Lesung aus Arthur W. Pink "Das Leben des Elia"

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Joschie
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Kapitel.17 Die Zuversicht des Glaubens

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„Und Elia nahm zwölf Steine nach der Zahl der Söhne Jakobs.“ Beachte, wie Elias Handeln hier vom Gesetz des Herrn bestimmt war. Gott hatte genaue Anweisungen für den Bau Seines Altars gegeben: „Und wenn du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht von behauenen Steinen bauen; denn wenn du mit deinem Eisen darüber kommst, so wirst du ihn entweihen. Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, dass nicht deine Blöße aufgedeckt werde vor mir“ (2.Mose 20,25-26). In strikter Befolgung dieser göttlichen Verordnung ließ Elia nicht Steine kommen, die von Menschenhand behauen und poliert waren, sondern er benutzte rauhe, unbehauene Steine, die auf dem Berg herumlagen. Er nahm, was Gott bereitgestellt hatte, und nicht, was der Mensch gemacht hatte. Er handelte gemäß dem göttlichen Muster, das ihm in der Heiligen Schrift gegeben war, denn Gottes Werk muss in der von Gott eingesetzten Weise und Methode getan werden.

Auch dies ist zu unserer Unterweisung geschrieben. Jede einzelne Handlung bei dieser Gelegenheit, jedes Detail in Elias Vorgehen gilt es zu beachten und zu bedenken, damit wir entdecken, was von uns verlangt ist, wenn der Herr sich an uns mächtig erweisen soll. In Zusammenhang mit Seinem Gottesdienst hat Gott nichts unserem Gutdünken, noch den Vorgaben menschlicher Weisheit oder Zweckdienlichkeit überlassen. Er hat uns mit einem „Bild“ oder „Muster“ versorgt (vergl. Heb. 8,5), und Er wacht eifersüchtig über dieses Muster und verlangt, dass wir uns daran ausrichten. Alles muss so gemacht werden, wie Gott es verordnet hat. Sowie wir von Gottes Muster abweichen, das heißt, sowie wir aufhören, in striktem Einklang mit einem „so spricht der Herr“ zu handeln, handeln wir eigenmächtig und können nicht länger mit Seinem Segen rechnen. Wir können nicht „das Feuer von Gott“ erwarten, ehe wir Seine Bedingungen vollständig erfüllt haben.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Kapitel.17 Die Zuversicht des Glaubens

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„Und Elia nahm zwölf Steine nach der Zahl der Söhne Jakobs zu dem das Wort des Herrn ergangen war: Du sollst Israel heißen“ (1.Kön. 18,31). Mit dieser Handlung stellt sich Elia eindrucksvoll auf die Seite des Glaubens gegenüber dem Schauen. Zu dem Ereignis auf dem Karmel hatten sich die Untertanen Ahabs versammelt, somit nur die Glieder der zehn Stämme. Aber Elia nahm zwölf Steine, um den Altar zu bauen, und deutete damit an, dass er für die ganze Nation opfern würde, vergl. Josua 4,20; Esra 6,17. Dadurch bezeugte er ihre Einheit, die Verbindung, die zwischen Juda und den zehn Stämmen bestand. Das Ziel ihrer Anbetung war ursprünglich ein und dasselbe gewesen, und so musste es nun wieder sein. Somit betrachtete Elia Israel aus göttlicher Sicht. In Gottes Gedanken war die Nation von Ewigkeit her als Einheit vor Ihm erschienen. Äußerlich gesehen war sie jetzt zwei Nationen. Aber der Prophet ignorierte diese Teilung: er wandelte nicht im Schauen, sondern im Glauben (2.Kor.5,7). Daran hat Gott Freude. Glaube ehrt Ihn, und deswegen belohnt und ehrt Er Glauben, wo immer Er ihn findet. Er tat es damals auf dem Karmel, und Er tut es heute: „Herr, mehre unseren Glauben.“

Und welche großartige Wahrheit wird durch diesen Vorfall sinnbildlich dargestellt? Ist es nicht offensichtlich? Müssen wir nicht über das typische, natürliche Israel hinaus auf das antitypische, geistliche Israel schauen, auf die Gemeinde, die der Leib Christi ist? Gewiss! Und was ergibt sich daraus? Folgendes: Inmitten der weiten Zerstreuung, die jetzt vorherrscht – „die zerstreuten Kinder Gottes“ (Joh. 11,52; Elberf.) – inmitten der zahlreichen Denominationen dürfen wir nicht die mystische, wesensmäßige Einheit des ganzen Volkes Gottes aus den Augen verlieren. Auch hierin müssen wir im Glauben, nicht im Schauen wandeln. Wir sollten die Dinge vom göttlichen Standpunkt aus sehen: wir sollten diese Gemeinde, die Christus liebte und für die Er sich hingab, so betrachten, wie sie in dem ewigen Plan und Ratschluss der heiligen Dreieinigkeit besteht. Die Einheit der Braut des Lammes wird sich niemals vor unseren leiblichen Augen manifestieren, bis wir sie „in der Herrlichkeit Gottes“ aus dem Himmel herabkommen sehen. Doch zwischenzeitlich ist es sowohl unsere Pflicht als auch unser Vorrecht, an Gottes Ideal teilzuhaben, die geistliche Einheit Seiner Heiligen wahrzunehmen und diese Einheit anzuerkennen, indem wir alle, die etwas von dem Ebenbild Christi in ihrem Leben zeigen, mit wohlwollender Liebe betrachten. Das ist die Wahrheit, die uns durch die „zwölf Steine“ nahe gebracht wird.
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Joschie
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„Und Elia nahm zwölf Steine nach der Zahl der Söhne Jakobs.“ Beachte, wie Elias Handeln hier vom Gesetz des Herrn bestimmt war. Gott hatte genaue Anweisungen für den Bau Seines Altars gegeben: „Und wenn du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht von behauenen Steinen bauen; denn wenn du mit deinem Eisen darüber kommst, so wirst du ihn entweihen. Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, dass nicht deine Blöße aufgedeckt werde vor mir“ (2.Mose 20,25-26). In strikter Befolgung dieser göttlichen Verordnung ließ Elia nicht Steine kommen, die von Menschenhand behauen und poliert waren, sondern er benutzte rauhe, unbehauene Steine, die auf dem Berg herumlagen. Er nahm, was Gott bereitgestellt hatte, und nicht, was der Mensch gemacht hatte. Er handelte gemäß dem göttlichen Muster, das ihm in der Heiligen Schrift gegeben war, denn Gottes Werk muss in der von Gott eingesetzten Weise und Methode getan werden.

