Andachten zum 1. Buch Mose

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Jörg
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J.Kroeker Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.

"Und Gott machte die Wölbung und schied zwischen den Wassern, die unter der Wölbung, und den Wassern, die über der Wölbung sind, und da ward es so." 1.Mose 1,7.


Der zweite Schöpfungstag trägt in sich das Prinzip der Scheidung. Er setzt durch eine neue Offenbarung in weit größerem Umfang fort, was bereits am ersten Tag durch die Erscheinung des Lichts begonnen wurde. Durch den Eintritt des Lichts war nur eine Bindung der Finsternis eingetreten. Der Tohu-wa-bohu-Zustand, das große Durcheinander der Erde selbst konnte noch unbehindert fortbestehen. Der zweite Tag brachte nun die Offenbarung einer himmlischen Ausdehnung, die an sich ebenso unabhängig von der Erde war wie das Licht des ersten Tages von der Finsternis. Alle Gottes-Offenbarung, die von Gott ausgeht und mit ihrer Erlösung auf die Erde tritt, steht in ihrem Wesen doch weit über der Erde. Sie trägt jedes Mal etwas in die Schöpfung hinein, was diese nie in sich selbst besaß, das ihr aber zum Heil werden musste.

Scheidung ist mithin der nächste Schritt zur Erlösung. Sie folgt immer nach der Erleuchtung. Nie vorher. Dieses Gesetz zieht sich durch die ganze Offenbarung der göttlichen Heilsgeschichte. Ob Prophet oder Apostel, sobald sie eine Gottesbotschaft zur Erlösung für die Welt empfingen, trugen sie eine neue Entscheidung und Scheidung in die Welt hinein.

Die Scheidung des zweiten Tages ist zwar auch noch nicht Erlösung, sie führt aber zur Erlösung. Zunächst tritt durch die Offenbarung des Gewölbes nur ein Element in Sicht, das sich in seiner Macht stärker erweist als das Gewoge der Erde. Es wird von Gott "Himmel" genannt. Damit ist die Himmelswelt bezeichnet, die unabhängig über der Erde steht, und doch der Erde Unendliches zu geben hat.

Der Himmel ist seitdem das Symbol alles Göttlichen für uns Menschen geworden. Erst durch seinen Eintritt in unser Leben tritt jene Macht in Sicht, die sich in ihren Kräften und Segnungen stärker erweist als alle jene Gewässer, von denen unsere Seele wie in einem Todeszustand gefangen gehalten wird. Die erste Kampfansage Gottes erlebten diese Gewässer am zweiten Schöpfungstag. Und die ganze Heilsgeschichte war bisher einerseits nichts anderes als ein fortgesetzter Kampf mit jenen ungebundenen Leidenschaften und Todesmächten, die das wahre Geschöpf Gottes immer wieder in ihr Wesen und in ihren Kampfes- und Todeszustand hineinzogen. Seitdem jedoch das Reich der Himmel erschienen ist, haben auch die Gewässer ihre absolute Herrschaft in der Schöpfung verloren. Ob im Innenleben des einzelnen oder in der Geschichte, - sie begegnen einem Gesetz des Himmels, das sich stärker erweist als sie.
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Jörg
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J.Kroeker Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.

"Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels an einem besonderen Ort, damit das Trockene sichtbar werde, und so ward es. Und Gott nannte das Trockene Erde und die Sammlung der Wasser hieß Er Meer." 1.Mose 1,9-10.


Der dritte Schöpfungstag war von dem Prinzip der Auferstehung beherrscht. Seine Offenbarung war das dritte Nein Gottes an die Herrschaft des Todes und daher die Botschaft der Freiheit für die durch die Urfluten gefangene Erde.

In obiger schlichter Form beschreibt Gott uns nun die Geburtsstunde unserer historischen Erde. Sie ist seit ihrer Auferstehung aus den einstigen Todesfluten der Schauplatz für das Werden, das Wachstum und die Schönheit alles Lebens geworden. Wenn mit dieser Darstellung auch keine spezielle Naturgeschichte der Erde gegeben ist, das Ganze offenbart doch, wie die göttlichen Prinzipien des Geistes und der Erlösung sich so zweckmäßig in immer neuen Schöpfungstaten zu äußern vermögen. Durch sie muss das Geschöpf auf jeder Stufe seines Werdens und seiner Entwicklung freier und erlöster werden. Jede Offenbarung löst neue Wirkungen aus, die sich als Energien Gottes stärker erweisen, als der herrschende Zustand des Bestehenden.

Dieser Geist des schöpferischen Lebens sprach auch am dritten Tag. Er enthüllte das Prinzip der Auferstehung, der Wiedergeburt, der Scheidung des Lebens vom Tod. Denn indem Gott sprach, wurden in der Erde Energien wirksam, durch die sie sich der ewigen Umarmung der salzigen Gewässer entwand. Hinfort hatte sie die Möglichkeit, sich zu einer festen, ruhigen Wohnstätte für alles höhere Leben zu gestalten. Übersteigt hier auch alles jenes Maß, mit dem der Mensch zu messen versteht, ja jeden Begriff, mit dem wir alles kosmische Geschehen zu fassen suchen, so kündet uns diese Geburtsstunde der Erde mit den Wehen ihrer Urgewalten dennoch jenes wunderbare, ewige Gottesevangelium, dass das Leben stärker ist als der Tod. Die Energien, die die Erde empfing, als Gott sprach, wurden die Kraft ihrer Bewegung. Ihre Auferstehung war der Anbruch ihrer Freiheit und ihre Separation schuf die Grundlage ihrer Zukunft. In der Auferstehung der Erde haben wir jedoch auch das Geheimnis für ein noch weit größeres Gotteswerk: Die Entstehung jener Neuschöpfung, die im begnadeten Menschen sichtbar wird. Erst in dieser kann sich bewusst jenes Leben aus Gott entfalten, das sich stärker erweist als die Knechtschaft der Sünde. Sie allein ist fähig, einen Glauben zu bekunden, der in seinen Handlungen die Welt überwindet und in unzähligen Lebensformen seine Hingabe an Gott auslebt.
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"Und die Erde brachte hervor Gras und Gewächs, das Samen trägt nach seiner Art, und Bäume, welche Früchte bringen, in welchen der Samen ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war." 1.Mose 1,12.


