Biblischer Ruhetag

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Moderator: Jörg

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User1211
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Beitrag von User1211 »

Hallo Ulrich,
kann es sein, dass Du in obigem Beitrag ecki und Gerd verwechselt hast? Meiner Ansicht nach tritt ecki gerade nicht für das Halten des Sabbaths ein.

@ Gerd,
erinnerst Du dich an Apg. 15? Wenn der Sabbath für Christen Bestand haben solle, dann wäre es doch nur logisch, wenn die Ältesten und Apostel aus Jerusalem den Nationen die Anweisung zur Einhaltung des Sabbaths geschickt hätten. Doch davon steht in dem Brief nix:
Apg. 15v23-29 hat geschrieben:Und sie schrieben und sandten durch ihre Hand: "Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, an die Brüder aus den Nationen zu Antiochia und in Syrien und Zilizien ihren Gruß. Weil wir gehört haben, daß einige, die aus unserer Mitte hervorgegangen sind, euch mit Worten beunruhigt und eure Seelen verstört haben - denen wir keine Befehle gegeben haben - schien es uns, nachdem wir einstimmig geworden, gut, Männer auszuwählen und sie zu euch zu senden mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus, Leuten, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe verkünden werden. Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen als diese notwendigen Stücke: euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, so werdet ihr wohl tun. Lebt wohl!"
Im vorhergehenden "Apostelkonzil" ging es doch gerade um die Gültigkeit des Gesetzes für Gläubige!!
Lieben Gruß
Thorsten

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andy
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Beitrag von andy »

User1211 - das ist ein guter Punkt; die Wichtigkeit der Sabbatheiligung ist den "Heiden" an keiner mir bekannten Stelle gelehrt worden.

Diese Äußerung von Ulrich.B kapiere ich nicht ganz:
Ulrich.B hat geschrieben:Deine Frustration kann ich schon verstehen, aber wir können überhaupt nicht sagen, wenn du unter Gesetz stehen willst, dann stell dich halt darunter. Wir müssen immer darauf hinweisen welche ernsten Konsequenzen das hat.
Beim Einhalten des Sabbats geht es einem Christen doch nicht darum, sich "unter das Gesetz zu stellen", um dadurch sein eigenes Erlösungswerk voranzutreiben. Das wäre in der Tat fatal. Wenn ein Christ jedoch in Bibelstudium und Gebet zu der Überzeugung gelangt, daß er Gott durch das Halten des Sabbats ehren will, und sich anschließend danach richtet, dann hat das keine "ernsten Konsequenzen" - genausowenig wie die Tatsache, daß manche Christen keine Blutwurst essen oder Ohrringe ablehnen, weil sie ebenfalls Gott ehren wollen. Ein jeder, der Gott gefallen will, zieht daraus bestimmte Konsequenzen (auch in Bezug auf Äußerlichkeiten), die er dann im Rahmen seines wachsenden Verständnisses des Wortes Gottes in die Tat umsetzt. Bei den wenigsten sieht dies Jahr für Jahr gleich aus; und während sich unsere Einstellung in einem Bereich lockert, wird uns in einem anderen Bereich womöglich die Notwendigkeit unserer kompromißlosen Abkehr von manchen Dingen derart deutlich, daß wir hier noch strenger mit uns selbst werden und anderen möglicherweise als "gesetzlich" erscheinen.

In solchen Dingen sollten wir nicht so tun, als würde dahinter eine große Gefahr lauern. Vielmehr sollten wir in Rücksicht auf schwächere Brüder und Schwestern im Herrn freiwillig bestimmte Einschränkungen in Kauf nehmen, damit niemand durch solche oberflächlichen Angelegenheiten verunsichert wird oder in Sünde fällt (1. Korinther 8:7).

