Andachten zum 4. Buch Mose

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Jörg
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A.Christlieb Weichet von den Hütten dieser gottlosen Menschen. 4. Mose 16, 26

Als die Rotte Korah sich gegen Mose auflehnte, erging an Israel der Befehl, sich von diesen Menschen gänzlich zu trennen. Die Korahiten verwarfen die göttlichen Ordnungen. Sie tasteten die Führerstellung Moses an, wollten alle Unterschiede innerhalb des Volkes beseitigen und eine Gleichstellung herbeiführen (V. 3). Das versteckte Ziel war natürlich ihre eigene Erhöhung. Ein frecher Geist der Empörung tat sich in ihren Worten kund (V. 3, 12-14). Wie verhielt sich Mose nun diesen Menschen gegenüber? Übte er nachsichtige Duldung? War er der Meinung, der Aufruhr würde von selbst zu Ende gehen? Nein! Auf Gottes Anordnung hin befahl er (V. 24), Israel solle sich von den Aufrührern so völlig trennen, daß niemand auch nur etwas berühre, was jenen gehörte. Jede Annäherung hätte Verflechtung in das Gericht über sie bewirken können. - Wir leben in einer Zeit, wo die Zuchtlosigkeit mächtig um sich greift. Da gilt es für die Gemeinde des Herrn Jesu, wieder ernste, heilige Zucht zu üben im Namen Gottes. In vielen Fällen muß die Losung heißen: ,,Scheidet euch von ihnen!" - Mose vermied bei seinem Auftreten gegen die Rotte Korah zwei Abwege. Er ließ sich nicht durch fleischliche Zorneswallung gegen diese schändlichen Empörer hinreißen. Er bat nicht Gott, den Herrn, die Erde aufzureißen und diese Menschen lebendig von dem feurigen Abgrund verschlingen zu lassen. Sein Gebet war nur: ,,Wende dich nicht zu ihrem Speisopfer!" Welch vorsichtiges, zartes Maßhalten gegenüber seinen Beleidigern! Auf der anderen Seite sehen wir bei ihm aber auch nichts von der falschen Milde, die den Ernst der Sünde und die Verletzung der Ehre Gottes gering anschlägt. - Jünger Jesu dürfen nicht weichlich und feige zurückschrecken vor der Ausübung ernster Zucht. Es gibt Fälle, wo für sie nur eine Losung bleibt: ,,Scheidet euch von ihnen!"
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J.Kroeker Von Korah und seinem Fall.

"Und Korah mit seiner Rotte versammelten sich wider Mose und Aaron und sprachen zu ihnen: Ihr beansprucht zu viel; denn die ganze Gemeinde ist heilig und der Herr ist unter ihnen. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des Herrn?" 4.Mose 16,3.


Die ganze Erhebung schien sich auf einer grundlegenden Wahrheit aufzubauen. Gott hatte vom ersten Augenblick seines Eingreifens das ganze Volk stets als eine heilige Einheit behandelt und Israel wiederholt als seinen Sohn, als seinen Erstgeborenen, bezeichnet. Bei der Sinaioffenbarung hatte Er nicht weniger klar betont, dass künftig die gesamte Lagergemeinde Ihm als Eigentumsvolk geweiht sein und ein Königreich von Priestern bilden solle. Korah mit seinen Verbündeten stellten sich mithin auf diesen ursprünglich von Gott geschaffenen Boden, als sie von dem Gesamtvolk sagten: "Die ganze Gemeinde, sie alle sind heilig und unter ihnen ist der Herr."

Aus seiner Empörung gegen Mose und Aaron geht aber sehr klar hervor, wie wenig Korah all die bisherigen großen innerlichen Vorgänge in der Mitte der Gemeinde verstanden hatte. Ihm war entgangen, dass Mose als Prophet und Dolmetscher Gottes und Aaron als Priester mit dem Opfer am Altar zu einer dauernden Notwendigkeit erst auf Grund der innerlichen Einstellung der Gesamtgemeinde Israels geworden waren.

Denn weder war die Gesamtheit in ihren einzelnen Gliedern bereits heilig und machte den Priesterdienst überflüssig, noch war das ganze Volk Prophet, indem es gelernt hatte, sein Ohr an den Mund Gottes zu legen. Obgleich als Gesamtheit von Gott für solch eine Prophetenstellung und solch einen Priesterdienst innerhalb der Völkerwelt erwählt und berufen, waren es bisher doch immer nur wenige unter den vielen gewesen, die im Geiste ihrer göttlichen Berufung lebten. So ergab sich denn aus der Sonderstellung Mose und Aarons zum Herrn ungesucht und ungewollt auch eine entsprechende Sonderstellung in der Mitte ihrer Brüder. Korah und seinen Gesinnungsgenossen fehlte jedoch jedes Verständnis für solche Geistesordnung im Reiche Gottes.

