Andachten zum 4. Buch Mose

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Jörg
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Ch.Spurgeon "Der Herr aber sprach zu Mose: Ist denn die Hand des Herrn verkürzt?" 4. Mose 11,23

Oft benimmt sich die Gemeinde Gottes so, als sei sie davon überzeugt, daß die Hand des Herrn verkürzt ist. Sie glaubt zwar, daß die göttliche Hand einst mächtig genug war, an einem Tag dreitausend Menschen durch die einfache Predigt des Petrus zu bekehren. Sie glaubt, daß ihr Gott in alten Tagen so gewaltig war, daß ihre armen, ungebildeten Evangelisten es mit den Schülern des Sokrates aufnehmen konnten und imstande waren, die Götter der Heiden zu stürzen. Sie glaubt das alles, und doch handelt sie heute oft so, als sei das Evangelium kraftlos geworden und als hätte sich der Geist Gottes völlig von ihr zurückgezogen! In jenen ersten Tagen sandte sie ihre Missionare bis an die Enden der Erde. Sie waren ohne Mittel und zogen aus ohne Tasche und Beutel in dem festen Glauben, daß der, welcher sie berief, auch für ihren Unterhalt sorgen werde. Sie wagten ihr Leben, aber sie gewannen auch viele Menschen für Christus, und es gab kaum einen Flecken Erde, der den Menschen jener Zeit bekannt gewesen wäre, wo der Name Jesu nicht gepredigt wurde. Aber wir - die entarteten Söhne herrlicher Ahnen -, wir fürchten uns nun, Gott zu vertrauen. Oh, hätten wir mehr Berufene des Herrn, die das Evangelium im Glauben an seine innere Kraft verkündigten, mit der Zuversicht, daß sich der Geist Gottes dazu bekennen wird! Die Zweifel, die Befürchtungen, die Berechnungen, die klugen Pläne der Vernunft einer zu großen Zahl von Christen beweisen meine Behauptung, daß die Gemeinde des Herrn glaubt, daß des Herrn Hand verkürzt sei. O Zion, zähle nicht mehr deine Heerscharen, denn deine Stärke ist deine Ohnmacht; berechne nicht länger deinen Reichtum, denn dein Reichtum ist oft deine Armut gewesen und deine Armut dein Reichtum. Denke nicht an die Bildung oder Beredsamkeit deiner Boten; denn wie oft stehen diese Dinge dem ewigen Gott im Wege! Tritt vielmehr im einfältigen Vertrauen auf seine Verheißungen hervor, und du wirst sehen, ob er nicht nach seinem Wort tun wird.
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C.H.Spurgeon ,,Daß er eine Mohrin zum Weibe genommen hatte." 4 Mose 12, 1.

Seltsame Wahl, die Moses getroffen hatte! Aber wieviel auffälliger wählt der, der ein Prophet ist wie dieser Mose und noch größer, als er? Unser Herr, der lieblich ist wie die Blume zu Saron, wie die Rose im Tal, hat sich vermählt mit einer solchen, die bekennen muß: Sehet mich nicht an, daß ich so schwarz bin, denn die Sonne hat mich verbrannt. Es ist zum Erstaunen für Engel, daß sich die Liebe Jesu armen, verlornen, schuldbeladenen Menschen zugewendet hat. Jeder Gläubige, der auch nur mit einem Senfkorn Jesusliebe erfüllt ist, muß von Bewunderung überwältigt werden, daß an einen Unwürdigen eine solche Liebe verschwendet wird. Wir erkennen ja wohl unsre geheime Schuld, unsre Treulosigkeit und unser arges Herz, und darum zerfließen wir in dankbares Erstaunen über die unvergleichliche Unumschränktheit und Großmut und Gnade. Der Herr Jesus muß den Grund seiner Liebe in seinem eignen Herzen gefunden haben; in uns hätte Er ihn nicht finden können, denn da ist er nicht vorhanden. Auch nach unsrer Bekehrung sind wir noch arg geblieben, obgleich uns die Gnade erträglich gemacht hat. Der selige Rutherford sagte von sich, und wir müssen es alle auch von uns bestätigen: ,,Er steht in einem solchen Verhältnis zu mir, daß ich krank bin, und Er ist der Arzt, dessen ich bedarf. Ach! wie oft verderbe ich wieder, was Er gut macht! Er verbindet, und ich löse auf; Er baut, und ich zerstöre wieder; ich zanke mit Ihm, und zwanzigmal des Tages tut Er mir wohl mit seiner lieblichen Rede!" O teuerster und treuester Bräutigam unsrer Seelen, fahre fort mit Deiner Gnadenarbeit, mit der Du uns in Dein Bild verklären willst, bis Du uns arme Mohrinnen Dir darstellen kannst, ohne Flecken oder Runzel oder des etwas. Mose begegnete um seiner Heirat willen hartem Widerspruch, und sowohl er als sein Weib waren übel angesehen. Wie können wir uns also darüber wundern, daß diese eitle Welt sich wider den Herrn Jesum und seine Braut auflehnt, besonders wenn große Sünder bekehrt werden? Denn dies ist allezeit des Pharisäers Anlaß zum Widerspruch: ,,Dieser nimmt die Sünder an." Und noch heute macht die alte Ursache zum Streit sich immer wieder geltend: ,,daß er eine Mohrin zum Weibe genommen hatte."
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Jörg
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J.Kroeker Von Aarons und Mirjams Fall.

