Lesung aus C.H.Spurgeon "Das Evangelium des Reiche"

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Jörg
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Matthäus 27.20-26

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20-22. Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten das Volk, daß sie um Barrabbas bitten sollten, und Jesum umbrächten. Da antwortete nun der Landpfleger und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr unter diesen zweien, den ich euch soll losgeben? Sie sprachen: Barrabbas. Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn machen mit Jesu, von dem gesagt wird, Er sei Christus? Sie sprachen alle: Laß Ihn kreuzigen!

Nun ist der Würfel gefallen, die Wahl der Menge ist getroffen; Barrabbas wird Jesu vorgezogen. Der Herr der Herrlichkeit ist von Judas für den Preis eines Sklaven verkauft worden, und nun ist ein Räuber, ein Mörder, ein Aufruhrstifter, ein größerer Günstling des Volkes, als der Fürst des Lebens. Wurden keine Stimmen zu Christi gunsten erhoben? Waren keine da in der ganzen Menge, deren Kranke Er geheilt, deren Hunger Er gestillt, und die seiner an diesem Tage gedachten und um Schonung für Ihn baten? Nein, nicht einer; es waren keine in dem Gedränge, die in der Stille Teilnahme für den Heiland hatten; sie sprachen alle: „Laß Ihn kreuzigen.“

23. Der Landpfleger sagte: Was hat Er denn Übels gethan? Sie schrieen aber noch mehr und sprachen: Laß Ihn kreuzigen!

Ein blinder, unvernünftiger Haß hatte Besitz von dem Volk genommen. Sie gaben keine Antwort auf des Landpflegers verwunderte Frage: “Was hat Er denn Übels gethan?“ denn Er hatte nichts Unrechtes gethan; sie wiederholten nur die rohe Forderung: “Laß Ihn kreuzigen.“ Der Haß der Welt gegen Christum zeigt sich gegenwärtig in ähnlicher Art. Er hat nichts Übels gethan, niemand hat Schaden durch Ihn erlitten, alle vereinen sich, Ihn für unschuldig zu erklären, und doch schreien sie thatsächlich: „Hinweg mit diesem! Kreuzige Ihn!“

24. Da aber Pilatus sah, daß er nichts schaffte, sondern daß ein viel größer Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten; sehet ihr zu!

Ach! Pilatus, du hast etwas Stärkeres als Wasser nötig, um das Blut dieses Gerechten von deinen Händen zu waschen. Du kannst dich nicht durch diese Posse von der Verantwortlichkeit befreien. Wer die Macht hat, eine ungerechte That zu hindern, ist ihrer schuldig, falls er andren erlaubt, sie zu thun, auch wenn er sie nicht wirklich selbst begeht.

Pilatus vereinte sich mit all den andren Zeugen in der Erklärung, daß Jesus „gerecht“ sei. Er ging sogar so weit, zu erklären: „Ich finde keine Schuld an Ihm.“ (Joh. 18,38.)

25. Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsre Kinder!

Das ganze Volk nahm willig die Schuld des Mordes unsres teuren Herrn auf sich: “Sein Blut komme über uns und über unsre Kinder.“ Diese furchtbare Verwünschung muß vielen wieder in Erinnerung gekommen sein, als die Soldaten des Titus weder Alter noch Geschlecht schonten, und die jüdische Hauptstadt ein wahres Hakeldama, ein Blutacker, wurde. Dieser selbstauferlegte Fluch ruht noch immer auf dem ungläubigen Israel, und bis es den Messias annimmt, den es damals verwarf, wird das Brandmal auf der Stirn des bethörten Volkes bleiben.

26. Da gab er ihnen Barrabbas los; aber Jesum ließ er geißeln, und überantwortete Ihn, daß Er gekreuzigt würde.

Die römische Geißelung war eine der schrecklichsten Strafen, der jemand unterworfen werden konnte. Das jüdische Schlagen mit Ruten war eine wilde Züchtigung verglichen mit dem brutalen Geißeln der kaiserlichen Liktoren; doch selbst dieses erduldete unser Herr um unsretwillen. Dies waren die „Streiche, durch die wir heil geworden sind.“ (1 Petri 2,24). Doch war die Geißelung nur der Anfang des fürchterlichen Endes: “Aber Jesum ließ er geißeln, und überantwortete Ihn, daß Er gekreuzigt würde.“ Pilatus wußte, daß Er unschuldig sei, und doch ließ er Ihn erst geißeln und übergab ihn dann der Wut seiner fanatischen Feinde.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Matthäus 27.27-34

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(Der König wird von den Kriegsknechten verspottet. V. 27-31.)

27-30. Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesum zu sich in das Richthaus und sammelten über Ihn die ganze Schar; und zogen Ihn aus, und legten Ihm einen Purpurmantel an; und flochten eine Dornenkrone, und setzten sie auf sein Haupt, und ein Rohr in seine rechte Hand, und beugten die Kniee vor Ihm, und spotteten Ihn und sprachen: Gegrüßet seiest Du, der Juden König! Und speieten Ihn an, und nahmen das Rohr, und schlugen damit sein Haupt.


Verspottung ist etwas sehr Schmerzliches. Hier war große Grausamkeit mit dem Hohn verbunden. Diese römischen Kriegsknechte waren Menschen, für die Blutvergießen ein Vergnügen war. Und jetzt, wo einer, der beschuldigt ward, sich selbst zum König zu machen, in ihre Hände gegeben war, da können wir uns vorstellen, welch ein Gegenstand des Scherzes der sanfte Jesus nach ihrem Dafürhalten war. Sie wurden nicht gerührt durch die Sanftmut seine Benehmens oder durch sein schmerzvolles Angesicht, sondern suchten alle Art von Verhöhnung zu erfinden, um sie auf sein Haupt auszuschütten. Sicherlich, die Welt sah nie ein staunenswerteres Schauspiel, als den König der Könige, der so als ein nachgeäffter Monarch verlacht wurde von den gemeinsten Menschen. Die ganze Schar der Kriegsknechte war um Ihn versammelt, denn selten war im Richthaus ein solches Spiel für sie bereitet. Jesus war ein König, deshalb muß Er das königliche Gewand tragen: “Sie zogen Ihn aus, und legten Ihm einen Purpurmantel an,“ den Scharlach- oder Purpurrock irgend eines alten Kriegsknechtes. Der König muß gekrönt werden: “Und flochten eine Dornenkrone, und setzen sie auf sein Haupt.“ Er muß ein Zepter schwingen: “Ein Rohr in seine rechte Hand.“ Ehrfurcht muß Ihm gezollt werden: “Und sie beugten die Kniee vor Ihm.“ Grausame Menschen! Doch wahrscheinlich wußten sie es nicht besser.