Das war religiöser Revolutionsgeist innerhalb der Kirche Gottes, der auf Grund prinzipieller Wahrheiten des Gottesreiches und unter dem Schein der Vertretung der Interessen der Gesamtheit dennoch nur die Befriedigung der eigenen Selbstsucht suchte. Es zeigte sich in Korah jene hässliche Seele auf geistlichem Gebiete, die sich vor der Öffentlichkeit den Schein der Rechtgläubigkeit und der Orthodoxie gibt, um jenen Segen zu gewinnen, der anderen ungesucht allein aus ihrer Hingabe an ihre göttliche Berufung und aus ihrem priesterlichen Dienste unter dem Volke werden konnte.
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J.Kroeker Von Korah und seinem Fall.

"Als Moses solches hörte, fiel er auf sein Angesicht und sprach zu Korah und zu seiner ganzen Rotte: Morgen wird der Herr kundtun, wer Ihm angehört und wer heilig sei, dass Er ihn zu sich nahen lasse!" 4.Mose 16,4 ff.


Am schwersten wurden die in der Gemeinde Gottes sich vollziehenden Gerichte stets von denen getragen, die am unschuldigsten an denselben waren. Auf Korah und seine Genossen hatte das Erscheinen der Herrlichkeit des Herrn vor der ganzen Gemeinde keinen Eindruck zu machen vermocht. Eine fleischliche Gesinnung innerhalb des Volkes Gottes kann ungemein hart und selbstbewusst werden, wenn sie sich scheinbar durch gewisse prinzipielle Wahrheiten der göttlichen Offenbarung gedeckt glaubt. Das später so entwickelte Pharisäertum ist ein Beweis dafür. Pharisäischer Fanatismus erschrickt auch nicht mehr vor dem Erscheinen und der Gegenwart der Herrlichkeit Gottes.

Umso tiefer erkennen Gottes wahre Propheten und Priester den ganzen Ernst solcher Entscheidungsstunden. Sie wissen, dass sie der Vorabend heiliger Gerichte sind. Und während die fleischliche Vermessenheit in der Erwartung ihres Sieges und Triumphes steht, liegen sie bereits auf ihrem Angesichte und flehen: "Herr! Gott der Geister alles Fleisches! Der eine Mann sündigt und über die ganze Gemeinde willst Du zürnen?"

Moses und Aarons priesterlicher Schmerz und deren Liegen aus ihrem Angesichte blieb nicht ohne göttliche Antwort. Mose wandte sich noch einmal ans ganze Volk: "Daran sollt ihr erkennen, dass der Herr mich gesandt hat. Wenn diese sterben, wie alle Menschen sterben, so hat Gott mich nicht gesandt. Wenn aber der Herr Außerordentliches schaffen wird und es eröffnet der Erdboden seinen Mund und verschlingt sie ... so werdet ihr wissen, dass diese Leute den Herrn gehöhnt haben." Wer auch nur annähernd Ähnliches im Reiche Gottes und im Dienste der Gemeinde mit seinen Spannungen und Konflikten erlebt hat, dem ist solch ein direktes Eingreifen Gottes in das Leben Schuldiger und solch eine Rechtfertigung seiner Propheten nicht völlig fremd. Gott rafft auch heute nicht selten gerade die durch einen frühzeitigen oder unnatürlichen Tod aus der Mitte seiner Kirche, deren Einfluss und Dienst zu einer Verhöhnung Seines Wirkens und Seiner Gesalbten geworden ist.

Das geschah auch hier. Korah, Dathan und Abiram sahen sich mit den Ihrigen von der Erde verschlungen. Und die zweihundertfünfzig Männer von Ansehen und Ruf, die sich bewusst an der Verhöhnung beteiligt hatten, fraß das Feuer. Während bei der Opferdarbringung das Feuer das Opfer verzehrte, ergriff es hier die Opfernden und richtete sie an heiliger Stätte. So fallen die letzten Entscheidungen, ob jemand zum heiligen Priesterdienst und für eine prophetische Mission wirklich berufen worden ist oder nicht, vielfach im Dienste selbst.
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W.Nee Welchen ich erwählen werde, des Stab wird grünen. 4. Mose 17,20

Aarons Priesterwürde war angezweifelt worden. Viele im Volk zweifelten daran, daß er der von Gott Erwählte sei: »Ist dieser von Gott ernannt oder nicht?« fragten sie. »Wir wissen es nicht genau.« Da bewies ihnen Gott auf sichtbare Weise, wer sein Diener war und wer nicht. Wie machte er das? Zwölf Stäbe wurden im Heiligtum vor ihn hingelegt und blieben über Nacht dort. Welcher Stab am Morgen ausgeschlagen hatte und blühte und Früchte trug, der zeigte an, wen Gott erwählt hatte.

