Lesung aus C.H.Spurgeon "Das Evangelium des Reiche"

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Jörg
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Matthäus 21.1-5

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(Der König reitet triumphierend in seine Hauptstadt. V. 1-11.)

1-3. Da sie nun nahe bei Jerusalem kamen gen Bethphage an den Ölberg, sandte Jesus seiner Jünger zwei, und sprach zu ihnen: Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt, und bald werdet ihr eine Eselin finden angebunden und ein Füllen bei Ihr, löset sie auf, und führet sie zu mir. Und so euch jemand etwas wird sagen, so sprechet: Der Herr bedarf ihrer; sobald wird er sie euch lassen.

Die Zeit war für unsren Herrn gekommen, sein großes Werk auf Erden zu vollenden, und in dieser Absicht ging Er hinauf gen Jerusalem. Er beschließt jetzt, offen in seine Hauptstadt einzuziehen und sich dort als König zu offenbaren. Zu diesem Ende sagte Jesus, als sie nahe bei Jerusalem kamen, zwei seiner Jünger, Ihm da Füllen der Eselin zu bringen, auf dem Er reiten wollte. Seine Befehle an die zwei Jünger, die Er beauftragte, als sie kamen gen Bethphage, sind unsrer ernsten Beachtung wert. Er sagte ihnen in betreff des Platzes, wo sie das Tier finden sollten: “Gehet hin in den Flecken, der vor euch liegt.“ Der Herr weiß, wo das, was Er braucht, zu finden ist. Vielleicht ist es uns näher, als wir uns träumen lassen: „vor euch.“ Er sagte ihnen, daß sie nicht zu suchen haben würden: “bald werdet ihr finden.“ Wenn der Herr uns mit einem Auftrag aussendet, so wird Er uns helfen auf dem Wege. Er beschrieb den Zustand der Tiere: “eine Eselin angebunden und ein Füllen bei ihr.“ Unser Herr kennt den Zustand jedes Tieres in der Welt, und Er hält keinen Umstand zu gering für seine Beachtung. Er ließ auch die Jünger nicht ohne Anweisung, wie sie zu verfahren hätten: “löset sie auf und führet sie zu mir.“ Unschlüssigkeit und Widerspruch würde nicht da sein, sie könnten sofort handeln. Zweifelnd dazustehen, ist nicht für die Boten unsres Königs; es ist ihre Pflicht, ihres Königs Befehlen zu gehorchen und nichts zu fürchten. Die zwei Tiere würden willig von ihrem Eigentümer geliehen werden, wenn die Jünger sagten: “Der Herr bedarf ihrer.“ Entweder war der Eigentümer selbst ein geheimer Jünger, oder eine gewisse Ehrfurcht vor Jesu erfüllte doch seine Seele; so daß er freudig die Eselin und ihr Füllen zu dem Zweck hergeben würde, zu dem sie nötig waren.

Welche sonderbare Verbindung von Worten ist hier: „der Herr“ und „bedarf!“ Jesus hat, ohne seine Herrschermacht beiseite zu legen, eine Natur voll von Bedürfnissen angenommen; doch wenn Er bedürftig war, war Er immer noch der Herr und konnte seinen Unterthanen befehlen und ihr Eigentum verlangen. Wenn wir etwas haben, dessen die Sache des Herrn bedarf, wie freudig sollten wir es Ihm einhändigen! Der Eigentümer der Eselin und ihres Füllens betrachtete es als eine Ehre, Jesum mit einem Tiere zu versehen, auf dem Er reiten konnte. Wie groß ist die Macht Jesu über menschliche Seelen, so daß Er sie durch ein Wort schon bewegen kann, nach seinem Geheiß zu thun!

Wir haben hier den Bericht, daß zwei Jünger gesandt wurden, einen Esel zu holen; diejenigen, welche kleine Dinge für Jesum thun, werden dadurch geehrt. Ihr Auftrag schien ihnen seltsam, denn was sie thaten, konnte als Diebstahl erscheinen, aber Er, der sie sandte, trug Sorge, sie vor dem kleinsten Schatten eines Verdachts zu beschützen. Die Boten warfen keine Frage auf, erhoben keinen Einwand und stießen auf keine Schwierigkeit. Es ist unsre Sache, zu thun, was Jesus uns heißt, gerade so, wie Er es uns heißt und weil Er es heißt, denn sein Befehl ist unsre Vollmacht.

4.5. Das geschah aber alles, auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten, der da spricht: Saget der Tochter Zions: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig, und reitet auf einem Esel und auf einem Füllend er lastbaren Eselin.

Matthäus erinnert uns immer an das Alte Testament, wie er es in der That wohl thun mag, denn unser Herr erfüllt es immer. jeder einzelne Punkt ist nach dem prophetischen Muster: Das geschah aber alles, auf daß erfüllt würde, das gesagt ist durch den Propheten. Das Alte und neue Testament greifen ineinander. Menschen haben „Harmonien der Evangelien“ geschrieben, aber Gott hat uns eine Harmonie des Alten und Neuen Testaments gegeben. Die angezogene Stelle ist Sach. 9,9. Sie stellt Zions König als demütig und sanftmütig dar, selbst in der Stunde seines triumphierenden Einzugs in seine Hauptstadt, reitend, nicht auf einem Kriegsroß, sondern auf einem jungen Esel, worauf noch nie ein Mensch gesessen war. Er hatte früher von sich gesagt: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig,“ und jetzt gibt Er noch einen Beweis mehr von der Wahrheit seiner Worte, und zugleich von der Erfüllung der Weissagung: “Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig, und reitet auf einem Esel.“ Er holte nicht wie Salomo, Pferde aus Ägypten, seinem Stolze zu dienen; Er, der größer war als Salomo, war zufrieden mit dem Füllen einer Eselin, und sogar dies niedere Tier war geborgt, denn Er hatte selbst keins. Die Freundlichkeit Jesu zeigt sich darin, daß Er die Eselin mit ihrem Füllen bringen ließ, damit sie nicht getrennt würden. Er war als König ganz Sanftmut und Barmherzigkeit; seine Größe verursachte keinen Schmerz, nicht einmal dem geringsten lebenden Geschöpf. Wie selig ist es für uns, von einem solchen König regiert zu werden!
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Matthäus 21.6-8

Beitrag von Jörg »

6. 7. Die Jünger gingen hin, und thaten, wie ihnen Jesus befohlen hatte; und brachten die Eselin und das Füllen, und legten ihre Kleider drauf, und setzten Ihn drauf.

Dies sollte eine genaue Beschreibung des Verhaltens aller Christen sein: Die Jünger gingen hin, und thaten, wie ihnen Jesus befohlen hatte. Sie bezweifelten und kritisierten ihres Königs Befehle nicht; sie gehorchten Ihm, was viel besser war. Wie würde die Gemeinde auf Erden sein, wenn dies allgemein der Fall wäre! Sie führten ihres Königs Befehle in jeder Einzelheit aus.

Die Jünger brachten auch die Eselin und ihr Füllen; sie wichen in keiner Weise von den Anweisungen ab, die sie empfangen. Sie fügten Handlungen hinzu, die ganz naturgemäß aus ihres Königs Befehlen entsprangen. Es müssen Decken da sein für die Tiere, die bei einem solchen königlichen Einzuge dienen sollen, darum legten sie ihre Kleider drauf. Dies war aus freiem Willen gethan. Viele sind bereit, andrer Leute Esel zu holen, aber nicht geneigt, ihre eignen Kleider zu leihen; diese Jünger waren willig und bereit, ihren Anteil an dem triumphierenden Einzug des Herrn Jesu zu tragen. Von Anfang bis zu Ende war kein erzwungener Beitrag oder Lohndienst da; alles war ganz freiwillig: die Eselin und das Füllen wurden freudig geliehen und die Kleider freiwillig darauf gelegt. Alles war einfach und natürlich, voll Wahrheit und Herzlichkeit. Wie verschieden von den künstlichen Zeremonien gewöhnlicher Monarchen!

Sie setzten Ihn drauf. Wenn die Menschen früher versucht hatten, Jesum gewaltsam zu nehmen und Ihn zum König nach irdischer Weise zu machen, so hatte Er sich ihnen entzogen; aber die Stunde für seinen öffentlichen Einzug war gekommen, und darum erlaubte Er seinen Jüngern, Ihn auf das niedere Tier zu setzen, das Ihn in die Stadt tragen sollte. Fröhlich setzten sie den Herrn auf den Ehrenplatz, und freudig gingen sie an seiner Seite.