"Mirjam aber und Aaron redeten mit Mose um der äthiopischen Frau willen, die er genommen hatte, denn er hatte eine Äthiopierin zur Frau genommen." 4.Mose 12,1.


Es war offenbar ein doppelter Grund, warum Mirjam und Aaron als die beiden älteren Geschwister plötzlich gegen Mose redeten. Einerseits war es die kuschitische Frau, die Mose genommen hatte, und andererseits ihre Stellung dem Bruder gegenüber. Sie wollten ihrem jüngeren Bruder nicht untergeordnet, sondern nebengeordnet sein, da der Herr nicht allein durch Mose, sondern auch durch sie rede.

Der ganze Abschnitt zeigt uns die demütigende Wahrheit, dass auch die Heiligen Gottes miteinander zanken können. Vielfach war der Streit am heftigsten unter den Führenden. Nicht etwa nur auf weltlichem Gebiet, auch in der Geschichte des Reiches Gottes war es vielfach so, dass gerade unter den Leitenden der Streit entstand und durch sie der Kampf alsdann auch unter das Volk getragen wurde. Wo aber erst die Hirten zankten, da hungerten in der Regel die Schafe.

Die nächste Veranlassung des Streites war die Kuschitin, die Mose sich zur Frau genommen hatte. Diese Tatsache hatte nicht der Überlieferung des israelitischen Volkes entsprochen. Abraham hatte einst von Elieser, seinem ältesten Knechte, einen Schwur genommen, dass er seinem Sohn Isaak keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen würde. Und als Isaak seinen Sohn Jakob segnete, da gebot er ihm ausdrücklich: "Nimm keine Frau von den Töchtern Kanaans. Mache dich auf und ziehe nach Mesopotamien, in das Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort eine Frau." Seit den Tagen Abrahams galt es daher in den israelitischen Familien als göttliche Pflicht und heilige Überlieferung, sich nicht mit fremdländischen Frauen zu vermischen.

Diese heilige Tradition war von Mose durchbrochen worden. Offenbar hatten Mirjam und Aaron innerlich dies schon längst als ein Unrecht im Leben ihres Bruders empfunden. Es war ihnen innerlich unmöglich, den bisherigen heiligen Brauch, der von Gott in der Geschichte ihres Volkes legitimiert worden war, mit der Handlungsweise ihres jüngsten Bruders in Einklang zu bringen. Zwar erkannten sie, dass Gott ihren Bruder trotz dieser Tat wunderbar zum Segen und zur Rettung ihres Volkes gebraucht hatte. Das wäre unmöglich gewesen, wenn Gott nicht mit Mose geredet und ihm seine Offenbarungen zum Heile des Volkes enthüllt hätte. Denn mit göttlichem Lichte seinen Brüdern zu dienen vermag nur, wer göttliches Licht geschaut hat.
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J.Kroeker Von Aarons und Mirjams Fall.

"Sie sprachen nämlich: Redet denn der Herr allein durch Mose? Redet Er nicht auch durch uns? Und der Herr hörte es." 4.Mose 12,2.


Es stand Mirjam und Aaron daher nicht in Frage, ob Gott mit Mose rede oder nicht. Sie sprachen aber: "Redet der Herr denn allein durch Mose? Redet Er nicht auch durch uns?" Auch sie hatte der Herr als seine Organe gebraucht, um sich seinem Volke zu offenbaren. Auch sie hatten Gnade gehabt, Gott zu verstehen. Nehmen manche doch an, dass es gerade Mirjam gewesen sei, die nach der wunderbaren Gottestat am Schilfmeer dem Volke den Dankespsalm gegeben hätte. Sollte der Herr nicht auch in dieser Angelegenheit durch sie reden? War es nicht ihre heilige Pflicht und Aufgabe, Mose auf eine Sache aufmerksam zu machen, die er bisher ohne jeden Gewissensskrupel in seinem Leben ertragen hatte?

