben, mir zu sagen, daß ich Gott lieben soll, sondern ich werde ein Herz haben, das nicht anders kann, als Ihn und alles, was Ihm angehört, zu lieben.

O, welch eine selige Zeit, wenn die Sünde uns nicht mehr anklebt! Wir werden nicht mehr kämpfen mit einem aufrührerischen Herzen, das uns jetzt beständig von Gott wegführen will, nicht mehr bedrückt werden von dem tiefen Verderben, von der Trägheit, Kälte oder dem Zorn, der Ungeduld, dem Stolz oder von der Scheu vor dem Bekennen Christi. Kein Straucheln, kein Betrüben des Geistes, keine sündlichen Worte oder Werke werden unser Gewissen mehr kränken. Wir werden dann auf ewig von allem ausruhen. Ferner werden wir nicht mehr irgend welche Zweifel an der Liebe Gottes fühlen. Wir werden nicht mehr Worte nötig haben wie diese: ,,Wie kann ich wissen, ob mein Herz aufrichtig vor Gott ist, ob meine Bekehrung wahr oder ob mein Glaube lebendig ist? Ich befürchte, daß alles, was ich tue, Heuchelei ist und daß Gott mir darum zürnt." Alles das gehört dem Ersten oder dem Erdenleben an. Alles das wird nun in Lob verwandelt sein. Wir werden nie mehr Gottes Mißfallen befürchten. Hier geschieht es oft, daß die Gläubigen den Zorn Gottes sie ,,drücken und drängen fühlen mit allen seinen Fluten." Wenn aber dies Erste vergangen ist, dann werden sie vollkommen ,,sehen und schmecken, wie lieblich der Herr ist", und Seine Anrede hören: ,,Ich habe Mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will Ich Mich deiner erbarmen." (Jes. 54, 8.)

Wir sagen nochmals: Bedenke, welch selige Sabbatruhe und Erquickung wird es sein, wenn wir nicht mehr die Versuchung des Fleisches und des Teufels fühlen! Welch ein Schmerz ist es doch für einen Christen, nur Versuchungen zu allem Bösen zu fühlen, - bald diese finsteren und lästerlichen Gedanken von Gott, von Christus, von gewissen heiligen Wahrheiten, bald wiederum Versuchungen dazu, sich zu den gegenwärtigen Dingen zu wenden, mit der Lockspeise der Sünde zu spielen, Freuden in den Lüsten des Fleisches zu suchen, das bereit ist, wie Pulver Feuer zu fangen, sobald ein Funke hineinfällt. Wir schweben hier in beständiger Gefahr. Jeder unserer Sinne, jedes unserer Glieder, jedes erschaffene Wesen kann uns zur Versuchung werden. Wir können kaum die Augen öffnen, ohne diejenigen zu beneiden, die über uns stehen, oder die Geringen zu verachten. Wie bald versündigen wir uns mit der Zunge, vor allem auch mit dem Herzen! Haben wir einen scharfen Verstand, wie bald werden wir aufgeblasen! Sind wir Befehlende, wie bald mißbrauchen wir unsere Macht! Sind wir Untergebene, wie bald murren wir über den Vorzug anderer und tadeln sie! Mit solchen Herzen schleppen wir uns herum. Bedenke, wie es sein wird, wenn wir vollkommen frei von all diesem Bösen sein werden! Und dies alles auf ewig, auf ewig, denn ,,das Erste ist vergangen.

Alles dieses ist aber nur geredet ,,wie ein Kind", und nur von dem Bösen, wovon wir frei werden. Wer aber kann würdig von dem Guten reden, das wir empfangen werden? Davon nämlich, ,,was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist?" Bedenke nur, was der allmächtige Gott tun kann, wenn Er sich vornimmt, Seine heimkommenden Kinder recht zu erfreuen! Er kann unendliche Seligkeit schaffen. Er kann, wenn es erforderlich ist, sogar solche Herzen in uns schaffen, die von selbst eine unaussprechliche Freude fühlen. Wir erfahren ja oft, wie Sorge und Freude nur von der Stimmung des Herzens abhängen, so daß ein fröhliches Herz sich ohne besonderen Anlaß freut. Bedenke, wenn alle Umstände die seligsten sind und das Herz außerdem frisch und froh, ja, so freudetrunken ist, wie der allmächtige Schöpfer es machen kann. Wir lernen verstehen: Wenn die Zeit kommt, zu der Gott Seligkeit bereiten will, dann kann Er auch unaussprechliche Dinge schaffen. Er, der selbst die Liebe ist, muß dies jetzt auch wollen, da wir, die wir arg sind, Himmel schaffen möchten. - Herr, vertreibe darum die tiefe Finsternis aus uns! Wir haben ja unaussprechliche Dinge zu erwarten, so wahr Du selbst es gesagt hast.