Neues Sprießen, Blüten, reife Mandeln: das alles verkündet das Wunder der Auferstehung. Aus dem Tod hervorgehendes Leben, nur daran zeigt sich, ob unser Dienst von Gott bestätigt wird. Ohne dieses Leben haben wir gar nichts. Als Diener kann Gott nur solche gebrauchen, die durch Gemeinschaft mit ihm die Kraft eines nicht endenden Lebens geschmeckt haben.
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A.Christlieb Einige Hinweise zum ,,Achten auf sich selbst".

Mose mahnt: Habt acht auf euch, wenn Gott andere Wege als bisher einschlägt. 4. Mose 20, 2 - 13.


Die Geschichte von Moses Fehltritt am Haderwasser ruft gerade Ältesten und Gemeindeleitern ein lautes: ,,Habt acht auf euch selbst" zu. In dreifacher Weise wiederholt sich jener Fehler oft bei Führern der Gemeinde Gottes.

Mose behielt eine früher von Gott gesegnete Art und Weise in falscher Weise bei. Der Herr hatte in Massa und Meriba befohlen: ,,Du sollst den Felsen schlagen" (2. Mose 17, 6). Damals hatte sich Gott zum Schlagen des Felsens bekannt. Jetzt aber am Haderwasser hatte Gott gesagt: ,,Redet mit dem Fels". Anstatt sich genau an dieses Wort zu halten, hatte Mose es so gemacht wie damals. Er war von der früher göttlich beglaubigten Methode nicht abgegangen, als ob an ihr der Segen hinge und nicht am täglichen Gehorsam gegen die Worte des Herrn.

Hier liegt ein Punkt, der sich auch bei gesegneten Arbeitern im Weinberg des Herrn leicht wiederfindet. Manche Menschen haben durch eine bestimmte Art und Weise, die Gott ihnen früher einmal für einen bestimmten Fall aufs Herz legte, etwas erreicht und einen guten Erfolg im Reich Gottes erzielt. Später verfallen sie aber in den Fehler zu glauben, diese damals gesegnete Methode müsse nun an anderen Orten zu anderen Zeiten unbedingt beibehalten werden. Weil sie in ,,Massa" ,,mit dem Stock schlugen", wollen sie dies am ,,Haderwasser" auch wieder tun.

Demgegenüber ist zu sagen: Gott bindet sich niemals an irgendeine früher von ihm gewollte und gesegnete, äußere Art. Gott knüpft seinen Segen nur an die beständige Abhängigkeit von ihm und das treue, tägliche Achten auf seine Hinweise und sein Wort (Josua 1, 6 - 8).



siehe auch Habt acht auf euch selbst. -> Apostelgeschichte 20, 28. Habt acht auf euch, wenn ihr Erfolg habt. -> Lukas 10, 17 - 20. Habt acht auf euch, wenn eine wichtige Arbeit glücklich vollendet ist. -> 1. Könige 13, 11 - 22. Habt acht auf euch, wenn euch die Welt Ehre erweist. -> 2. Könige 20, 12 - 19. Habt acht auf euch, wenn euer Name bekannt wird. -> 2. Chronika 26, 14 - 20. Habt acht auf euch, wenn euch besondere Gnade zuteil wird. -> Daniel 2, 19 - 23. Habt acht auf euch, wenn ihr von anderen gereizt werdet. -> Psalm 106, 32. 33. Habt acht auf euch, wenn Glaubensproben kommen. -> 4. Mose 20, 2 - 13. Habt acht auf euch, wenn etwas Unangenehmes euch trifft. -> 1. Samuel 8, 5. Habt acht auf euch, daß ihr wahr bleibt. -> Galater 2, 11 - 14. Habt acht auf euch im Blick auf die besonderen Gefahren für ,,Älteste". -> 1. Petrus 5, 2. 3.
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A.Christlieb Einige Hinweise zum ,,Achten auf sich selbst".

Mose mahnt: Habt acht auf euch, wenn Glaubensproben kommen. 4. Mose 20, 2 - 13.


