Geistlicher Citatenschatz

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Moderator: Jörg

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Stefan Pohl
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Geistlicher Citatenschatz

Beitrag von Stefan Pohl »

Schafe weiden oder Böcke belustigen

C. H. Spurgeon



Ein Übel hat sich unter die bekennenden Christen eingeschlichen, so kraß und ungehörig, daß die Allerkurzsichtigsten es kaum übersehen können. Während der letzten paar Jahre hat es sich rasant ausgebreitet, wie Sauerteig, der wirkt, bis der ganze Teig durchsäuert ist. Selten hat der Satan den Gemeinden etwas Schlaueres eingeredet, als daß es ein Teil ihres Auftrages sei, den Menschen Unterhaltung zu bieten, um sie gewinnen zu können. Das Zeugnis der Kirche hat sich immer mehr verflacht. Die Puritaner sprachen noch geradeheraus. Dann wurde man gleichgültig und nahm weltliche Einflüsse nicht mehr so tragisch. Bald wurden sie am Rande der Gemeinden toleriert. Heute werden sie offiziell eingesetzt mit dem Argument, daß man so die großen Massen erreichen könne.

Dem entgegne ich als erstes: Nirgends in der Schrift wird ersichtlich, daß es zu den Aufgaben der christlichen Gemeinde gehöre, den Menschen Unterhaltung anzubieten. Wenn dies zu den geistlichen Werken gehören würde, hätte nicht Christus es erwähnt? Er sagte: »Gehet hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung« [Mk.16,15]. Das ist deutlich genug. Ebenso deutlich wäre es gewesen, hätte Er hinzugefügt: »…und bietet denen, die das Evangelium nicht mit großem Interesse annehmen, Unterhaltung an.« Wir finden aber keine solchen Worte. Es scheint, daß Er nicht an so etwas dachte.

Nehmen wir eine andere Stelle: »Er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer … für das Werk des Dienstes« [Eph.4,11f]. Wo ordnen wir da die Spaßmacher ein? Der Heilige Geist erwähnt sie nicht. Wurden die Propheten verfolgt, weil sie die Zuhörer zum Lachen brachten oder weil sie sich weigerten, dies zu tun? (…)

Zweitens: Das Anbieten von Unterhaltung steht in direktem Gegensatz zur Lehre und zum Leben Christi und all seiner Apostel. Was war die Stellung der Gemeinde gegenüber der Welt? »Ihr seid das Salz…« [Mt 5,13], nicht der Zuckerlutscher! Salz wird abgewiesen, nicht [mit Vergnügen] geschluckt. Kurz und hart war die Aussage: »Laß die Toten ihre Toten begraben« [Mt.8,22]. Jesus meinte dies in heiligem Ernst!

Hätte Christus mehr heitere und angenehme Elemente in seine Predigten eingebaut, hätte er [bei der Begebenheit von Joh.6,60-69] nicht an Popularität eingebüßt (…). Ich lese nichts davon, daß er sagte: »Lauf ihnen nach, Petrus, und sage ihnen, daß wir ab morgen eine neue Art Gottesdienst halten werden, attraktiv, mit kurzer Predigt. Wir werden dem Volk einen angenehmen Abend bereiten. Sag ihnen, daß sie sich sicher wohlfühlen werden. Schnell, Petrus, wir müssen die Menschen irgendwie herzubringen!«

Jesus hatte Erbarmen mit den Sündern, er seufzte und weinte über sie, aber er versuchte nie, sie zu unterhalten. Vergeblich sucht man in den neutestamentlichen Briefen nach dem Evangelium der Unterhaltung. Die Botschaft lautet: »Kommt heraus [aus der Welt], bleibt draußen und haltet euch rein von ihr!« (…) Die ersten Christen hatten ein unendliches Vertrauen in das Evangelium und brauchten keine anderen Waffen. Nachdem Petrus und Johannes wegen ihren öffentlichen Predigten festgenommen worden waren, versammelte sich die Gemeinde zum Gebet [Apg 4]. Aber ihre Bitte lautete nicht: »Herr, gib deinen Dienern, daß wir durch harmlose und weise durchdachte Unterhaltung diesen Menschen zeigen können, welch fröhliches Volk wir Christen sind.«

Sie ließen sich nicht davon abhalten, Christus zu verkünden; sie hatten keine Zeit, Unterhaltung zu organisieren. Zerstreut durch die Verfolgung gingen sie überall hin und predigten das Evangelium.

Sie stellten die Welt auf den Kopf. Das ist der Unterschied zu uns Christen heute.

»Oh, Herr, säubere die Gemeinde von all der Fäulnis und dem Unsinn, mit dem der Teufel sie beladen hat und bringe uns zu den Methoden der Apostel zurück!«

Zuletzt: Die »christliche Unterhaltung« verfehlt ihren Zweck. Sie richtet unter Jungbekehrten verheerenden Schaden an. Laßt die Sorglosen und Spötter, die Gott danken, daß die Kirche ihnen auf dem halben Weg entgegengekommen ist, aufstehen und Zeugnis geben. Laßt die Schwerbeladenen zu Wort kommen, die durch das »christliche« Konzert Frieden fanden. Laßt die Alkoholiker aufstehen, bei denen das »christliche« Theaterstück den entscheidenden Ausschlag zu ihrer Bekehrung gab. Niemand wird sich erheben! Die Evangelisation durch Unterhaltung führt niemanden zur Bekehrung.