Auch dies ist zu unserer Unterweisung geschrieben. Jede einzelne Handlung bei dieser Gelegenheit, jedes Detail in Elias Vorgehen gilt es zu beachten und zu bedenken, damit wir entdecken, was von uns verlangt ist, wenn der Herr sich an uns mächtig erweisen soll. In Zusammenhang mit Seinem Gottesdienst hat Gott nichts unserem Gutdünken, noch den Vorgaben menschlicher Weisheit oder Zweckdienlichkeit überlassen. Er hat uns mit einem „Bild“ oder „Muster“ versorgt (vergl. Heb. 8,5), und Er wacht eifersüchtig über dieses Muster und verlangt, dass wir uns daran ausrichten. Alles muss so gemacht werden, wie Gott es verordnet hat. Sowie wir von Gottes Muster abweichen, das heißt, sowie wir aufhören, in striktem Einklang mit einem „so spricht der Herr“ zu handeln, handeln wir eigenmächtig und können nicht länger mit Seinem Segen rechnen. Wir können nicht „das Feuer von Gott“ erwarten, ehe wir Seine Bedingungen vollständig erfüllt haben.
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Ist es angesichts dessen, was ich gerade aufgezeigt habe, schwierig zu entdecken, warum der Segen Gottes von den Kirchen gewichen ist, warum Seine wunderwirkende Kraft nicht länger in ihrer Mitte sichtbar ist? Doch gewiss deshalb, weil sie so weit von Seinen „Mustern“ abgewichen sind, weil so viel Neues hineingekommen ist, weil sie fleischliche Waffen in ihrem geistlichen Kampf eingesetzt haben, weil sie in gottloser Weise weltliche Mittel und Methoden eingeführt haben. Infolge dessen ist der Heilige Geist betrübt und gedämpft. Nicht nur muss der Kanzeldiener die göttliche Anweisung beachten „predige ihr, was ich dir sage“ (Jona 3,2), sondern der ganze Gottesdienst, die Zucht und Lebensführung der Kirche muss nach den Richtlinien geordnet sein, die Gott gegeben hat. Der Pfad des Gehorsams ist der Pfad geistlichen Wohlergehens und Segens, aber der Weg des Eigenwillens und der Selbstfindung ist ein Weg der Ohnmacht und des Unglücks.

„Und baute von den Steinen einen Altar im Namen des HERRN und machte um den Altar her einen Graben, so breit wie zwei Kornmaß Aussaat“ (V. 32). Beachte die Formulierung: „Er baute einen Altar im Namen des HERRN“: das heißt, in Seiner Vollmacht und zu Seiner Ehre. Und so sollte es bei uns immer sein: „Und alles, was ihr tut mit Worten oder Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus“ (Kol. 3,17). Dies ist eine der Grundregeln für die Ausrichtung all unserer Handlungen. Welch einen Unterschied würde es machen, wenn bekennende Christen sich davon bestimmen ließen! Wie viele Schwierigkeiten wären beseitigt und wie viele Probleme gelöst! Der junge Christ fragt sich oft, ob diese oder jene Praktik falsch oder richtig ist. Möge er sie an diesem Prüfstein messen: Kann ich den Segen Gottes dafür erbitten? Kann ich es im Namen des Herrn tun? Wenn nicht, dann ist es Sünde. Ach, wie viel wird heute in der Christenheit getan, das Er niemals gebilligt hat, das Ihn in schlimmer Weise verunehrt und das als Gestank in Seine Nase steigt. „Es lasse ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt“ (2.Tim. 2,19).
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„Und richtete das Holz zu und zerstückte den Stier und legte ihn aufs Holz“ (V. 33). Auch hier beachte wieder, wie strikt Elia sich an das „Muster“ hielt, das ihm die Schrift gab. Durch Mose hatte der Herr in Zusammenhang mit dem Brandopfer Anweisungen gegeben: „Und er soll dem Brandopfer die Haut abziehen und es in seine Stücke zerlegen. Und die Söhne Aarons, des Priesters, sollen Feuer auf den Altar legen und Holz auf dem Altar zurichten; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen die Stücke, den Kopf und das Fett auf dem Holze zurichten“ (3.Mose 1,6-8). Diese Details im Vorgehen Elias sind umso bemerkenswerter durch das, was von den Baalspropheten berichtet wird: Nichts wird darüber gesagt, dass sie „das Holz zurichteten“ oder den Stier „zerstückten“ und „auf das Holz legten“, sondern lediglich: Sie „richtete ihn zu und riefen den Namen Baals an“ (V. 26). Ja, es sind diese „kleinen Dinge“, wie Menschen sie nennen, an denen wir die wahren und die falschen Diener Gottes unterscheiden können.