Allein der Gott, der einst ein geknechtetes Volk unter seinem Druck hatte seufzen hören, der hörte auch, als sein gerettetes Voll auf dem Weg miteinander zankte. Wie Ihm nicht die Leiden seines Volkes entgehen, so entgehen Ihm auch nicht die Unarten seines Volkes. "Und der Herr hörte es", berichtet uns der Text. Mose jedoch schwieg. Ein unbelastetes Gewissen kann schweigen, wo andere reden. So schwer das Unrecht nach Tradition und Gesetz auch war, dessen man ihn beschuldigte, seine Seele empfand kein Bedürfnis, sich vor Mirjam und Aaron zu rechtfertigen. Das ist immer das Zeichen entweder eines völlig verstockten, oder aber eines völlig in Gott ruhenden Gewissens. Verstockte reagieren auf die Bitten und Mahnungen ihrer Brüder nicht, weil ihre innere Herzensdisposition zu keiner Sinnesänderung und Beugung mehr fähig ist. Und ein in Gott ruhendes und mit Gottes Führung im Einklang stehendes Gewissen hat es nicht nötig, sich durch Worte vor den Anklagen des Volkes zu rechtfertigen.

Womit konnte Moses sich auch rechtfertigen? Tradition und Buchstabe waren wider ihn. Er konnte unmöglich vor seine Brüder treten und sagen: Also steht geschrieben! Esau, Jakobs älterer Bruder, hatte zwar schon vor ihm den Schritt getan und sich Frauen von den Töchtern der Hethiter genommen. Aber durch diese war nur Kummer und Herzeleid in die Familie Isaaks hineingetragen worden. Unmöglich hätte sich Mose zu seiner Rechtfertigung auf diesen Fall in der Geschichte seines Volkes berufen können. Die Geschichte zeugte nur wider ihn.

Das Einzige, was Mose rechtfertigen konnte, war sein unbelastetes Gewissen und sein freimütiger Umgang mit Gott. Die kuschitische Frau hatte ihn nicht unglücklich gemacht. Es war ihm bisher auch kein Hindernis für die großen Missionen gewesen, die Gott zum Heil seines Volkes in sein Leben hineingelegt hatte. Das war seine Rechtfertigung.
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J.Kroeker Von Aarons und Mirjams Fall.

"Da sprach der Herr plötzlich zu Mose und zu Aaron und Mirjam: Gehet ihr drei zur Stiftshütte hinaus. Da gingen sie alle drei hinaus." 4.Mose 12,4 f.


Als der Streit sich nicht legte, rief der Herr eines Tages die drei Geschwister in seine Gegenwart: "Tretet ihr alle drei hinaus zum Offenbarungszelt!" Dort hatte Er ihnen etwas zu sagen. Hatten sie Gott in Moses bisheriger Lebensführung nicht verstanden, so sollten sie Gott verstehen lernen in heiliger Stille am heiligen Orte. Wie mancher würde auch in unseren Tagen seine Brüder besser verstehen lernen, wenn man weniger über denselben reden, sondern Gelegenheit suchen würde, Gott über den Bruder reden zu hören. Mancher Kampf in der Gemeinde Christi würde sich dann sehr schnell legen und in brüderliche Gemeinschaft und in gemeinsame Dienste übergehen.

Als Mirjam und Aaron hinausgegangen waren und mit Gott allein blieben, sprach der Herr aus der Wolkensäule zu ihnen: "Höret doch meine Worte!" Sie hatten geglaubt, Gottes Wort gehört zu haben und sie hatten in dieser Angelegenheit sich selbst und ihr eigenes Wort gehört. Wie oft war das bisher auch in der Geschichte des Reiches Gottes der Fall, dass man eigenes Wort für Gottes Wort, eigenes Urteil für Gottes Urteil hielt. Man verteidigte das Wort und glaubte dadurch Gottes Gedanken und Gesinnung zu vertreten, und man verteidigte in dem Wort nur seine eigene Gesinnung.

Wie anders lautete das Urteil, das der Herr über seinen Knecht hatte: "Wäre er ein Prophet, so würde Ich im Gesicht mich ihm kundtun, im Traum zu ihm reden. Nicht also mein Diener Mose; mit meinem ganzen Hause ist er vertraut; von Mund zu Mund rede Ich zu ihm, von Angesicht zu Angesicht und nicht in Rätseln, und er darf die Gestalt Gottes schauen." Schöner ist der Umgang eines Menschen mit Gott noch niemals geschildert worden. Aber es waren nicht nur Worte, die Worte drückten das vertraute Verhältnis eines Mose zu Gott und Gottes Verhältnis zu seinem Knechte aus. Drei Dinge sind es, die Gott in der Glaubensstellung eines Mose hervorhebt: Vertrautheit im Haushalt Gottes, Unmittelbarkeit im Umgang mit Gott und ungetrübtes Schauen der Gestalt, der Lebensäußerungen Gottes.