8. Aber viel Volks breitete die Kleider auf den Weg; die andren hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

Die Leute waren so zahlreich, daß sie als “viel Volks“ beschriebne werden. Ungewöhnliche Einmütigkeit herrschte unter der Bevölkerung; sie sammelten sich alle um Jesum. Der Patriarch Jakob hatte vorhergesagt von dem „Helden“: „Demselben werden die Völker anhangen.“ Dies ward viele Male während der irdischen Amtszeit unsres Heilandes erfüllt, und es wird noch beständig erfüllt.

Die Menge war in einem Zustande großer Aufregung und zog in lauter Begeisterung mit Jesu weiter. Sie machten Teppiche für die Straße, sie breiteten die Kleider auf den Weg; und als wenn dies nicht genug wäre, hieben andre Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Unsre ersten Eltern machten in ihrer Schande Kleider von Baumblättern, aber jetzt sind beide, Kleider und Blätter, zu den Füßen des Erlösers der Menschen gelegt. Johannes sagt, daß die Leute „Palmzweige nahmen und hinaus gingen, Ihm entgegen.“ Die langen, federartigen Spitzen der Palmen waren passend zum Schwenken in der Luft und auch zum Niederwerfen auf die Erde vor dem König. Das gemeine Volk bereitete in der einfachsten, aber kräftigsten Weise dem Sohne Davids eine königliche Bewillkommnung. Welch ungewöhnlicher Anblick! Sie waren auf der Höhe der Erwartung, sahen nach einem königlichen Befreier aus und hatten eine unbestimmte Hoffnung, daß „Jesus, der Prophet aus Nazareth,“ sich als den Verheißenen erweisen würde. Er hatte ihr Staunen erregt, ihre Hoffnungen erweckt und ihre Ehrfurcht sich erworben. Zur Zeit hielten sie Ihn in hohen Ehren. Wundern wir uns darüber, wenn wir denken, wie Er ihre Kranken geheilt hatte und sie zu Tausenden gespeist, wenn sie halb verschmachtet waren?
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Jörg
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Matthäus 21.9-11

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9. Das Volk aber, das vorging und nachfolgte, schrie und sprach: Hosianna dem Sohne Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!

Viele kamen noch zusammen, so daß einige vorangingen und andre nachfolgten. Die Menge, die voranging und die folgte, waren einer Meinung über den Herrn, und schienen in der That nur eine Stimme zu haben. Kaum wissend, was sie thaten, wahrscheinlich von einem irdischen Königreich träumend, erhoben sie alle den gleichen Begrüßungsruf: “Hosianna dem Sohne Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!“ Sie wandten Worte aus einem Psalm (118) auf Jesum an, und drückten auf jede Weise ihre Freude und ihre Erwartung aus. Ach, wie bald wich dieser Strahl des Sonnenlichts der schwarzen Finsternis! Bald auf den Tag der Psalmen folgte der Tag der Kreuzigung. So wankelmütig sind die Menschenkinder. „Vox populi“ (des Volkes Stimme) ist durchaus nicht „Vox Die“ (Gottes Stimme).

10. Und als Er zu Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt, und sprach: Wer ist Der?

Er war früher dagewesen, aber nicht auf diese Art. Nie hatten solche begeisterte Mengen Ihn mit Beifallsrufen umgeben. Ruhige Bürger, die ihre Häuser nicht verlassen hatten, wunderten sich über die Menge. Eine große Anzahl waren durch unwiderstehlichen Antrieb bewogen, hinaus zu gehen, Jesu entgegen, und als Er zu Jerusalem einzog, wurde noch mehr Volk angezogen; die ganze Stadt erregte sich. Es gibt nichts, was die Menschheit so erregen kann, wie das Kommen Christi. Jeder fragte: “Wer ist Der?“ Es mag bei einigen müßige Neugier gewesen sein, bei andren ein vorübergehendes Interesse, aber es war weit besser, als die stumpfe Gleichgültigkeit, die sich um all diese Dinge nicht kümmert. Wo Jesus kommt, bringt Er Aufregung hervor und erweckt Nachforschung. „Wer ist Der?“ ist eine passende, nützliche, persönliche und dringende Frage. Möge unser Leser diese Frage in betreff Jesu thun und niemals ruhen, bis er die Antwort weiß.

11. Das Volk aber sprach: Das ist der Jesus, der Prophet aus Nazareth aus Galiläa.

Jeder, der mit dem königlichen Zuge in die Stadt eingezogen war, war bereit, fragenden Bürgern Antwort zu geben. Das Volk sprach, das heißt, die Antwort war einmütig: “Dies ist der Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa.“ Die Antwort war wahr, aber nicht die ganze Wahrheit. Selten ist eine Menge so gut unterrichtet, wie in diesem Falle. Christi Name, sein Amt, sein früherer Wohnort, seine niedere Herkunft werden alle angedeutet. Die, welche mehr von Ihm zu wissen wünschten, hatten in der Antwort der Menge die Schlüssel zu allem, was für sie in Erfahrung zu bringen war. O, daß unsre großen Volksmassen so viel von Jesu wüßten, wie das Volk zu Jerusalem! Und doch möchte es sein, daß sie, wenn es so wäre, ebenso niedrig handeln würden wie diese Sünder zu Jerusalem, deren Hosiannas so bald in das „Hinweg mit Diesem! Kreuzige Ihn!“ verwandelt wurden.
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Jörg
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Matthäus 21.12-14

Beitrag von Jörg »

(Der König reinigt den Tempel. V. 12-14.)

12.13. Und Jesus ging zum Tempel Gottes hinein, und trieb heraus alle Verkäufer und Käufer im Tempel, und stieß um der Wechsler Tische und die Stühle der Taubenkrämer. Und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus heißen; ihr aber habt eine Mördergrube daraus gemacht.


Jesus ging zum Tempel hinein wiederum, wie Er es am Anfang seines Lehramts that. Damals zeigte der reformierende Prophet, was nötig war, und nun geht der König daran, es auszuführen. Ein Gott geweihter Tempel darf nicht ein Ort für Handel und Diebstahl sein. Jesus trieb heraus alle Verkäufer und Käufer. Die Verkäufer waren die, welche stets hinderlich waren und beständig Ärgernis gaben, darum wurden sie zuerst hinaus getrieben. Aber weil keine Verkäufer da gewesen wären, wenn es keine Käufer gegeben, so mußten diese auch hinaus getrieben werden. Die, welche die Wechslertische hielten, hätten geltend machen können, daß sie zur Bequemlichkeit des Publikums da wären, da sie Sekel und andre Geldstücke des Heiligentums gegen römische Münze umtauschten. Die Stühle der Taubenkrämer schienen berechtigt, da sie junge Tauben und Turteltauben für die Opfer verkauften. Aber diese Händler dienten darin nicht Gott, sondern handelten um eignen Gewinns willen, und deshalb stieß der Herr all ihre Sachen um und reinigte den heiligen Ort.

Welche Majestät muß diesen Mann umgeben haben, daß die ganze Schar der Händler vor Ihm floh, und das Umstoßen ihrer Tische und Stühle ertrug! Weder die Tempelwachen, noch die römischen Krieger scheinen irgendwie dazwischen getreten zu sein. Wenn Jesus seine Macht gebraucht, so hört der Widerstand auf. Welche Weissagung ist dieser Vorfall von der Leichtfertigkeit, womit Er bei seiner zweiten Wiederkunft seine Tenne mit der Worfschaufel in der Hand reinigen wird!

Unser Herr verteidigt, während Er die Tempelschänder austreibt, seine heilige Gewaltsamkeit mit: “Es steht geschrieben!“ Ob Er mit dem Erzfeind stritt oder mit bösen Menschen, Er gebraucht nur eine Waffe, „das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“ Hierin, wie in allem andren, laßt uns seinem Beispiel folgen. Jesaia hat die Worte geschrieben: „Mein Haus heißt ein Bethaus allen Völkern.“ (Jes. 56,7.) Diese Weissagung hatte eine besondere Beziehung auf den Vorhof der Heiden, der so gröblich durch diese Händler entweiht wurde. Unser Heiland verglich seines Vaters Haus, wenn es von diesen Käufern und Verkäufern eingenommen war, jenen Höhlen in den Bergen, wo die Räuber zu seiner Zeit zu lauern pflegten: “Ihr habt es zu einer Mördergrube gemacht.“ Die Worte, welche der König sprach, waren stark, aber nicht stärker als der vorliegende Fall erforderte. Es ist des Königs Sache, die Versteckplätze der Banditen zu säubern, und Jesus that dies. Er konnte nicht ertragen, seines Vaters Bethaus in eine Räuberhöhle verwandelt zu sehen.