„Und richtete das Holz zu und zerstückte den Stier und legte ihn aufs Holz.“ Und liegt nicht hierin eine wichtige Unterweisung für uns? Das Werk des Herrn soll nicht unachtsam und in Eile getan werden, sondern mit großer Genauigkeit und Ehrfurcht. Denk daran, in wessen Dienst wir stehen, wenn wir Christi Diener sind. Hat Er nicht reichlich Anrecht auf unsere bestmögliche Leistung? Wir sollten „uns befleißigen, uns selbst Gott bewährt darzustellen“, wenn wir Arbeiter sein wollen, die sich nicht zu schämen haben (2.Tim. 2,15; Elberf.). In Jeremia 48,10 finden wir die furchterregende Aussage: „Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig tut.“ So lasst uns Gottes Gnade suchen, dass wir diese Warnung nicht vergessen, wenn wir unsere Predigten (oder Artikel) vorbereiten, oder bei allem, was wir im Namen unseres Meisters unternehmen. In die gleiche Richtung zielen auch jene Worte von Christus: „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht“ (Lk. 16,10). Hier geht es nicht nur unmittelbar um die Ehre Gottes, sondern das ewige Wohl und Wehe unsterblicher Seelen steht auf dem Spiel, wenn wir im Werk des Herrn verpflichtet sind.
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„Und machte um den Altar einen Graben ... und sprach: Holt vier Eimer voll Wasser und gießt es auf das Brandopfer und aufs Holz! Und er sprach: Tut’s noch einmal! Und sie taten’s noch einmal! Und er sprach: Tut’s zum dritten mal! Und sie taten’s zum dritten mal. Und das Wasser lief um den Altar her, und der Graben wurde auch voll Wasser“ (V. 32-35). Wie ruhig und würdevoll war sein Auftreten! Er zeigte keine Hast, keine Verwirrung: alles wurde „ehrbar und ordentlich“ gemacht. Er arbeitete nicht in der Furcht des Versagens, sondern war sich des weiteren Ablaufs gewiss. Manche haben sich gefragt, woher man nach drei Jahren der Dürre soviel Wasser nahm, doch man darf nicht vergessen, dass das Meer in der Nähe lag, und von dorther wurde zweifellos das Wasser gebracht – zwölf Eimer insgesamt, wiederum entsprechend der Zahl der Stämme Israels!

Ehe wir fortfahren, wollen wir innehalten und die Stärke von Elias Glauben an die Kraft und Güte seines Gottes betrachten. Soviel Wasser auf den Altar zu gießen, das Opfer und das Holz darunter zu überfluten – das schien doch jede Entflammbarkeit unmöglich zu machen. Elia bezweckte, das Eingreifen Gottes dadurch umso überzeugender und anschaulicher zu machen. Er war sich Gottes so sicher, dass er keine Angst hatte, Hindernisse auf Seinem Weg aufzuschichten, in dem Bewusstsein, dass es für den, der allwissend und allmächtig ist, keine Hindernisse geben kann. Je unwahrscheinlicher die Antwort war, umso mehr würde sein Meister dadurch verherrlicht werden. O wunderbarer Glaube, der über Unmöglichkeiten lachen kann, der sie sogar noch vermehren kann, um die Freude zu haben zu sehen, wie Gott sie überwindet! Es ist der mutige und verwegene Glaube, den Gott besonders gern ehrt. Doch ach, wie wenig sehen wir davon heute. Dies ist wahrlich eine Zeit der „kleinen Dinge“. Ja, es ist eine Zeit alles beherrschenden Unglaubens. Unglaube lässt sich von Hindernissen erschrecken und plant, wie er sie beseitigen kann – als ob Gott unsere Hilfe nötig hätte!
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„Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu“ (V. 36). Indem er bis zur Stunde wartete, in der das „Speisopfer“ (im Tempel) geopfert wurde, bekannte sich Elia zu seiner Gemeinschaft mit den Anbetern in Jerusalem. Liegt hierin nicht eine Lektion für viele der Kinder Gottes in dieser finsteren Zeit? Sie leben an isolierten Orten, abgeschnitten von den Gnadenmitten, doch sie sollten der Stunde des wöchentlichen Predigtgottesdienstes oder der Gebetsversammlung gedenken und sich zur selben Stunde dem Thron der Gnade nahen und ihre Bitten vereinen mit denen ihrer Geschwister in weiter Ferne in der Gemeinde ihrer Jugend. Es ist unser heiliges Privileg, geistliche Gemeinschaft mit den Heiligen zu haben, auch wenn leibliche Begegnung mit ihnen nicht länger möglich ist. So mögen auch die Kranken und Altersschwachen, die nicht zum öffentlichen Gottesdienst kommen können, auf diese Weise in das allgemeine Lob- und Danklied einstimmen. Besonders in den Stunden am Tag des Herrn sollten wir dieser Pflicht nachkommen und dieses Vorrecht genießen.

„Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu.“ Noch etwas anderes, etwas Tieferes und viel Köstliches wird darin, dass Elia bis zu dieser bestimmten Stunde wartete, angedeutet. Dieses „Speiseopfer“, das jeden Tag im Tempel von Jerusalem drei Stunden vor Sonnenuntergang geopfert wurde, deutete vorwärts auf das antitypische Brandopfer, das geschlachtet werden sollte, wenn die Zeit erfüllt war. Im Vertrauen auf jenes große Opfer für die Sünden des Volkes Gottes, das der Messias bei Seiner Erscheinung auf Erden darbringen würde, nahm Sein Knecht jetzt seinen Platz ein an einem Altar, der auf das Kreuz hindeutete. Elia, ebenso wie Mose, hatte ein sehr intensives Interesse an jenem großen Opfer, wie aus der Tatsache deutlich wird, dass sie „von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte“ sprachen, als sie auf dem Berg der Verklärung erschienen und mit Christus redeten (Lk. 9,30-31). Im Glauben, nicht an das Blut des Stieres, sondern an das Blut Christi, brachte Elia jetzt seine Bitten vor Gott.


„Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu“; d.h. zum Altar, den er gebaut und auf den er das Opfer gelegt hatte. Ja, er „trat herzu“, obwohl er eine Antwort mit Feuer erwartete, und hatte doch nicht die geringste Furcht! Wieder können wir sagen: welch heilige Zuversicht in Gott! Elia war vollkommen gewiss, dass Der, dem er diente und den er jetzt ehrte, ihn nicht verletzen würde. Ja, sein langer Aufenthalt am Bach Krit und die vielen Tage im Obergemach des Hauses der Witwe in Zarpat waren nicht vergeblich gewesen. Er hatte die Zeit genutzt, indem er sie in der verborgenen Wohnung des Allerhöchsten zu brachte, unter dem Schatten des Allmächtigen, und dort hatte er wertvolle Lektionen gelernt, die keine Schulen der Menschen vermitteln können. Lieber Pastorenkollege, gestatte mir den Hinweis, dass Kraft von Gott im öffentlichen Gottesdienst nur erlangt werden kann, indem wir uns im privaten Kämmerlein nach der Kraft Gottes ausstrecken. Heilige Kühnheit vor dem Volk muss durch Hinstrecken der Seele vor dem Fußschemel der Gnade im Verborgenen erworben werden.
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„Und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels“ (V. 36). Dies war weit mehr als eine Bezugnahme auf die Vorfahren seines Volkes oder die Gründer seiner Nation. Es war mehr als eine patriotische oder sentimentale Äußerung. Es war ein weiterer Beweis für die Stärke seines Glaubens und offenbarte den Grund, auf dem er ruhte. Es war das Bekenntnis zu Jehova als dem Bundesgott Seiner Kinder, der als solcher versprochen hatte, sie niemals im Stich zu lassen. Der Herr war mit Abraham einen feierlichen Bund eingegangen (1.Mose 17,7-8), den Er mit Isaak und Jakob erneuet hatte. Auf diesen Bund nahm der Herr Bezug, als Er Mose im brennenden Dornbusch erschien (2.Mose 3,6 und vergl. 2,24). Als Israel in den Tagen des Joahas von den Aramitern bedrängt wurde, lesen wir: „Aber der HERR gab ihnen Gnade und erbarmte sich ihrer und wandte sich ihnen wieder zu um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob“ (2.Kön. 13,23). Elias gläubiges Bekenntnis zu dem Bund vor allem Volk erinnerte sie an das Fundament ihrer Hoffnung und ihres Segens. O welchen Unterschied macht es doch für unser Gebet, wenn wir uns auf „das Blut des ewigen Bundes“ berufen können! (Hebr. 13,20)

„HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kund werden, dass du Gott in Israel bist“ (V. 36). Dies war Elias erste Bitte, und beachte die Natur dieser Bitte, denn sie offenbart seinen Charakter. Das Herz des Propheten war von brennendem Eifer für Gottes Ehre erfüllt. Er konnte es nicht ertragen, an jene zerstörten Altäre und ermordeten Propheten zu denken. Er konnte es nicht dulden, dass das Land von dem Gott schmähenden, seelenzerstörenden Götzendienst der Heiden entweiht wurde. Nicht um sich selbst war er besorgt, sondern um die furchtbare Tatsache, dass das Volk Israel offenbar meinte, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs hätte zugunsten Baals abgedankt. Sein Geist war bis in die Tiefe aufgewühlt, wenn er daran dachte, wie dreist und schwerwiegend Jahwe verunehrt war. O wären doch auch wir tiefer bewegt durch den schwachen Zustand, in dem sich die Sache Christi auf Erden heute befindet, durch die Einfallstraßen des Feindes und die schrecklichen Greuel, die er in Zion aufgerichtet hat! Doch ach, ein Geist der Gleichgültigkeit, oder zumindest des schicksalsergebenen Stoizismus hat so viele von uns gelähmt.
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Das Hauptanliegen von Elias Gebet war, dass Gott sich an jenem Tage rechtfertigen möge, dass Er Seine mächtige Kraft kundtun und die Herzen Seines Volkes wieder zu Ihm hinwenden möge. Erst wenn wir über persönliche Interessen hinausblicken können und uns für die Ehre Gottes einsetzen, erfüllen wir die Voraussetzung dafür, dass Er uns nicht verleugnen wird. Ach, wir sind so besorgt um den Erfolg unserer Arbeit, das Wohlergehen unserer Gemeinde oder Denomination, dass wir das unendlich größere Anliegen aus dem Blick verlieren, die Ehre unseres Meisters zu rechtfertigen. Ist es da ein Wunder, dass unsere Kirche, unser Arbeitskreis so wenig von dem Segen Gottes genießt? Der Erlöser ist uns ein besseres Vorbild gewesen: „Ich suche nicht meine Ehre“ (Joh. 8,50). Das sagte der, der „sanftmütig und von Herzen demütig“ war. „Vater, verherrliche deinen Namen“ (Joh. 12,28) war die alles bestimmende Sehnsucht Seines Herzens. Er wünschte sich, dass Seine Jünger Frucht brächten, denn „darin wird mein Vater verherrlicht“ (Joh. 15,8). „Ich habe dich verherrlicht auf Erden“ (Joh. 17,4), sagte der Sohn bei der Vollendung Seiner Mission. Und zu uns sagt Er: „Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn“ (Joh. 14,13).

„Lass heute kund werden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht.“ Wie wunderbar, diesen Mann zu sehen, durch dessen Wort die Fenster des Himmels geschlossen wurden, auf dessen Gebet die Toten zum Leben erweckt wurden, vor dem selbst der König zitterte wie wunderbar, sage ich, zu sehen, wie er vor Gott eine solche Stellung einnahm: „Lass kund werden ... dass ich dein Knecht bin.“ Es war die untergeordnete, die niedrige Stellung, die Stellung des Befehlsempfängers. Ein „Knecht“ ist einer, dessen Wille ganz und gar einem anderen ausgeliefert ist, dessen persönliche Interessen vollkommen denen seines Meisters unterworfen sind, dessen Wunsch und Freude es ist, dem, der ihn angestellt hat, zu gefallen und Ehre zu erweisen. Und das war die Haltung und Gewohnheit Elias: Er war Gott völlig ergeben und suchte Seine Ehre, nicht die eigene. ‚Christlicher Dienst‘ heißt nicht, etwas für Christus zu tun: es heißt, die Dinge zu tun, die Er für uns verordnet und bestimmt hat.

Liebe Pastorenkollegen, ist dies unser Charakter? Ist unser Wille Gott so ausgeliefert, dass wir wirklich sagen können, „ich bin dein Knecht“? Doch noch eines ist wichtig: „Lass kundwerden, dass ... ich dein Knecht bin.“ Erkenne mich als solchen an durch die Offenbarung deiner Kraft. Es genügt nicht, dass der Prediger des Evangeliums Gottes Knecht ist, es muss auch kundwerden. Wie? Durch seine Absonderung von der Welt, durch seine Ergebenheit gegenüber seinem Meister, durch seine Liebe und Fürsorge für Seelen, durch seine unermüdliche Arbeit, seine Selbstverleugnung und Selbstaufopferung, indem er sich selbst hingibt und hingegeben wird im Dienst für andere; und an dem Siegel des Herrn auf seinem Dienst. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“: an der Heiligkeit ihres Charakters und ihrer Lebensführung, an dem Wirken des Geistes Gottes in ihnen und durch sie, am Wandel derer, die unter ihrer Verkündigung sitzen. Wie nötig haben wir es doch, den Herrn zu bitten:„Lass kundwerden, dass ich dein Knecht bin.“
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Kapitel.18 Wirksames Gebet