Ein Vertrautsein mit dem Haushalt Gottes gewinnt man aber nur durch genaue Bekanntschaft mit ihm. Moses Leben war zu einem Wohnen im Hause Gottes geworden. Durch den dauernden Umgang mit Gott war er vertraut geworden mit dessen Plänen und Absichten, mit dessen Gesetzen und Kräften, mit dessen Liebe und Gnade.
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J.Kroeker Von Aarons und Mirjams Fall.

"Aber nicht also mein Knecht Mose. Er ist mit meinem ganzen Hause vertraut. Mündlich rede Ich mit ihm und von Angesicht und nicht rätselhaft, und er schaut die Gestalt des Herrn. Warum habt ihr euch nicht gefürchtet wider meinen Knecht zu reden?" 4.Mose 12,5-8.


Der Herr fragte die beiden: "Warum habt ihr euch nicht gescheut, wider meinen Diener, wider Mose zu reden?" Denn auch für den Redenden persönlich bleibt das Reden wider den Bruder nie ohne Folgen. Wer mit seinem Bruder zanken kann, muss auch mit den Gerichten rechnen, zu denen solch ein Zanken führt. Da Mirjam und Aaron sich auch nach diesem Zeugnis Gottes nicht über ihre innere Stellung wider Mose beugten, da lesen wir die erschütternden Worte: "Und Er ging." Wenn aber erst Gott geht, dann füllen andere Mächte seinen Platz im menschlichen Herzen und Leben aus. Von Mirjam heißt es nur: "Und sie ward eine Aussätzige." Darin lag ihr Gericht.

Offenbar war sie die Führende in diesem Streit gewesen. Es traf sie auch am schwersten die Strafe. Ihr fleischlicher Eifer führte zum Aussatz: zum Verlust ihres reinen Lebens und ihres Umganges mit dem Volk Gottes. Denn auf sieben Tage wurde Mirjam aus dem Lager getan und von jedem Verkehr mit dem Volk im Lager ausgeschlossen. Und bis heute endete fleischlicher Eifer fürs Gesetz fast immer in der Knechtschaft der Sünde. Wie oft hat die Geschichte es auch nachher erlebt, dass gesegnete Vertreter und Vertreterinnen des Reiches Gottes, die im fleischlichen Eifer fürs Gesetz dauernd mit ihren Brüdern stritten, als Knechte der Sünde endeten und die Gemeinschaft mit Gott und seinem Volk verloren. Wer das erkannt hat, der versteht die Tiefe und die Schwere jener Frage Gottes an Mirjam und Aaron: "Warum habt ihr euch denn nicht gescheut, wider meinen Diener Mose zu reden?"

Allein auch dieses Kapitel der Offenbarung endete nicht ohne ein Evangelium. Mirjams Aussatz sollte nicht zu einem dauernden Zustand in ihrem Leben führen. Als erst eine innere Beugung eintrat, und Mose für sie zum Herrn schrie, da wurde sie wieder gesund von ihrem Aussatz. Gottes Gerichte finden ihre Grenzen immer in einem gebeugten Herzen. Denn Gott will durch seine Gerichte nicht vergelten, Er will durch sie zum Leben führen. Versagen alle anderen Mittel, so versucht Er auf dem Wege der Gerichte die Seele zur Buße zu leiten. Denn es ist immer noch besser, durch Gericht zum Leben einzugehen, als ohne Gericht dauernd verloren zu bleiben. Sein Arm ist stark genug, Widerspenstige ins Gericht zu führen, seine Gnade ist aber auch groß genug, alle Gebeugten wie Mirjam aus dem Gericht zu erlösen.
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A.Christlieb ,,...mein Knecht Mose, der in meinem ganzen Hause treu ist." 4. Mose 12, 7