O, daß wir halb so erfinderisch in Ehrenbezeugungen für unsren König wären, wie diese Knechtsknechte im Schmach-Anthun. Laßt uns Christo die wahre Huldigung erweisen, die diese Menschen Ihm vorgeblich erzeigten. Laßt uns Ihn als Herrn über alles krönen und in aufrichtigster Treue das Knie beugen und Ihn als König begrüßen.

31. Und da sie Ihn verspottet hatten, zogen sie Ihm den Mantel aus, und zogen Ihm seine Kleider an, und führten Ihn hin, daß sie Ihn kreuzigten.

Es war von Gott so gelenkt, daß Jesus in seinen eignen Kleidern hinausgeführt werden sollte, damit niemand sagen könnte, daß ein andrer an die Stelle des Heilandes getreten sei. Als sie Ihn hinführten in dem wohlbekannten Rock, der „ungenäht war, von oben an gewirkt durch und durch,“ da haben wohl alle, die Ihn sahen, gesagt: „Es ist der Nazarener, der zur Hinrichtung geführt wird; wir erkennen seine Kleidung sowohl wie seine Person.“

(Der König wird gekreuzigt. V. 32-38.)

32. Und indem sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene, mit Namen Simon; den zwangen sie, daß er Ihm sein Kreuz trug.


Vielleicht waren sie bange, daß Christus vor Erschöpfung sterben würde, darum zwangen sie Simon, daß er Ihm sein Kreuz trug. Jeder Nachfolger Christi möchte wünschen, dieser „Mensch von Kyrene“ gewesen zu sein, aber wir brauchen ihn nicht zu beneiden, denn es ist ein Kreuz zum Tragen für einen jeden von uns da. O, daß wir so willig wären, Christi Kreuz zu tragen, wie Christus es war, unsre Sünden an seinem Kreuz zu tragen. Wenn wir irgend welche Verfolgung oder Verspottung um unsres Herrn und um des Evangeliums willen zu tragen haben, so laßt uns dies freudig erdulden. Wie Menschen durch einen Schlag mit des Herrschers Schwert zu Rittern geschlagen werden, so sollen wir Fürsten in Christi Reich werden, wenn Er sein Kreuz auf unsre Schultern legt.

33.34. Und da sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das ist verdeutschet Schädelstätte, gaben sie Ihm Essig zu trinken, mit Galle vermischt; und da Er es schmeckte, wollte Er nicht trinken.

Golgatha war die gewöhnliche Stätte für die Hinrichtung der Übelthäter, außerhalb des Stadtthors. Es war ein besonderer, sinnbildlicher Grund da, weshalb Christus außerhalb des Thores leiden mußte, und seinen Nachfolgern wird gesagt: „So laßt uns nun zu Ihm hinausgehen, außer dem Lager, und seine Schmach tragen.“ (Hebr. 13,11-13.)

Ein betäubender Trank ward den Verurteilten gegeben, um die Qualen der Kreuzigung etwas zu lindern, aber unser Herr kam, um zu leiden, und Er wollte nichts nehmen, was seine Fähigkeiten irgendwie verringern konnte. Er verbot seinen Mitleidenden nicht, den Essig mit Galle vermischt („Myrrhen in Wein,“ Mk. 15,23.) zu nehmen, aber Er wollte ihn nicht trinken. Jesus weigerte sich nicht um der Bitterkeit des Trankes willen, denn Er war bereit, bis auf die letzten, schrecklichen Hefen den bitteren Kelch des Zornes zu trinken, den sein Volk hätte trinken sollen.
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Jörg
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Matthäus 27.35-38

Beitrag von Jörg »

35. Da sie Ihn aber gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider, und warfen das Los darum; auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten: sie haben meine Kleider unter sich geteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.

Es ist eine nicht auszudenkende Bedeutung in dem kurzen Wort: “Und sie kreuzigten Ihn.“ Sie trieben ihre eisernen Bolzen durch seine teuren Hände und Füße, hefteten Ihn an das Kreuz und richteten es auf, so daß Er an einem Galgen hing, der für seine Missethäter bestimmt war. Wir können uns kaum alles verwirklichen, was die Kreuzigung für unsren teuren Herrn bedeutete, aber wir können beten:

„Was Deine Liebe duldet,
Ist alles meine Last;
Ich habe das verschuldet,
Was Du getragen hast.“

Nun war alles erfüllt, was unser Herr (Kap. 20,17-19) vorhergesagt hatte, ausgenommen seine Auferstehung, für welche die Zeit noch nicht gekommen war.

Die Kleider der Verbrecher fielen denen zu, die das Urteil vollstreckten. Die römischen Kriegsknechte, welche Christum kreuzigten, dachten nicht daran, die Schrift zu erfüllen, als sie seine Kleider teilten und das Los darum warfen; doch thaten sie genau das, was Ps. 22,18 vorhergesagt war. Der ungenähte Rock wäre verdorben worden, wenn er zerrissen wäre, darum würfelten die Kriegsknechte über das Gewand, während sie die andren Kleider unsres Herrn teilten. Der Würfel wurde fast befleckt mit dem Blute Christi, dennoch setzten die Spieler unter dem Schatten des Kreuzes ihr Spiel fort. Spielen ist das am meisten verhärtende aller Laster. Hütet euch vor demselben in jeder Form. Keine Glücksspiele sollten von Christen gespielt werden, denn das blut Christi scheint sie alle bespritzt zu haben.

36. Uns sie saßen allda, und hüteten sein.

Einige beobachteten Ihn aus Neugierde, einige, um gewiß zu sein, daß Er wirklich stürbe; einige weideten ihre grausamen Augen an seinen Leiden. Es waren aber auch einige nahe beim Kreuze, welche weinten und klagten, da ein Schwert durch ihre eignen Seelen ging, während des Menschen Sohn gemartert ward selbst bis zum Tode.

37. Und oben zu seinen Häupten hefteten sie die Ursache seines Todes beschrieben, nämlich: Dies ist Jesus, der Juden König.