Dr.A.N.Böhner schreibt in seinem wertvollen Werk "Der Kosmos": "Wer mit wissenschaftlich geschärftem Auge einen Blick tut in diese Werkstätte der Schöpfung und über den Einzelheiten das Ganze nicht übersieht, -nur wer es beachtet, wie jedes Stoffteilchen das andere unterstützend, tragend und ergänzend, in Harmonie mit allen anderen dem Ganzen dienen muss, - wie alle Kräfte, Stoffe und Gesetze darauf angelegt sind, aus der Verwirrung die höhere Ordnung, aus der Finsternis Licht, aus dem Tod das Leben, aus dem heißen Kampf der Elemente eine neue, höhere Stufe der Entwicklung ins Dasein zu rufen: der findet in jeder neuen Schöpfungsstufe das planmäßige Walten, welches in dem Wort bezeugt wird: "Der Geist Gottes schwebte über der Tiefe." Dieser Geist des schöpferischen Lebens sprach am dritten Tag. Dieses Sprechen wurde das Geheimnis der Auferstehung der Erde.

Kant und Laplace sprechen die Vermutung aus, dass alle Weltkörper auf einen ersten Anstoß hin zur Bewegung entstanden sind. Aber auf die Frage, woher der erste Anstoß zur Bewegung der Weltkörper hervorgegangen, wussten auch sie keine Antwort zu geben. Die Genesis hebt den Schleier mit dem einfachen und doch so majestätischen Satz: "Und Gott sprach: Es werde ...!" und das Licht machte die Leere der bestehenden Schöpfung offenbar und trug seine lebenweckenden Energien in deren Todeszustand hinein. Sie sprach Nein zu den herrschenden Gewässern, und die Offenbarung entwaffnete durch die Feste des Himmels diese in ihrer zerstörenden Allgewalt und zog sie mit hinein in den Dienst des Lebens. Nun spricht dieselbe Offenbarung zum dritten Mal und es feiert jene Erde ihre Auferstehung, welche die ewigen Gedanken und Gesetze Gottes am schönsten und vollendetsten in sich und auf sich zu verkörpern vermag.

Denn ob es heißt: "Er schuf", oder "Er sprach", oder "Er sah", oder "Er schied" - in ihrem Schöpfungsbericht kennt der Bericht von der Urschöpfung kein anderes handelndes Subjekt als das immer gleiche göttliche in der "Er"-Form. Dieses sprechende und handelnde "Er" verneint das im chaotischen Zustand der Erde Bestehende und bejaht allein jene Dinge, die auf sein Sprechen hin "wurden". Nur von ihnen heißt es: "Und Gott sah, dass es gut war." Dieses "gut" ist das Schlusswort jedes Schöpfungstages, die göttliche Bejahung des Geschaffenen in seiner neuen erlösten Daseinsform. Wie in der Urschöpfung, so bejaht Gott auch in seiner Neuschöpfung, im neuen Menschen in Christo, im Tempel seines Geistes, stets nur das, was von Ihm kam und auf Ihn hinführt.
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"Und Gott sprach: Es sollen Lichtträger an dem Himmelsgewölbe entstehen, zu unterscheiden zwischen dem Tage und der Nacht; und sie sollen auch dienen zu Zeichen und zu Festzeiten und für Tages- und Jahreskreise." 1.Mose 1,14.


Der vierte Schöpfungstag trug in sich das Evangelium der Verleiblichung. Er brachte dem Wesen nach nichts Neues in die Schöpfung hinein, sondern vollendete nur den ewigen Strom des Lichtes des ersten Tages.

Ob diese Lichtträger: Sonne, Mond und Sterne in ihrer jetzigen Form erst am vierten Tage geschaffen wurden oder ob sie erst jetzt in ihrer wahren Gestalt der auferstandenen Erde während ihrer neuen Eingliederung in diese Lichtkörperwelt erschienen, wissen wir nicht. Es ist nur gesagt, dass ein System von Lichtträgern am Himmelsgewölbe für die Erde erscheinen sollte, damit dadurch hinfort alles Leben und Sein auf Erden geregelt und in Ordnung gehalten werde.

Je und je war daher Leiblichkeit und damit heilige Ordnung und Harmonie das Endziel aller Wege Gottes mit dem Geschaffenen. Diese Leiblichkeit bringt das erlösende Werden jeglichen Geschöpfes zum Abschluss. Sie macht es erst fähig, ein dienendes Glied im Organismus des Ganzen zu sein. Und je vollkommener dieser Abschluss ist, desto ausgeprägter ist die Individualität des Geschöpfes. Es ist hinfort das ewig andere von allen anderen und dennoch bleibt es ein unersetzliches Glied in dem Organismus des Ganzen. Vollendung wird daher vollendete Einseitigkeit des erlösten Geschöpfes sein. Erst wenn alle Glieder in den Sabbat dieser ihrer Vollendung eingegangen sind, ist das göttliche Ziel der Erlösung durch Offenbarung erreicht. Dann ruht auch Gott in dem ewigen Dienst des Vollendeten.

Dieses Evangelium der Verpersönlichung ist die große Schöpfungsbotschaft des vierten Tags. Eine Botschaft nicht etwa nur für die kosmische Welt, sondern auch für die pneumatisch-ethische, die Paulus die Neuschöpfung nennt. Was Gottes Wirken hier in der Schwachheit unsres Seins begonnen hat, soll sich vollenden in Kraft. Was sich in uns an Erlösung zunächst nur im Werden, als Anfang offenbarte, soll heranreifen zur vollen Wirklichkeit. Was hier von uns nur im Glauben erlebt wurde, soll einst ein ewiges Schauen werden. Johannes schreibt daher von dieser Neuschöpfung: "Noch ist nicht erschienen, was wir sein werden; wir wissen aber, dass, wenn Er erschienen ist, wir Ihm ähnlich sein werden, denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist." Noch ist auch das Leben der Glaubenden nur Stückwerk, ihr Dienst im Zustand des Werdens ist ein unvollkommener. Hat das Meisterwerk Gottes mit ihnen aber erst seine Vollendung gefunden, dann wird auch ihr Dienst am Ganzen ein vollendeter sein können.
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"Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht, und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre, und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf Erden. Und es geschah also." 1.Mose 1,14-15.