Mit diesen Worten tritt Gott selber ein für seinen Knecht Mose. Seine Geschwister Aaron und Mirjam versuchen, ihn aus seiner leitenden Stellung zu verdrängen. Als Vorwand benutzen sie den Umstand, daß Mose eine Mohrin zur Frau genommen habe. An kaum einer anderen Stelle konnte Mose so empfindlich getroffen werden. Er durchleidet einen schweren, peinlichen Angriff, nicht als Privatmann, sondern als Knecht Gottes. Da war es zur Erhaltung und Festigung der ihm von Gott verliehenen Stellung notwendig, daß Gott selber für ihn eintrat. Und Gott tat das zur rechten Stunde. Er stellte ihm ein wunderbares Zeugnis aus, das ihn voll rechtfertigte. - Sehen wir irgendwo, daß ein treuer Knecht Gottes ungerecht angegriffen wird, dann dürfen wir auf Grund dieser Stelle bitten, daß Gott seinen Knecht gegen die bösen Zungen in Schutz nehmen möchte. - Zu beachten ist auch, daß Gott dieses Wort nicht zu Mose, sondern zu seinen Geschwistern redet. Mose bekam es nicht zu hören. So wurde er davor bewahrt, hochmütigen Gedanken Raum zu geben. Es ist für Kinder Gottes oft gar nicht gut, wenn Lob und Anerkennung ihnen zu Ohren kommt. Es ist besser, wenn nur die Widersacher solches Lob vernehmen. - Bedeutsam ist auch der Inhalt dieses Zeugnisses: ,,Er ist treu in meinem g a n z e n Hause." In Moses' Amt gab es allerlei Aufgaben. Er erledigte aber nicht nur die ihm sympathischen Dinge, sondern auch die unangenehmen, wie z. B. die Niederwerfung des Aufruhrs der Rotte Korah. - Weiter heißt es in dem Zeugnis: Er ist treu in m e i n e m ganzen Hause. Viele Fromme suchen zutiefst nur ihren eigenen Vorteil. Sie versagen da, wo es nur Mühe für den Herrn, aber keinen Vorteil für sie persönlich gibt. - Wohl dem, der von Gott solch ein Zeugnis bekommt wie Mose.
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J.Kroeker Von den Kundschaftern und ihrem Fall.

"Die Kundschafter erzählten Mose und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, dahin du uns sandtest, das tatsächlich von Milch und Honig fließt, und dieses ist seine Frucht. Nur dass das Volk, welches im Lande wohnt, stark und die Städte sehr fest und groß sind." 4.Mose 13,27 ff.


Dieser Bericht war an sich ein völlig objektiver und entsprach der von den Kundschaftern gesehenen Wirklichkeit. Sie verschwiegen nicht, dass das Land reiche Früchte zu tragen vermag, erkannten aber auch die Unmöglichkeit, mit ihren Kräften das Land seinen uralten und kampfgeübten Bewohnern entreißen zu können. Amalek bewohnte das Südland, und dessen Schwert hatte man bereits kennen gelernt. Die Hethiter, Jebusiter und Amoriter beherrschten die Mitte des Landes bis hinauf zum Libanongebirge und bis zum Meere im Westen und bis an die Ufer des Jordans nach dem Osten hin. Kanaan war also kein offenes, herrenloses Land, das auf einen Besitzer wartete.

Der ganze Bericht floss aber nicht aus dem Glauben, dem Gottes Offenbarung mit ihren Verheißungen fester stand als Hebron und mächtiger war als die Riesen des Landes. Man hatte vergessen, dass Gottes Hand stark genug war, Israel als seinen Sohn von der Hand Pharaos zu fordern und aus dem Sklavenhause Ägyptens, dieser uralten Weltmacht, zu erretten. Die Einnahme des Landes wurde daher von den Kundschaftern zu einer gewöhnlichen Kampffrage zwischen den Söhnen Israels und den Geschlechtern Anaks, dem Schwerte Amaleks und den übrigen Bewohnern des Landes gemacht. Sie erwiesen sich daher unfähig, das Volk zu jenem weltüberwindenden Glauben zu führen, der auf dem Boden der größten Schwierigkeiten die größten Taten Gottes zu erleben vermag.

So kam es denn auch, dass sie von einer objektiven Darstellung des Landes zu dessen Verleumdung übergingen: "Und brachten üble Reden über das Land, das sie erforscht hatten, unter Israels Söhne."

Ist der Glaube nicht ein Vertrauen, hinter dem Gott mit seiner Offenbarung und seinem Können steht, dann ist er eine Illusion, die zum unsinnigsten Handeln und zu einer schweren Katastrophe führen muss. Denn Illusionen sind immer allen Wirklichkeiten blind gegenüber. Sie leben von der Berauschung der eigenen Kraft, und der Unterschätzung der Widerstände und Gefahren des Lebens. Es wäre daher unverantwortlich gewesen, wenn die Kundschafter nach ihrer Rückkehr durch ihre Darstellung das ganze Lager Israel in solche Illusionen geführt hätten. Die Kundschafter hatten aber eine höhere Aufgabe, sie sollten das Volk nicht nur vor Illusionen bewahren, sie sollten es zum Vertrauen auf Gott führen auch angesichts eines verschlossenen Landes.
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J.Kroeker Von den Kundschaftern und ihrem Fall.

"Aber die Männer, die mit hinaufgezogen waren, sprachen: Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, denn sie sind uns zu stark! So brachten sie das Land, das sie erkundet hatten, in Verruf bei den Kindern Israels!" 4.Mose 13,31 f.