Wie wunderbar leitete die Vorsehung Gottes die Feder des Pilatus! Es war nicht eben wahrscheinlich, daß der Vertreter des römischen Kaisers das Königtum irgend einem einräumte, doch schrieb er überlegterweise: Dies ist Jesus, der Juden König, und nichts konnte ihn bewegen, zu ändern, was er geschrieben hatte. Sogar an seinem Kreuz wurde Jesus als König verkündigt in dem priesterlichen Hebräisch, dem klassischen Griechisch und dem gewöhnlichen Latein, so daß jeder in der Menge die Inschrift lesen konnte.

Wann werden die Juden Jesum als ihren König anerkennen? Sie werden es eines Tages thun und sehen, in welchen sie gestochen haben. Vielleicht werden sie höher von Christo denken, wenn Christen höher von ihnen denken; wenn unsre Herzenshärtigkeit gegen sie verschwunden ist, so wird möglicherweise ihre Herzenshärtigkeit gegen Christum auch verschwinden.

38. Und da wurden zwei Mörder mit Ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken.

Wie um zu zeigen, daß sie Christum als den schlimmsten der drei Verbrecher betrachteten, hingen sie Ihn zwischen die zwei Mörder und gaben Ihm den schmachvollsten Platz. So wird die Weissagung erfüllt: „Er ist unter die Übelthäter gerechnet.“ Die zwei Missethäter verdienten zu sterben, wie der eine von ihnen zugab (Lk. 18,40.41), aber eine größere Schuldenlast ruhte auf Christo, denn „Er trug die Sünde vieler,“ und deshalb ward Er mit Recht als der König der Leidenden bezeichnet, der mit Wahrheit fragen konnte: Schauet und sehet, ob irgend ein Schmerz ist wie der meine?
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Jörg
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Matthäus 27.39-44

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(Verspottung des gekreuzigten Königs. V. 39-49.)

39.40. Die aber vorübergingen, lästerten Ihn, und schüttelten ihre Köpfe, und sprachen: Der Du den Tempel Gottes zerbrichst, und bauest ihn in dreien Tagen, hilf Dir selber! Bist Du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz!


Nichts quält einen Menschen, wenn er Schmerzen leidet, mehr als Spott. Als Jesus Christus am meisten der mitleidigen Worte und der freundlichen Blicke bedurfte, da lästerten Ihn, die vorübergingen und schüttelten ihre Köpfe. Vielleicht ist es der schmerzlichste Teil des Spottes, wenn unsre feierlichsten Worte zur Versöhnung gebraucht werden, wie unsres Herrn Worte von dem Tempel seines Leibes: “Der Du den Tempel Gottes zerbrichst, und bauest ihn in dreien Tagen, hilf Dir selber.“ Er hätte sich selber retten können; Er hätte vom Kreuz herabsteigen können; aber wenn Er das gethan, so hätten wir niemals Kinder Gottes werden können. Eben weil Er der Sohn Gottes war, stieg Er nicht herab vom Kreuz, sondern hing dort, bis Er das Opfer für seines Volkes Sünde vollendet hatte. Christi Kreuz ist die Jakobsleiter, auf der wir zum Himmel hinauf steigen.

Dies ist der Ruf der Vernünftler heutzutage: „Komm herab vom Kreuz. Gib das Versöhnungsopfer auf, so wollen wir Christen sein.“ Viele sind willig, an Christum zu glauben, aber nicht an den gekreuzigten Christum. Sie räumen ein, daß Er ein guter Mann und ein großer Lehrer gewesen sei; indem sie aber das stellvertretende Opfer verwerfen, verwerfen sie thatsächlich den Kern des Christentums, wie diese Spötter auf Golgatha es thaten.

41-43. Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten sein, samt den Schriftgelehrten und Ältesten, und sprachen: andren hat Er geholfen, und kann sich selber nicht helfen. Ist Er der König Israels, so steige Er nun vom Kreuz, so wollen wir Ihm glauben. Er hat Gott vertraut, der erlöse Ihn nun, hat Er Lust zu Ihm; denn Er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

Die Hohenpriester mit den Schriftgelehrten und Ältesten vergaßen ihrer hohen Stellung und ihres Ranges und vereinten sich mit dem Pöbelhaufen in der Verspottung Jesu in seinen Todesschmerzen. Jedes Wort war voll Nachdruck; jede Silbe schnitt unsrem Herrn ins Herz und durchbohrte es. Sie verspotteten Ihn als einen Heiland: “Andren hat Er geholfen, und kann sich selber nicht helfen.“ Sie verspotteten Ihn als einen König. “Ist Er der König Israels, so steige Er nun vom Kreuz, so wollen wir Ihm glauben.“ Sie verspotteten Ihn als einen Gläubigen: “Er hat Gott vertraut, der erlöse Ihn nun, hat er Lust zu Ihm.“ Sie verspotteten Ihn als den Sohn Gottes: “Denn Er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.“ Diejenigen, welche sagen, daß Christus ein guter Mensch gewesen sei, geben eigentlich damit seine Gottheit zu, denn Er beanspruchte, der Sohn Gottes zu sein. Wenn Er das nicht war, was Er behauptete, so war Er ein Betrüger. Beachtet das Zeugnis, das die bittersten Feinde Christi ablegten, selbst als sie Ihn schmähten: „Er hat andren geholfen; Er ist der König Israels; Er hat Gott vertraut.“

44. Desgleichen schmähten Ihn auch die Mörder, die mit Ihm gekreuzigt waren.

Die, welche sein Elend teilten, die Verworfenen, die mit Ihm gekreuzigt waren, schmähten Jesum auch. Nichts fehlte, um seinen Kelch des Leidens und der Schmach voll zu machen. Die Bekehrung des bußfertigen Schächers war um so merkwürdiger, weil er erst kurz zuvor unter denen gewesen war, welche den Heiland verhöhnten. Welches Siegeszeichen der göttlichen Gnade wurde er!
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Jörg
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Matthäus 27.45-49

Beitrag von Jörg »

45. Und von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde.

Einige haben gedacht, daß diese Finsternis die ganze Erde bedeckte und so selbst einen Heiden ausrufen ließ: „Entweder ist die Welt im Begriff, unterzugehen oder der Gott, der die Welt machte, ist in Todesschmerzen.“ diese Finsternis war übernatürlich; es war keine gewöhnliche Sonnenfinsternis. Die Sonne konnte nicht länge auf ihren von Spöttern umgebenen Schöpfer blicken. Sie bedeckte ihr Antlitz du setzte ihren Lauf fort in zehnfacher Nacht, aus Scham, daß die große Sonne der Gerechtigkeit selbst in solch furchtbarer Finsternis war.

46. Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?