Wir haben nicht nur die Freiheit, bestimmte Regeln nicht mehr zu beachten - wir haben auch die Freiheit, uns an (unnötige, aber unschädliche) Regeln zu halten, wenn dies dem Evangelium dienlich ist! Das tun wir eigentlich sowieso die ganze Zeit. In vielen, vielen Gemeinden werden "Menschengebote" eingehalten, ohne daß dies auch nur im entferntesten als Sünde abzustempeln wäre. Warum tragen viele Prediger einen Schlips? Weil manche Menschen Wert darauf legen und weil es dem Evangelium keinen Abbruch tut, wenn man sich nach solchen kulturellen Vorgaben richtet. Solange Menschengebote nicht im Widerspruch zu biblischen Geboten stehen, können sie sehr hilfreich sein, um suchenden Menschen keine unnötigen Steine in den Weg zu legen. Gott sagt nicht, wir sollten Menschengebote komplett vergessen. Wir sollen jedoch (1) zuerst ihm gehorchen (und erst danach den biblisch vertretbaren Menschengeboten) und (2) nie ein Menschengebot so predigen, als wäre es ein Gebot Gottes.

Es findet sich auch hier ein gutes Beispiel zur problemlosen Vereinbarkeit beider Positionen bezüglich einer bestimmten Verordnung:
1. Kor. 7, 17-19 hat geschrieben: Doch wie der Herr einem jeden zugeteilt hat, wie der Herr einen jeden berufen hat, so wandle er! Und so verordne ich es in allen Gemeinden. Ist jemand nach erfolgter Beschneidung berufen worden, so lasse er sich von ihr nicht wieder gewinnen; ist jemand in unbeschnittenem Zustand berufen worden, so lasse er sich nicht beschneiden. Beschnitten sein ist nichts und unbeschnitten sein ist auch nichts, wohl aber Gottes Gebote halten.
Sich nicht mehr an die Verordnungen zu halten, ist keine Sünde. Sich daran zu halten auch nicht. Sünde ist, wenn man sein Augenmerk auf diese Verordnungen richtet, als könnten wir durch das Einhalten dieser Verordnungen (oder durch unseren entschlossenen Verzicht darauf) irgendetwas zu dem hinzufügen, was Jesus Christus bereits für uns getan hat... oder als stünden wir "besser da" als andere. Die beiden Pole dieser Art von Sünde finden sich einderseits bei den "gesetzlichen" Christen und andererseits bei jenen, die sich ausdrücklich rühmen, ihre in Christus gewonnene Freiheit voll und ganz in Anspruch zu nehmen. Es geht am Ende eben nicht um unser äußerliches Handeln, sondern um unser Herz.

ecki
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Beitrag von ecki »

Lieber Ulrich,

"einfach" nicht. Aber was soll ich denn sonst machen? Es hat auch weniger mit Frustration zu tun, sondern eher die immer stärker werdende Vermutung, dass hier mehr ein Diskussionsbedürfnis als das "Erlangen von Erkenntnis" über diesen Punkt im Vordergrund steht.

Du hast aber vollkommen Recht, deswegen werde ich meine Aussage ändern.

Danke

ecki

Tob
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Beitrag von Tob »

Hallo Andy,

wenn Gerd schreibt:
Für mich steht vorweg immer die Frage, mit welchem Recht wir uns gegen Gottes Gebote stellen können - und das würden wir, wenn der Sabbat noch Geltung hat und wir ihn nicht beachten würden, oder?
dann geht es ihm mMn. schon darum sich und andere unter das Gesetz zu stellen und nicht nur um eine persönliche Entscheidung, am Samstag zu ruhen. Insofern teile ich Ecki's und UlrichB.'s Sorgen.

Die Frage bleibt: Wo gibt es im NT deutliche Hinweise darauf, dass die Gemeinde/Versammlung den Sabbath zu heiligen hat? Das Sabbath-Gebot gilt natürlich nach wie vor für das Volk Israel, weshalb es auch nicht aufgehoben wurde.

Was meinen denn die Verfechter der 'Bundestheologie' zu diesem Thema?