Was wir heute brauchen, ist gläubiges Studium [des Wortes Gottes] zusammen mit einem ernsthaften geistlichen Leben, wobei das eine aus dem anderen wächst wie die Frucht aus der Wurzel. Wir brauchen biblische Unterweisung, die unseren Verstand und unsere Herzen so berührt, daß wir entbrennen.

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Stefan Pohl
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Beitrag von Stefan Pohl »

»Wenn es in einer Gemeinde soweit kommt, daß nur eine Handvoll Menschen die geistlichen Angelegenheiten besorgen, ist diese Gemeinde bereits gefallen.«

Watchman Nee in »Die Gemeinden – Fall und Rückgewinnung«
Verlag der Strom, Stuttgart 1995

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Stefan Pohl
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Beitrag von Stefan Pohl »

»Einige Christen, übrigens sehr ehrenwerte, fürchten sich vor jeder Art der Öffentlichkeit, wenn es um die Schandflecken der Gemeinde geht und sie scheinen sogar eher bereit zu sein, den zu verurteilen, der sie ans Licht bringt, als denjenigen, der sie tut .... Wäre der christlicher, der sich um dieser Welt willen durch die Übel des Volkes Gottes betrüben ließe und der mehr Sorgfalt aufbringt sie zu vertuschen, als sie zu heilen? Was denn! … Es genügte, mit einem Schafsfell bekleidet zu sein um ungestraft die Herde des Herrn zu verwüsten! Und wenn jemand Alarm schlagen und ›Vorsicht; Wolf!‹ rufen wollte, würde man ihm auferlegen zu schweigen, und nähme ihn möglicherweise selbst unter Beschuß, während der wirkliche Feind seine Plünderung frei fortsetzte! Könnte man das Weisheit oder Nächstenliebe nennen oder gar Gerechtigkeit?
Meine Brüder, wenn unter uns einige sind, die über Personen und Dinge nach diesen laschen Prinzipien geurteilt haben, mögen sie ihre Herzen vor Gott prüfen und sich fragen, ob das ein gerader Wandel nach dem Evangelium ist! Heißt das nicht eher, das Recht zu verderben und das Böse zu dulden? Viel mehr noch, es bedeutet, das Böse zu fördern, es in Schutz zu nehmen und letztlich dafür verantwortlich zu sein. Andere meinen, daß, wenn es nötig ist die Irrtümer und Mißstände anzugreifen, man wenigstens die Personen ganz beiseite lassen muß. Ohne Zweifel, wenn das möglich ist ohne das Ziel zu verfehlen! Aber die Dinge sind selten von den Personen getrennt und oft wird diese Unterscheidung unmöglich und die Bibel macht sie bei weitem nicht immer. Wenn ein Land von einer Seuche bedroht wird, reicht es nicht, eine korrekte Abhandlung über die Krankheit zu veröffentlichen um das Fortschreiten zu verhindern, man muß soweit man kann, auch die davon befallenen Orte angeben. … Es wäre zum Beispiel eine eigenartige Nächstenliebe, die Gesundheit und das Leben aller Einwohner einer Stadt zu gefährden, um nicht dem Apotheker zu schaden, dessen Medikamente verdorben sind. … Andere schließlich, und das sind die meisten, verlieren die Bedeutung der eigentlichen Dinge aus den Augen. Sie hängen sich an die äußere Form indem sie sich über den Ton beklagen. Sie sagen: ›Das muß ja alles gesagt werden, aber man hätte es anders sagen können.‹ Ich weiß sehr wohl, daß es in der Welt allgemein üblich ist, bei unangenehmen Dingen nur einen Teil dessen zu sagen, was man denkt, und den Rest erahnen zu lassen; aber sollte sich der Christ dieser heuchlerischen Redeweise bedienen, die nur allzu oft ausschließlich dem Bösen in raffinierter Weise Raum gibt? Lesen Sie aber einmal in der Bibel und sehen Sie, ob die inspirierten Männer, und der Herr selbst, immer mit dieser kühlen Reserviertheit gehandelt haben, die man uns heute auferlegen möchte und die eher an Gleichgültigkeit erinnert!«

Felix Neff, Schweizer Evangelist (1797 – 1829)

citiert nach: Werner Bartl, »Hinter den Kulissen«

Simon
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Beitrag von Simon »

"Wenn uns Jesus am Kreuz nicht errettet, wird uns Christus auf dem Thron verdammen. Wenn der sterbende Christus nicht unser Leben ist, wird der lebende Christus unser Tod sein. Wenn Christus, der auf der Erde lebte, nicht unser Himmel ist, wird der vom Himmel wiederkommende Christus unsere Hölle sein!"
Freut euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Philipper 4,4

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Simon
Von wem stammt das Zitat :?: :?:
Gruß und Segen vo $:P :wink: n Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Simon
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Beitrag von Simon »

Hallo Joschi,
tut mir Leid, ich hab's ganz vergessen. Das ist von C.H. Spurgeon
Freut euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Philipper 4,4

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