Kein Ohr hat je gehöret, Kein menschlich Aug' gesehn, Die Freud', so den'n bescheret, Die Gott ihm ausersehn; Sie werden Gott anschauen Und seh'n von Angesicht Mit ihres Leibes Augen Das ew'ge, wahre Licht.
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C.O.Rosenius Siehe, Ich mache alles neu! Offb. 21, 5.

Weil alles Neue, das der Herr durch das Evangelium in uns bewirkt, der augenscheinliche Beweis einer wirklich geschehenen Geburt aus dem Geist, einer ,,neuen Kreatur", einer neuen Schöpfung ist, so ist es sehr wichtig, diese neuen Dinge, die sich bei jedem wiedergeborenen Menschen zeigen, etwas genauer zu betrachten. Sie bestehen nicht nur in einem neuen geistlichen Blick und Gehör, sondern auch in einem neuen Herzen, in neuen Gedanken und neuer Rede, in neuem Wandel und neuem Verhältnis zu der ganzen Welt.

Zuvor sahen und hörten wir z. B. Gottes Urteile und Verheißungen ganz so, als hätten wir sie nicht gesehen und gehört; und dies auch dann, wenn wir es für das eigene Wort Gottes hielten. Wir sahen mit den Augen, was er uns sagte, wir hörten es mit den Ohren, aber wir konnten es nicht vernehmen. Wir konnten sehen und hören, was unser Urteil zum ewigen Tod enthielt, und konnten es dennoch sogleich vergessen, konnten dennoch essen, trinken und schlafen. Gleichwohl hielten wir es doch für das Wort Gottes! Jetzt dagegen sehen und hören wir so, daß es uns ,,packt", daß wir sowohl erschreckt als auch getröstet, sowohl betrübt als auch fröhlich werden, ja, daß es die Richtung unseres ganzen Lebens bestimmt. Zuvor konnten wir auch in geistlichen Dingen frei und nach eigenem Gutdünken denken; jetzt dagegen haben wir eine entscheidende Richtschnur für unsere Ansicht darüber, nämlich das Wort Gottes. Zuvor konnten wir ganz gute Gedanken von uns selbst hegen und hatten Trost und Mut, auch ohne uns mit dem Wort des Evangeliums zu nähren; jetzt dagegen werden wir stets niedergeschlagen, wenn wir an uns denken, werden aber durch das Evangelium von Jesus Christus getröstet.

Aber nicht nur der Blick, das Gehör und die Gedanken sind verändert, sondern auch das Herz, so daß wir jetzt unsere Lust und Freude an dem haben, was uns zuvor unangenehm und zuwider war, wogegen wir jetzt von dem leiden und beschwert werden, was zuvor unsere höchste Lust und unsere liebste Unterhaltung war. Aber ,,wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." Zuvor konnten wir Millionen Worte über eitle Dinge reden - und zwar mit Lust und Leichtigkeit - konnten aber das ganze Jahr hindurch nicht eine halbe Stunde vom Heiland und Seinen himmlischen Gütern reden - wir waren geistlich Stumme. Jetzt dagegen ist uns kein Gesprächsthema lieber, als das von Gott, von Seinem Wort und Seiner Gnade. Auch unser Lebenswandel ist ein anderer geworden. Zuvor lebten wir frei nach unserem eigenen Gutdünken und unseren eigenen Lüsten, soweit unser eigener Vorteil und unsere Ehre es gestatteten. Jetzt haben wir einen heiligen Sinn und eine heilige Zucht für unseren Lebenswandel erhalten.