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Kapitel.18
Wirksames Gebet


Am Ende unseres letzten Kapitels hatten wir uns mit dem Gebet beschäftigt, das Elia auf dem Karmel sprach. Diese Bitte des Propheten verdient unsere aufmerksame Untersuchung, denn sie war wirksam und erfuhr wunderbare Erhörung. Es gibt zwei Hauptgründe, weshalb so viele Gebete der Kinder Gottes nichts bewirken: erstens, weil sie die Bedingungen für ein vor Gott angenehmes Gebet nicht erfüllen; zweitens, weil ihre Bitten unbiblisch sind, d. h. nicht nach dem Muster der in der Heiligen Schrift überlieferten Gebete geformt sind. Es würde zu weit führen, bis in alle Einzelheiten auszuführen, welche Anforderungen wir erfüllen müssen und welche Bedingungen von uns gewährleistet sein müssen, um ein offenes Ohr von Gott zu erlangen, auf dass Er sich an uns mächtig erweise; doch ich denke, dies ist ein geeigneter Zeitpunkt, um etwas zu diesem äußerst wichtigen und sehr praktischen Thema zu sagen und zumindest einige der grundlegenden Anforderungen für eine Erhörung am Thron der Gnade anzuführen.
Gebet ist eines der herausragenden Privilegien des christlichen Lebens. Es ist das festgesetzte Mittel für die Seele, Zutritt zu Gott zu erlangen und sich ihrem Schöpfer zu nahen, das Mittel, durch das der Christ Gemeinschaft mit dem Erlöser hat. Es ist der Kanal, durch den wir allen nötigen Bedarf an geistlichen Gnaden und zeitlichen Segnungen suchen sollen. Es ist der Zugang, durch den wir unsere Not dem Allerhöchsten mitteilen und auf Seine Abhilfe warten dürfen. Es ist der Kanal, durch den der Glaube zum Himmel aufsteigt und im Gegenzug Wunder auf die Erde herabkommen. Aber wenn dieser Kanal verstopft ist, wird die Zufuhr zurückgehalten; wenn der Glaube untätig ist, können Wunder nicht stattfinden. Von alters her musste Gott von Seinem Volk sagen: „Eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet“ (Jes. 59,2). Und ist es heute anders? Und wiederum sagt er: „Eure Sünden halten das Gute von euch fern“ (Jer. 5,25). Und ist das nicht bei den meisten von uns auch der Fall? Haben wir nicht allen Grund zu bekennen: „Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast du nicht vergeben. Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, dass kein Gebet hindurch konnte“ (Klgl. 3,42;44). Es ist sehr traurig, wenn das der Fall ist.
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Kapitel.18 Wirksames Gebet

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Kapitel.18 Wirksames Gebet

Wenn nun der bekennende Christ meint, er brauche, ganz gleich, wie sein Lebenswandel aussieht, nur den Namen Christi anzurufen, und die Erhörung seiner Bitten sei ihm gewiss, dann befindet er sich im tragischen Irrtum. Gott ist unbeschreiblich heilig, und Sein Wort sagt ausdrücklich: „Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen, so hätte der Herr nicht gehört“ (Ps. 66,18). Es genügt nicht, an Christus zu glauben oder Seinen Namen anzurufen, um Gebetserhörung zu empfangen: Es bedarf der praktischen Unterordnung und täglichen Gemeinschaft mit Ihm: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren“ (Joh. 15,7). Es genügt nicht, ein Kind Gottes zu sein und unseren himmlischen Vater anzurufen; unser Leben muss nach Seinem offenbarten Willen ausgerichtet sein: „Was wir bitten, werden wir von ihm empfangen; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist“ (1.Joh. 3,22). Es genügt nicht, mutig zum Gnadenthron zu kommen; wir müssen „hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser“ (Heb. 10,22) – das, was uns verunreinigt, muss durch die reinigenden Gebote des Wortes fortgenommen werden, siehe Psalm 119,9.

Wenn wir all diese Prinzipien auf unseren Text anwenden, können wir sehen, wie diese Anforderungen und Bedingungen im Falle Elias erfüllt wurden. Er war in strikter Absonderung von den Übeln, die in Israel vorherrschten, gewandelt, indem er jeden Kompromiss verweigerte und es ablehnte, mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis Gemeinschaft zu haben. In Zeiten geistlicher Verderbtheit und Abtrünnigkeit hatte er eine persönliche Beziehung mit dem Heiligen bewahrt, wie seine Worte „der Gott Israels, vor dem ich stehe“ (1.Kön. 17,1) eindeutig belegten. Er wandelte in praktischer Unterordnung vor Gott, wie seine Weigerung weiterzuziehen, bis „das Wort des HERRN“ zu ihm kam (17,8), bezeugte. Sein Leben war von dem offenbarten Willen seines Meisters geordnet, wie sich an seinem Gehorsam gegenüber dem göttlichen Befehl zeigt, bei einer Witwe in Zarpat zu wohnen. Er scheute nicht die Ausführung äußerst unangenehmer Aufgaben, wie man an der prompten Erledigung des göttlichen Auftrages „Geh hin und zeige dich Ahab“ (18,1) sehen kann. Ein solcher Mensch fand Erhörung bei Gott, hatte Vollmacht im Gebet zu Gott.
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Kapitel.18 Wirksames Gebet

Wenn nun die genannten Punkte eine Erklärung für die Wirksamkeit von Elias Gebeten sind, liefern sie uns leider gleichzeitig den Grund, weshalb viele von uns kein Gehör bei Gott finden und keine Vollmacht im Gebet haben. „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist“ (Jak. 5,16) – hier ist von mehr die Rede als von einem Menschen, dem die Gerechtigkeit Christi zugerechnet wird. Beachte, dass diese Aussage nicht im Römerbrief steht (wo die rechtlichen Errungenschaften des Sühneopfers vorrangig im Blickfeld stehen), sondern bei Jakobus, wo die praktische, erfahrungsmäßige Seite des Evangeliums entfaltet wird. Der „Gerechte“ in Jakobus 5,16 (wie auch durchweg in den Sprüchen Salomos) ist jemand, der praktisch, im täglichen Leben mit Gott im Reinen ist, dessen Wege „dem Herrn wohlgefällig“ sind. Wenn wir nicht in Absonderung von der Welt wandeln, nicht uns selbst verleugnen, nicht die Sünde bekämpfen, nicht die Lüste abtöten, sondern unsere fleischliche Natur befriedigen, ist es da ein Wunder, dass unser Gebetsleben kalt und formell ist und unsere Bitten unerhört bleiben?