Damit das Opfer Christi vollständig sei, gefiel es dem Vater, seinen lieben Sohn zu verlassen. Die Sünde war auf Christum gelegt, darum mußte Gott sein Angesicht von dem Sündenträger hinweg wenden. Von seinem Gott verlassen zu sein, war der Gipfel des Leidens Christi, der höchste aller seiner Schmerzen. Seht hier den Unterschied zwischen den Märtyrern und ihrem Herrn; in ihren Todeskämpfen sind sie göttlich gekräftigt worden, aber Jesus, der als Stellvertreter für Sünder litt, ward von Gott verlassen. Diejenigen Heiligen, die gewußt haben, was es ist, wenn ihres Vaters Angesicht, auch nur auf kurze Zeit, vor ihnen verborgen war, können sich doch kaum das Leiden vorstellen, das unsrem Heiland den Angstschrei auspreßte: “Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“

47. Etliche aber, die da standen, da sie das hörten, sprachen sie: Der ruft den Elias.

Sie wußten es besser, doch scherzten sie über des Heilandes Gebet. Böswillig, absichtlich und höhnend zogen sie seinen Todesschrei ins Lächerliche.

48.49. Und bald lief einer unter ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig, und steckte ihn auf ein Rohr, und tränkte Ihn. Die andren aber sprachen: Halt, laß sehen, ob Elias komme, und Ihm helfe.

Einer, der in solchen Schmerzen war, wie die, welche Jesus litt, hätte viele Qualen nennen können, die Er erduldete; aber es war notwendig, daß ER sprach: „Mich dürstet,“ auf daß eine andre Schriftstelle erfüllt würde. Einer unter ihnen, mitleider als seine Gefährten, lief und nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig, aus dem Gefäß, das wahrscheinlich von den Kriegsknechten zu ihrem eignen Gebrauch mitgenommen war, und steckte ihn auf ein Rohr, und tränkte Ihn. Es scheint mir immer sehr bemerkenswert, daß der Schwamm, die niedrigste Form des tierischen Lebens, in Berührung mit Christo, der auf dem höchsten Gipfel alles Lebens ist, gebracht wurde. In seinem Tode ward der ganze Kreis der Schöpfung vollendet. Wie der Schwamm den Lippen unsres sterbenden Herrn Erfrischung brachte, so mag das Kleinste von Gottes Lebendigen helfen, Ihn jetzt zu erfrischen, nun Er vom Kreuz auf den Thron gestiegen ist.
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Jörg
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Matthäus 27.50-54

Beitrag von Jörg »

(Es ist vollbracht.“ V. 50-54.)

50. Aber Jesus schrie abermal laut und verschied.


Christi Kraft war nicht erschöpft; sein letztes Wort wurde mit lauter Stimme gesprochen gleich dem Ruf eines überwindenden Kriegers. Und welch ein Wort war es: „Es ist vollbracht!“ Tausende von Predigten sind über dies kleine Wort gehalten, aber wer kann die ganze Bedeutung aussprechen, die darin zusammen gedrängt ist? Es ist eine Art von unendlichem Ausdruck, an Breite und Tiefe und Länge und Höhe ganz unermeßlich. Nachdem Christi Leben vollendet, vollkommen und vollständig war, gab Er den Geist auf; Er starb willig und ließ sein Leben, wie Er gesagt hatte, daß Er es wolle: „Ich lasse mein Leben für die Schafe.“ „Ich lasse es von mir selber. Ich habe Macht, es zu lassen und habe Macht, es wieder zu nehmen.“

51-53. Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber thaten sich auf, und standen auf viele Leiber der Heiligen, die da schliefen. Und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung, und kamen in die heilige Stadt, und erschienen vielen.

Christi Tod war das Ende des Judaismus: “Der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus.“ Wie erschreckt von der lästerlichen Ermordung seines Herrn, zerriß der Tempel seine Kleider gleich einem, der von Grausen ergriffen wird bei einem ungeheuren Verbrechen. Da der Leib Christi zerrissen war, ward der Vorhang im Tempel zerrissen von oben bis unten. Nun war durch das Blut Jesu ein Eingang gemacht in das Allerheiligste, und ein Zugang zu Gott war aufgethan für jeden Sünder, der auf Christi Versöhnungsopfer traute.

Seht, welche Wunder den Tod Christi begleiteten und ihm folgten: “Die Erde bebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber thaten sich auf.“ So huldigte die Natur Ihm, den die Menschen verworfen hatten, und verkündigte vorher, was geschehen wird, wenn Christi Stimme noch einmal, nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel erschüttern wird.

Diese ersten Wunder, die im Zusammenhang mit dem Tode Christi geschahen, waren vorbildlich für die geistlichen Wunder, die fortdauern werden, bis ER wieder kommt, - felsige Herzen werden zerrissen, Gräber der Sünde werden aufgethan, die, welche in Übertretungen und Sünden tot gewesen sind und begraben in Grüften der Lüste und des Bösen, werden lebendig gemacht, und kommen hervor aus den Toten und gehen in die heilige Stadt, das neue Jerusalem.

54. Aber der Hauptmann, und die bei ihm waren, und bewahrten Jesum, da sie sahen das Erdbeben, und was da geschah, erschraken sie sehr, und sprachen: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!“

Diese römischen Kriegsknechte hatten nie zuvor solche Auftritte bei einer Hinrichtung erlebt und konnten nur zu einem Schluß kommen in betreff des erhabenen Gefangenen, den sie getötet hatten: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen.“ Es war seltsam, daß diese Männer bekannten, was die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Ältesten leugneten; doch ist es seit ihren Tagen öfter geschehen, daß die Verworfenen und Ruhelosesten Jesum als den Sohn Gottes anerkannt haben, während ihre religiösen Führer seine Gottheit leugneten.
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Jörg
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Matthäus 27.55-61

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(Des Königs treue Freunde. V. 55-61.)

55-56. Und es waren viel Weiber da, die von ferne zusahen, die da Jesu waren nachgefolgt aus Galiläa, und hatten Ihm gedient; unter welchen war Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobus und Joses, und die Mutter der Kinder Zebedäus.


Wir haben keinen Bericht über Unfreundlichkeit irgend eines Weibs gegen unsren Herrn, obgleich wir mehrere Erzählungen von liebevollem Dienst der Weiber in verschiedenen Perioden seines Lebens haben. Es war demnach angemessen, daß selbst auf Golgatha viele Weiber waren, die von ferne zusahen. Der Pöbelhaufe und die rohen Kriegsknechte wollten diesen schüchternen, doch tapferen Seelen nicht gestatten, nahe zu kommen, aber wir erfahren aus Joh. 19,25, daß ihrer einige sich Bahn durch das Gedränge machten, bis sie „bei dem Kreuz standen.“ Die Liebe wagt alles.