Viele Grüße

Tob

Gerd
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Beitrag von Gerd »

Hallo,

es ist richtig, dass wir ALLEIN durch die Gnade gerettet werden (Apg 15, 11). Und in Röm 3, 28 sagt Paulus eindeutig, dass wir durch das Halten des Gesetzes nicht erlöst werden (Das wäre ja auch Selbsterlösung). In Vers 31 sagt er jedoch, dass das Gesetz durch die Gnade nicht aufgehoben ist, sondern bestätigt wird.
Jetzt gibt es also Bibelstellen die sagen, wir sind vom Gestz frei und andere, auch der gleiche Autoren, sagen, dass das Gestz wichtig ist.
Kann das sein? Ist das nicht ein Widerspruch?
Nun, in Apg 15, 1 und 21 wird auf Mose verwiesen - die Bundesgesetze, die Ihre Bedeutung verloren haben, da sie auf Jesu hingewiesen haben und damit erfüllt sind.
Gelten andere Gesetze weiterhin? Ich denke da an die 10 Gebote und verweise auf die früher genannten Bibelstellen: Die Gebote 5 bis 10 der 10 Gebote sind augenscheinlich noch sehr wichtig im zwischenmenschlichen Bereich. Die Gebote 1 bis 3 ebenfalls: Durch sie erkennt man die Heiligkeit Gottes. Ist also eines der Gebote, das 4. nämlich, unwichtig? DAS kann ich nicht erkennen.
Die Gebote zeigen die Sünde auf, denn ohne Gebote kein Maßstab und ohne Maßstab keine Sünde (weil sie als Übertretung des Gesetztes definiert wird) - und dann ist auch keine Gnade erforderlich. Und das ist der Holzweg, denn dann könnte jeder nach seiner Fasson selig werden.
Das ist jetzt die viel zu kurze Kurzfassung, aber evtl. wert darüber nachzudenken?


Viele Grüße,
Gerd

Ulrich.B
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Beitrag von Ulrich.B »

Hallo Gerd,

in Römer 8,4 wird sogar noch gesagt, dass IN uns die Rechtsforderungen des Gesetzes erfüllt werden. Im neuen Testament findest du dann auch noch, dass alle Gebote des Gesetzes vom Sinai wiederholt werden, mit Ausnahme des Sabbathgebotes.

Wenn Gesetz in uns erfüllt wird, dann ist deutlich, dass es nicht durch uns erfüllt wird, obgleich es von außen betrachtet so erscheint, als ob wir es erfüllen.

Christus ist des Gesetzes Ende, weil er das Gesetz völlig erfüllt hat, er hat nach dem Kolosserbrief die uns entgegen stehende Handschrift in Satzungen an das Kreuz genagelt (Kol.2,14).

Auf der anderen Seite sehen wir, dass wir zuvorbestimmt sind dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein (Rö.8,29). Der alte Mensch, unsere sündige Natur wurde bereits in der Taufe in Römer 6 begraben, wenn dass Wirklichkeit ist, dann halten wir uns der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christo Jesu (Rö. 6,11) Wir sind also von der Sünde befreit, wenn wir dann auch noch vom Gesetz befreit sind (Rö. 7) und von unserem Fleisch (Rö. 8), dann werden in uns, durch die Wirkung des Geistes, die gerechten Forderungen des Gesetzes erfüllt. Das Sabbathgebot allerdings nicht, weil es im Zusammenhang mit den Zeremonialgesetzen steht und dem irdischen Volk Gottes noch eine Sabbathruhe aufbewahrt ist, in die selbst Josua sie nicht einführte (Hebr. 4,9). Auch der Herr Jesus hatte schon gesagt, mein Vater wirkt bis jetzt und ich wirke (Joh. 5,17).

"denn wenn ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben" (Röm 8, 13). Das Sabbathgebot wird aber eindeutig nur in Verbindung mit dem Gesetz genannt, welches an anderer Stelle auch ein fleischliches Gebot genannt wird (Hebr. 7,16), dort wird betont, dass der HERR nicht nach einem fleischlichen Gebot Hoherpriester geworden ist, wie Aaron, der Sabbath steht aber eindeutig mit dem aaronitischen Priestertum/Gesetz in Verbindung.