14. Und es gingen zu Ihm Blinde und Lahme im Tempel, und Er heilte sie.

Das Kommen der blinden Bettler und der hinkenden Armen war keine Befleckung des heiligen Orts. Die Blinden und die Lahmen kamen zu Ihm; zu wem anders sollten sie kommen? War Er nicht der gute Arzt? Sie kamen zu Ihm im Tempel; wohin anders sollten sie kommen? War es nicht das Haus der Barmherzigkeit? Jesus bewillkommnete in seines Vaters Namen die buntscheckige Schar, und heilte sie. Einige Leute scheinen zu denken, daß die ganz Armen, wenn sie an den Ort der Gottesverehrung kommen, am unrechten Platze sind, aber dies ist die eitle Vorstellung eines gottlosen Stolzes. Die Ärmsten und Sündigsten können zu Jesu kommen. Auch wir kamen einst in die Versammlung der Heiligen, geistlich blind und lahm, aber Jesus that unsre Augen auf und heilte unsre Lahmheit. Wenn Er sieht, daß etwas an uns nicht so ist, wie es sein sollte, so will Er uns nicht von seinem Vorhof hinweg treiben, sondern uns sogleich heilen. Laßt alle Blinden und Lahmen jetzt zu Ihm kommen.
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Jörg
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Matthäus 21.15-16

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(Der König nimmt das Zujauchzen der Kinder an. V. 15-16.)

15.16. Da aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten sahen die Wunder, die Er that, und die Kinder im Tempel schreien und sagen: Hosianna dem Sohn Davids! wurden sie entrüstet, und sprachen zu Ihm: Hörst Du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: „Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast Du Lob zugerichtet?“


Hohepriester und Schriftgelehrte stehen stets auf der Lauer; nichts, was den Herrn Jesum verherrlicht, wird ihren Augen entgehen. Erwartet nichts andres in unsren Tagen: Wenn das Evangelium obsiegt, so werden die, welche an Formen halten, wütend sein. Lob, was Jesu dargebracht wurde, war Galle und Wermut für diese Kirchenmänner, deren Mißbräuche Er strafte. Sein Thun im Tempel, das ganz klar das rechte war, wagten sie nicht anzugreifen, aber sie warn darum nicht weniger voll Zorn über die wunderbaren Dinge, die Er that. Höher und höher stieg ihre Entrüstung, und zuletzt gaben die begeisterten Zurufe der Kinder, die im Tempel schrieen und sagten: Hosianna dem Sohne Davids,“ ihnen Gelegenheit, ihrer Verachtung Luft zu machen.. Wie konnte ein wirklicher Prophet Knaben und Mädchen verstatten, ihm so laut nachzuschreien? Doch war ihre Verachtung nur eine vorgebliche; in Wahrheit fürchteten sie Jesum und hatten Angst vor der Volksbegeisterung, und darum waren sie entrüstet. Sobald sie eine Gelegenheit finden können, spritzen sie ihr Gift gegen den Herrn aus.

Sie sprechen dreist zu Jesu über dies Schreien der Jugend: “Hörst Du auch, was diese sagen?“ „Sie grüßen Dich, als wenn Du ein König wärest. Diese einfältigen Kinder schreien: Hosianna! Warum erlaubst Du ihnen, das zu sagen? Heiße die Jugend mit ihrem lauten Lärm aufhören. Wie kannst du als ein Mann solch kindisches Geschrei ertragen?“ Unsres Heilands Antwort war deutlich. Auf ihre Frage: „Hörst Du auch, was diese sagen?“ sprach Er zu ihnen: “Ja! Habt ihr nie gelesen?“ Ihr Hohenpriester und Schriftgelehrten, habt ihr nie euren eignen Psalter gelesen, in dem ihr so eifrig zu forschen behauptet? Wenn ihr ihn gelesen habt, so denkt an die Worte Davids Ps. 8,3: „Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast Du Lob zugerichtet.“ Unser Herr gibt mehr den Sinn der Stelle, als die genauen Worte. In den Kindern wird seine Herrlichkeit gesehen und häufig von ihnen verkündet. Wenn andre schweigen, so sprechen diese, und in ihrer einfachen Wahrhaftigkeit verkünden sie das Lob des Herrn völliger, als die Erwachsenen.
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Jörg
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Matthäus 21.17-19

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(Der König gibt ein Zeichen von dem Gericht über Jerusalem und von der Macht des Gebets. V. 17-22.)

17. Und Er ließ sie da, und ging zur Stadt hinaus gen Bethanien, und blieb daselbst.


Jesus liebte mäkelnde Priester nicht. Er ließ sie. Er gab ihnen eine Antwort aus der Schrift auf ihre Frage, und dann ließ Er sie, da Er wußte, daß ferneres Streiten mit ihnen unnütz sein würde. Ein weises Beispiel für uns. Er wünschte Ruhe und ging deshalb zur Stadt hinaus. Er liebte die Dörfer, und wandte sich darum hinweg von dem geschäftigen Treiben der Menschen und ging gen Bethanien. An diesem Orte wohnte eine Ihm liebe Familie, die immer froh war, Ihn zu beherbergen, und Er blieb daselbst. Dort war Er zu Hause, denn Er hatte Maria und Martha und Lazarus lieb. Auf einen Tag der Aufregung folgte ein Abend der Zurückgezogenheit in einem ländlichen Hause. Er brachte den Abend dieses ereignisreichen Tages bei seinen treuen Freunden zu. Welcher Gegensatz zwischen seinem Einzug in Jerusalem und seinem Besuch bei seinen Freunden in Bethanien! Herr, bleibe bei mir! Mache mein Herz zu Deiner Wohnung!

18. Als Er aber des Morgens wieder in die Stadt ging, hungerte Ihn.

Ihn hungerte. Wunderbare Worte! Der Herr des Himmels hatte Hunger! Wir können uns nicht denken, daß seine freundlichen Wirte versäumt hatten, für Ihn zu sorgen; wahrscheinlich war Er so in Gedanken vertieft, daß Er vergessen hatte, Brot zu essen. Es mag sein, daß Er nach seiner Gewohnheit früh am Morgen aufgestanden war, während alle andren noch schliefen, um im Verborgenen mit seinem Vater Gemeinschaft zu haben und vom Himmel Kraft für das Werk zu erhalten, das vor Ihm lag. Wenigstens war dies nichts Ungewöhnliches bei Ihm. Er ging wieder in die Stadt; Er mied nicht das Werk, das Er noch zu thun hatte, aber dieses Mal kam der König hungrig in seine Hauptstadt. Er war im Begriff, ein langes Tagewerk zu beginnen, ohne sein Fasten zu brechen, doch hatte seine Hand Tausende gespeist. Gewiß, der ganze Himmel und die Erde wird bereit sein, für seine Notdurft zu sorgen.

19. Und Er sah einen Feigenbaum an dem Wege, und ging hinzu, und fand nichts dran denn allein Blätter, und sprach zu ihm: Nun wachse auf dir hinfort nimmermehr eine Frucht! Und der Feigenbaum verdorrte alsbald.

Als Er nach Speise suchte, versprach ein Feigenbaum in vollem Blätterschmuck Ihm ein wenig Erquickung. Dieser Feigenbaum war anscheinend niemandes Eigentum; er stand an dem Wege, er wuchs an der Landstraße, ganz allein. Seine Stellung war sehr bemerkbar und sein Aussehen auffallend, so daß Er ihn gleich sah. Es war nicht die Zeit für Feigen; aber der Feigenbaum hat diese Eigentümlichkeit, daß die Frucht vor den Blättern kommt; wenn wir deshalb völlig entwickelte Blätter sehen, so suchen wir ganz natürlich nach eßbaren Feigen. Dieser Baum hatte vorzeitig Blätter hervorgebracht, während andre Bäume kahl waren und noch nicht begonnen hatten, ihre Feigen zu tragen. Er that es den andren Bäume zuvor; aber seine frühzeitige Entwickelung war nur Täuschung. Unser Herr fand nichts daran denn allein Blätter. Der Baum hatte die nötige erste Stufe, grüne Feigen hervorzutreiben, übersprungen und sich mit unfruchtbarem Laub bedeckt. Er war groß in Holz und Blättern, aber wertlos für Frucht. Hierin hatte er traurige Ähnlichkeit mit Jerusalem, das grün war, religiösen Schein hatte und frühzeitige, eitle Begeisterung zeigte, aber weder Buße, noch Glauben und Heiligkeit, die viel wichtiger sind als fromme Formalitäten. Der Herr Jesus benutzte diesen grünen, aber unfruchtbaren und täuschende Baum zu einer anschaulichen Lehre. Er kam zu demselben, wie Er zu den Juden kam; Er fand nichts als Blätter und verurteilte ihn zu beständiger Fruchtlosigkeit: “Nun wachse auf dir hinfort nimmermehr eine Frucht.“ Er ließ ihn unter einem Urteilsspruch, der rasch ausgeführt ward, eben wie Jerusalem bald zerstört werden sollte.