57-58. Am Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathia, der hieß Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu war. Der ging zu Pilatus und bat ihn um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm ihn geben.

Dieser reiche Mann von Arimathia, Joseph mit Namen, ein Mitglied des jüdischen Sanhedrins, war ein Jünger Jesu, „doch heimlich aus Furcht vor den Juden“ (Joh. 19,38). Als sein Herr aber nun wirklich tot war, stählte außergewöhnlicher Mut seinen Geist, und kühn “ging er zu Pilatus und bat ihn um den Leib Jesu.“ Joseph und Nikodemus sind Vorbilder von vielen andren, die durch das Kreuz Christi kühn gemacht sind, zu thun, was sie ohne diesen mächtigen Magnet niemals versucht haben würden. Wenn die Nacht kommt, erscheinen die Sterne; so leuchteten in der Nacht des Todes Christi diese zwei Sterne mit gesegnetem Glanze. Einige Blumen blühen nur zur Nachtzeit. Eine solche Blume war der Mut Josephs und des Nikodemus.

59-60. Und Joseph nahm den Leib, und wickelte ihn in eine reine Leinwand; und legte ihn in sein eignes, neues Grab, welches er hatte lassen in einen Fels hauen und wälzte einen großen Stein vor die Thür des Grabes; und ging davon.

Unser König muß selbst in seinem Grabe das Allerbeste haben: sein Leib ward in reine Leinwand gewickelt, und in Josephs eignes, neues Grab gelegt, womit die Weissagung Jes. 53,9 erfüllt ward. Einige sehen in dieser Leinwand eine Anspielung auf die Gewänder, in welche die Priester gekleidet waren.

Josephs Grab war ein jungfräuliches, in dem noch niemand begraben worden war, so daß, als Jesus auferstand, keiner sagen konnte, ein andrer sei an seiner Stelle aus dem Grabe hervorgegangen.

Jene in den Felsen gehauene Zelle heiligte jeden Teil des Ackers Gottes, wo Heilige begraben liegen. Anstatt zu wünschen, daß wir leben möchten bis Christus kommt, wie manche es thun, könnten wir lieber beten, Gemeinschaft mit Christo in seinem Tod und Begräbnis zu haben.

61. Es war aber allda Maria Magdalena und die andre Maria, die setzten sich gegen das Grab.

Liebe und Glaube waren beide vorgebildet in diesen zwei Marien, die dem Grabe geben saßen. Sie sind die letzten, die ihres Herrn Ruhestätte verlassen, und die ersten, die zu ihr zurückkehren, sobald der Sabbat vorüber ist.

Können wir an Christo hängen, wenn seine Sache tot und begraben scheint? Wenn „die Wahrheit auf der Gasse fällt“ oder sogar in dem Grabe des Zweifels oder des Aberglaubens begraben ist, können wir dann auch noch an sie glauben und ihre Auferstehung erwarten? Das ist’s, was manche von uns in der gegenwärtigen Zeit thun. O Herr, erhalte uns treu!
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Jörg
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Matthäus 27.62-66

Beitrag von Jörg »

(Des Königs Grab wird bewacht. V. 62-66.)

62-64. Des andren Tags, der da folgt nach dem Rüsttage, kamen die Hohenpriester und Pharisäer sämtlich zu Pilatus, und sprachen: Herr, wir haben gedacht, daß dieser Verführer sprach, da Er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab verwahre bis an den dritten Tag, auf daß nicht seine Jünger kommen, und stehlen Ihn, und sagen zum Volk: Er ist auferstanden von den Toten; und werde der letzte Betrug ärger denn der erste.


Diese spitzfindigen Priester und Pharisäer, die es so genau mit dem Sabbat nahmen, machten sich nichts daraus, den Ruhetag zu entweihen, indem sie eine Beratung mit dem römischen Landpfleger hielten. Sie wußten, daß Christus tot und begraben sei, aber sie fürchteten immer noch seine Macht. Sie nannten Ihn einen “Verführer,“ und sie gaben sogar vor, an das zu gedenken, was “Er sprach, da Er noch lebte.“ Bei seinem Verhör gaben ihre falschen Zeugen seinen Worten einen andren Sinn, aber sie wußten es schon damals, daß Er von seiner Auferstehung gesprochen hatte, nicht von dem Tempel auf dem Berge Zion. Nun sind sie bange, daß Er, selbst im Grabe, all ihre Pläne für seine Vernichtung vereiteln könne. Sie müssen gewußt haben, daß die Jünger Jesu Ihn nicht stehlen würden und zum Volk sagen: „Er ist auferstanden von den Toten;“ sie fürchteten also wahrscheinlich, daß Er wirklich aus dem Grabe hervorgehen würde. Was sie noch an Gewissen hatten, machte große Feiglinge aus ihnen, deshalb baten sie Pilatus, zu thun, was er vermöchte, die Auferstehung ihres Opfers zu hindern.

65.66. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Hüter; gehet hin, und verwahret, wie ihr wisset. Sie gingen hin, und verwahrten das Grab mit Hütern, und versiegelten den Stein.

Die Hohenpriester und Pharisäer wollten, daß Pilatus das Grab verwahren sollte, aber er überließ dies ihnen. Es scheint eine Art grimmiger Spott in des Landpflegers Antwort zu sein: “Da habt ihr die Hüter, gehet hin und verwahret es, wie ihr wisset.“ Ob er es als Verhöhnung meinte oder als einen Befehl, das Grab zu verwahren, sie wurden jedenfalls unbewußterweise Zeugen dafür, daß Christi Auferstehung eine übernatürliche That war. In das Felsengrab konnte man nur durch Hinwegwälzen des Steins gelangen, und sie verwahrten diesen, indem sie ihn versiegelten und Hüter davor stellten.

