Umfrage Nahost-Konflikt

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Moderator: Jörg

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Welche Haltungen sollten Christen gegenüber dem Nahost-Konflikt haben?

Christen sollten befürworten, dass der Staat Israel kein Territorium preisgibt, welches innerhalb der alttestamentlichen Grenzen des Gelobten Landes liegt.
3
21%
Christen sollten den Neuanfang des Friedensprozesses befürworten.
4
29%
Da Jesu Reich nicht von dieser Welt ist, sollten Christen im politischen Nahostkonflikt keine Partei ergreifen.
6
43%
Der Zionismus ist generell falsch.
0
Keine Stimmen
Nichts von alledem / etwas anderes / ich weiß nicht.
1
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 14

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H.W.Deppe
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Umfrage Nahost-Konflikt

Beitrag von H.W.Deppe »

Unter Evangelikalen gibt es derzeit eine Debatte bezüglich der Haltung zum Konflikt zwischen dem Staat Israel und den Palästinensern. Anlass ist der Neuanfang in dem Friedensprozess.

Manche Evangelikale begrüßen den Neuanfang im Friedensprozess ausdrücklich, wie in der Erklärung unter folgendem Link:
http://www.christianitytoday.com/ct/200 ... -33.0.html

Andere Evangelikale wie z.B. Dave Hunt kritisieren diese evangelikale Erklärung und fordern, der Staat Israel dürfe kein Territorium preisgeben, siehe www.thebereancall.org/node/6296

Dann gibt es noch die Haltung der nicht-politischen Neutralität aufgrund der himmlischen Berufung und hiesigen Fremdlingsschaft der Gläubigen, siehe z.B. http://www.sola-scriptura.de/include.ph ... ontentid=8

Schließlich gibt es noch die Auffassung, die z.B. einige (ultra-?) orthodoxer Rabbiner vertreten, dass der Zionismus generell abzulehnen sei, weil er Gottes Gerichtshandeln - die Vertreibung aus dem Land - auf eigenwillige Weise umzukehren versucht.

Was meint Ihr? Bitte stimmt in der Umfrage ab.

Grüße, Werner
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
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Robert
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Beitrag von Robert »

Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten.
Steht nicht geschrieben, daß Jerusalem von den Heiden zertreten wird bis zur Wiederkunft Jesu?
Ich glaube einfach nicht, daß es einen Frieden dort geben kann, ohne Jesu Wiederkunft.
Im Herzen wünsche ich mir, daß Israel keinen qmm Land abgibt.
Aber ich habe in dieser Zeit der Heiden keine Begründung dafür, nur Gefühle für Israel.

Gast

Beitrag von Gast »

Ich möchte mich der Worte von Robert anschließen - doch möchte ich noch anfügen - wir sollten für Israel Beten uns aber aus der Politik zurückhalten !
Wir Wissen aus dem Wort Gottes das es zu einem Bündnis kommen wird, zwischen Israel und dem Antichristen (Wie auch immer man den Antichristen deutet) und es zu einem Scheinfrieden kommen wird der nur von sehr kurzer Zeit sein wird... ob Land dabei preisgegeben wird, hmm, ich weiss es nicht.
Ich Hoffe das Israel nicht einen Meter Preisgibt ....

Allein das ist für mich schon ein Grund von jeglicher Partei Ergreifung im Politischen Bereich abzusehen !
Wir sollten aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, den wenn man meint man könne ohne Kompromisse Politik machen der Irrt sich gewaltig - Gebet ist ein Mächtiges Vorrecht, daran sollten wir denken...

liebe Grüsse
Arne

Gast

Beitrag von Gast »

Die Frage hier im Forum verwundert mich etwas.

Zum einen wird doch hier von vielen die Ansicht vertreten, dass Israel kein besonderes Volk mehr ist, auf der selben Stufe wie die Heiden steht, d.h. es ist nur zu fragen, ob jemand Christi ist oder nicht, die Frage nach Israel ist erledigt. Folglich muss jeder, der diese Ansicht hat, Israel gleich mit Fragen nach Kosovo oder Osttimor setzen. Dann ist aber die Frage nur so zu stellen, ob Christen sich politisch einsetzen sollten, hier überhaupt sich einzumischen haben. Aus solcher Sicht (Israel ohne besondere Stellung) ist die Frage nur noch moralisch, d.h. wie leben die meisten Menschen am besten und einvernehmlichsten. Dann wäre wirklich überspitzt zu fragen, warum nicht gleich jenen Staat aufzulösen, da die Mehrheit der Moslems auch nicht mit der kleinsten Staatsvariante "Israel" Frieden haben wird.