Kurz, wir sind wie in einer neuen Welt, mit neuen Sorgen und neuen Freuden, mit neuen Bestrebungen und neuen Besorgnissen. Wir sind in ein neues Verhältnis zu Gott, zu uns selbst und zu allen Menschen gekommen. Während Gott uns früher ein unbekannter Gott oder ein gefürchteter Richter war, ist Er jetzt unser bekannter und lieber Vater. Während wir früher mit unserem eigenen fleischlich gesinnten Herzen einig waren, haben wir jetzt einen beständigen Streit mit demselben. Während wir früher in vertraulichem Verhältnis zur Welt standen, fürchten wir sie jetzt als einen Feind, der, wie auch das Wort lehrt, einer unserer drei Hauptfeinde ist, die da sind ,,der Teufel, die Welt und unser eigenes Fleisch." So ist ,,das Alte vergangen und alles ist neu geworden." Dies ist doch außerordentlich bedenkenswert und tröstlich. Bedenke, wenn wir mit den Augen solche neuen Kreaturen, ja, die Umwandlung des eigentlichen Herzens, die keine Menschenmacht in der Welt bewerkstelligen kann, sehen können! Sollten wir dann nicht aufwachen und den großen, gnadenvollen Gott preisen, der solche Wunder unter uns tut? Und du, der du diese geistliche Umwandlung noch nicht erfahren hast, sie aber an anderen siehst, solltest du nicht zu ahnen anfangen, daß eine solche geistliche Umwandlung zur Seligkeit für jeden Menschen nötig ist?

All dieses Neue wird nur durch Gottes Gnade, durch die Verheißung des Evangeliums in uns geboren, das Gesetz konnte es nicht bewirken, wie der Apostel sagt: ,,Der euch nun den Geist reicht und tut solche Taten unter euch, tut Er es denn durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben?" Nur durch die Verheißung wird dieses Neue in uns geboren, und zwar gerade dann, wenn wir an uns und allem eigenen Tun verzweifeln. Darum werden wir hier mit Recht ,,Kinder der Verheißung" genannt. Sie allein sind Gottes Kinder, sagt der Apostel. Das ist es, was er überall zum Beweis dafür anführt, daß Gott in Seinen Worten treu ist, wenn auch die Ungläubigen verworfen werden. Denn die Verheißungen Gottes gelten nur den wahren Israeliten und nicht denen, die nur ,,nach dem Fleisch" Abrahams Samen sind. Und ,,ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur". Johannes sagt im ersten Kapitel seines Evangeliums von den Kindern Gottes: ,,Welche nicht vom Geblüt, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind."

Wiedergeboren zum neuen Leben Ward ich durch Deine Gotteskraft. Gnade zum Glauben ist mir gegeben, Die mich zum neuen Menschen schafft. Du bist der Töpfer, ich der Ton. Heil mir! Die Sünde fällt vom Thron. Halleluja!
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Beitrag von Jörg »

W.Nee Er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Offenbarung 21,6

»Es ist geschehen«. Zuletzt ist Gottes ewiger Plan verwirklicht. Wie ist das zugegangen? Warum versichert die Heilige Schrift das so zuversichtlich? Weil er das Alpha und das Omega ist. Gott hat ein Werk begonnen, und er wird es vollenden. Er kann gar nicht anders; er muß das, woran er seine Hand gelegt hat, zu Ende führen, denn das ist seine Natur. Er ist nicht nur der Anfang, er ist auch das Ende. Halleluja! Unser Gott ist sowohl das Omega als auch das Alpha. Das gibt uns die Gewißheit, daß von dem, was er in uns zu tun begonnen hat, nichts unvollendet bleiben wird. Die Pläne Gottes kann nichts durchkreuzen, weder die Untauglichkeit von uns Menschen noch die Feindseligkeit Satans. Für uns ist das Überwältigen der Sünde zu viel, für Gott nicht. Sein Name, sein innerstes Wesen gibt uns die Gewähr, daß er sein Wirken in uns zur letzten Vollendung führen wird.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Beitrag von Jörg »

D.Rappard Wer überwindet, der soll es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Off. 21,7.

Wer sich zu unserem Herrn Jesus Christus hält, der ist - ein K ä m p f e r. Es kann nicht anders sein. Denn die Welt, in der wir leben, und der Fürst dieser Welt, der hier noch seine Macht entfalten kann, sind die Feinde unseres königlichen Herrn und darum auch unsere Feinde. Manche junge Christen klagen, daß sie viel mehr Kampf hätten, seit sie Jesu Eigentum geworden seien. Das ist eigentlich selbstverständlich, und soll durchaus keine Entmutigung sein.