Wer auch in seinem Innenleben bewusst den vierten Schöpfungstag erlebt, der entdeckt, wie gerade die Nacht es uns enthüllt, welch ein Gefolge von himmlischen, in sich geschlossenen Lichtkörpern die Erde auch auf ihrem Gang durch die Finsternis hat. Mag die Nacht im ewigen Wechsel sie auch immer wieder überfallen, so herrscht sie doch von nun an nie mehr dauernd und ungebrochen. Hinter allem düsteren Gewölk des Tages steht Christus als Sonne der Gerechtigkeit und lässt aus jedem Abend einen neuen Tag werden. Selbst in die dunkelste Nacht leuchten hinein die Geister der vollendeten Gerechten und die Menge vieler tausend Engel. Sie singen ihren Psalm der Vollendung mit seinem Evangelium in unser vielfach so dunkles Leben hinein. Der Gang der streitenden Kirche und ihrer Glieder kann daher auch in der dunkelsten Nacht nicht mehr einsam werden. Sie ist umgeben von einer triumphierenden Kirche, die vollen Anteil nimmt an dem Werden und der Vollendung der noch kämpfenden auf Erden.

Jedoch diese Lichtträger am Himmelsgewölbe sollen ferner auch zur Feststellung von "Tag und Nacht" und zur Bestimmung "der Zeiten, der Tage und Jahre" dienen. In ihrem Lichte lernen wir uns über das Wesen der einzelnen Dinge und der mannigfaltigen Lebenserscheinungen der Erde richtig orientieren. Auch erfassen wir, dass für uns nur das Himmlische, das Vollendete feststeht, dass jedoch wir mit dem, was auf Erden ist, zunächst wechselvoll sind. Gewordenes ist allein droben, hier ist überall nur Werdendes. Dieses ist aber in allem abhängig von dem, was sich droben im Lichte vollendete.

Einst in der kommenden Ruhe der Vollendung werden auch wir keinen Wechsel der Zeiten mehr nötig haben. Gegenwärtig bedürfen wir es noch, dass das richtige Maß von Sonnenschein und das erforderliche Maß von Kälte in unser Leben falle. Noch sind wir unfähig, in ewiger Frühlingsblüte und im ununterbrochenen Fruchttragen zu stehen. In einem solchen Dienst würden wir zunächst mehr an Kraft ausgeben, als wir empfangen haben. Das bedeutet aber schließlich Zusammenbruch des Lebens selbst. Je mehr jedoch diese unsre Abhängigkeit auf allen Gebieten von der oberen Welt offenbar wird, desto tiefer erfassen wir, dass unsre Garantien und unsere Zukunft nicht in dem liegen, was wir bereits in uns selbst sind, sondern in dem, was wir aus höheren Quellen für unser Werden und für unsere Vollendung empfangen.
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"Und Gott sprach: Die Wasser sollen wimmeln von wimmelnden Lebewesen, und der Vogel über der Erde fliegen angesichts der Wölbung des Himmels." 1.Mose 1,20.


Der fünfte Tag trägt in sich das Evangelium der Belebung. Und zwar sollen jene Schöpfungsteile zunächst belebt werden, die durch die Erlösungsprinzipien der ersten drei Tage nur geschieden und gebunden worden waren. Diesen Teilen war durch die bisherige Offenbarung Gottes zwar unendlich viel von ihrer Freiheit und ihren ungebundenen Wirkungen genommen worden. Jedoch Positives an Erlösung hatten sie bis dahin noch nicht empfangen.

Zwar hatte die Erde bereits am dritten Schöpfungstage eine Überfülle von organischem Leben pflanzlicher Gattung hervorgebracht. Nachdem die Erde selbst eine Auferstehung, ringt nun jede in ihr wohnende Kraft nach Auferstehung. Aber so gut dieses Leben des dritten Tages auch war, es erschöpfte nicht die Weisheit und Kraft des Schöpfers. Seine Erlösung hatte noch weit mehr Leben aus der Umarmung des Todes zu lösen. Auch die unendlichen Gebiete von Wasser und Luft sollten sich mit Leben füllen. Die Offenbarung des fünften Tages war daher ein weiteres Gottes-Nein an den Todeszustand der Schöpfung. Diese Offenbarung musste weitersprechen, denn sie kennt kein Schweigen angesichts der Not der Schöpfung.

Je mehr nun Gottes Offenbarung die Schöpfung erlösen kann und je näher der siebente Tag rückt, desto mehr werden in ihr auch jene Teile mit in die Erlösung hineingezogen, die bisher von derselben unberührt geblieben sind. Dieses wunderbare Gesetz des Lebens und der Erlösung wirkt sich wiederum aus auch im Innenleben des einzelnen und im Reiche Gottes als Ganzem. Gott heiligt das durch das Kreuz gerichtete und durch die Auferstehung Christi gerechtfertigte Leben, damit es hinfort Ihm und seiner Gotteswelt lebe. Daher wird auch das Leben des fünften Schöpfungstages vom Schöpfer als gut bezeichnet, wenn es auch noch lange nicht den von Ihm ersehnten Menschen nach seinem Ebenbild in sich verkörpert. Auch die Heiligung ist fortschreitendes Gotteswirken, nicht abgeschlossener Besitz, nicht vollendetes Werk. Denn weder die noch werdende, noch die bereits vollendete Kirche hat je die ganze Fülle der erlösenden Gottesoffenbarung in sich zu verkörpern vermocht. Eine volle Offenbarung der ganzen Gottesfülle wird mithin erst durch eine vollendete Gesamtkirche möglich sein. "So ward Abend, so ward Morgen - ein fünfter Tag." Er trug mit seinem Evangelium der Belebung für alle Zeiten die Botschaft in die Welt hinein, daß Gott nicht ein Gott des Todes und der Toten, sondern des Lebens und der Lebendigen ist.
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"Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Tiere, ein jegliches nach seiner Art: Vieh, Gewürm und Tiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art. Und es geschah also ... Und Gott sah, dass es gut war." 1.Mose 1,24.


So leitete Gott den sechsten Schöpfungstag ein. Wir haben bereits vorher bemerkt, wie jede einzelne Kraft der Erde, die selbst eine Auferstehung aus der Umarmung der Todesfluten ist, nach Auferstehung ringt. Aber ob es das Pflanzenleben des dritten oder das Tierleben des sechsten Schöpfungstages ist, ihre Auferstehung zum Leben erlebt sie erst auf Gottes erneutes Sprechen hin. Was Gottes Schöpfung ist, entsteht allein durch Offenbarung, lebt allein von der Offenbarung und wird wiederum zu einer Offenbarung. Nicht die der Erde innewohnende Kraft allein führte zur Auferstehung neuer Lebensformen, sondern erst die durch das Wort des Schöpfers inspirierte Kraft. Erstere ist wohl fähig, Empfängerin und Trägerin, nicht aber Schöpferin neuen Lebens zu sein.