Der göttliche Befehl ,,Redet mit dem Fels" enthielt eine große Glaubensprobe. Dieser Befehl verlangte einen Glauben an die Wirkung des Wortes. Mose sollte dem einfachen Wort, das er in Gottes Auftrag redete, eine wunderbare Segenswirkung zutrauen. Stattdessen half er mit eigenem Bemühen, mit dem Schlagen auf den Felsen, etwas nach, als ob Gottes Wort allein noch nicht genüge, um den Felsen zu sprengen. Er ließ nicht d a s W o r t a l l e i n wirken.

Hier stehen wir an einem Punkt, der vornehmlich die etwas angeht, die in irgendeiner Weise mit am Wort zu dienen haben. Alle diejenigen, welche Gottes Wort predigen, stehen immer wieder in Gefahr, dem einfachen, schlichten Gotteswort nicht genug zuzutrauen. Wir haben von Gott den Befehl erhalten, das Evangelium nach der Schrift zu verkündigen. Dieses Evangelium kann noch mehr als einen Felsen in der Wüste sprengen. Es kann Herzen, die härter sind als ein Fels, zerschmettern.

Weil dieser Glaube uns oft mangelt, schlagen wir so leicht mit unserer eigenen Kraft und mit unserem Gesetzesstab auf die Zuhörer, als ob das einfache Evangelium, das schlichte Gotteswort, nicht genüge. Tun wir dies, so trifft uns genau das selbe Urteil, das Mose und Aaron dort am Haderwasser traf: ,,Ihr habt mir nicht geglaubt, mich zu heiligen".

Laßt uns deshalb achthaben, daß wir sein Wort a l l e i n wirken lassen.
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A.Christlieb Wenn du, Herr, dies Volk unter meine Hand gibst, will ich ihre Städte verbannen. 4. Mose 21, 1-3

Es gibt Geschichten im Alten Testament, die gleichen reizvollen Gegenden, die niemand kennt, weil noch keine Eisenbahnlinie dorthin führt. So geht es auch mit der Geschichte des Kampfes gegen den König von Arad. Er überfällt Israel, schlägt ihre Streiterschar und führt etliche gefangen weg. Das gibt für Israel einen tiefen Schrecken. Man wendet sich zu Gott, bittet um Sieg über Arad und verspricht, alles zu verbannen, wie Gott es befohlen hatte. Es folgt ein zweiter Kampf. Arad wird geschlagen und all sein Hab und Gut verbannt. - Eine merkwürdige Geschichte! Gott hatte Israel bestimmt verheißen, alle seine Feinde umzubringen. Die Niederlage kam gänzlich unerwartet. War der Angriff zu wuchtig, zu überraschend? War Israel durch falsche Sicherheit geschwächt? Nun! Israel findet sich nicht mit dieser Niederlage ab. Es wendet sich zu Gott. Es gelobt: Wenn du dieses Volk in meine Hand gibst, will ich alle ihre Städte verbannen. Nicht einen Pfennig will ich für mich einstecken! - Dieses Gelübde läßt tief blicken. Israel untersucht das eigene Herz und findet in einem dunklen Winkel gewisse Dinge, die es Gott ausliefern muß: ,,Herr, ich will alles verbannen", will nichts für mich behalten. - Nun zieht Israel mit zerbrochener eigener Kraft, im Vertrauen allein auf Gottes Treue und Macht, in den Kampf. Und siehe: Jetzt geht alles anders. Wieder ziehen Arads Streiterscharen heran. Mit wuchtigem Angriff hoffen sie Israel zu zerschmettern. Aber: Der Angriff kommt bald ins Stocken. Israel dringt siegreich vor. Arad muß fliehen. Israel jagt ihm nach. Der Sieg ist ein vollkommener. Und Israel erfüllt sein Gelübde. Der Feind und all sein Besitz wird verbannt, vernichtet, ausgerottet. Die Gegend erhält den Namen Horma, Verbannung. - Das ganze Erleben ist ein hoch bedeutsames Sinnbild für den Kampf des Christen gegen die Sünde.
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C.H.Spurgeon ,,Da sang Israel dieses Lied: Steig' herauf, o Brunnen; singt ihm entgegen!" 4 Mose 21, 17.