Im übrigen findet man auch schon eine besondere Bedeutung des ersten Wochentages im AT, dass soll hier aber jetzt nicht genauer ausgeführt werden.
Ulrich

ecki
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Beitrag von ecki »

Ulrich.B hat geschrieben:
Im übrigen findet man auch schon eine besondere Bedeutung des ersten Wochentages im AT, dass soll hier aber jetzt nicht genauer ausgeführt werden.
Lieber Ulrich,

mich würde es interessieren, andere vielleicht auch. Kannst Du doch mal dazu Ausführungen machen.

Danke

ecki

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Hallo,
ich will mich hier mal mit einigen Gedankenanstößen beteiligen, nachdem ich mich nun zwei Tage in das Forum eingelesen habe.

Fest steht, der Sabbat wurde dem Volk Israel von Gott gegeben ohne zeitliche Begrenzung.

Fest steht Christus hat den Sabbat nicht gebrochen, er hat Missstände um die Praxis des Sabbatgebotes angeprangert und auf die gottgewollte Bedeutung hingewiesen.

Fest steht für mich auch, dass die ersten Christen nicht den Sabbat abgeschafft haben und durch den Sonntag ersetzten.
Es wird uns nicht berichtet das die ersten jüdischen Christen den Sabbat nicht heiligten, genauso wenig wie das sie den Sonntag heiligten.
Es wird uns aber berichtet das sie sich am Sonntag versammelten, darauf baute die Christenheit auf, als im 2. oder 3. Jh. glaube ich der Sonntag zum Ruhetag bestimmt wurde.

Für mich liegt der Sinn dieses Gebotes darin, das Gott, der für uns Menschen das Beste will, uns damit einen festgelegten Rhythmus geben möchte, in dem an einem Festgelegten Tag, besonders die Ruhe vor Gott gelebt wird.

Das ist für mich der Sonntag, dabei möchte ich aber nicht die Spannung verschweigen, die angesichts dessen, dass in der Bibel nicht steht ihr sollt den Ruhetag/Feiertag heiligen, sondern ihr sollt den Sabbat heiligen, für mich besteht.

Auch ist es so, das durch diese Tatsache, es für die Juden noch schwerer ist, Christen zu akzeptieren, die dieses so wichtige Gebot nicht halten.
Würde ich also in Israel leben, würde ich vermutlich den Samstag als Ruhetag feiern um an dieser Stelle auch ein Zeichen zu setzen.

lg
Matthias

Ulrich.B
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Beitrag von Ulrich.B »

Lieber Ecki,

mit diesem Link http://www.soundwords.de/artikel.asp?id=372 bekommst du schon einiges an Informationen. Ich schreib wieder nur zwischen zwei Terminen, darum der Hinweis, dass man durchaus in anderen Foren auch noch Aufschlußreiches dazu findet. Ganz besonders wenn sich diese schon einmal mit Adventisten des Siebten Tages auseiandergesetzt haben. Je nach Suchfunktion wird man schnell fündig.
Ulrich

ecki
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Beitrag von ecki »

asderrix hat geschrieben: Würde ich also in Israel leben, würde ich vermutlich den Samstag als Ruhetag feiern um an dieser Stelle auch ein Zeichen zu setzen.
Dazu ein Auszug aus folgendem Artikel : http://jesusonline.de/article.php?artic ... 01cfbb6821

"Na, was ist denn mit dem Aufzug heute los?" denke ich, als der Fahrstuhl auf dem Weg nach oben ins Labor in jeder Etage hält - ob ich will oder nicht und die Türen bis zum 6. Stock schon mindestens 25x auf- und zugingen. Nach unten - zurück zur Intensivstation dasselbe Schauspiel!! Bei meinem nächsten Gang ins Röntgen lasse ich das Fahrstuhlfahren sein und gehe zu Fuß - so bin ich schneller!!