Daher auch die so ausgesprochene Bedeutung der Inspiration im Leben der neuen Schöpfung. Was sich je in der Geschichte als ein unvergänglicher Bestandteil des Reiches Gottes mitten in aller Vergänglichkeit des Fleisches erwies, sah sich von oben erleuchtet. Gott sprach und der Mensch antwortete. Gott ging vorüber und der Mensch setzte seine Tritte in die Fußspuren des lebendigen Gottes. Gott rief und der Mensch sprach: "Hier bin ich, sende mich!" Gott offenbarte in Christus seinen Sohn und der Mensch Paulus ward sein Apostel. "Errettet und berufen mit heiligem Ruf" 1) - das ist die wahre Genesis, der Anfang alles Lebens, das je zu einer bewussten Verbindung mit Gott erwachte. Alles sonstige Erwachen kam nie über die Kraft der eigenen Natur hinaus. Es lebte sein eigenes Leben, nicht aber Gottes. Was aber entstanden durch göttliche Erleuchtung und Wirkung, kann auch nur bestehen durch göttliche Erleuchtung und Wirkung. Nur die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, erweisen sich als Gottes Söhne 2). Inspiration ist daher die bewusste Unterordnung des eigenen Lebens unter die vom Geiste vermittelte Gottesoffenbarung. Sie ist Hingabe an das göttliche Wort, das spricht, Hingabe an die göttliche Kraft, die da wirkt. So gelangt der Mensch zu einer Erleuchtung, die höher ist als alle menschliche Vernunft, wirkt in ihm eine Kraft sich aus, die ihn über sich selbst hinausführt.

1) 2.Tim. 1,9. 2) Siehe Röm. 8,9-15.
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C.O.Rosenius Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei. 1. Mos. 1, 26.

In diesem Text ist merkwürdig, daß der Herr sagt: Laßt uns Menschen machen." Hier wird eine Beratschlagung angedeutet. Der Herr sagt nicht: Ich will Menschen machen, oder: Die Erde lasse hervorgehen, sondern: ,,Laßt uns Menschen machen." Alle anderen Geschöpfe wurden ohne eine solche Beratschlagung nur durch ein Gebot der Allmacht erschaffen. Als Gott aber den Menschen erschaffen wollte, wurde eine Beratung abgehalten. Unzweifelhaft waren hier alle drei Gottheitspersonen bei der Beratung. Denn jetzt sollte das Wesen erschaffen werden, das nicht nur einen irdischen, vergänglichen Leib haben sollte, sondern auch eine unsterbliche Seele, die aus Gottes eigenem Geist genommen und für ein ewiges Zusammenleben mit Gott im Himmel gebildet werden sollte. Gott sprach: ,,Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei." Da Er dabei in Seiner ewigen Voraussicht des Menschen Fall und all das Verderben und Elend, das daraus fließen würde, voraussah, wollte Er dies bedeutungsvolle Wesen nicht aus Seiner Schöpferhand hervorgehen lassen, bevor Er nicht darüber Rat gepflogen hatte und bevor nicht der Sohn, das ewige Wort, dessen Erlösung auf sich genommen hatte.

Der Mensch wurde also in einer ganz anderen Weise als alle, selbst die am weitesten entwickelten Tiere, erschaffen. Als die Tiere erschaffen wurden, hieß es: ,,Das Wasser errege sich! - Die Erde lasse hervorgehen!" Hier scheint es, als ob Gott bei ihrer Erschaffung nicht unmittelbar handelte, sondern durch Sein Allmachtswort auf einige in die Natur hineingelegte Kräfte einwirkte: ,,Das Wasser errege sich! Die Erde lasse hervorgehen!" Als der Mensch erschaffen wurde, durften solche Naturkräfte nicht mitwirken; da wirkte Gott allein und unmittelbar, da war es Sein Werk, zu dem sich alle Gottheitspersonen vereinigten, da hieß es: ,,Laßt uns Menschen machen!" Der Mensch ist in dieser Weise also weder durch Wasser noch durch Erde geboren, wie manchmal behauptet wird, sondern in einer besonderen und unmittelbaren Weise von Gott erschaffen, ,,gemacht".

Noch merkwürdiger wird der Umstand, wenn wir den Ursprung der zwei Bestandteile des Menschen betrachten, den Leib und die Seele. Darüber heißt es im 2. Kapitel: ,,Gott, der Herr, machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und Er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele." Beachte! Gott machte den Menschen. Er war damit Gottes eigenes Werk und wurde also das vollkommenste Kunstwerk auf Erden. Er machte des Menschen Leib aus Erde zur ewigen Erinnerung daran, daß wir Staub und Erdenwesen sind, weshalb der erste Mensch auch den Namen Adam erhielt, was soviel bedeutet wie ,,von Erde", irdisch, das Erdenkind, auf daß wir nie vergessen sollten, wie vergänglich Leib und Zeit sind, und damit wir immer das suchen sollten, was der Ewigkeit angehört. - ,,Und Gott blies ihm einen lebendigen Odem in seine Nase." Hoher, edler Ursprung! Die Seele, die unsterbliche Seele, das Ewigkeitskind, das für Zeit und Ewigkeit dazu bestimmt ist, mit Gott zu leben wie ein Engel oder ein Kind mit seinem Vater - sie ist also unmittelbar von Gott gekommen. Die Schrift sagt, daß Gott den Odem, die Seele, in den Menschen blies. Hier müssen wir mit David ausrufen: ,,Ich danke Dir, Gott, daß ich wunderbarlich gemacht bin!" So haben wir gesehen, wie sowohl der Leib als auch die Seele, das Erdenkind und das Ewigkeitskind, beide Gottes eigenes besonderes Werk sind.