Der abgeschmackten Lehre der Rabbiner zufolge, war das Reiben von Kornähren eine Art Dreschen und darum unerlaubt am Sabbat, dennoch thaten diese Männer, was durch eine ähnliche Schlußfolgerung Schmelzen und Gießen genannt werden konnte, und sie riefen eine Wache römischer Soldaten herbei, ihnen beim Sabbatbrechen zu helfen. Ohne ihre Absicht thaten sie dem schlummernden König Ehre an, als sie die Vertreter des römischen Kaisers hinstellten, seine Ruhestätte zu bewahren bis an den dritten Morgen, wo ER als Sieger über Sünde, Tod und Grab hervorging. So mußte noch einmal die „Wut der Menschen“ dienen, den König der Herrlichkeit zu preisen.
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Matthäus 28.1-7

Beitrag von Jörg »

(Das leere Grab. V. 1-7.)

1. Als aber der Sabbat um war, und der erste Tag der Woche anbrach, kam Maria Magdalena und die andre Maria, das Grab zu besehen. (Berichtigte Übersetzung.)


So lange der jüdische Sabbat währte, erwiesen sie ihm die schuldige Achtung. Sie gingen nicht einmal zum Grabe, um den freundlichen Dienst der Einbalsamierung vorzunehmen. Als aber der alte Sabbat dahinschwand und der neue und bessere Sabbat anzubrechen begann, fanden diese heiligen Frauen ihren Weg zurück zum Grabe. Das Weib muß die erste am Grabe sein, wie sie die letzte am Kreuze war. Wir mögen wohl vergessen, daß sie die erste in der Übertretung gewesen ist. Die Ehre, welche Christus ihr anthat, nahm diese Schande hinweg. Wer anders als Maria Magdalena sollte die erste am Grabe sein? Aus ihr hatte Christus sieben Teufel ausgetrieben, und jetzt handelt sie, als hätte Er sieben Engel in sie hinein gesandt. Sie hatte so viel Gnade empfangen, daß sie voll Liebe zu ihrem Herrn war.

2. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu, und wälzte den Stein von der Thür, und setzte sich darauf.

Der Tod wurde erschüttert und die Riegel des Grabes begannen zu zerspringen. Als der König vom Todesschlaf erwachte, erschütterte Er die Welt. Das Schlafzimmer, in dem Er eine Weile geruht, zitterte, als der himmlische Held von seinem Lager aufstand: “Siehe, es geschah ein großes Erdbeben.“ Auch war der König nicht ohne Begleitung bei seiner Auferstehung: “Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab.“ Es war nicht bloß einer aus dem himmlischen Heere, sondern ein mächtiger Engel, der vor Gottes Angesicht stand: der Engel des Herrn, der kam, Ihm an diesem Auferstehungsmorgen zu dienen. Jesus war in das Gefängnis des Grabes gelegt als Geißel für sein Volk, deshalb durfte Er es nicht selber aufbrechen, sondern der Bote des Richters mußte den Befehl zu seiner Befreiung bringen und den Gefangenen in Freiheit setzen. Als der Engel den Stein von der Thür gewälzt hatte, setzte er sich darauf, wie um Erde und Hölle Trotz zu bieten, daß sie ihn nicht wieder zurück wälzen könnten. Dieser große Stein scheint die Sünde aller Gläubigen darzustellen, welche sie im Gefängnis eingeschlossen hielt; er kann niemals wieder über das Grab irgend eines Gotteskindes gelegt werden. Christus ist auferstanden, und all die Seinen müssen auch auferstehen.

3.4. Und seine Gestalt war wie der Blitz, und sein Kleid weiß als der Schnee. Die Hüter aber erschraken vor Furcht, und wurden, als wären sie tot.

Es gehörte viel dazu, römische Soldaten zu erschrecken; sie waren an alle Art von Schrecken gewöhnt, aber diese, dem Blitz gleichende Engelsgestalt und sein weißes Kleid lähmte sie vor Furcht, bis sie ohnmächtig und wie tot niederfielen. Er scheint kein flammendes Schwert gezogen oder auch nur ein Wort zu den Hütern gesprochen zu haben, aber die Gegenwart eines vollkommen Reinen überwältigte diese rohen Krieger mit Ehrfurcht. Welcher Schrecken wird die Ungöttlichen ergreifen, wenn alle Heere der Engel hernieder kommen und den Thron Christi am letzten Tage umgeben werden!

5. Aber der Engel antwortete und sprach zu den Weibern: Fürchtet euch nicht; ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten, suchet.

Laßt die Krieger zittern, laßt sie wie tot vor Schreck liegen, aber ihr Fürchtet euch nicht; ich weiß, daß ihr Jesum, den Gekreuzigten suchet.“ Die, welche Jesum suchen, brauchen sich nicht zu fürchten. Diese Frauen irrten sich, indem sie den Lebendigen unter den Toten suchten, doch endete ihr Suchen im Frieden. Sie fürchteten sich, obwohl der Engel sprach: „Fürchtet euch nicht.“ Nur Jesus kann die Furcht zitternder Herzen beschwichtigen.

6.7. Er ist nicht hier; Er ist auferstanden, wie Er gesagt hat. Kommt her, und sehet die Stätte, da der Herr gelegen hat; und gehet eilend hin, und saget es seinen Jüngern, daß Er auferstanden sei von den Toten. Und siehe, Er wird vor euch hingehen nach Galiläa; da werdet ihr Ihn sehen.. Siehe, ich habe es euch gesagt.

Jesus hält stets sein Wort: “Er ist auferstanden, wie ER gesagt hat.“ Er sagte, Er wolle von den Toten auferstehen, und Er that es; Er sagt, daß die Seinen auch auferstehen sollen, und sie werden es. “Kommt her und sehet die Stätte, da der Herr gelegen hat. Und gehet eilend hin.“ Der Engel wollte nicht, daß die Weiber lange stehen und in das Grab blicken sollten, denn es gab Arbeit für sie zu thun. In dieser Welt dürfen wir nicht all unsre Zeit in Betrachtungen, wie himmlisch sie auch sein mögen, verbringen. Beachtet des Engels Worte: zuerst, „sehet“ und dann „gehet“. Seid selber der Thatsache versichert, und dann laßt andre davon wissen. Was ihr wißt, saget, und thut es „eilend.“ Rasch seien eure Füße, denn wer solche gute Bekanntschaft wie ihr zu bringen habt, der sollte nicht lange auf dem Wege sin. „Des Königs Geschäft erfordert Eile.“

“Saget es seinen Jüngern, daß Er auferstanden sei von den Toten. Und siehe, Er wird vor euch hingehen nach Galiläa, da werdet ihr Ihn sehen.“ Matthäus schrieb das Evangelium vom Reiche, doch steht in seiner Schrift viel von jener verachteten Gegend, die das „Galiläa der Heiden“ genannt ward, jenem Grenzland, das ebensowohl uns wie den erwählten Samen Abrahams berührt. Dort, in Galiläa, ist der Ort, wo Jesus die erste allgemeine Versammlung seiner Gemeinde nach seiner Auferstehung halten will.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Matthäus 28.8-10

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Der auferstandene König. V. 8-10.)