Der Brunnen Ber in der Wüste war berühmt, weil er der Gegenstand einer Verheißung geworden war: ,,Das ist der Brunnen, davon der Herr zu Mose sagte: Sammle das Volk, ich will ihnen Wasser geben." Das Volk bedurfte Wasser, und dieses war ihm von seinem gnädigen Gott verheißen. Wir haben immer neue Zuflüsse der himmlischen Gnade nötig, und im Bund hat sich der Herr verbürgt, uns alles zu schenken, was wir bedürfen. Danach ward der Brunnen der Anlaß zu einem Danklied. Ehe noch das Wasser hervorrauschte, drängte die Glaubensfreudigkeit das Volk zum Gesang; und als die Kinder Israel die kristallhelle Quelle emporsprudeln sahen, da wurde der Gesang und der Reigen immer fröhlicher und schallender. Gerade so sollten auch wir, die wir auf die Verheißungen Gottes vertrauen, uns zum voraus über die Aussicht auf die göttliche Erneuerung unsrer Seelen freuen, und wenn sie uns zuteil wird, sollten wir jubelnd überströmen von heiliger Freude. Empfinden wir auch Durst? Dann wollen wir nicht murren, sondern singen. Geistlicher Durst ist schwer zu ertragen, aber wir brauchen ihn auch nicht zu ertragen, die Verheißung zeigt uns ja einen Brunnen; darum wollen wir gutes Muts sein und uns danach umsehen. Überdies war der Brunnen der Gegenstand betenden Verlangens: ,,Steig' herauf, o Brunnen." Ach, möchte doch Gott der Heilige Geist in uns mit seiner ganzen allmächtigen Kraft arbeiten und uns erfüllen mit aller reichen Gottesfülle! Endlich war der Brunnen ein Gegenstand persönlicher Anstrengungen. ,,Die Edlen im Volke haben ihn gegraben, durch den Lehrer und ihre Stäbe." Der Herr will, daß wir selbst mit tätig seien, wenn Er uns Gnadenerweisungen zuteil werden läßt. Unsre Stäbe sind zum Graben im Sand nicht gut geeignet, aber dennoch müssen wir sie gebrauchen, so gut wir nur immer können. Das Gebet darf nie vernachlässigt werden; unsre Versammlungen sollen wir nicht verlassen und vergessen; die Heilsmittel dürfen wir nicht versäumen. Der Herr ist bereit, uns reichlich seine Gnade zu schenken; darum lasset uns untereinander ermahnen und ermuntern, Ihn zu suchen, denn aus Ihm strömen uns Quellen frischen Wassers.
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A.Christlieb Wenn du dies Volk unter meine Hand gibst, will ich ihre Städte verbannen. 4. Mose 21, 2

Es gibt im geistlichen Leben Kämpfe, die gleichen dem Kampf Arads gegen Israel. Die Gläubigen des Neuen Bundes haben die Verheißung: ,,Die Sünde wird nicht herrschen können über euch" (Röm. 6, 14). Dieses Wort hat immer wieder übertriebene Hoffnungen geweckt. Die Sünde stirbt nicht in uns. Sie kann uns mit stürmender Macht überfallen. Wir ,,müssen" nicht unterliegen. Aber jeder wahre Kämpfer wird Niederlagen zu verzeichnen haben, wie Israel durch Arad. Nun kann ein Gottesmensch Vermögensverluste und Gesundheitsschädigungen still aus Gottes Hand hinnehmen. Aber - Niederlagen im Kampf gegen die Sünde, das gibt Jammer, das gibt tiefes Weh, das gibt Tränen! Tränen, wie David sagt: ,,Ich schwemme mein Bette die ganze Nacht mit Tränen!" Diese Tränen sind aber nicht der Abschluß des Kampfes. Die Niederlage hat das Herz überführt: Meine Kraft ist Ohnmacht. Der Sieg ist des Herrn! Im Glauben an Gottes Kraft geht's nun in den Kampf. Und dann gibt es Sieg, Gottes Sieg! Es gibt auch ein ,,Horma", eine Verbannung. - Die Herzen der meisten Christen gleichen dem Land Kanaan zur Zeit der ersten Eroberungen. Weite Strecken waren vom Feind gesäubert. In den Gründen aber saßen hier und da Kanaaniter, die hatten eiserne Wagen. Die ließ man leben, weil sie zu stark waren (Richter 1, 19). Das darf nicht sein! Kol. 3, 5 ruft uns zu: ,,Tötet eure Glieder, die auf Erden sind: Hurerei, Unreinigkeit, Geiz." ,,Reiß aus das Auge! Hau ab die Hand, den Fuß!" - Wer kommt nun praktisch zu solchem ,,Horma"? David sagt Psalm 101, 8: ,,Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gottlosen im Lande." Das bedeutet: Die Säuberung von allem Bann darf nicht nur gelegentlich betrieben werden. Das ist unsere tägliche Aufgabe. Das ist unser Flehen bei der Morgenwache. Da zeigen wir Gott unsere besonderen Gefahren und holen uns Überwinderkräfte aus seinem Heiligtum.
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S.Keller 4. Mose 21, 4: «Das Volk ward verdrossen auf dem Wege.»