Hierzu kommt noch der andere merkwürdige Umstand, daß Gott den Menschen Ihm zum Bild schuf. Darauf hatte der Geist des Herrn uns ganz besonders durch eine eigentümliche, ausführliche Wiederholung der Sache aufmerksam machen wollen; denn so lauten die Worte: ,,Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei. - Und Gott schuf den Menschen Ihm zum Bild, zum Bild Gottes schuf Er ihn." Hier wird mit verschiedenen Ausdrücken wiederholt, daß der Mensch ein Bild Gottes oder ein Bild von Gott sein sollte. Wenn wir dieses Bild Gottes auch in diesem Leben nie recht verstehen können werden, so ist doch allein schon der Umstand ergreifend, daß gerade der Mensch zum Bild Gottes erschaffen wurde. Das enthält doch etwas unbegreiflich Großes. Daher konnte auch Gottes Sohn kommen und Mensch, unser Bruder und uns gleich werden. Darum schämt Er sich auch nicht, ,,uns Brüder zu heißen". Er kam, um das wiederaufzurichten, was durch den Sündenfall zerstört war. Darum sollen wir auch durch Ihn zu derselben Herrlichkeit kommen, zu der wir bei der Erschaffung bestimmt waren. Durch die neue Geburt und die neue Schöpfung werden wir neue Kreaturen in Christus und ,,der göttlichen Natur teilhaftig". Der neue Mensch soll täglich ,,erneuert werden zu der Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat". Das Bild Gottes wird aber nicht eher vollkommen in uns wiederaufgerichtet, bevor wir nicht in der Auferstehung neue, unsterbliche Leiber empfangen und bevor nicht Christus in all denen offenbar wird, die da glauben, wie der Apostel Johannes sagt: ,,Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, daß, wenn es erscheinen wird, wir Ihm gleich sein werden, denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist."

Es danken Dir die Himmelsheer O Herrscher aller Thronen, Und die auf Erden, Luft und Meer In Deinem Schatten wohnen, Die preisen Deine Schöpfermacht, Die alles hat so wohl bedacht. Gebt unserm Gott die Ehre!
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C.Eichhorn Der Mensch - das Ebenbild Gottes Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn. 1. Mose 1, 27

In diesem dichterisch schwungvollen Satz kommt die innere Gehobenheit zum Ausdruck, angesichts der großen Tatsache: der Mensch - ein Abbild Gottes. Es war ein gewaltiger Augenblick, als Gott seiner Schöpfung durch den Menschen die Krone aufsetzte. Er steht, wie Psalm 8 sagt, nur wenig hinter Gott zurück. Gott hat ihn mit Herrlichkeit und Hoheit gekrönt. Es ist ja wohl auch allen übrigen Schöpfungswerken der Stempel Gottes aufgeprägt; jedoch der Mensch hat etwas von der göttlichen Majestät. Gott hat ihn zum Herrn gemacht über die Erde und alles unter seine Füße getan. So ist er ein Abbild des höchsten Herrn. Gott hat ihn mit Vernunft und Willen begabt; Vernunft ist sein Herrscherstab. Er hat nicht nur eine Seele, sondern auch einen Geist; Gott hat ihm Freiheit gegeben.

Die Gottesebenbildlichkeit des Menschen, die sich kundtut in der Herrschaft über die Welt, muß aber im Gehorsam gegen Gott gewurzelt und verankert sein; denn der Mensch ist nicht ein Gott, sondern ein Geschöpf und darum von Gott abhängig. Seine Freiheit besteht in der freiwilligen, nicht gezwungenen Unterwerfung unter Gott.

Als Gottes Ebenbild ist der Mensch bestimmt zur Gemeinschaft mit seinem Urbild. Gemeinschaft ist nur möglich zwischen Wesen, die sich ähnlich sind. Zwischen Mensch und Tier gibt es keine volle Gemeinschaft. Der Mensch ist eine Person und kann darum mit Gott in wirkliche Verbindung treten. Es ist ihm vom Augenblick der Erschaffung an ein Zug zu Gott in die Seele gegeben; er fühlte sich zu seinem Ursprung mächtig hingezogen und wollte und konnte ohne ihn nicht sein.

Leider hat sich der Mensch selbst seiner Krone beraubt. Infolge des Sündenfalls hat er seine gottähnliche Stellung verscherzt. Durch Ungehorsam gegen Gott ist er zum Sklaven der geschaffenen Dinge geworden, durch seine Begierden ist er von ihnen geknechtet. Zwar herrscht er noch mittels seines Verstandes und Willens über die Natur, aber er herrscht nicht im Sinne Gottes, sondern in despotischem Geist und räuberischer Gesinnung. Er betrachtet sich nicht als Diener und Haushalter Gottes, er pflegt nicht die Werke Gottes mit liebevoller Sorgfalt, sondern beutet, was Gott ihm in die Hand gegeben, selbstsüchtig aus.

Der gefallene Mensch sucht sich und verliert sich, er setzt sich auf den Thron und erniedrigt sich. Er wird nur Mensch, wenn er sich ganz unter Gott stellt, er herrscht nur im vollen und göttlichen Sinn, solange er Gott dient.

Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht; Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht; Liebe, dir ergeb' ich mich, dein zu bleiben ewiglich!
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Joschie
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"Da schuf Gott den Adam nach seinem Bilde, nach seinem Bilde schuf Er ihn; als Mann und Frau schuf Er sie." 1.Mose 1,27.


Der sechste Schöpfungstag erwies sich mit seiner Offenbarung als ein Evangelium der Vollendung. Gottes Imperative erschöpfen sich nicht. Auch nicht mit dem fünften Schöpfungstage. Denn die Kraft der Offenbarung seiner Liebe ist weit größer auch als der fünfte Schöpfungstag. Sie ist ewig schlechthin - ohne Anfang und ohne Ende. Anfang und Ende dieser Liebe kennt nur das Geschöpf, nicht aber der Schöpfer. Solange daher das erlösende Gottes-Ich einem unerlösten geschöpflichen Du gegenübersteht, wird es aus seinem göttlichen Selbst heraustreten und sich mit einer neuen Offenbarung der Liebe an das Geschöpf wenden. Auch im Erlösen wird Gott sich wirklich als Gott erweisen. Solange in seiner Schöpfung nicht alles seine ewigen Reichsgottesgedanken verkörpert, muss immer wieder ein neuer Schöpfungstag mit seiner Offenbarung beginnen. Denn auch in seinen Schöpfungstagen lebt Gott zahllos, solange es die Erlösung seines Geschöpfes erfordert.

Zwar hatten die göttlichen Imperative, die Schöpfungsbefehle der fünf Offenbarungstage mit ihrem: "Es werde!" bereits unendlich viel an Erlöstem geschaffen. Allein das Letzte und Höchste, was Gott an Erlösung zu offenbaren und aus sich herauszugeben hatte, konnte sich erst am sechsten Tage vollenden: nämlich im Menschen nach Seinem Ebenbild.