Im Röntgen angekommen öffnet sich "automatisch" der Fahrstuhl im Flur, obwohl weit und breit kein Mensch zu sehen ist. Das Ganze kommt mir mysteriös vor - äußerst suspekt.

Dem Fahrstuhl- Geheimnis kam ich bei meiner 1. Schabbatschicht im Krankenhaus in Jerusalem nicht auf die Spur. Erst später stellte sich heraus: Ein Knopfdruck ist Arbeit - und Arbeit am Schabbat ist bekanntlich verboten. Das moderne Leben aber bietet mir einen Fahrstuhl an - mein Tradition und Religion, sagt sich der Jude, verbieten mir, den Knopf zu drücken, aber nicht, den Fahrstuhl zu benutzen. Also baute man eine Automatik ein- der Fahrstuhl fährt während des ganzen Schabbats ab Freitag Abend rauf und runter - ununterbrochen; die Türen gehen auf und zu - man kann ein- und aussteigen, wie man will, ohne auch nur 1x einen Knopf betätigen zu müssen.

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User1211
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Beitrag von User1211 »

asderrix hat geschrieben:Es wird uns aber berichtet das sie sich am Sonntag versammelten, darauf baute die Christenheit auf, als im 2. oder 3. Jh. glaube ich der Sonntag zum Ruhetag bestimmt wurde.
Da musst Du was überlesen haben. Schau mal weiter vorn in diesem Thread nach, dort wird auf eine entsprechende Stelle, die das Gegenteil von dem aussagt, was Du hier schreibst, hingewiesen.
asderrix hat geschrieben:Würde ich also in Israel leben, würde ich vermutlich den Samstag als Ruhetag feiern um an dieser Stelle auch ein Zeichen zu setzen.
Christen in Israel (wobei ich das jetzt auf arabisch stämmige beziehen muss, da ich andere nicht kenne), haben Freitags frei, arbeiten am Samstag und Sonntag und treffen sich am Sonntag nach der Arbeit in der Gemeinde zum Feieren des Abendmahls und der Predigtstunde. Übrigens ist es in der Bibel niergendwo ausgewiesen, dass einer der Apostel einen bestimmten Tag als Ruhetag eingehalten habe um ein Zeichen zu setzen (was auch immer Du da zeigen willst).

Würde man in Israel in einem von Juden geführten Unternehmen arbeiten, hätte man wahrscheinlich am Sabbath frei. Bei Christen ist dies vielleicht der Sonntag und bei Moslems der Freitag. Irgendwie wirst Du da immer jemandem vors Schienbein treten. :roll:

Das von ecki angesprochene Fahrstuhlerlebnis durfte ich auch schon machen, allerdings in einem Hotel. Freundlicherweise waren aber nicht alle Fahrstühle programmiert, so dass wir in den 13. Stock auch ohne großartige Zwischenstopps fahren konnten. An der Stelle wird man dann irgendwie an die Pharisäer erinnert, die ständig einen Weg suchten Gebote zu umgehen.
Lieben Gruß
Thorsten

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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Hallo Leute,

wo sollte beim Sabbath, resp. Sonntag das Problem sein? Ist die Schrift hier nicht klar?

Ist der Vorhang im Heiligtum nicht zerrissen? Der Hohe Priester hatte nur einmal im Jahr Zugang. Steht nun nicht durch das vollkomme Opfer Christi alle Zeit der Zugang offen, ohne daß wir einen Priester brauchen? Ist der Herr nicht selbst der Hohe Priester?