Aber die Streiter Christi müssen Ü b e r w i n d e r werden. Dazu gibt ihnen der Herr die Siegeswaffe in die Hand. D a s i s t s e i n K r e u z. Er selbst ist der große Überwinder, und wer sich im Glauben an ihn kettet, erlangt durch ihn den Sieg. Der Kampf ist ernst; es gilt wachen und beten.

Überwinde, wenn die Lust kommt zu deinem Herzen. Kind, man siegt nicht unbewußt; Kämpfen ist nicht Scherzen. Groß ist deiner Feinde Zahl, und sie nah'n geschwinde; Wär's des Tags zehntausend Mal: überwinde!

Herrlich ist der Überwinder Lohn. Sie sollen die ganze Herrlichkeit des Vaters ererben. Er ist ihr Gott. Sie sind seine Söhne und Töchter. Kurz ist der Kampf; ewig der Siegespreis.

Du großer Überwinder, wohne und regiere Du in mir! Laß mich bei jeder Versuchung auf Dich blicken und durch Dich überwinden.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Beitrag von Jörg »

W.MacDonald »Aber den Feigen und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod.« Offenbarung 21,8

Es trifft den, der diese Verse liest, wahrscheinlich wie ein Schlag, daß die Feigen und Ungläubigen hier zusammen mit denen aufgezählt werden, die wir als zügellose, bösartige Sünder bezeichnen würden, und daß sie für alle Ewigkeit mit der gleichen Strafe belegt werden. Und es trifft uns vielleicht zusätzlich als Überraschung, daß die Feigen hier auch noch an erster Stelle kommen. Das sollte ungeheuer ernüchternd wirken auf jeden, der seine Schüchternheit bisher als eine unbedeutende Sache entschuldigt hat. Vielleicht fürchtet er sich, den Herrn Jesus anzunehmen, weil er nicht weiß, was seine Freunde dazu sagen werden, oder weil er von Natur aus eher zurückhaltend ist. Gott entschuldigt das aber nicht als eine Nebensächlichkeit; Er sieht es vielmehr als schuldhafte Feigheit an. Es sollte genauso ernüchternd auf die wirken, die hier an zweiter Stelle genannt werden: die Ungläubigen. Wir hören oft Menschen sagen: »Ich kann einfach nicht glauben« oder »Ich wünschte, ich könnte das glauben«. Aber das sind eigentlich unehrliche Sätze. Es gibt nichts am Heiland, was es für Menschen unmöglich macht, an Ihn zu glauben. Die Schwierigkeiten liegen nicht beim Verstand, sondern beim Willen. Ungläubige wollen nicht an Ihn glauben. Der Herr Jesus hat zu den ungläubigen Juden Seiner Zeit gesagt: »... und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt« (Johannes 5,40). Zweifellos halten sich viele von den Feigen und Ungläubigen für anständige, gebildete und sittsame Menschen. In diesem Leben wollen sie bestimmt nichts zu tun haben mit Mördern, mit Unzüchtigen oder mit denen, die magische Künste anwenden. Aber die Ironie liegt gerade darin, daß alle diese Leute die Ewigkeit zusammen verbringen werden, eben weil sie sich niemals an Jesus Christus gewandt haben und so nicht von Ihm errettet worden sind. Ihr Schicksal ist »der See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod«. Natürlich ist das das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Die Leute mögen darüber streiten, ob es die Hölle und eine ewige Bestrafung gibt oder nicht, aber die Bibel spricht hier sehr deutliche Worte. Es gibt die Hölle am Ende eines Lebens ohne Christus. Und was die Sache besonders traurig macht, ist die Tatsache, daß weder die Feigen noch die Ungläubigen noch irgendjemand von den anderen, die in unserem Bibelvers aufgezählt sind, unbedingt in diesen Feuersee kommen müssen. Es ist sogar ganz und gar unnötig. Wenn sie Buße tun würden wegen ihrer Ängste und Zweifel und wegen ihrer anderen Sünden, und sich dem Herrn Jesus in einem einfachen, vertrauensvollen Glauben zuwenden würden, dann würde ihnen vergeben, sie wären gereinigt und hätten alle Voraussetzungen, um in den Himmel zu kommen.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

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