Bei der Betrachtung von Elias Gebet auf dem Karmel haben wir gesehen, dass, erstens, der Prophet zur Zeit des Speisopfers „herzutrat“, nämlich zu dem Altar, auf dem der geschlachtete Stier lag er „trat herzu“, obwohl er eine Antwort mit Feuer erwartete! Daran erkennen wir seine heilige Zuversicht in Gott und erfahren den Grund, auf dem diese Zuversicht ruhte, nämlich auf einem stellvertretenden Opfer. Zweitens haben wir gelesen, wie er Jehova als den Bundesgott Seines Volkes anrief: „HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels.“ Drittens haben wir seine erste Bitte betrachtet: „Lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist“, das heißt, dass es ihm ein Anliegen war, Seine Ehre zu rechtfertigen und Seinen großen Namen zu verherrlichen. Das Herz des Propheten war von einem glühenden Eifer für den lebendigen Gott ergriffen, und er konnte den Anblick nicht ertragen, dass das Land vom Götzendienst überschwemmt war. Viertens, „... und ich dein Knecht“, dessen Wille dir gänzlich unterworfen ist und dessen Interessen völlig den deinigen untergeordnet sind. Beglaubige mich als solchen durch eine Entfaltung deiner mächtigen Kraft.
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Kapitel.18 Wirksames Gebet

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Dies, liebe Leser, sind die Elemente, die das Gebet ausmachen, das vor Gott angenehm ist und das bei Ihm Erhörung findet. Es gehört mehr dazu als die Einhaltung frommer Formen: es bedarf der wirklichen Annäherung der Seele zu dem lebendigen Gott, und dafür muss alles, was Ihm zuwider ist, abgetan und aufgegeben werden. Die Sünde ist es, die das Herz von Ihm entfremdet, und die das Gewissen in schuldbewusstem Abstand zu Ihm hält; und diese Sünde muss bereut und bekannt werden, wenn wir wieder Zutritt haben möchten. Was ich damit sagen will, hat nichts mit Gesetzlichkeit zu tun, sondern richtet die Ansprüche der göttlichen Heiligkeit auf. Christus ist nicht gestorben, um für Sein Volk den Freibrief zu erkaufen, in Sünde leben zu dürfen; vielmehr vergoss Er Sein kostbares Blut, um sie von aller Ungerechtigkeit zu erlösen und „sich selbst ein Volk zum Eigentum zu reinigen, das eifrig wäre zu guten Werken“ (Ti. 2,.14), und in dem Maße, in dem sie diese guten Werke vernachlässigen, werden sie auch die Segnungen Seiner Erlösung in ihrem praktischen Leben vermissen.

Doch damit ein irrender, sündiger Mensch sich dem dreimal heiligen Gott auch nur mit dem geringsten Maß demütiger Zuversicht nahen kann, muss er etwas über die Beziehung wissen, die er zu Ihm hat, nicht von Natur, sondern aus Gnade. Es ist das wunderbare Privileg des Glaubenden – ganz gleich, wie sehr ihm sein eigenes Versage bewusst ist (solange er in seiner Trauer über seine Sünden ernsthaft und in seinem Bemühen, dem Herrn zu gefallen, aufrichtig ist) –, sich daran zu erinnern, dass er sich einem Gott naht, der in einer Bundesbeziehung zu ihm steht, und diesen Bund vor Ihm im Gebet geltend zu machen. David bekannte – trotz all seiner Fehler: „Er hat mir einen ewigen Bund gesetzt, in allem wohl geordnet und gesichert“ (2.Sam. 23,5), und das dürfen auch wir sagen, wenn wir wie David über unsere Sünden betrübt sind, sie ebenso reumütig bekennen und das gleiche Verlangen nach Heiligung im Herzen haben. Es bedeutet einen entscheidenden Unterschied für unser Gebet, wenn wir im vollen Bewusstsein unseres persönlichen Anrechts – „Gottes Bund ergreifen“ können. Wenn wir die Erfüllung von Bundesverheißungen (z. B. Jer. 32,40-41; Heb. 10,16-17) erbitten, dann legen wir damit einen Grund vor, den Gott nicht zurückweisen wird, denn Er kann sich selbst nicht verleugnen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Kapitel.18 Wirksames Gebet