Verdrossenheit! Wer kennt diese Seelenlähmung nicht, die auch die stärksten Muskeln schwach und die fleißigsten Arbeiter müde und die hellsten Tage finster macht. Merken wir an uns solche Stimmung, dann müssen alle Register gezogen werden, um den üblen Gast so schnell als möglich zu verscheuchen. Zuerst erinnere dich des Guten, was der Herr schon an dir getan und hole deinen Dank nach. Dank wirkt auf Verdrossenheit wie Wasser auf Feuer. Ist der Sieg noch nicht völlig erfochten, so hole das verkannte Mädchen, die blasse christliche Hoffnung, heraus und setze sie in die Sonne deines Interesses. Sie wird dann anfangen zu lächeln und dir manches erzählen von dem Großen, was noch bevorsteht, wenn es keine Nervenspannung und - keine Sünde mehr gibt. Und dann springe auf und gehe mit der andern starken Schwester, der Liebe, draußen an die Arbeit: Besuche Arme, Kranke, Elende, deren Anblick deine Selbstbemitleidung erstickt und dich anregt, ihnen eine nennenswerte Freundlichkeit zu erweisen. Dann wird dir der Gedanke wieder eine Macht werden: Was mein Gott von mir erwartet, ist im Augenblick dringender, als was ich an Glück vermisse.

Herr Jesu, laß uns nicht durch Entmutigung schwach und schlecht werden. Dazu ist jede Stunde zu schade, die wir drüber verlieren. Die Arbeit wartet draußen auf uns. Herr, gib uns Feuer, Leben und Liebe, daß unser Dienst für dich sei, wie Jakobs Dienst um Rahel. Amen.
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C.H.Spurgeon Saure Trauben. »Und die Seele des Volkes wurde ungeduldig auf dem Wege.« 4. Mose 21, 4.

"Ungöttliche Menschen sind zu ungeduldig, um auf dauernde und ewige Freuden zu warten, sondern haschen nach den Freuden - wie solche, die nicht warten können, bis die Trauben reif sind, und sie deshalb sauer und grün essen."

Freude liegt hauptsächlich in der Hoffnung, und doch wollen manche Menschen der Hoffnung keinen Raum geben, in dem sie wachsen kann: es muß jetzt oder nie sein; alles heute; und morgen mag hungern. Im Geschäft tun die Leute ihr Geld aus und versagen sich den Gebrauch desselben, damit es, nach einer Weile, vermehrt zu ihnen zurückkehre; aber fleischliche Menschen wollen immer den Vogel in der Hand haben und können nicht warten auf künftige Freuden.

Doch sind diese hastigen Freuden nicht befriedigend. Der Mensch wurde nicht gemacht, um seinen Himmel auf der Erde zu finden, und kann es auch nicht, selbst wenn er danach strebt. Die Trauben, welche so vor der Zeit gepflückt werden, verursachen binnen kurzem eine Pein im Herzen und ein Nagen in der Seele. Wir sind nicht bereit für die Fülle der Freude, und die Freude ist nicht bereit für uns. Wir sind weise, wenn wir uns auf ewige Seligkeit durch gegenwärtige Heiligkeit vorbereiten und glauben, daß Der, welcher uns für den Himmel bereit macht, den Himmel für uns bereit macht. Dies ist der sicherste Weg zur Befriedigung der Gegenwart, die wir immer in sorgfältigem Gehorsam gegen den göttlichen Willen von Tag zu Tag finden müssen, und in einer gläubigen Erwartung der Herrlichkeit, die offenbar soll werden.

O Du, der Du "der Gott der Hoffnung" bist, verleihe, daß wir durch die Hoffnung, die Du in uns gewirkt hast, täglich gereinigt und frei von der Befleckung der gegenwärtigen bösen Welt werden.

(Th.Manton)
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Ch.Spurgeon "Und das Volk redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, daß wir in der Wüste sterben?? Denn hier ist weder Brot noch Wasser, und unsre Seele hat einen Ekel an dieser schlechten Speise!" 4. Mose 21,5

Die Klage der Israeliten beinhaltet eine große Lüge. Es war Brot da. Sie mußten diese Tatsache auch im nächsten Atemzug zugeben, aber sie nannten das "Manna" nicht Brot. Sie gaben ihm einen unschönen Namen.