Wie steht´mit den heidnischen Weihnachten? Oder Ostern? Wieviele Christen dienen darin noch den dürftigen Mächten der Welt, oft in dem Wahn, sie seien besonders fromm?

http://www.hauszellengemeinde.de/weihnachten.html

So laßt euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats. Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus. Laßt euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in falscher Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken.
Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was laßt ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt: Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren? Das alles soll doch verbraucht und verzehrt werden. Es sind Gebote und Lehren von Menschen, die zwar einen Schein von Weisheit haben durch selbsterwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, daß sie den Leib nicht schonen; sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch.
Kol.2,16-23

Ist geistlich gesehen nicht jeder Tag ein Sabbat? Wäre es nicht erbärmlich sich nur an Karfreitag an den Gekreuzigten zu erinnern?
Werden solche Tage nicht oft gebraucht um den eigenen toten Zustand zu übertünchen?

Grüße Jürgen
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

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Stefan Pohl
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Beitrag von Stefan Pohl »

Ihr Lieben,

hier werden ja noch mal die Schlachten geschlagen, die uns schon im Frühjahr beschäftigt haben:

http://www.betanien.de/forum/viewtopic.php?t=40

Nun könnte Jürgens Beitrag als Schlußwort stehenbleiben, wenn nicht so viel traditionelles Denken in den vorherigen Beiträgen durchgekommen wäre, das nicht unwidersprochen bleiben darf.
Also: Daß der Sonntag kein x-beliebiger Tag sei (Zitat ecki) ist biblisch nicht haltbar, schon gar nicht deshalb, weil wir »dort an seinen Tod gedenken dürfen«. Das dürfen wir bitteschön immer.
Auch daß sich die Christen an einem ersten Wochentag versammelt hätten, finden wir nicht im Grundtext belegt, dort steht an den jeweiligen Stellen sabaton. Hier ist in den meisten deutschen und englischen Übersetzungen offensichtlich »theologisch« übersetzt worden.
Wie Ulrich darauf kommt, »daß im NT alle Gebote des Gesetzes vom Sinai wiederholt werden, mit Ausnahme des Sabbathgebotes« scheint mir ein Mysterion, das sich nicht jedem Leser auf Anhieb erschließt, mir jedenfalls nicht. Tatsache ist, daß das Sabbatgebot – wie jedes andere – im Neuen Bund geistlich verstanden und im Geist gehalten sein will. In Bezug auf das Sabbatgebot heißt das: Wir sollen vollständig zur Ruhe gelangen von unseren eigenen Werken – nicht mehr wir wirken, sondern Christus in uns. Mit Wochentagen hat dies nichts zu tun.
Trotzdem ist es – wie oben von asderrix angedeutet – erlaubt, den letzten Wochentag zu heiligen, z. B. mit Rücksicht auf Israel, solange hieraus keine Verpflichtung konstruiert wird und nicht vom eigentlichen Sabbatgehalt – dem vollständigen Eingehen in die Ruhe von eigenen Werken – abgelenkt wird. Nicht erlaubt ist hingegen die Heiligung des Mithrastages (erster Wochentag), was aber wiederum nicht bedeutet, daß man sich an diesem Tage nicht – wie auch an jedem anderen – versammeln dürfe.
Ich habe oben keinen Hinweis auf Hebräer 3, 7 bis 4, 13 gefunden, halte es aber für unmöglich, sich dem Thema unter Auslassung dieses Textes zu nähern, lege ihn den Kontrahenten also wärmstens zur Lektüre ans Herz. Wir sehen hier, daß überhaupt erst im Neuen Bund die alttestamentliche Sabbatverheißung zur Erfüllung kommt:

»
3/7 Darum, so wie der heilige Geist sagt: Heute, so Ihr seine Stimme hört,
3/8 verhärtet Eure Herzen nicht, wie einst in der Verbitterung am Tag der Versuchung in der Wildnis,
3/9 wo mich Eure Väter mit einer Prüfung versuchten, wiewohl sie meine Werke vierzig Jahre lang gewahrten.
3/10 Darum ekelte mich vor dieser Generation, und ich sagte: Stets irren sie mit dem Herzen, sie aber, nicht erkannten sie meine Wege,
3/11 wie ich in meinem Zorn beeidete: »Wehe, wenn sie in meine Herabruhe hineinkommen werden!«
3/12 Sehet darauf, Brüder, daß nicht in jemandem von Euch ein böses Herz des Untreuns im Abstehen von dem lebendigen Gott sei,
3/13 sondern ruft Euch selber beiseite an jedem Tag, bis hin zu dem, der »Heute« heißt, auf daß nicht jemand aus Euch verhärtet werde mittels Täuschung der Verfehlung.
3/14 Denn wir sind Mitteilhaber des Christus geworden, das heißt, wenn wir die anfängliche Grundlage bis zur Vollendung stetig festhalten;
3/15 ist doch gesagt: Heute, so Ihr seine Stimme höret, nicht solltet Ihr Eure Herzen verhärten wie jene in der Erbitterung.
3/16 Denn etliche, obwohl sie ihn gehört hatten, erbitterten ihn, jedoch nicht alle, die durch Mose aus Ägypten heraus-kamen.
3/17 Vor welchen aber ekelte er sich vierzig Jahre? Nicht vor den Verfehlern, deren Leichen in der Wildnis fielen?
3/18 Welchen aber schwur er, daß sie nicht in seine Herabruhe eingehen werden, wenn nicht den Unfügsamen?
3/19 Heute sehen wir, daß sie infolge ihres Untreuns nicht hineinzukommen vermochten.
4/1 Mögen wir uns nun fürchten, damit nicht etwa, da die Verheißung hinterlassen ist, in seine Herabruhe hineinzukommen, jemand von Euch meine, dieser ermangelt zu haben.
4/2 Denn auch uns ist Evangelium verkündigt worden, gleichwie auch jenen. Jedoch hat das Wort der Kunde jenen nicht genützt, weil es bei den Hörenden nicht mit dem Treun vermengt war;
4/3 wir nun, die Treuenden, gehen in die Herabruhe ein, so wie er geredet hat: Wie ich in meinem Zorn geschworen habe: »Wehe, wenn sie in meine Herabruhe hineinkommen werden!« — obwohl so viele Werke seit dem Herabwurf des Kosmos geschehen sind.
4/4 Denn irgendwo hat er betreffs des siebenten Tages so geredet: Und Gott herabruhte in dem siebten Tag von all seinen Werken.
4/5 Und an dieser Stelle wieder: »Wehe, wenn sie in meine Herabruhe hineinkommen werden!«
4/6 Weil nun das Eingehen etlicher in dieselbe bestehenbleibt, aber die, denen zuvor Evangelium verkündet wurde, wegen des Untreuns nicht hineinkamen,
4/7 bezeichnet er wieder einen Tag als »Heute«, nach so langer Zeit durch David verkündigend, wie es bereits vorher geredet worden ist: Heute, wenn Ihr seine Stimme hört, verhärtet Eure Herzen nicht.
4/8 Denn wenn Josua sie herabberuhigt hätte, so würde er nicht von einem anderen Tag nach diesen gesprochen haben.
4/9 Demnach ist dem Volk Gottes eine Sabbatruhe belassen.
4/10 Denn der in seine Herabruhe hineingekommene, herabruht selbst, weg von seinen Werken, wie auch Gott von seinen eigenen.
4/11 Daher sollten wir uns befleißigen, in jene Herabruhe hineinzukommen, damit nicht jemand nach dem selben Beispiel der Unfügsamkeit zu Fall komme.
4/12 Denn lebend ist das Wort des Gottes und innenwirkend, und schneidender als jedes zweischneidige Schwert, und durchreichend bis zur Teilung von Seele und Geist, Gelenken als auch Mark; Richtendes der Absichten und Gedanken des Herzens.
4/13 Und nicht ist ein Erschaffenes, das vor seinen Augen nicht offenbar ist. Alles aber ist nackt und entblößt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.
«

Herzliche Grüße, Stefan.