Denn zuletzt erscheint der Mensch als Ebenbild Gottes. Es ist Gottes köstlichste und höchste Gabe, unendlich mehr als nur Geschöpf und doch weit weniger als Er, der Schöpfer. Denn als alles Geschaffene in seiner unendlichen Fülle an Schönheit und Kraft, Zweckmäßigkeit und Harmonie vor Ihm stand, da suchte Gott nach einem Gleichnis zur Erschaffung des Menschen. Er fand es aber nicht in etwas bisher Geschaffenem. Er fand es allein in sich selbst, dem Schaffenden. Daher hebt sich der Mensch trotz all seiner Verwandtschaft mit der Natur und Kreatur doch in seinem tiefsten Wesen so wesentlich ab von allem Leben, das die Welt zu offenbaren vermag. Er war Gott gegenüber Sohn, und Herr gegenüber der Schöpfung.

"So ward Abend, so ward Morgen - der sechste Tag." Er vollendete durch seine Offenbarung die Erlösung einer unerlösten Schöpfung und hieß hinfort alles Erlöste auf das Geheimnis der Herrlichkeit des siebenten Schöpfungstages warten.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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"Und Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn." 1.Mose 1,27.



Als Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf, da war er nach seinem ganzen Innenleben so angelegt, wie es einem zur Gottesähnlichkeit bestimmten Wesen entspricht. Was jedoch zunächst nur von Gott erschaffene Naturanlage war, sollte auf Grund freier Willensentscheidung Geistesbesitz und Geisteszustand werden. Das objektiv Göttliche im Menschen sollte in ihm zum subjektiv Erlebten werden. Die zunächst mehr natürliche Anlage, welche nur bekundete, dass in dem ganzen Wesen des Menschen nichts war, was der göttlichen Wahrheit, Liebe, Gerechtigkeit und Heiligkeit widersprach, sollte zur positiven Geistesgemeinschaft und zur vollen Anteilnahme an Gottes Art und an Gottes Wirken werden.

Denn bisher war Gottes Offenbarung nur Schöpfung gewesen. Auch der Mensch war es zunächst, wenn auch als höchstes Geschöpf. Aber hinfort sollte mit dem Anbruch des Schöpfungssabbats Gottes Offenbarung Geschichte werden und zwar auf Grund der gegenseitigen Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch. In dieser Geschichte sollte sich im Menschen dauernd vollenden, wozu er im Prinzip von Gott erschaffen und berufen worden war. Aller Dienst und alle Ehrfurcht vor Gott, die sich in der übrigen Schöpfung auf Grund anerschaffener Gesetzlichkeit vollzieht, sollte im Menschen aus freier Liebe und bewusster Willenshingabe geboren werden. Gottes Herrschaft im Menschen sollte eine Hingabe und Anbetung auslösen, die für den Menschen nicht Knechtschaft, sondern das höchste Zusammenklingen geistesverwandter Seelen bedeutet. Die Grundlage aller wahren Anbetung ist die Bewunderung, das innerliche Ergriffensein von dem jeweiligen übernatürlichen Handeln Gottes. Für dieses innerliche Ergriffenwerden und diese beseligende Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit war im Menschen alles angelegt.

Diesen Weg der inneren Sohnesgemeinschaft und des freiwilligen Sohnesgehorsams ist der erste Adam trotz der von Gott ihm gewordenen Anlagen nicht gegangen. Er stand eines Tages bewundernd vor dem Geschöpf und wurde innerlich ergriffen von der Frucht des Geschöpfes, d.h. der Erde. Denn so wie Gottes übernatürliches Handeln die ergriffene Seele in sein ewiges Wesen hineinzieht, so zieht auch das G{eschöpf alles in sein geschöpfliches Wesen hinein, sobald der Mensch bewundernd und innerlich ergriffen vor ihm stehen bleibt. Anstatt vor dem Schöpfer kniet er alsdann vor dem Geschöpf. Er verliert Gott, auf den hin er geschaffen ist, und findet nur noch die Erde, durch die er sich geknechtet sieht.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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J.Kroeker Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.

"Und Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn." 1.Mose 1,27.


Als Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf, da war er nach seinem ganzen Innenleben so angelegt, wie es einem zur Gottesähnlichkeit bestimmten Wesen entspricht. Was jedoch zunächst nur von Gott erschaffene Naturanlage war, sollte auf Grund freier Willensentscheidung Geistesbesitz und Geisteszustand werden. Das objektiv Göttliche im Menschen sollte in ihm zum subjektiv Erlebten werden. Die zunächst mehr natürliche Anlage, welche nur bekundete, dass in dem ganzen Wesen des Menschen nichts war, was der göttlichen Wahrheit, Liebe, Gerechtigkeit und Heiligkeit widersprach, sollte zur positiven Geistesgemeinschaft und zur vollen Anteilnahme an Gottes Art und an Gottes Wirken werden.

Denn bisher war Gottes Offenbarung nur Schöpfung gewesen. Auch der Mensch war es zunächst, wenn auch als höchstes Geschöpf. Aber hinfort sollte mit dem Anbruch des Schöpfungssabbats Gottes Offenbarung Geschichte werden und zwar auf Grund der gegenseitigen Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch. In dieser Geschichte sollte sich im Menschen dauernd vollenden, wozu er im Prinzip von Gott erschaffen und berufen worden war. Aller Dienst und alle Ehrfurcht vor Gott, die sich in der übrigen Schöpfung auf Grund anerschaffener Gesetzlichkeit vollzieht, sollte im Menschen aus freier Liebe und bewusster Willenshingabe geboren werden. Gottes Herrschaft im Menschen sollte eine Hingabe und Anbetung auslösen, die für den Menschen nicht Knechtschaft, sondern das höchste Zusammenklingen geistesverwandter Seelen bedeutet. Die Grundlage aller wahren Anbetung ist die Bewunderung, das innerliche Ergriffensein von dem jeweiligen übernatürlichen Handeln Gottes. Für dieses innerliche Ergriffenwerden und diese beseligende Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit war im Menschen alles angelegt.

Diesen Weg der inneren Sohnesgemeinschaft und des freiwilligen Sohnesgehorsams ist der erste Adam trotz der von Gott ihm gewordenen Anlagen nicht gegangen. Er stand eines Tages bewundernd vor dem Geschöpf und wurde innerlich ergriffen von der Frucht des Geschöpfes, d.h. der Erde. Denn so wie Gottes übernatürliches Handeln die ergriffene Seele in sein ewiges Wesen hineinzieht, so zieht auch das G{eschöpf alles in sein geschöpfliches Wesen hinein, sobald der Mensch bewundernd und innerlich ergriffen vor ihm stehen bleibt. Anstatt vor dem Schöpfer kniet er alsdann vor dem Geschöpf. Er verliert Gott, auf den hin er geschaffen ist, und findet nur noch die Erde, durch die er sich geknechtet sieht.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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.Kroeker Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.