Habt ihr nicht Leute gekannt, denen Gott große Gnade gegeben hat und die doch reden, als wären sie ganz verlassen? Der Unglaube ist so blind, wie der Glaube weitsehend ist. Unglaube freut sich über nichts, während sich der Glaube an allem erfreut.

Denkt daran, daß sie sprachen: "Unsre Seele hat einen Ekel an dieser schlechten Speise." Sie wünschten Knoblauch, Zwiebeln und Lauch - etwas Scharfes und Starkes. Sie seufzten nach dem Fleisch, sie verlangten nach grober und gefährlicher Nahrung. Gott wußte, daß dies nicht die passende Speise für sie in der heißen Wüste war, und gab ihnen die beste Nahrung. Sie tadelten, wo sie hätten loben sollen.

Sind einige von uns auch in diesem Zustand? Seid ihr so entmutigt, daß ihr nicht länger im Glauben leben wollt? Seid ihr nicht länger mit dem alten Evangelium zufrieden? Verlangt euch nach einem gußeisernen Stück Philosophie, das euch jahrelang auf dem Verstand liegt? Ist es nicht sonderbar, daß solche, die sich Christen nennen, dieser Art Speise nachlaufen und von dem Evangelium, das sie retten und stärken kann, sprechen: "Es ist abgenutzt; wir haben es schon oft genug gehört."

"Der Herr hörte ihr Murren." Das ist eine ernste Sache. Es sind immer zwei Dinge, die Gott hört. Das erste ist die Stimme des Glaubens und das zweite die Stimme des Unglaubens. So sehr Gott den Glauben liebt, so sehr verabscheut er den Unglauben. Wenn wir stark im Glauben sind, kann Gott alles mit und für uns tun. Er wird uns Kraft in allen Schwierigkeiten geben, so daß wir mit Paulus sagen können: "Ich vermag alles durch den, der mich stark macht."
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J.Kroeker Von Israel und seinem Fall.

"Und das Volk redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, dass wir in der Wüste sterben?" 4.Mose 21,5 f.


Vom Standpunkte des müde gewordenen, aus Enttäuschung in Enttäuschung gegangenen Volkes war es wohl verständlich, dass es völlig entmutigt ward und sowohl gegen Gottes Führung als auch Moses Sendung ungeduldig murrte. Unmöglich könnte der völlig abnorme Zustand in der Wüste das Ziel sein, in dem ihr Leben für alle Zeiten zur Ruhe kommen solle. Und waren nicht alle erlebten Fehlschläge im Laufe der vierzig Jahre der schlagende Beweis dafür, dass der ganze Auszug ein Fehlgriff gewesen und die Einnahme des verheißenen Landes eine faktische Unmöglichkeit sei? Denn je länger die Wanderung dauerte, desto trostloser wurde der Zustand der Gemeinde.

Allein in dem Murren des Volkes sprach mehr als nur Müdigkeit und Verzagtheit. Wenn jemand Verständnis dafür hatte, wie sehr manches auf der Wüstenwanderung über die Kraft des Volkes hinausgegangen war, dann war es der Retter Israels. Er war auch in jenen Tagen bereits der Gott alles Trostes, der die Glaubenden nicht versucht werden lässt über ihr Vermögen. Er überforderte sein Eigentumsvolk in seiner Schwachheit nicht. Er wusste es auch zur rechten Stunde zu stärken und zu erquicken, zu heben und zu erretten.

In Israels Murren steckte aber Auflehnung. Dieses hob den Bund der freiwilligen Hingabe an Gott auf, der im Volke allein die Grundlage für die Durchführung der Heilsabsichten Gottes sein konnte. Gott hob von seiner Seite den Bund der Erwählung und Berufung mit Israel nicht auf. Er führte ihn durch, wenn auch auf weitesten Umwegen und durch schwerste Gerichte. Israel ging aber an seinem Widerspruch zugrunde. Die Mühsale der Wüste konnte der Herr ändern und zu Stätten des Segens verwandeln. Er konnte aber nicht die Seele des Volkes erneuern und sie für seine Führung heiligen, wenn dieses sich dauernd bewusst Ihm und seiner Offenbarung entzog.