Und der Feigenbaum verdorrte alsbald. Dies ist das eine Strafwunder unsres Herrn genannt worden; aber sicherlich kann das, was an einem Baum gethan wird, nicht rächend genannt werden. Einen ganzen Wald umzuhauen, ist nie für grausam gehalten worden, und einen einzigen unfruchtbaren Baum als anschauliche Lehre zu benutzen, kann nur denen unfreundlich scheinen, die sentimental oder blödsinnig sind. Es war Freundlichkeit für die kommenden Zeiten, einen wertlosen Baum zu benutzen, um eine heilsame Lehre zu geben.
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Jörg
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Matthäus 21.20-22

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20. Und da das die Jünger sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so bald verdorrt?

Des Herrn Wort wurde so rasch erfüllt, daß die Jünger sich verwunderten. Wir wundern uns, daß sie sich verwunderten. Sie hätten nachgerade an Machtthaten gewöhnt sein können und an die Schnelligkeit, mit der sie vollzogen wurden. Selbst bis auf diesen Tag bezweifeln einige ein Werk, wenn es rasch geschieht, und ahmen so den Ruf nach: “Wie ist der Feigenbaum so bald verdorrt!“ Was der Herr auch thut, Er thut es vollkommen. Der Feigenbaum war „alsbald“ verdorrt.

21. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: So ihr Glauben habt, und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein solche mit dem Feigenbaum thun, sondern ihr werdet sagen zu diesem Berge: Heb dich auf, und wirf dich ins Meer! so wird’s geschehen.

Den ersten Jüngern war die Macht, Wunder zu thun, von unsrem Herrn verliehen, und zwar mit einer einfachen, unwandelbaren Zuversicht: “So ihr Glauben habt, und nicht zweifelt.“ Gott mag keine Wunder für uns thun, aber Er will alles thun, dessen wir bedürfen, falls wir Glauben haben. Er will es thun durch seine Vorsehung dem Geiste der jetzigen Weltzeit gemäß. Aber auch hier muß unser Glaube an Ihn frei vom Zweifel sein. Vor einem lebendigen Glauben werden unfruchtbare Religionssysteme verdorren und durch die Macht zweifelloser Zuversicht auf Gott sollen Berge von Schwierigkeiten versetzt und ins Meer geworfen werden. Haben wir je in Christi Namen zu unfruchtbaren Feigenbäumen und den Weg versperrenden Bergen gesprochen und sie geheißen, aus unsrem Wege zu gehen? Wenn nicht, wo ist unser Glaube? Wenn wir Glauben haben, und nicht zweifeln, so werden wir die Wahrheit dieser Verheißung erfahren: “so wird es geschehen.“ Ohne den wirklichen Besitz eines unerschütterlichen Glaubens scheinen die Worte unsres Herrn fabelhaft.

22. Und alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, so werdet ihr’s empfangen.

Dies gibt uns ein großartiges Scheckbuch für die Glaubensbank, das wir ohne Rückhalt brauchen dürfen. Wie umfassend sind die Ausdrücke: “Alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet!“ Wenn wir fähig sind, das Gebet des Glaubens zu beten, werden wir den Segen empfangen, sei es, was es auch sei. Dies ist nicht möglich in betreff der Dinge, die nicht verheißen sind oder die nicht dem göttlichen Willen gemäß sind. Gläubiges Gebet ist der Schatten des kommenden Segens. Es ist eine Gabe von Gott, nicht ein Einfall menschlichen Willens oder eine Grille eitlen Wünschens.“ “So ihr glaubet, so werdet ihr es empfangen“; aber zu oft fehlt das Glauben.
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Matthäus 21.23-27

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(Der König bringt seine Feinde in Verwirrung und warnt sie. V. 23-32.)

23. Und als Er in den Tempel kam, traten zu Ihm, als Er lehrte, die Hohenpriester und die Ältesten im Volk, und sprachen: Aus was für Macht thust Du das? und wer hat Dir die Macht gegeben?


Jesus kehrte zurück zu seines Vaters Haus, und dort traten wieder seine alten Gegner zu Ihm. „Als Er in den Tempel kam, traten zu Ihm, als Er lehrte, die Hohenpriester und Ältesten im Volk“; sie hatten ihre Kräfte wieder zusammengezogen und sich Zeit genommen, ihren Mut zurückzurufen. Sie mischten sich ein, als Er lehrte, und fragten nach seiner Vollmacht für das, was Er sagte und that. Er hatte sie in Staunen gesetzt durch seine kühne Reinigung des Tempels, unbewaffnet und ohne Hilfe, und erst, nachdem eine Nacht dazwischen lag, wagten sie, sein Recht zu dieser That anzuzweifeln. Nun legen sie Ihm die Frage vor: “Aus war für Macht thust Du das? Und wer hat Dir die Macht gegeben?“ Daß Er wunderbare Dinge that, ward eingeräumt, aber mit welcher amtlichen Befugnis that Er das, und wer setzte Ihn in das Amt ein? Dies hieß den Krieg auf sein eignes Gebiet hinüber spielen; sie führten einen grimmen Streich auf ihren Angreifer. Sie hofften Ihn an diesem Punkte zu verwunden und Ihn zu überwinden. Arme Thoren! Sie waren keiner Antwort von Ihm würdig.

24. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch ein Wort fragen; so ihr mir das sagt, will ich euch auch sagen, aus was für Macht ich das thue.

Ja, Jesus antwortete. Seine Antworten sind stets deutlich, aber selten das, was seine Feinde erwarten. Die Krittler unsrer Tage brauchen nicht zu eilig zu sein, ihre Behauptungen unwiderleglich zu nennen; Jesus wird zu seiner Zeit antworten. Er sagt zu diesen Hohenpriestern und Ältesten: “Ich will euch auch ein Wort fragen.“ Ihrer Frage ward eine andre entgegengestellt, eben wie den Stäben der ägyptischen Zauberer, als sie sich in Schlangen verwandelten, Aarons Stab gegenüber gestellt ward, der als Schlange ihre Stäbe verschlang. Häufig ist es weise, die Mäkeleien der Feinde des Evangeliums nicht zu beantworten, sondern sie zum Schweigen zu bringen mit irgend einem Rätsel, das ihnen zu tief ist.

Unsres Herrn Bedingungen waren billig und vernunftgemäß: “So ihr mir das sagt, will ich euch auch sagen, aus was für Macht ich das thue.“ Dem Anschein nach erhoben die Fragenden keinen Einwand, denn Jesus legte ihnen sofort seine Frage vor.

25-27. Woher war die Taufe Johannis? War sie vom Himmel oder von den Menschen? Da gedachten sie bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, sie sei vom Himmel gewesen, so wird Er zu uns sagen: Warum glaubtet ihr ihm denn nicht? Sagen wir aber, sie sei von Menschen, so müssen wir uns vor dem Volk fürchten; denn sie hielten alle Johannes für einen Propheten. Und sie antworteten Jesu und sprachen: Wir wissen’s nicht. Da sprach Er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich das thue.

Die Frage unsres Herrn an die Hohenpriester und Ältesten war einfach genug, wenn sie ehrliche Leute gewesen wären, aber da sie Ränke schmiedeten, so konnten sie nicht ohne große Schwierigkeiten antworten.

Leute, die Menschen gefällig sein wollten, sind gezwungen, schlau zu sein und zuzusehen, von welcher Seite der Wind weht. unser Herr bringt die Fragesteller in große Schwierigkeit. Wenn Johannes der Täufer vom Himmel gesandt war, warum hatten sie ihn verworfen? Daß Johannes von Menschen gewesen, wagten sie nicht zu behaupten, denn die Furcht vor dem Volk gebot ihnen Schweigen. Sie waren in einen Winkel getrieben und sahen keinen Weg zum Entrinnen, und deshalb schützten sie Unwissenheit vor: “Sie antworteten Jesu und sprachen: Wir wissen es nicht.“ Diese Antwort war keine Antwort von ihnen, aber Ihm gar sie eine gerechte und vernichtende Antwort für sie; “So sage ich euch auch nicht, aus was für Macht ich das thue.“ Sie hätten Jesu sagen können, woher die Taufe Johannis war, aber sie wollten nicht; und Er hätte ihnen alles über seine göttliche Macht sagen können, aber Er wußte, daß dies keinem nützlichen Zwecke entsprechen könne, und deshalb weigerte Er sich, mehr zu sagen. Es ist eine ernste Sache, wenn die Liebe selber müde wird und weitere Rede verweigert. Unsres Herrn Ton gegen diese Fragenden ist der eines Mannes, der mit hoffnungslosen Geschöpfen verhandelt, die keine Schonung verdienen, da sie keinen Gebrauch von der Milde machen würden. Sie konnten nicht durch Sanftmut gewonnen werden; sie mußten abgeschüttelt, bloßgestellt und von dem Sitz der Macht entthront werden vor den Augen derer, die durch sie mißleitet waren.
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Jörg
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Matthäus 21.28-32

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28. 29. Was dünkt euch aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne, und ging zu dem ersten, und sprach: Mein Sohn, gehe hin und arbeite heute in meinem Weinberge. Er antwortete aber und sprach: Ich will’ nicht thun. Danach reute es ihn, und ging hin.