8. Und sie gingen eilend zum Grabe hinaus mit Furcht und großer Freude, und liefen, daß sie es seinen Jüngern verkündigten.


Es scheint ein seltsames Gemisch: Furcht und große Freude, Scheu und Wonne, Zweifel und Glauben; doch war die Freude größer als die Furcht. Es war nicht Freude und große Furcht, sondern „Furcht und große Freude.“ Haben wir niemals diese Mischung gehabt – Tropfen des Kummers, gleich Aprilschauern, und Friede und Freude gleich Sonnenlicht vom Himmel, einen herrlichen Regenbogen bildend, der uns an Gottes Friedensbund erinnerte? Eine heilige Furcht, mit großer Freude verbunden, ist eine der lieblichsten Mischungen, die wir zu Gottes Altar bringen können. Solchergestalt waren die Spezereien, welche diese heiligen Frauen von Christi Grab mit sich nahmen. Furcht und Freude machten, daß sie liefen, es seinen Jüngern zu verkündigen. Jedes dieser Gefühle beflügelt die Füße; aber wenn Furcht und große Freude verbunden sind, so ist das Laufen der einzige Schritt, der mit des Boten Empfindungen im Einklang steht.

9.10. Und da sie gingen, seinen Jüngern zu verkündigen, siehe, da begegnete ihnen Jesus, und sprach: Seid gegrüßt! Und sie traten zu Ihm, und griffen an seine Füße, und fielen vor Ihm nieder. Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht; gehet hin und verkündiget es meinen Brüdern, daß sie gehen nach Galiläa, daselbst werden sie mich sehen.

Den Heiligen, die auf dem Weg des Gehorsams laufen, wird Jesus häufig begegnen. Einige Christen wandern so langsam zum Himmel, daß sie durch Thorheiten oder Fehler, durch Schlummer oder durch den Satan eingeholt werden; aber der, welcher im Dienste Christi läuft, wird dem Herrn begegnen, während er auf seinem Wege dahin eilt.

Und sie traten zu Ihm, und griffen an seine Füße, und beteten Ihn an. Diese heiligen Weiber waren keine Unitarier; da sie wußten, daß Jesus der Sohn Gottes war, hatten sie kein Bedenken, Ihn anzubeten. Es muß eine neue Anziehungskraft in Christo gewesen sein, nachdem Er von den Toten auferstanden war, etwas noch Freundlicheres in dem Ton seiner Stimme, etwas noch Lieblicheres in dem Antlitz, das so entstellt gewesen war in Gethsemane, Gabbatha und auf Golgatha. Vielleicht hingen sich diese schüchternen Seelen an ihren Herrn aus Furcht, daß Er wiederum von ihnen genommen werden möge. Sie hielten Ihn bei den Füßen und beteten Ihn an, während Furcht und Glaube in ihnen um die Herrschaft stritten.

Jesus bemerkte die Erregung dieser armen Frauen, darum wiederholte Er des Engels Botschaft: “Fürchtet euch nicht.“ Er bestätigte auch die Angabe desselben in betreff Galiläas, nur sprach Er von seinen Jüngern als seinen “Brüdern.“ Wenn Christi Diener, Engel oder Menschen, das reden, was Er sie geheißen hat, so wird ER bestätigen, was sie sagen.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Matthäus 28.11-15

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(Lüge und Bestechung. V. 11-15.)

11. Da sie aber hingingen, siehe, da kamen etliche von den Hütern der Stadt, und verkündigten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.


Während gute Menschen thätig waren, waren böse Menschen es auch. Etliche von den Hütern, die sich von ihrem Schrecken erholt hatten, kamen in die Stadt und berichteten das auffallende Ereignis, von dem sie Zeugen gewesen waren. Es ist bemerkenswert, daß sie nicht zu Pilatus gingen; sie waren zur Verfügung der Hohenpriester gestellt worden, und darum gingen einige der Kriegsknechte, während andre zur Bewachung des Grabes zurückblieben, zu ihren geistlichen Auftraggebern und verkündigten ihnen alles, was geschehen war, so weit sie die Einzelheiten kannten. Eine auffällige Geschichte hatten sie zu erzählen; und eine, die den Priestern neuen Schrecken einjagte und sie zu weiterer Sünde führte.

12-15. Und sie kamen zusammen mit den Ältesten, und hielten einen Rat, und gaben den Kriegsknechten Gelds genug, und sprachen: Saget, seine Jünger kamen des Nachts, und stahlen Ihn, dieweil wir schliefen. Und wo es würde auskommen bei dem Landpfleger, wollen wir ihn stillen, und schaffen, daß ihr sicher seid. Und sie nahmen das Geld, und thaten, wie sie gelehrt waren. Solches ist eine gemeine Rede geworden bei den Juden bis auf den heutigen Tag.

Für Geld wurde Christus verraten und für Geld ward die Wahrheit über seine Auferstehung zurückgehalten, soviel es geschehen konnte. Sie gaben den Kriegsknechten Geld genug. Geld hat einen verhärtenden Einfluß auf einige der höchsten Diener Gottes gehabt, und alle, die mit dem niedrigen Gewinn in Berührung kommen, haben es nötig, um Gnade zu beten, damit sie keinen Schaden durch die Berührung leiden.

Die Lüge, die den Soldaten in den Mund gelegt ward, war so handgreiflich, daß niemand dadurch hätte getäuscht werden sollen: “Saget: Seine Jünger kamen des Nachts, und stahlen Ihn, dieweil wir schliefen.“ Ein römischer Kriegsknecht würde eher Selbstmord begangen, als bekannt haben, daß ER auf seinem Wachposten eingeschlafen sei. Wenn sie schliefen, wie wußten sie, was geschehen war? Die Hohenpriester und Ältesten waren nicht bange davor, daß dem Pilatus ihre Lüge zu Ohren käme; oder wenn dies geschehen würde, so wußten sie, daß goldene Gründe ebenso überzeugend für ihn als für die gemeinen Soldaten sein würden. “Wo es würde auskommen bei dem Landpfleger, wollen wir ihn stillen und schaffen, daß ihr sicher seid.“

Die Kriegsknechte handelten gerade so, wie viele Leute von ihren Tagen an bis zu den unsren gethan haben: “Sie nahmen das Geld, und thaten, wie sie gelehrt waren“

„Was macht die Lehre grad’ und klar?
Etwa zehntausend Mark das Jahr“

ist ein alter Spruch, der heutzutage wieder aufgefrischt werden kann. Wie vieles, selbst von der religiösen Lehre, kann durch die Thatsache erklärt werden, daß „sie das Geld nahmen!“ Es gibt viele, die ein lautes Bekenntnis der Gottseligkeit ablegen, aber es bald aufgeben würden, wen es sich nicht bezahlte. Möge keiner von uns je in Sachen der Lehre, in Sachen der Pflicht und in Sachen des Rechts und Unrechts durch Erwägungen von Gewinn oder Verlust beeinflußt werden!