So unverantwortlich es gewesen wäre, wenn die Kundschafter ihr müdes Volk über die wirkliche Lage getäuscht hätten, so unverantwortlich war es aber auch, dass sie in dieser für ihr Volk so kritischen Stunde durch eine völlige Übertreibung der Schwierigkeiten jedes Vertrauen an die Erfüllung der göttlichen Zusagen raubten. Mose in seiner Sendung und Israel in seinem Auszug waren nicht Illusionen gefolgt. Hinter jedem Schritt, den sie bisher getan hatten, stand eine sehr klare Tat Gottes. Ohne das jeweilige entscheidende Eingreifen Gottes wäre Mose nie Prophet geworden und nie Prophet geblieben. Auch hätte Israel nie seine nationale Auferstehung erlebt und nie die Südgrenze Kanaans bei Kadesch-Barnea erreicht. Und wenn das Volk bisher die Hoffnung in seiner Seele gepflegt hatte, dass es das verheißene Land als Erbe aus der Hand Gottes empfangen werde, so gründete sich diese Erwartung wiederum nicht auf eine überspannte Illusion, sie war durch Gottes bestimmte Zusage geweckt und lebendig erhalten worden.

So verwandt also nach außen Glaube und Illusion erscheinen mögen, so sind sie in ihrem Wesen doch völlig verschieden voneinander. Denn wahres Gottvertrauen floss immer aus einer vorangegangenen erlebten Selbstoffenbarung Gottes. Wo diese fehlte, da fehlte dem Vertrauen der reale Boden, die göttliche Garantie, das klare Ziel, die allein ein Schauen verbürgen. Denn Vertrauen ist nicht etwa eine geheimnisvolle, magische Kraft, die über Göttliches, Zukünftiges, Ersehntes verfügen und es zu Wirklichkeiten werden lassen könnte. Wirklichkeit, sowohl im persönlichen Leben als auch in der Geschichte, kann nur das werden, was auf den Linien des Göttlich-Möglichen und des Gott-Gewollten liegt. Gottvertrauen ist daher ein freiwilliges Einswerden mit Gott, ein Sich-einstellen auf Gottes vorangegangene Selbstoffenbarung. Das war noch immer die verborgene Quelle des Glaubens, aus der er seine Kraft und sein Leben, seine Richtung und seine Ziele schöpfte, der Boden, den keine Stürme und Kämpfe erschüttern konnten.

Dieser Glaube lebte in Josua und Kaleb. Daher führten sie vor dem Lager Israels eine völlig andere Sprache. Ihnen blieb die Einnahme des so stark befestigten Landes eine Angelegenheit zwischen Gott und den Bewohnern des Landes, zwischen Gottes Verheißung und der Tat Gottes zu deren Erfüllung. Sie lenkten daher die Erwartungen des Volkes ab von dem befestigten Lande und richteten sie auf das Können Gottes.
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W.Nee Wir sahen dort auch die Riesen, die Enakiter aus dem Riesengeschlecht, und wir kamen uns vor wie Heuschrecken, und so erschienen wir auch ihnen. 4. Mose 13,33

Zwei Mächte liegen miteinander im Kampf. Gott beansprucht die Erde als sein Herrschaftsgebiet. Sein Erzfeind, unterstützt von Heerscharen böser Geister, sucht es mit seiner Finsternismacht zu erobern und dadurch Gott aus seinem ureigenen Reich zu verdrängen. Wir, das Volk Gottes, sind dazu aufgerufen, diese mächtigen Feinde wieder hinauszutreiben und Christus zum Herrscher über alles zu machen. Was tun wir, um diesen Auftrag zu erfüllen?

»Wenn der Herr Gefallen an uns hat, wird er uns in dieses Land bringen.« Das war die Überzeugung von Josua und Kaleb, mit der sie den düsteren Voraussagen der zehn Kundschafter entgegentraten. Wenn der Herr Wohlgefallen an uns hat. Eines ist sicher: alles Reden von geistlichem Kampf ist und bleibt leeres Gerede, so lange wir nicht gelernt haben, ein heiliges Leben zu führen. Denn die Machthaber der Finsternis sind Riesen und wir nur Heuschrecken; es ist zwecklos, sich darüber hinwegtäuschen zu wollen. Uns ist es klar, aber auch sie wissen es! Wie können wir so leben, daß Gott Gefallen an uns hat? Nur dadurch, daß wir in allem auf unsere Geborgenheit in Christus vertrauen und auf das, was er getan hat. Dann »ist ihr Schutz von ihnen genommen«. Durch ihn werden wir »in dem allem weit überwinden«.
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C.H.Spurgeon ,,Wie lange wollen sie nicht an mich glauben?" 4 Mose 14, 11.