Durch zwei Gleichnisse verhandelt der Herr mit den religiösen Führern, die gegen Ihn waren.

In dem ersten Gleichnis, dem von den zwei Söhnen, stellt Er ihr Verhalten gegen Gott bloß. “Es hatte ein Mensch zwei Söhne.“ Beide waren verpflichtet, auf dem Gut der Familie zu arbeiten, und hätten es als ein Vergnügen empfinden sollen, dies zu thun. Der erste Sohn war eigenwillig und widerspenstig, aber er war wahrhaft, geradeheraus und offen in allem, was er that. Sein Vater sprach zu ihm: “Mein Sohn, gehe hin und arbeite heute in meinem Weinberge;“ ein Befehl, welcher des Vaters Anspruch, des Sohnes Pflicht, die Notwendigkeit dieser Pflicht und das Gebiet derselben enthält. Der Befehl war deutlich genug, und ebenso war die Erwiderung: “Er antwortete aber und sprach: Ich will es nicht thun.“ Die Antwort war rauh, rebellisch, undankbar, unkindlich, aber er war hastig, und als eine kleine Zeit vergangen war, brachte ruhige Überlegung den widerspenstigen Sohn auf bessere Gedanken. “Danach reute es ihn, und ging hin.“ Dies war echte Reue, denn sie führte ihn zum thatsächlichen Gehorsam. Er brachte keine wortreiche Entschuldigung vor und gab kein Versprechen zukünftigen guten Betragens; er that etwas viel Besseres, denn er ging ohne weiteres an seines Vaters Geschäft. O, daß viele, die sich bisher geweigert haben, dem Evangelium gehorsam zu sein, ihren Sinn jetzt änderten, auf die Stimme Gottes hörten und in seinen Dienst träten!

30. Und er ging zum andren und sprach gleich also. Er antwortete aber und sprach: Herr, ja; und ging nicht hin.

Der zweite war von milderer Art und freundlicherer Manier. Zu ihm sprach der Vater wie zu dem ältesten, und die Antwort war dem Wortlaut nach alles, was er wünschen konnte: “Herr, ja.“ Als wenn es eine selbstverständliche Sache wäre, gab er mit musterhafter Höflichkeit seinem Vater zu erkennen, daß er ganz zu seiner Verfügung stände. Er stimmte zu und stimmte ein, er war orthodox und genau. Er hatte leichte, natürliche Religiosität, die in starkem Gegensatz zu der groben Gottlosigkeit seines Bruders stand. Aber beachtet den Zusatz: “und ging nicht hin.“ Seine schönen Worte und guten Versprechungen waren Betrug und Falschheit. Er ging gar nicht in den Weinberg, viel weniger hob er das Messer oder den Spaten auf. Seines Vaters Weinberg hätte seinetwegen zu Grunde gehen können; doch die ganze Zeit über machte er Bücklinge und Kratzfüße, und versprach, was er nie zu erfüllen beabsichtigte.

31. 32. Welcher unter den zweien hat des Vaters Willen gethan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren mögen wohl eher ins Himmelreich kommen denn ihr. Johannes kam zu euch, und lehrte euch den rechten Weg, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und ob ihr’s wohl saht, thatet ihr dennoch nicht Buße, daß ihr ihm danach auch geglaubt hättet.

Jesus machte die heuchlerischen Kirchenmännern zu Richtern in einem Falle, der in Wirklichkeit ihr eigner war. Er fragte sie: “Welcher von den zweien hat des Vaters Willen gethan?“ Nur eine Antwort war möglich: “Sie sprachen zu ihm: der erste.“ Es war klar, daß der erste Sohn trotz seiner rauhen Weigerung, als er zuerst den Befehl des Vaters hörte, im Grunde doch der war, der seinen Willen gethan hatte. Dann zeigte Jesus ihnen, daß die Zöllner und Huren dem ersten Sohn gleichen; während die Hohenpriester und Ältesten des Volkes mit all ihren schönen Bekenntnissen trügerisch und ungehorsam waren wie der zweite Sohn. Sie hatten behauptet, große Ehrfurcht vor dem göttlichen Worte zu haben; aber als es durch Johannes zu ihnen kam, thaten sie nicht Buße, daß sie geglaubt hätten. Offenbare Sünder, die Gottes Stimme zuerst abzuweisen schienen, glaubten wirklich an Ihn, und gingen so ins Reich Gottes ein vor denjenigen, für die es scheinbar leichter gewesen wäre. Was müsse diese selbstzufriedenen Priester und Ältesten gedacht haben, als Zöllner und Huren ihnen vorangestellt wurden? Zähneknirschend planten sie Mord in ihrem Herzen.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Matthäus 21.33-36

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(Der König macht seine Feinde zu ihren eignen Richtern. V. 33-44.)

33. Hört ein andres Gleichnis: Es war ein Hausvater, der pflanzte einen Weinberg, und führte einen Zaun darum, und grub eine Kelter drinnen, und baute einen Turm, und that ihn den Weingärtnern aus, und zog über Land.


In diesem Gleichnis that ein Hausvater alles, was gethan werden konnte, für seinen Weinberg. Er war wohl gepflanzt und eingezäunt, mit einer in den Felsen gegrabenen Kelter versehen und beschützt durch einen Turm, der zu diesem Zweck gebaut war. Ebenso war die jüdische Gemeinde von dem Herrn geschaffen, herangezogen, behütet und ausgerüstet: „Des Herrn Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel, und die Männer Juda seine zarte Faser“ (Jes. 5,7). Alles war wohl bereitet für die Erzeugung der Früchte, so daß der Herr fähig war, zu sagen: „Was sollte man doch noch mehr thun an meinem Weinberg, das ich nicht gethan habe an ihm?“ (Jes. 5,4).

Der Eigentümer zog über Land und übergab den Besitz den Weingärtnern, die für ihn Sorge tragen und einen Teil der Erzeugnisse ihm als Pachtzins geben sollten. So ließ der große Herr Israels das Volk unter der Sorge von Priestern und Gelehrten, die dieses Erbe Jehovahs für Ihn hätten pflegen und ihm die Früchte dieses auserlesenen Weinbergs hätten liefern sollen. Gott schien eine Zeitlang von seinem auserwählten Volk hinweggegangen zu sein, denn die Wunder hatten aufgehört. Dieses aber hätte die Schriftgelehrten und Priester um so wachsame machen sollen, eben wie gute Diener umso mehr den Besitz ihres Herrn bewahren, wenn er abwesend ist.

34. Da nun herbeikam die Zeit der Früchte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, daß sie seine Früchte empfingen.

Der Hausvater wartete, bis die volle Zeit nahe war, in welcher er die Ernte hoffen konnte. Die Zeit der Früchte kam herbei; und da die Weingärtner ihm keinen Ertrag des Weinbergs schickten, sandte er seine Knechte, die Früchte in Empfang zu nehmen und sie ihm zu bringen. Die Knechte hätten als Vertreter des Herrn mit gebührender Ehre empfangen werden wollen, aber dieses geschah nicht. Die Führer des jüdischen Volkes erwiesen dem Führer lange Zeit keine Ehre, keine Liebe und keine Dienste. Propheten wurden von Gott zu Israel gesandt, aber ihre Botschaft wurde von den Obersten des Volkes verworfen.

35. Da nahmen die Weingärtner seine Knechte; einen stäupten sie, den andren töteten sie, den dritten steinigten sie.

Die Weingärtner; die Männer in Amt und Würden, Könige, Priester, Lehrer. Diese vereinten sich darin, den Knechten des Eigentümers Böses zu thun. Sie waren nicht selbst seine „Knechte“; sie verdienten einen so ehrenvollen Titel nicht. Schlagen, Töten, Steinigen werden genannt für die mannigfaltigen Arten schlechter Behandlung, welche des Herrn Propheten von Israels Weingärtnern, den religiösen Leitern des Volkes, erfuhren. Die, welchen der Weinberg übergeben war, verrieten den Eigentümer und thaten seinen Boten Gewalt an, denn in ihrem Herzen wünschen sie, den Weinberg für sich selbst zu behalten.