Solches ist eine gemeine Rede geworden bei den Juden bis auf den heutigen Tag.

Diese Lüge, die nicht ein Bein hatte, worauf sie stehen konnte, lebte fort, bis Matthäus sein Evangelium schrieb und noch lange nachher. Nichts lebt so lange wie eine Lüge, ausgenommen die Wahrheit. Wir können weder die Wahrheit noch eine Lüge töten, darum wollen wir uns hüten, jemals eine Falschheit ihre schreckliche Laufbahn beginnen zu lassen. Laßt uns nie auch nur den geringsten Irrtum ein kleines Kind lehren, denn er mag fortleben und eine große Ketzerei werden, lange nachdem wir tot sind.

Die neuere Philosophie, die verbreitet wird, um einen Makel auf die großen Wahrheiten der Offenbarung zu werden, ist nicht glaubwürdiger, als diese Lüge, die den Kriegsknechten in den Mund gelegt wurde, doch die „gemeine Rede“ setzt sie in Umlauf und unter einer gewissen Menschenklasse bezahlt sie sich.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Matthäus 28.16-20

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(Des Königs letzter Befehl V. 16-20.)

16.17. Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf einen Berg, dahin Jesus sie beschieden hatte. Und da sie Ihn sahen, fielen sie vor Ihm nieder; etliche aber zweifelten.


Beachtet jene Worte, die elf Jünger. Sie waren zwölfe; aber Judas, einer der Zwölfe, war an seinen Ort gegangen; und Petrus, der seinen Herrn verleugnet hatte, war wieder an seinem Platz unter die Apostel gesetzt worden. Die Elfe gingen nach Galiläa, an ein von ihrem Herrn bestimmten Versammlungsplatz: auf einen Berg, dahin Jesus sie beschieden hatte. Jesus bleibt immer bei seinen Anordnungen, Er kam zu denen, welche sich an der erwählten Stelle versammelt hatten: “Und da sie Ihn sahen, fielen sie vor Ihm nieder.“ Da sie ihren Herrn sahen, begannen sie Ihn anzubeten und Ihm göttliche Ehre zu erzeigen, denn für sie war Er Gott; etliche aber zweifelten. wo wird nicht der „Herr Zweifel“ und andre störende Mitglieder seiner Familie sich finden? Wir können nie erwarten, ganz frei von Zweiflern in der Gemeinde zu sein, da sogar in der Gegenwart des eben „erstandenen Christus“ etliche zweifelten! Dennoch offenbarte der Herr sich den Versammelten, obwohl Er auch wußte, daß einige unter ihnen zweifeln würden, daß es wirklich ihr Herr sei, der von den Toten auferstanden war.

Wahrscheinlich war dies die Gelegenheit, auf die Paulus sich bezieht, wo der auferstandene Heiland „von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal gesehen wurde.“ Es war augenscheinlich eine Versammlung, für die Er eine besondere Bestimmung getroffen, und seine eignen Worte an die Weiber, welche auf die des Engels folgten, scheinen anzudeuten, daß es eine allgemeine Versammlung seiner Gemeinde auf Erden war, ehe Er zu seinem Vater hinaufging. Die, welche dort zusammengekommen, waren darum eine repräsentierende Versammlung, und die an sie gerichteten Worte wurden zu der einen Gemeinde Jesu Christi in allen Zeiten gesprochen.

18-20. Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin, und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes; und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Welche wahrhaft königliche Rede hielt unser König seinen treuen Unterthanen! Welcher Gegensatz war dieser Auftritt in Galiläa zu dem Seufzen in Gethsemane und dem Dunkel auf Golgatha! Jesus nahm die Allmacht und die allgemeine, unumschränkte Herrschaft in Anspruch: “Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Dies ist ein Teil des Lohns für seine Erniedrigung (Phil. 2,6-10.). Am Kreuze ward Er als König der Juden angekündigt, aber als Johannes in seinem Gesicht der Offenbarung Ihn sah, waren „auf seinem Haupt viele Kronen“ und auf seinem Kleid und auf seiner Hüfte hatte Er einen Namen geschrieben:

Ein König aller Könige und ein Herr aller Herren.

Kraft seiner königlichen Autorität ließ Er diesen letzten großen Befehl an seine Jünger ergehen: “ Darum gehet hin, und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes; und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ Dieser Auftrag ist uns gegeben, sowohl wie ihnen,. Daraus lernen wir, daß unser erstes Geschäft ist, alle Völker zu Jüngern zu machen, und wir können dies nur thun, indem wir sie die Wahrheit lehren, wie sie in der Schrift geoffenbart ist, und die Hilfe des Heiligen Geistes suchen, damit unsre Lehre wirksam gemacht werde in denen, welche wir in göttlichen Dingen zu unterrichten streben. Danach sollen die, welche durch den Glauben an Christum seine Jünger werden, in dem Namen des dreieinigen Jehovah getauft werden, und nach der Taufe sollen sie noch gelehret werden, alles zu halten, was Christus befohlen hat. Wir sollen nichts Neues erfinden und auch nichts ändern, um es der gangbaren Meinung des Zeitalters anzupassen, sondern sollen die getauften Gläubigen lehren, zu halten „alles“, was unser göttlicher König befohlen hat.

Dies ist der immerwährende Auftrag an die Gemeinde Christi, und das große Reichssiegel, das dabei gesetzt ist und die Macht gibt, ihn auszuführen und den großen Erfolg verbürgt, ist des Königs Zusicherung, daß Er beständig bei seinen treuen Nachfolgern sein will: “Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Amen.“ Mögen wir alle seine Gegenwart fühlen, bis ER uns rufen wird, bei Ihm zu sein, „bei dem Herrn allezeit!“ Amen.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

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