So mussten auch diesmal die Gerichte reden, da die Barmherzigkeit in ihrer Sprache nicht verstanden wurde. Gott ließ feurige Schlangen kommen. An sich waren die Schlangen keine seltene Erscheinung in der Wüste. Gott in seiner Fürsorge hatte sie aber zurückgehalten. Nun sollten sie Israel durch ihr plötzliches Erscheinen zum Bewusstsein bringen, wie Gottes Hand bisher schützend über dem ganzen Lager gewacht habe. Sobald die Hand dessen sich zurückzog, gegen den ihr Herz sich dauernd auflehnte, bedeutete die Wüste jedoch für alle ein offenes Massengrab und hörte auf, der Weg zum verheißenen Erbe zu werden.
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Ch.Spurgeon "Da sandte der Herr feurige Schlangen unter das Volk, die bissen das Volk, so daß viel Volk in Israel starb." 4. Mose 21,6

Schaut sie an, die Gebissenen! Könnt ihr euch ihren Jammer und ihre entsetzlichen Krämpfe vorstellen, als das Schlangengift in ihren Adern wirkte? Die alten Berichte sagen, daß der Biß dieser Schlangen eine furchtbare Hitze im Körper entwickelte.

Nun, wir können freilich nicht sagen, daß die Sünde augenblicklich eine solche Wirkung bei denjenigen hervorbringt, über die sie Gewalt erlangt hat. Aber wir bezeugen, daß, wenn die Sünde ungehemmt wirkt, sie noch weit größeres Unheil und Elend anstiftet als jeder Biß einer feurigen Schlange.

Natürlich ahnt der junge Mann, der den Giftbecher der Verführung schlürft, nicht, daß eine Schlange darin verborgen ist. Gewiß ahnt die Hoffärtige nicht, die sich mit Juwelen behängt und sich in ihrem Stolz paradiert, daß sie mit einer Schlange umgürtet ist. Aber sie wird es erkennen, wenn die Tage ihrer Lust ein Ende nehmen. Auch weiß der Flucher, der Gott verflucht, nicht, daß ihm eine Viper das Gift eingeflößt hat, das er gegen seinen Schöpfer ausschäumt; aber ein künftiger Tag wird es ihm beweisen.

Seht dort jenen verkommenen Säufer! Jahre des Lasters haben alle seine Manneskraft zerstört, und als ein armes, schwaches Geschöpf wankt er seinem Grabe zu. Das, was Gott zu seinem Ebenbild erschaffen hatte, ist ein Bild des Elends geworden.

Feurige Schlangen, ihr seid nichts im Vergleich mit den glühenden, verzehrenden Leidenschaften! Wenn die Sünde ihr Werk getan hat, wenn sie ihren letzten Zauber aufgeboten hat, dann enthüllt sich vor uns ein Bild, welches das schlangengebissene Israel mit seinen Schrecken uns nicht zu bieten vermag.
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Ch.Spurgeon "Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine feurige Schlange und befestige sie an ein Panier; und es soll geschehen, wer gebissen ist und sie ansieht, der soll am Leben bleiben!" 4. Mose 21,8

Das Heilmittel für die gebissenen Israeliten war eine eherne Schlange, und für die Sünder ist das Heilmittel der gekreuzigte Christus.

"Unsinn", sagten vielleicht manche Israeliten, als sie hörten, daß eine auf einem Pfahl erhöhte eherne Schlange das Mittel zu ihrer Heilung sein sollte. "Lächerlich! Wer hat je so etwas gehört? Wie ist das möglich? Eine eherne Schlange, auf einem Stamm erhöht, soll uns von unseren Wunden heilen, wenn wir sie anblicken?! Alle Kunst der Ärzte kann das nicht; wie soll es denn ein Blick auf jene Schlange tun? Unmöglich!"

Wenn es auch viele gibt, die eine eherne Schlange nicht verachten würden, so verschmähen sie dennoch Christus, den Gekreuzigten. Soll ich euch sagen, was sie über ihn sagen? Sie reden über ihn wie über die eherne Schlange. Ein Kluger äußerte: "Wenn eine Schlange das Unglück verursacht hat, wie kann eine Schlange es wieder ungeschehen machen?" Manche meinten, es sei doch eine eherne und keine goldene Schlange; was sollte ihnen diese eherne Schlange nützen? Man würde nicht viel dafür bekommen, wenn man sie einschmelzen ließe. So oder ähnlich reden die Menschen auch über Christus. Er wird von den Menschen verachtet und verworfen. Er ist ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut. Und sie verbergen das Angesicht vor ihm, weil sie nicht begreifen können, wie er ihnen helfen könnte.

Das Kreuz Christi ist dem äußeren Anschein nach das einfältigste unter allem Einfältigen. Wenn ihr aber das wunderbare Walten der Gerechtigkeit Gottes näher erwägt und besser versteht, so werdet ihr feststellen, daß selbst die unendliche Weisheit Gottes keinen weiseren Plan hätte entwerfen können, als er ihn in dem gekreuzigten Christus geoffenbart hat.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

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