36. Abermal sandte er andre Knechte, mehr denn der ersten waren; und sie thaten ihnen gleich also.

Der Herr des Weinbergs war geduldig, und gab ihnen fernere Gelegenheiten, ihre Gesinnung zu ändern: “Abermal sandte er andre Knechte.“ Es war nicht der Fehler der ersten Boten, daß sie keine Früchte heimbrachten, denn andre Knechte wurden zurückgewiesen, eben wie sie. Der Hausvater wünsche sehr, die Weingärtner besseren Sinnes zu machen, denn er mehrte die Zahl seiner Vertreter in dem Vertrauen, daß die bösen Menschen den wiederholten Mahnungen nachgeben würden. Aus dieser freundlichen Bemühung entstand nichts Gutes, denn die schlechtgesinnten Weingärtner setzten nur ihre mörderische Grausamkeit fort; sie thaten ihnen gleich also. Es war augenscheinlich eine schlimme Sachlage. Das jüdische Volk wollte nicht auf die Stimme der Knechte Gottes hören, und seine Obersten gaben ihm das Beispiel, die Männer zu verfolgen, die Gott ihm gesandt hatte.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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Matthäus 21.37-39

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37. Danach sandte er seinen Sohn zu ihnen, und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.

Die Sendung seines Sohnes war des Hausvaters letztes Hilfsmittel. Lukas sagt, daß er sprach: „Was soll ich thun?“ Er hätte sofort beschließen können, die Übelthäter zu strafen, aber sein Thun bewies, daß die Barmherzigkeit den Zorn überwunden hatte: Danach sandte Er seinen Sohn. Die Sendung Jesu nach Jerusalem war Gottes letzte Gnadenthat. Wenn der verworfen ward, so mußte das Gericht über die schuldige Stadt kommen. Es schien unmöglich, daß seine Sendung fehlschlagen könnte. Indem Er seinen geliebten Sohn sandte, schien der Vater zu sagen: „Gewiß, sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Können sie so weit gehen, dem Erben aller Dinge zu trotzen? Wird nicht seine Schöne und Majestät ihnen Ehrfurcht gebieten? Der Himmel betet Ihn an, die Hölle zittert vor Ihm; gewiß, sie werden sie vor meinem Sohn scheuen.“

38. Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe; kommt, laßt uns ihn töten, und sein Erbgut an uns bringen!

Die Sache ging nicht so, wie ein liebevolles Herz hätte hoffen können. Das Böse steigerte sich bis zur Vollendung. Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, das heißt, sobald die Hohenpriester und Pharisäer wahrnahmen, daß der wahre Messias gekommen sei, sprachen sie untereinander, was sie nicht offen zu sagen wagten. Bei dem bloßen Anblick des Erben aller Dinge entbrannten sie vor Bosheit. In ihrem Herzen haßten sie Jesum, weil sie wußten, daß Er wirklich der Messias war. Sie fürchteten, daß Er sie entlassen würde und sein eignes Erbe in Besitz nehmen, und deshalb wollten sie Ihm ein Ende machen: “Das ist der Erbe; kommt, laßt uns Ihn töten.“ Wenn sie Ihn nur aus dem Wege geschafft hätten, so hofften sie das Volk in ihren Händen zu behalten und es zu ihren eignen Zwecken zu gebrauchen, darum sprachen sie in ihrem Herzen: “Laßt uns sein Erbe an uns bringen.“ Sie wußten, daß Er „der Erbe“ war und daß es „sein Erbgut“ war, aber ihr Wissen hielt sie nicht von dem Versuch ab, den Weinberg seinem rechtmäßigen Eigentümer zu entreißen. Unser Herr schilderte getreu nach dem Leben, was in der Seele der stolzen Kirchenmänner um Ihn her vorging, und zögerte nicht, ihnen dies ins Gesicht zu sagen. Keine Namen wurden genannt, aber diese Predigt war „persönlich“ in dem besten Sinne.

39. Und sie nahmen ihn, und stießen ihn zum Weinberge hinaus, und töteten ihn.

Der Herr Jesus wird prophetisch, als Er im Gleichnis den Erfolg ihrer Bosheit vorhersagt. Die Weingärtner führten schleunigst ihren bösen Anschlag aus. Gesagt, gethan. Drei Akte waren in dem Drama, und sie folgten rasch aufeinander. Wir wollen die Bilder fallen lassen und die Thatsachen enthüllen. Sie nahmen Ihn gefangen im Garten Gethsemane; sie stießen Ihn aus in ihrem Rat in der Halle des Kaiphas und als Er aus dem Thor Jerusalems hinausgeführt ward; sie töteten Ihn auf Golgatha, denn das Verbrechen war das ihrige, obwohl die Römer die That vollzogen. So war der Erbe getötet, aber die Mörder behielten den Weinberg nicht lange; schnelle Gerechtigkeit ereilte sie.
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Jörg
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Matthäus 21.40-44

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40. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er diesen Weingärtnern thun?

Jesus legt ihnen die Sache vor. Aus ihrem eignen Munde soll der Urteilsspruch kommen. Es ist eine Zeit, wo der Herr des Weinbergs kommen wird. Für diese Hohenpriester nahte die Zeit heran. Die Frage, an die sie zu denken hatten, war: “Was wird Er diesen Weingärtnern thun?“ Die religiösen Leiter der Juden waren des Blutes einer langen Reihe von Propheten schuldig, und sie waren im Begriff, ihre lange Laufbahn des Verbrechens mit dem Morde des Sohnes Gottes selber zu krönen. In der Zerstörung Jerusalems suchte der Gott des Himmels sie heim, und theilte ihnen gerechte Strafe zu. Die Belagerung der Stadt und die Ermordung der Einwohner war ein furchtbares Rächen des unschuldigen Blutes, welches das Volk und seine Obersten vergossen hatten.

41. Sie sprachen zu Ihm: er wird die Bösewichter übel umbringen, und seinen Weinberg andren Weingärtnern austhun, die ihm die Früchte zu rechter Zeit geben.

Ihre Erwiderung war wahrscheinlich ausführlich und voll Einzelheiten, um ihre eigne Schande zu verbergen durch einen Anschein von Gerechtigkeit in einem Falle, von dem die Menschen denken sollten, daß es sie nichts anginge. In der That sprachen sie über sich selbst das Urteil aus, daß sie Bösewichter seien, die übel umgebracht werden müßten und deren Amt besseren Männern gegeben werden müsse: Er wird seinen Weinberg andren Weingärtnern austhun. Sie konnten oder wollten keine Meinung über die Sendung Johannes des Täufers abgeben, aber es scheint, daß sie ein Urteil über sich selber fällen konnten. Des Herrn Weinberg ward andren Weingärtnern ausgethan; und die Apostel und ersten Prediger des Evangeliums wurden treu in ihrem Amte erfunden.

Eben jetzt gibt es viele Prediger Christi, welche die Wahrheit verlassen, die Er seinen Haushaltern als heiliges, anvertrautes Gut übergeben hat, und ihre eigne Lehre aufstellen. O, daß der Herr ein Geschlecht von Männern erweckte, “die Ihm die Früchte zu rechter Zeit geben!“ Das Erkennungszeichen eines treuen Predigers ist, daß er Gott die Ehre gibt für alle Arbeit, die er hat ausrichten können. Das, was den Herrn nicht verherrlicht, wird Menschen nicht zum Segen dienen.

42. 43. Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbarlich vor unsren Augen?“ Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und den Heiden gegeben werden, die seine Früchte bringen.

Unser Herr erinnert sie an Davids Worte in Psalm 118,22.23. Sie waren die Bauleute, und sie hatten Ihn verworfen, welcher der Eckstein war. Gott, der Herr, hatte den Verachteten zum Eckstein gemacht. Er war der sichtbarste und geehrteste Stein in dem Gebäude Israels. Gegen den Willen der Schriftgelehrten und Priester war dies bewerkstelligt, denn es war vom Herrn geschehen. Sie mochten wüten, aber heilige Seelen beteten an und sprachen: “Es ist wunderberlich vor unsren Augen.“ Das Leiden und die Herrlichkeit Christi sind das Wunder des Weltalls, „welches auch die Engel gelüstete zu schauen.“ (1 Petri 1,12.) Alles, was sich auf Ihn bezieht, ist wunderbar in den Augen seines Volkes.