"... und schuf sie einen Mann und eine Frau." 1.Mose 1,28.



Dieser "Mensch" der ersten Schöpfung wurde nach dem Schöpfungsbericht als "Mann und Frau" geschaffen. Denn in ihm vereinigt sich hinfort sowohl das gebende als auch das empfangende Prinzip des Lebens. Der siebente Tag wird uns über diese inneren Gesetze des Lebens noch mehr zu dolmetschen haben. Aber ob es erkannt wird oder nicht, so ist doch schon am sechsten Tag ein Werk vollendet, dessen tiefstes Wesen Mann und Frau ist und daher ein Abglanz Gottes sein kann. Heilige früherer Zeiten haben über all diese Gleichnisse und Gesetze viel nachgedacht und in deren göttliche Wahrheiten viel Licht und Trost geschöpft. Wir haben über die Natur dieser Dinge vielfach die Offenbarung dieser Dinge verloren. Das Wesen der Naturgesetze ist uns wertvoller geworden als das Evangelium ihrer schöpferischen Liebe, ihre Gabe der Gegenwart ersetzte uns ihre Sprache der Ewigkeit.

So vollendete sich im Ebenbild Gottes der sechste Schöpfungstag und mit ihm alles Geschaffene der vorangegangenen Tage. Auf der Stufe des Schaffens, der Scheidung, der Ausschmückung und der Vollendung hört hinfort die Arbeit Gottes auf. Nicht die Offenbarung Gottes. Denn die hat sich auch mit den sechs Schöpfungstagen noch nicht erschöpft. Für sie war alles zunächst Vorbereitung des siebenten Tages, der in der Offenbarung seiner Gemeinschaft und seines Dienstes keinen Abend kennen sollte.

Und nachdem Gott sah, was er insgesamt geschaffen hatte, "siehe, da war es sehr gut". Der hebräische Ausdruck für "das Ganze, das Er gemacht hatte", ist nicht nur ein Vielheitsbegriff, durch den lediglich alles Geschaffene, Kleines und Großes, eingeschlossen wäre. Das Wort ist vielmehr ein Einheitsbegriff der Vielheit, ist die Vielheit als eine Einheit begriffen, es ist nicht sowohl alles, als das Ganze begriffen ... Gott sah das Ganze dessen, was Er geschaffen, sah die Totalität aller seiner Geschöpfe, sah das harmonische Zusammenklingen aller Wesen, und in dieser Harmonie der Vollendung und in diesem Totalzusammenhang ist nun auch das einzelne Schöpfungsglied "gut gar sehr". Denn den eigentlichen Wert der eigenen Vollendung gewinnt das einzelne Geschöpf erst durch den harmonischen und vollendeten Zusammenhang mit dem Ganzen.

"So ward Abend, so ward Morgen, der sechste Tag." Er vollendete durch seine Offenbarung die Erlösung einer unerlösten Schöpfung und hieß hinfort alles Erlöste auf das Geheimnis der Herrlichkeit des siebenten Schöpfungstages warten.
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J.Kroeker Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.

"Und Gott ruhte mit dem siebenten Tag von all seinem Werke, das Er gemacht hatte." 1.Mose 2,2.



In Gottes Sabbatnatur lag von Anfang an die Garantie, dass durch sein Wirken auch die Schöpfung in diesen seinen Sabbatcharakter würde hineingezogen werden. Daher führte das Schöpfungswirken in den sechs Schöpfungstagen konsequent zum Schöpfungssabbat. Denn jede Gottestat löst das Geschöpf von seinem ursprünglichen Zustand und zieht es nach und nach in das göttliche Leben hinein. Gottes Ziehen kann aber nie ein anderes als jenes zu sich selbst hin sein. Das ist aber für das Geschöpf Erlösung.

Gottes Sabbatruhe drückt jedoch einen ganz anderen, viel tieferen Charakter aus als jener Zustand, den wir in unserem Sprachgebrauch mit dem Begriff Ruhe verbinden. Wir ruhen, wenn wir uns von jeglicher Arbeit zurückziehen, oder wenn wir uns nach des Tages Last und Hitze abends müde zur Ruhe niederlegen. Das ist jedoch nicht die Ruhe Gottes, die uns der siebente Schöpfungstag verheißt und die das Erbe einer vollendeten Neuschöpfung einmal sein wird. Gottes Ruhen ist ununterbrochene Gemeinschaft und Dienst höherer und vollendeter Ordnung. Stand Gottes Wirken im Verlauf des Sechstagewerkes im Zeichen des göttlichen Nein, so steht der siebente Tag mit seinem Sabbatcharakter im Zeichen des göttlichen Ja. Hinfort lebt und webt, wächst und dient, blüht und reift, segnet und erntet die ganze Schöpfung, wie sie dies in ihrem Totalzusammenhang bis zum Anbruch des Sabbats Gottes nicht zu tun vermochte.

Denn mit dem Anbruch des Sabbats Gottes hatte in der Schöpfung Gottes der Kampf zwischen ihrem eigenen chaotischen Zustand und dem Leben und der Herrschaft Gottes aufgehört. In ihr atmete nun alles Liebe und Hingabe, Dienst und Anbetung, Gehorsam und Gemeinschaft, Erlösung und Herrlichkeit. Was in ihr Gott verneinte, ist durch die Offenbarung der Erlösung im Laufe der sechs Tage für ein Leben und einen Dienst erlöst worden, wo hinfort alles bejaht, was Gottes ist. Und alles in ihr Erlöste wurde hinfort von Gott bejaht, weil es in allem Träger seiner Gottesoffenbarung und Schöpferherrlichkeit geworden war. Daher konnte der siebente Tag als Sabbat Gottes und seiner Schöpfung jener ewige Tag sein, der keinen Abend mehr kannte. Denn mit dem siebenten Tag hat alles Erschaffene seine innerliche Vollendung und seine Bestimmung für den Dienst innerhalb der Gesamtschöpfung erreicht. Gottes Sabbatcharakter wurde mit dem siebenten Tage in der Schöpfung zu der das ganze Leben beherrschenden Weltordnung, die erst durch den Urfall des Menschen wieder getrübt und gestört wurde.
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C.O.Rosenius Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, darum, daß Er an demselben geruht hatte von allen Seinen Werken, die Gott schuf und machte. 1. Mos. 2, 3.