Trachtet mit allem Fleiß, das Ungeheuer Unglauben ferne von euch zu halten. Es verunehrt Christum so sehr, daß Er uns seine fühlbare Nähe entzieht, wenn wir Ihn damit erzürnen, daß wir dem Zweifel Raum geben. Es ist freilich ein Unkraut, dessen Same nie vollständig aus dem Acker unsres Herzens kann ausgerottet werden, aber wir müssen mit Eifer und Ausdauer seine Wurzeln zu vertilgen suchen. Unter allem Hassenswürdigen ist der Unglaube das Allerabscheulichste. Sein verderbliches Wesen ist so durch und durch vergiftet, daß, der damit umgeht, wie der davon berührt wird, stets dabei Schaden nimmt. Bei dir, du gläubiger Christ, ist der Unglaube etwas sehr Schlimmes, denn die Gnadenerweisungen, die du vom Herrn bisher empfangen hast, vergrößern deine Verschuldung, wenn du jetzt an Ihm zweifelst. Durch Unglauben krönst du sein Haupt aufs empfindlichste mit den allerstachelichtsten Dornen. Es ist recht grausam von einem innig geliebten Weibe, wenn es seinem treuen und gütigen Eheherrn mißtraut. Diese Sünde ist töricht, unnötig und ungerecht. Der Herr Jesus hat nie den leisesten Anlaß zum Mißtrauen gegeben, und es ist hart, wenn uns die mit Zweifel begegnen, gegen welche unser Benehmen unaufhörlich liebevoll und wahrhaftig ist. Jesus ist der Sohn des Höchsten und besitzt unermeßliche Schätze; es ist schmählich, an der Allmacht zu zweifeln und der Allgenugsamkeit zu mißtrauen. Das Vieh auf tausend Bergen genügt uns zur Nahrung, auch wenn wir noch so hungrig sind, und die Scheunen des Himmels werden wohl nicht leer werden von dem, was wir essen. Wenn Christus nur eine Wassergrube wäre, so könnten wir seine Fülle bald ausschöpfen, aber wer kann einen Brunnen lebendigen Wassers erschöpfen, der in das ewige Leben quillet? Millionen Geister haben ihre Bedürfnisse in Ihm gestillt, und kein einziger unter ihnen hat über Mangel an Erquickung geklagt. Hinweg! hinweg mit diesem lügenhaften Verräter Unglauben, denn es ist sein einziges Trachten, die Bande der Gemeinschaft zu zertrennen, und uns mit Trauer über die Abwesenheit unsres Heilandes zu erfüllen. Tötet diesen scheußlichen Lindwurm: Nieder mit dir, du Verräter, mein Herz verabscheut dich!
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C.H.Spurgeon ,,Und alle Kinder Israels murrten." 4 Mose 14, 2.

Unzufriedene und mürrische Leute gibt's heutzutage unter den Christen eben so gut, wie einst unter dem Volke Israel in der Wüste. Es gibt solche, die bei jedem Rutenstreich sich laut erheben gegen die schmerzliche Züchtigung. Sie fragen: ,,Warum werde ich so schwer heimgesucht? Was habe ich getan, womit ich so harte Züchtigung verdiente?" Ein Wort an dich, du Unzufriedener! Warum solltest du wider die Züchtigungen deines himmlischen Vaters murren? Siehe, was du einst für ein Empörer warst, und Er hat dir verziehen! Wahrlich, wenn Er in seiner Weisheit es jetzt für gut findet, dich zu züchtigen, so solltest du dich nicht beklagen. Und bist du nach allem überhaupt so hart gestraft, wie's deine Sünden verdienen? Schaue auf das Verderben, das in deinem Busen wohnt, und nun willst du dich noch verwundern, daß so viel Rutenstreiche nötig sind, um es ganz auszutreiben? Prüfe dich am Probierstein, und siehe zu, wieviel Schlacken noch mit deinem Golde vermengt sind; und hältst du dies Feuer für zu heiß, um all den Unrat, der noch in dir steckt, herauszuschmelzen? Beweist nicht dieser dein unzufriedener, aufrührerischer Sinn zur Genüge, daß dein Herz noch nicht durch und durch geheiligt ist? Sind nicht diese deine mürrischen Worte der heiligen, unterwürfigen Natur der Kinder Gottes entgegen? Ist nicht eine Züchtigung vonnöten? Wenn du aber murren willst wider die züchtigende Hand, dann hüte dich, denn den Aufrührern ergeht es schlimm. Gott züchtigt jedesmal seine Kinder doppelt, wenn sie den ersten Streich nicht geduldig hinnehmen. Aber eins mußt du wissen: daß ,,Er nicht von Herzen die Menschenkinder plagt und betrübt." Alle seine Züchtigungen entspringen aus der Liebe, um dich zu läutern und dich zu Ihm zu ziehen. Es hilft dir gewiß, seine Züchtigung mit Ergebung zu tragen, wenn du imstande bist, deines Vaters Hand zu erkennen. Denn, ,,welchen der Herr lieb hat, den züchtiget Er; Er stäupet aber auch einen jeglichen Sohn, den Er aufnimmt. So ihr die Züchtigung erduldet, so erbietet sich euch Gott als Kindern; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtiget?" ,,Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt sie uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber danach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind." ,,Murret aber nicht, gleichwie jener etliche murreten, und wurden umgebracht durch den Verderber."
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W.Nee Zieht nicht hinauf, denn der Herr ist nicht unter euch; sonst werdet ihr von euren Feinden geschlagen. 4. Mose 14,42