Die Verurteilung der ungetreuen Bauleute war das Resultat ihrer Sünde. “Darum sage ich euch.“ Sie sollten die Segnungen des Evangeliums verlieren. “Das Reich Gottes wird von euch genommen.“ Aller Anteil an den Ehren und Ämtern des Reiches sollte ihnen verweigert werden. Dieser Verlust sollte dadurch noch schwerer werden, daß sie sahen, wie es den Heiden gegeben wurde, “die seine Früchte bringen.“ Welche Warnung ist dies für unser eignes Land! Auch wir sehen das Opfer und die Gottheit unsres Herrn in Frage gestellt und sein heiliges Wort von denen angegriffen, welche die Anwälte desselben sein sollten. Wenn nicht eine baldige Besserung eintritt, so mag der Herr den Leuchter wegstoßen von seiner Stätte und ein andres Volk finden, das sich Ihm und seinem Evangelium treuer erweist, als das unsre es gethan hat.

44. Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf welchen aber er fällt, den wird er zermalmen.

Die, welche über Jesum, den Eckstein der Gemeinde, straucheln, werden sich beschädigen; sie ziehen sich schwere Quetschungen und Brüche zu, aber Er bleibt unverletzt. Widerstand gegen Jesum ist Schaden für uns selbst. Die, auf welche Er im Zorn fällt, werden zermalmt, denn die Folgen seines Zorns sind überwältigend, tödlich, unwiederbringlich. Widersteht Ihm, so leidet ihr, aber wenn Er sich in seiner Macht erhebt und euch widersteht, so ist das Verderben schon über euch gekommen.
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Matthäus 21.45+46;22.1+2

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(Des Königs Feinde machen einen Anschlag wider Ihn. V. 45-46.)

45. Und da die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, vernahmen sie, daß Er von ihnen redete.


Sie hatten versucht, die Spitze seiner Gleichnisse von sich abzuwenden, aber sie hatten es vergeblich versucht; die Ähnlichkeit war schlagend, die Parallelen vollkommen, und sie konnten nicht anders als wissen, daß Er von ihnen redete. Solche Gleichnisse, so wahr, so schneidend, so treffend, wie konnten sie ihnen entgehen oder sie ertragen?

46. Und sie trachteten danach, wie sie Ihn griffen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk; denn es hielt Ihn für einen Propheten.

Da sie ihm nicht antworten konnten, wollten sie Ihn greifen. Glücklicherweise dachte das Volk zu gut von Jesu, um ihnen zu erlauben, Hand an Ihn zu legen, obgleich sie es zu thun suchten. Diese großen Frömmler waren ebenso feige als grausam; sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt Ihn für einen Propheten. Sie wagten nicht die Wahrheit über Johannes zu sagen, weil sie sich vor dem Volk fürchteten, und diese Furcht hielt ihren Zorn gegen den Herrn des Johannes zurück. Es war im Plan der Vorsehung so geordnet, daß die Bosheit der Priester durch die Meinung des Volkes im Zaum gehalten wurde. Dies war ein Beispiel von der Weise, wie die Erde sehr oft dem Weibe geholfen hat (Offb. 12,16) und der Wille der Massen die Knechte Gottes vor priesterlicher Grausamkeit geschützt hat. Der, welcher alles regiert, verfolgt in den menschlichen Angelegenheiten eine hohe Art Politik mit bezug auf seine Gemeinde. Zuzeiten haben die Fürsten Männer Gottes vor priesterlichem Groll geschützt und ein andermal hat die Menge sie vor dem aristokratischen Haß bewahrt. Auf die eine oder andre Weise weiß Jehovah seinen Sohn und alle, die mit Ihm sind, zu bewahren, bis die Stunde kommt, wo sie durch ihren Tod seinen Namen verherrlichen und selber in die Herrlichkeit eingehen können.

(Das Gleichnis von der Hochzeit des königlichen Sohnes. V. 1-14.)

1. Und Jesus antwortete und redete abermal durch Gleichnisse zu ihnen und sprach:


Und Jesus antwortete und redete abermal zu ihnen. Das war seine Erwiderung auf den Haß der Hohenpriester und Pharisäer. Er antwortete ihnen, indem Er mit Predigen fortfuhr. Zu ihnen und auch zu dem Volke sprach Er in Gleichnissen. Sie kamen mit Kritteleien zu Ihm; er erwiderte durch Gleichnisse. in dem vorigen Kapitel lasen wir, daß “sie vernahmen, daß Er von ihnen redete.“ Dies führte sie indes nicht zur Buße, sondern mehrte nur ihren Haß gegen den Heiland. Ihr teilweise verhehlter Zorn war um so größer, weil sie aus Furcht vor dem Volk nicht Hand an Jesum legen und Ihn töten konnten. Sie hatten ihre Augen eigenwillig dem Lichte verschlossen, doch fuhr es fort, auf sie zu scheinen. Wenn sie es nicht aufnehmen wollten, so thaten dies vielleicht einige aus dem Volk, das sie mißleitet hatten, darum wollte der König ihnen noch einmal ein Gleichnis von seinem Reiche und von sich selber geben. Dieses Gleichnis muß unterschieden werden von dem Lukas 14,16-24 erzählten, das bei einer andren Gelegenheit und zu einem andren Zwecke gesprochen ward. Es würde sich der Mühe lohnen, beide Gleichnisse zu vergleichen, und ihre Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten zu beachten.

2. Das Himmelreich ist gleich einem König, der seinem Sohn Hochzeit machte.

Ein König machte seinem Sohn Hochzeit. So feiert der König der Herrlichkeit die Vereinigung seines Sohnes mit unsrer Menschheit. Der göttliche Sohn ließ sich herab, mit unsrer menschlichen Natur vereinigt zu werden, damit Er seine Erwählten von der ihren Sünden gebührenden Strafe erlöse und in die engste Verbindung, die sich denken läßt, mit ihnen träte. Das Evangelium ist ein glorreiches Fest zu Ehren dieser wunderbaren Hochzeit, durch die Gott und Mensch eins werden. Es war ein großes Ereignis, und großartig wollte der König es feiern durch ein Hochzeitsfest der Gnade. Die Hochzeit und die Festlichkeiten dabei waren alle von dem König angeordnet; Er hatte solche Freude an seinem eingebornen und geliebten Sohne, daß alles, was zu seiner Ehre war, dem Herzen des großen Vaters unendliche Befriedigung gewährte. Außer des Sohnes gleicher Herrlichkeit mit dem Vater als Schöpfer, Erhalter und Versorger, wurde Er durch seine Hochzeit mit neuen Ehren als Heiland, Erlöser und Mittler gekrönt.
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Jörg
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Matthäus 22.3-4

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3. Und sandte seine Knechte aus, daß sie die Gäste zur Hochzeit riefen, und sie wollten nicht kommen.

Die bestimmte Zeit war gekommen, und die Juden wurden als Volk zur Hochzeit gerufen, eingeladen, zu kommen und an der königlichen Freigebigkeit teilzunehmen. Sie waren eingeladen lange vorher durch die Propheten, welche der König ihnen fortwährend gesandt hatte. Nun, da der festliche Tag angebrochen war, sandte der König seine Knechte aus, daß sie die Gäste zur Hochzeit riefen, die vorher eingeladen waren. Es war der morgenländischen Sitte gemäß, eine zweite Einladung denen zu schicken, welche die erste günstig aufgenommen hatten. Johannes der Täufer und unsres Herrn Apostel und Jünger sagten dem Volk deutlich, daß das langerwartete Ereignis sich nahte. In der That, die bestimmte Stunde hatte schon geschlagen; die Zeit, wo „Gott Zion gnädig“ sein wollte, war da. Alles, was nötig that, war, daß die Gäste zur Hochzeit kamen.

Die Juden waren hoch geehrt, daß sie aus allen Völkern der Erde erwählt waren, der Hochzeit des königlichen Sohnes beizuwohnen; aber ach! sie schätzten ihre Vorrechte nicht: sie wollten nicht kommen. Sie wurden unterwiesen, gebeten und gewarnt, aber alles umsonst: „sie wollten nicht kommen.“ Unser Herr war dem Ende seines Aufenthalts auf Erden nahe, und Er faßte alles, was Er von Israels Verhalten gesehen, in dieses kurze Wort zusammen: „sie wollten nicht kommen.“ Es heißt nicht, sie konnten nicht kommen, sondern sie wollten nicht kommen. Einige aus diesem, andre aus jenem Grunde, und einige vielleicht aus gar keinem Grunde; aber ohne Ausnahme, „sie wollten nicht kommen.“ Sie zeigten so ihre Untreue gegen den König, ihren Ungehorsam gegen seinen Befehl, ihre Abneigung gegen seinen Sohn, ihren Widerwillen gegen das königliche Fest und ihre Nichtachtung de Boten, welche der König ihnen sandte.