Wenn wir an die Betrachtung dessen gehen, was der große Gott mit Seiner ersten Stiftung für die Menschen beabsichtigte, dann werden wir abermals in die bodenlose Tiefe der Liebe und Treue Gottes, in Seinen hohen Ewigkeitsrat über sein Ebenbild und seinen Erben, den Menschen, hineinblicken. Dieser war für ein ewiges Leben im Himmel erschaffen, sollte dafür aber hier auf Erden erzogen werden. Darum hat der gnadenreiche Gott für diese Erziehung zur Ewigkeit ein gewisses Maß seiner Zeit, nämlich jeden siebenten Tag, absondern wollen. ,,Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn," auf daß Sein Volk bis ans Ende der Tage durch diesen Tag zur Verehrung Gottes, zur Vorbereitung auf das ewige Leben gerufen und erweckt werden sollte. Das Leben in Gott und mit Gott ist das einzige wahre Leben des Menschengeistes, ist das ewige Leben, das im Himmel fortgesetzt und vollendet werden soll. Dieses ewige Leben, das das Ziel des Menschen ist, kann weder erlangt noch erhalten werden, wenn der Sinn des Menschen nur auf das Irdische zielt; er ist dann unfähig, das Himmelsleben zu führen. Darum hat Gottes treue Fürsorge um dieses höchste Gut des Menschen den Ruhetag ausgesondert, um in dieser Weise eine sich immer wiederholende Gelegenheit zur Erweckung und Ernährung des himmlischen Lebens zu bieten. Die Sabbattage sind darum für die Kinder Gottes Ewigkeitstage auf Erden. Und wer keine Ewigkeitstage hat, wer nie in der Zeit auf den Himmel vorbereitet wird, kann auch nie in der Ewigkeit das Himmelsleben genießen. Der Sabbat ist sowohl eine Vorbereitung als auch ein Vorgeschmack, ein Vorbild auf das ewige Leben, wie Hebr. 4 zeigt, wo der Apostel diese ,,Ruhe, die dem Volke Gottes vorhanden ist"' mit einem Wort im Grundtext ausdrückt, das Sabbatruhe oder Sabbatfeier bezeichnet.

Außer für diesen Hauptzweck des Sabbats, unsere Vorbereitung auf das ewige Leben, haben wir dem Herrn noch für einige besondere Wohltaten dieser Stiftung zu danken. Da Gott uns diese wichtige Fürsorge nicht nur in allgemeinen Worten empfahl, sondern auch eine gewisse Zeit festsetzte, die zu unserem ewigen Wohle angewendet werden soll, so ist Er nicht nur im allgemeinen unserer gefallenen, irdisch gesinnten Natur zu Hilfe gekommen, sondern Er hat dabei besonders auch an die unter uns gedacht, die unter der Gewalt anderer stehen, wie z. B. Kinder, Diener und Untergebene, und hat über ihr Recht an der Nahrung ihrer Seele mit dem Worte Gottes gewacht, indem Er im dritten Gebot jedem Hausvater oder jeder Hausmutter verbietet, ihre Dienstboten am Ruhetag durch gewöhnliche Alltagsarbeiten vom Wort Gottes abzuhalten. Welche Wohltat liegt allein schon darin! Denn hätte der Herr nicht dem irdischen Sinn diese Grenze abgesteckt, so wäre wohl das ganze Menschengeschlecht, vor allem Diener und Untergebene, sowohl dem Geist als auch der Seele nach ganz und gar unter der Sklaverei im Dienste des Mammons unterdrückt worden. - Gelobt sei die Güte des himmlischen Vaters, die alles so wohl gemacht hat! - Nach der entgegengesetzten Seite aber würde eine verblendete, sich selbst vergötternde Mönchsgeistlichkeit ebenso übertrieben vom rechten Wege abgewichen sein, um, den irdischen Beruf gänzlich hintenansetzend, ausschließlich und beständig in geistlichen Übungen zu leben.

Um nun dem einen wie dem anderen Abwege vorzubeugen, hat der Herr uns durch das dritte Gebot Grenzen angewiesen, innerhalb deren sich die Fürsorge des himmlischen und des irdischen Berufes bewegen soll: ,,Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes." - Das muß nicht so verstanden werden, als sollte man sich nicht öfter als an jedem siebenten Tag mit dem Herrn und Seinem Worte beschäftigen. Diesen Tag soll man ausschließlich dem Himmlischen widmen, während man hingegen an den übrigen sechs Tagen seinem irdischen Beruf nachgehen muß. Der Herr hat an diesen sechs Tagen nicht allen geistlichen Umgang mit Ihm und Seinem Worte verboten, das hat Er dadurch gezeigt, daß Er auch die täglichen Opfer im Tempel Jerusalems sowie einige besondere Festtage im Jahre verordnete. Da wir wissen, daß dieses Zeremonialgesetz eine Schattenzeichnung des geistlichen Reiches Christi war, so hat der Herr uns durch die Verordnung der täglichen Opfer sagen wollen, daß wir Ihm täglich im Worte und im Gebete nahen sollen, obwohl die tägliche Sabbatstunde ungleicher äußerer Umstände halber sehr verschieden sein kann. Christus hat durch sein Kommen ins Fleisch und durch Sein heiliges Beispiel alle Tage des neuen Bundes zu heiliger Beschäftigung geweiht; und ein lebendiger Christ muß ja alle Tage mit seinem Gott umgehen und auch die Seele mit Seinem Wort nähren. Weil aber der Herr teils die Menschen der schwierigen Feststellung der Zeit, die ausschließlich der Sache unserer Seligkeit gewidmet werden muß, überheben und teils denjenigen eine bestimmte Zeit sichern wollte, die unter der Botmäßigkeit anderer stehen, so hat Er ausdrücklich Dienern und Freien gesagt, daß an jedem siebenten Tag Sabbat, ,,die heilige Ruhe des Herrn", sei. Gelobt sei die Treue Gottes für diese gnadenreiche Stiftung!

Gott hat den Sabbat dir zum Ruhetag beschieden, Er öffnet dir Sein Herz und schenkt dir Seinen Frieden. Und mit dem Sabbat soll dir hier die Ahnung kommen Vom ew'gen Ruhetag der auserwählten Frommen.
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