Es besteht immer die ernsthafte Möglichkeit, daß Gott seine Entschlüsse ändert. Deshalb sollten wir stets in demütiger Furcht vor ihm leben. Denn wenn etwas in uns sich seinem Willen widersetzt, muß Gott möglicherweise die uns gegebenen Weisungen ändern, wie er es im Fall der Kinder Israel tat. Sie erkannten zwar an, daß sie gesündigt hatten, aber sie waren im Irrtum, wenn sie meinten, fortfahren zu können, als habe sich nichts verändert. Denn verändert hatte sich etwas. In einer solchen Situation ist es Torheit, sich an etwas zu halten, was der Herr uns vor zwanzig Jahren - oder sogar erst im vorigen Jahr - gegeben hat. Wir müssen im Heute leben und uns an Gott halten. Ausschlaggebend ist die Beziehung im gegenwärtigen Augenblick. Ja, sogar Moses mußte erleben, daß seine Laufbahn umgelenkt wurde, als er Gott im Stich gelassen hatte. Wenn er sich dagegen Gottes Anordnung für den gegenwärtigen Augenblick fügte, wurde er gesegnet, während die Israeliten, die sie zu mißachten versuchten, ins Verderben stürzten. Hat etwas in mir Gott bestimmt, seinen Willen zu ändern? Dann will ich für seine Weisungsänderung offen sein.
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W.Nee Vermessen zogen sie hinauf auf die Höhe des Gebirges, während die Bundeslade des Herrn und Mose das Lager nicht verließen. Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter und schlugen sie. 4. Mose 14,45

Auf den Bericht hin, mit dem die zehn Kundschafter nach Kades zurückkehrten, hatten die Israeliten sich empört und sich geweigert, in Kanaan einzudringen. Dann, als Gott sie dazu verurteilte, ihrem Wunsch gemäß wieder in die Wüste zu ziehen, lehnten sie sich wiederum auf und wollten nun aus eigener Kraft vordringen. Sie kümmerten sich weder um Moses noch um die Lade des Zeugnisses. die ihnen bis dahin bei ihren Wanderungen vorangezogen war. Das war ihr Verderben. Sie wurden von ihren Feinden vernichtend geschlagen; und nach diesem Vorfall tritt die Bundeslade 38 Jahre lang nicht mehr in Erscheinung. Das ist sehr bedeutsam. Wenn wir halsstarrig unseren eigenen Weg gehen, haben wir kein Zeugnis von Gottes getreuer und zuverlässiger Führung. Durch unser eigenwilliges Vorgehen haben wir uns selber des einzigartigen Vorrechtes beraubt, von ihm geführt zu werden.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Beitrag von Jörg »

W.Nee Nur empöret euch nicht wider den Herrn; und fürchtet ja nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein. 4. Mose 14,9

Die Prüfungen, die uns auf dem Wege zum vollen Genuß unseres Erbes in Christus entgegentreten, können genauso riesenhaft sein wie manche der Kanaaniter, aber Gott will sie für unser Wachstum gebrauchen. Der Glaube sieht sie als Nahrung. An Schwierigkeiten wachsen wir und gedeihen. Und auch das Umgekehrte trifft zu. Die zehn Kundschafter berichteten voller Schrecken, Kanaan sei »ein Land, das seine Bewohner auffrißt« (13,32). Wenn du dein Gottvertrauen fahren läßt und dich von dem dir entgegentretenden Problem abwendest, bringst du dich dahin, daß du von dem, was dir zum Wachstum dienen soll, verschlungen wirst. Viele von uns weichen Schwierigkeiten aus. Wir umgehen sie und suchen einen bequemen Ausweg. Statt beherzt auf die Frage loszugehen, schieben wir sie beiseite. Den Folgen des riskanten Übergangs über den Jordan und den Schrecken, denen wir drüben zu begegnen fürchten, wollen wir uns nicht aussetzen! O ja, den Prüfungen entgehen wir; aber dadurch verhungern wir auch.

Unser inneres Leben braucht Nahrung, aber wir können sie nicht erlangen, indem wir uns den geistlichen Anforderungen entziehen. Laßt uns keine Gelegenheit versäumen, Gott auf die Probe zu stellen. Der Feind mag uns arg bedrängen, aber die Bedrängnis dient uns zur Nahrung und zum inneren Wachstum.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

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