Beachtet, es war der König, der diese Hochzeit machte. Die Einladung war eine große Ehre für die, welche sie empfingen, und darum war die Weigerung, zu kommen, eine so entschiedene Beleidigung, wie sie dem König und seinem Sohn nur angethan werden konnte. Wenn ein gewöhnlicher Mensch sie eingeladen hätte, so hätten sie thun können, was ihnen beliebte, aber eine königliche Einladung ist ein Befehl, dem man auf eigne Gefahr hin ungehorsam ist. Mögen diejenigen daran denken, die jetzt die Einladung des Evangeliums ausschlagen.

4. Abermal sandte er andre Knechte aus, und sprach: Saget den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet und alles bereit; kommt zur Hochzeit!

Der König war geduldig und gab dem ungetreuen Volk eine weitere Gelegenheit, zur Hochzeit zu kommen: “Abermal sandte er andre Knechte aus.“ Er wünschte denen, welche die Einladung ausgeschlagen hatten, jede Vergünstigung zu gewähren, so daß sie ohne Entschuldigung blieben, wenn sie auf ihrer Weigerung beharrten. Möglicherweise war in den Knechten etwas gewesen, was abstieß, statt anzuziehen, oder sie hatten vielleicht des Königs Botschaft nicht in der besten Form ausgerichtet; vielleicht war die Aufforderung nicht klar genug ausgesprochen oder vielleicht konnten die, welche „nicht kommen wollten,“ bei näherer Überlegung ihren hastigen Entschluß bereuen und eine zweite Einladung zu dem Feste wünschen.

Darum sandte der König andre Knechte aus; und damit kein Mißverständnis in betreff der Botschaft wäre, sprach Er zu ihnen: “Saget den Gästen, siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet und alles bereit; kommt zur Hochzeit.“ Jesus scheint hier in die nahe Zukunft zu blicken und vorherzusagen, was nach seinem Tode geschehen würde. Die Apostel und die ersten Jünger unsres Herrn gingen durch das Land und verkündeten das Evangelium in all seiner Fülle frei für jeden. Zuerst hielten sie sich an die Juden, dem Wort des Königs gemäß: „Saget den Geladenen.“ Zu Antiochien in Pisidien sagten Paulus und Barnabas zu den Juden, welche widersprachen und lästerten: „Euch mußte zuerst das Wort Gottes gesagt werden“ (Apg. 13,46). Die Apostel scheinen ihre Sendung zuerst als auf die Juden beschränkt angesehen zu haben, und sie predigten ihnen das Evangelium. Sie sagten ihnen, daß durch Jesu Tod der Weg für die Errettung der Menschen vollständig gebahnt sei, den Worten des Königs gemäß: „Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet.“ Sie predigten ein gegenwärtiges Heil, und eins, was den Reichtum der göttlichen Gnade entfaltete: „Meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet.“ In der That, sie verkündeten allgenugsame Gnade, die für jedes Bedürfnis der Seele hinreichte: „Alles ist bereit.“ Und dann brachten sie des Königs Aufforderung: „Kommt zur Hochzeit.“ In seinem Namen luden sie ein, drängten, und befahlen sogar den Geladenen zu kommen. Sie hoben an zu Jerusalem und riefen zum Feste den begünstigten Samen Abrahams, dessen Ehre es war, der erste zur königlichen Mahlzeit Geladene zu sein.
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Matthäus 22.5-7

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5. Aber sie verachteten das und gingen hin, einer auf seinen Acker, der andre zu seiner Hantierung.

Die große Masse der Juden gab wenig acht auf die apostolische Predigt: Sie verachteten das, hielten es für weniger wichtig als die weltlichen Geschäfte, von denen ihre Herzen eingenommen waren. Indem sie das Evangelium verachteten, verachteten sie in Wirklichkeit den großen König selber, traten den Sohn Gottes unter die Füße und trotzten dem Geist der Gnade. Die Lehre vom Kreuz war ihnen ein Stein des Anstoßes; das geistliche Reich des gekreuzigten Nazareners war verächtlich in ihren Augen: „sie verachteten das.“ Und gingen hin. Sie gingen nicht den Weg, auf dem der König wollte, daß sie gehen sollten; sie verachteten seinen Weg und gingen ihren eignen, “der eine zu seinem Acker, der andre zu seiner Hantierung.“ „Sein Acker“ und „seine Hantierung“ werden des Königs Mahlzeit gegenüber gestellt: „meine Ochsen und mein Mastvieh.“ Der Empörer schien zu sagen: „Laß den König thun, was er will mit seinen Ochsen und seinem Mastvieh, ich werde nach meinem Acker sehen und meine Hantierung treiben.“ Fleischliche Menschen lieben fleischliche Dinge und verachten geistliche Segnungen. Ach, daß der Same Abrahams, des Freundes Gottes, ebenso erdgebunden geworden ist, wie die, welche die Juden verächtlich „Sünder aus den Heiden“ nannten!

6. Etliche aber griffen seine Knechte, höhnten und töteten sie.

Die religiösen „etlichen“ unter den Juden, welche mit grimmer Scheinheiligkeit an den äußeren Formen hingen, erhoben sich wider die ersten Prediger des Evangeliums und unterwarfen sie grausamen Verfolgungen. Sie kümmerten sich nicht um die Menschwerdung Immanuels, diese geheimnisvolle Vermählung von Gottheit und Menschheit. Sie kümmerten sich nicht um Gott, den Herrn, selber, sondern nahmen seine Knechte, verhöhnten sie, geißelten, steinigten, verleumdeten sie, kerkerten sie ein. Ihr grausames Verhalten gegen des Herrn Diener bewies, daß sie voll Groll, Bosheit und Zorn waren. Saulus von Tarsus war vor seiner Bekehrung ein Vertreter der fanatischen Pharisäer und religiösen Obersten, die, wie er vor dem König Agrippa bekannte, „überaus unsinnig“ gegen Christi Nachfolger waren.

In vielen Fällen verhöhnten sie nicht nur des Königs Knechte, sondern töteten sie. Stephanus war der erste Märtyrer der Wahrheit nach seines Herrn Kreuzigung, aber er war keineswegs der letzte. Wenn „das Blut der Märtyrer der Same der Gemeinde“ ist, so wurde das heilige Land reichlich damit besäet in den ersten Tagen der Christenheit. Dies war Israels Antwort an den König, welcher der lang begünstigten Nation befahl, sich zu vereinen, um seinem geliebten Sohn Ehre anzuthun. Die Juden sagten in Wirklichkeit: „Wir trotzen dem König, wir wollen nicht, daß sein Sohn über uns herrsche, und als Beweis unsrer Empörung gegen Ihn haben wir seine Knechte getötet.“

7. Da das der König hörte, ward er zornig und schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.

In diesen schrecklichen Worten wird die Belagerung Jerusalems, die Ermordung des Volkes und die Zerstörung ihrer Hauptstadt beschrieben. Da das der König hörte, ward Er zornig. Der König hatte die äußerste Grenze seiner Milde und langmütigen Geduld erreicht. „Der Kelch des Weins von seinem grimmigen Zorn“ floß über, als Er hörte, wie seine Knechte gemißhandelt und getötet wurden, und Er schickte seine Heere aus. Der römische Kaiser dachte, daß er seine Heere gegen die Juden schickte; aber er führte, ohne es zu wissen, den ewigen Ratschluß des höchsten Gottes aus, eben wie die Könige von Assyrien und Babylonien in alten Zeiten die Werkzeuge gewesen waren, durch die der Herr sein rebellisches Volk gestraft hatte (siehe Jes. 10,5; Jer. 25,9).

Die grausamen Henker thaten ihre schreckliche Arbeit auf die gründlichste Art. Leset den Josephus und sehet, wie die Römer diese Mörder umbrachten und ihre Stadt anzündeten. Die Worte sind bemerkenswert in ihrer furchtbaren Kraft und Genauigkeit. Nur die Allwissenheit konnte so voll und treu das Wehe vorhersehen und vorhersagen, das über die Mörder und ihre Stadt kommen sollte.

Die göttliche Vergeltung, die Jerusalem zuteil wurde, sollte eine ernste Warnung für uns sein, in diesen Tagen, wo so viele in unsrem hochbegünstigten Lande das Evangelium verachten. Keine Nation hat noch das Evangelium abgewiesen ohne irgend ein gewaltiges Gericht zu erfahren als Folge ihres dreisten Verbrechens. Frankreich leidet bis auf diesen Tag unter den Wirkungen der St. Bartholomäusnacht. Wenn England die Wahrheit Gottes verwerfen sollte, so wird sein Licht, als das einer Nation, in Meeren von Blut ausgelöscht werden. Möge Gott ein so furchtbares Unglück durch seine allmächtige Gnade abwenden!
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