Ulrich.B
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Registriert: 01.11.2005 05:30

Beitrag von Ulrich.B »

Hallo Stefan,

ganz schön, dass du einen so großen und zusammenhängenden Bibeltext kopieren kannst. Kannst du uns aber bitte auch einmal erklären, wie du diesen Text auf folgenden Stellen anwendest:

Matt. 28,1; Mark. 16,9; Lukas 24,1; Joh. 20,19; Apg. 20,7; 1. Kor. 16,2;

Vielleicht nimmst du dann auch noch Stellung zu des Herrn Tage in Off. 1,10.

Dann sagst du uns vielleicht auch noch, warum in 1. Mo. 23 am 1. und am 8. Tag eine heilige Versammlung sein sollte und warum am 15. Tag das Laubhüttenfest begann.

Wieso es sich dann bei dem Sonntag um einen x-beliebigen Tag handelt, dass hast du uns dann sicher auch genauer auseiandergelegt.

Wenn du die 10 Gebote durchgehst, dass wird doch deinen Online-Bibel sicherlich hergeben, dann findest du 9 Gebote im Neuen Testament durch den Herrn Jesus bzw. die Apostel wiederholt, nur das Sabbathgebot nicht. Behaupte doch nicht, dass das ein Mysterion sei, sag uns einfach konkret wo meine Aussage falsch ist, wir wollen doch alle lernen. Bitte jetzt aber ganz konkret, nicht irgendwelche "geistlich mystischen" Bedeutungen. Selbst die Verse die du so schön kopiert hast sprechen nur davon, dass noch eine Ruhe aufbewahrt ist, nicht dass sich irgendwer jetzt schon in dieser Ruhe befindet.
Ulrich

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Stefan Pohl
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Beitrag von Stefan Pohl »

Lieber Ulrich,

um gleich mit Deinem Schlußsatz anzufangen, denn hier verbirgt sich ein klassisches Mißverständnis in Bezug auf den Sabbat:
Hebr. 4, 3 und besonders auch 4, 11 zeigen, daß wir nicht irgendwann, sondern jetzt in diese Ruhe eingehen sollen (ich hatte den Text also nicht zum Spaß kopiert, auch hatte ich angeraten, ihn zu lesen). Es ist ein Trick des Diabolos, die Verheißung dieser Sabbatruhe in unserem Denken in ein künftiges Zeitalter zu verschieben, um uns davon abzuhalten, in diese Ruhe einzugehen, wovor Hebr. 4, 1f explizit warnt.
Übrigens läßt sich der Schreiber des Hebräerbriefes allein hier so ausführlich zum Sabbatgebot im Neuen Bund aus (die Begriffe Sabbatruhe und Herabruhe – ein allbezügliches, von oben geschenktes Ruhen – benutzt er synonym) und auch sonst ist der Sabbat ist im NT eigentlich so gut dargestellt, daß ich Deine Behauptung »dann findest du 9 Gebote im Neuen Testament durch den Herrn Jesus bzw. die Apostel wiederholt, nur das Sabbathgebot nicht« immer noch nicht verstehe.

Der »Tag des Herrn« in Ofb. 1, 10 ist überhaupt kein Wochentag sondern der künftige Gerichtstag, in den Johannes prophetisch hineinversetzt wird. Das gehört also gar nicht zu unserem Thema.

In den anderen neutestamentlichen Stellen steht jeweils, wie ich auch schon angeführt habe »sabaton« und nicht »erster Wochentag«. Da gibt es nichts anzuwenden und nicht Stellung zu nehmen, sondern nur im Grundtext oder einer unverfälschten Übersetzung nachzulesen. Die Prügel für diese Feststellung habe ich schon in dem Themenbereich bezogen, zu dem ich oben verlinkt habe, schon aus Zeitgründen werde ich das jetzt nicht noch mal einzeln ausführen.

Übrigens ist nicht zu begründen, daß der Sonntag ein x-beliebiger Tag ist, vielmehr wäre (biblisch!) zu begründen, daß er das nicht wäre. Viel Spaß dabei, und nicht immer alles persönlich nehmen. Wir wollen doch alle lernen.

Herzliche Grüße, Stefan.

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