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Doch damit ein irrender, sündiger Mensch sich dem dreimal heiligen Gott auch nur mit dem geringsten Maß demütiger Zuversicht nahen kann, muss er etwas über die Beziehung wissen, die er zu Ihm hat, nicht von Natur, sondern aus Gnade. Es ist das wunderbare Privileg des Glaubenden – ganz gleich, wie sehr ihm sein eigenes Versage bewusst ist (solange er in seiner Trauer über seine Sünden ernsthaft und in seinem Bemühen, dem Herrn zu gefallen, aufrichtig ist), sich daran zu erinnern, dass er Noch etwas ist unerlässlich, wenn unsere Gebete die göttliche Zustimmung erfahren sollen: sowohl die Motivation als auch die Bitte selbst müssen richtig sein. An diesem Punkt versagen so viele; es steht geschrieben: „Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich, damit ihr’s für eure Lüste vergeuden könnt“ (Jak. 4,3). So war es bei Elia nicht: Nicht seine eigene Beförderung oder Machtvergrößerung suchte er, sondern die Verherrlichung seines Meisters, die Rechtfertigung Seiner Heiligkeit, die so sehr geschmäht worden war, als Sein Volk sich der Baalsverehrung zugewandt hatte. Wir alle müssen uns an dieser Stelle prüfen: wenn das Motiv hinter unserem Beten aus nichts Höherem als dem Selbstwillen entspringt, müssen wir erwarten, abgewiesen zu werden. Nur wenn wir wirklich um das bitten, was Gottes Ehre fördert, bitten wir in rechter Weise. „Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns“ (1.Joh. 5,14)., und wir „bitten nach seinem Willen“, wenn wir Ihn um etwas ersuchen, das dem Geber Ehre und Lobpreis bringt. Ach, wie fleischlich sind doch viele unserer ‚Gebete‘!

Schließlich, wenn ein Gebet vor Gott angenehm sein soll, muss der Beter aufrichtig sagen können, „ich bin dein Knecht“ einer, der unter der Autorität eines anderen steht, einer, der die Stellung der Unterordnung einnimmt, einer, der die Befehle seines Meisters empfängt, einer, der keinen eigenen Willen hat, einer, dessen ständiges Ziel es ist, seinem Meister zu gefallen und seine Interessen zu fördern. Dagegen wird der Christ doch gewiss keinen Einspruch erheben. Ist nicht dies die Stellung, in die sein erhabener Erlöser eintrat? Hat nicht der Herr der Herrlichkeit „Knechtsgestalt“ (Phil. 2,7) angenommen und hat Er nicht alle Tage Seines Fleisches in dieser Gestalt unter den Menschen gelebt? Wenn wir diesen Knechtscharakter beibehalten, wenn wir uns dem Thron der Gnade nahen, werden wir vor der eklatanten Belanglosigkeit bewahrt werden, die so viele der heutigen ‚Gebete‘ kennzeichnet. Anstatt Forderungen zu erheben oder mit Gott wie mit unseresgleichen zu reden, werden wir demütig unsere Bitten vorbringen. Und was wünscht sich ein ‚Knecht‘ in erster Linie? Eine Kenntnis dessen, was sein Meister verlangt und die nötigen Mittel, um seine Anweisungen auszuführen.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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„Und als es Zeit war, das Speisopfer zu opfern, trat der Prophet Elia herzu und sprach: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich das alles nach deinem Wort getan habe!“ (1.Kön. 18,36). Dies wurde von dem Propheten als eine zusätzliches Anliegen vorgebracht: dass Gott auf seine Gebete hin Feuer vom Himmel senden möge, als Beglaubigung seiner Treue gegenüber dem Willen seines Meisters. Es war in Befolgung göttlicher Befehle, dass der Prophet den Regen von der Erde verbannt hatte, dass er jetzt Israel und die falschen Propheten zusammengerufen und eine öffentlichen Untersuchung, einen Wettstreit vorgeschlagen hatte, damit durch ein sichtbares Zeichen vom Himmel kund würde, wer der wahre Gott war. All das hatte er nicht von sich selbst aus getan, sondern auf Anweisung von oben. Es verleiht unseren Bitten große Kraft, wenn wir in der Lage sind, vor Gott unsere Treue gegenüber Seinen Befehlen ins Feld zu führen. Wie David zu dem Herrn sagt „Wende von mir Schmach und Verachtung; denn ich halte mich an deine Mahnungen“, und wiederum: „Ich halte an deinen Mahnungen fest, HERR, lass mich nicht zuschanden werden!“ (Ps. 119,22;31). Wenn ein Knecht ohne Befehl seines Meisters handelt, so ist das Eigenwille und Anmaßung.

Gottes Gebote sind „nicht schwer“ (für die, deren Wille Ihm ausgeliefert ist), und „wer sie hält, der hat großen Lohn“! (Ps. 19,12) sowohl in diesem Leben als auch im nächsten, wie jede gehorsame Seele für sich selbst herausfinden wird. Der Herr hat gesagt: „Wer mich ehrt, den will ich auch ehren“ (1.Sam. 2,30), und Er ist treu in der Erfüllung Seiner Verheißungen. Der Weg, Ihn zu ehren, ist, in Seinen Satzungen zu wandeln. Das hatte Elia getan, und jetzt rechnete er damit, dass Jehova ihn ehren würde, indem Er diese Bitte gewährte. Wenn der Knecht Gottes das Zeugnis eines guten Gewissens und des Heiligen Geistes hat, dass er dem göttlichen Willen gemäß handelt, dann darf er sich zu Recht unbesiegbar fühlen und wissen, dass Menschen, Umstände und satanische Anfeindungen nicht mehr bedeuten als die Spreu eines sommerlichen Dreschbodens. Gottes Wort wird nicht leer zu Ihm zurückkehren: Sein Plan wird gelingen, selbst wenn Himmel und Erde vergehen. Das war es auch, was Elia in dieser entscheidenden Stunde mit ruhiger Gelassenheit erfüllte. Gott würde niemanden verhöhnen, der Ihm treu war.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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