Setzt man aber irgendwie an, dass Israel noch Volk Gottes ist, eine besondere Achtung hat, muss man letztlich jegliches bundestheologisches Verständnis beerdigen.

Völlig unsinnig und widersinnig halte ich aber das Vertreten von bundestheologischen Standpunkten und gleichzeitig Informationen über Israel zu verbreiten und Israel als besonderes Volk zu sehen. Das ist völlig widersprüchlich.

Martin

Olly
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Beitrag von Olly »

Hallo Martin,

tja, es kommt vielleicht nicht so häufig vor, aber da sind wir doch fast einer Meinung $:)

Gruß

Olly
Was sagt Dir das Wort "Hebräer" ?

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

mh-ing hat geschrieben:wird doch hier von vielen die Ansicht vertreten, dass Israel kein besonderes Volk mehr ist
Ich habe den Eindruck, dir fehlt in dieser Sache etwas Differenzierungsvermögen.

Ich vermute, du meinst das ethnische Volk Israel. Ich wüsste von keinem bifo-Teilnehmer, der nicht anerkennt, dass dieses Volk auch heute noch ein besonderes Volk ist, denn der Herr Jesus baut seine Gemeinde nach wie vor aus Heiden und Juden. Und Juden sind keine Heiden. Meinen Standpunkt dazu habe ich in dem Artikel "Judenfeindlich?" beschrieben:
http://www.sola-scriptura.de/include.ph ... &themeid=0
mh-ing hat geschrieben:Setzt man aber irgendwie an, dass Israel noch Volk Gottes ist,
Was verstehst du unter "Volk Gottes"?
Kannst du mir aus der Bibel zeigen, dass Ungläubige zum Volk Gottes gehören?
mh-ing hat geschrieben:eine besondere Achtung hat, muss man letztlich jegliches bundestheologisches Verständnis beerdigen.
Was verstehst du unter "bundestheologisches Verständnis"?

Vielleicht möchtest du über eschatologische Standpunkte sprechen, dann ist das aber der falsche Begriff. Z.B. haben wir im Betanien Verlag das Buch "Zukunft. Hoffnung. Bibel." veröffentlicht, das (1) eine künftige kollektive Bekehrung von Juden befürwortet, aber (2) die dispensationalistische Theologie und eine Wiederherstellung des religiösen und politischen Israel ablehnt. Obwohl ich den Standpunkt (1) nicht teile, zeigt dieses Buch, dass man eine besondere Heilshoffnung für ethnische Juden haben kann, ohne Dispensationalist oder sonstiger "Tempeldienstwiederhersteller" zu sein. Ein weiteres Beispiel sind z.B. viele Puritaner und andere Gläubige aus den reformatorischen Erweckungsbewegungen.

Grüße, Werner
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich orientiere mich an Paulus' Haltung in Rö 9 und 10, jeweil die ersten Verse, auch wenn ich nicht, wie Paulus, abgeschieden von Christus sein möchte um ihretwillen. Ich denke, daß bei Paulus nicht nur Patriotismus im Spiel war, als er die Verse schrieb sondern er von Gott geprägt worden war, so zu denken. Er hätte ja am meisten Grund gehabt (siehe 1.Thess. 2, 13ff), die Juden zu verwerfen, da sie ja "Feinde des Evangeliums" waren (und es, zumindest, was das orthodoxe Judentum angeht, heute noch sind).
Pauschaler und überschwänglicher Israelpatriotismus und plumpe Anbiederungsversuche, wie sie einige Geschwister (oft aus Pfingstgem. oder dem Pietismus) pflegen, entbehrt m.E. jeglicher Grundlage. Ich habe noch in keinem LAnd so viel offenkundige Gottlosigkeit erlebt, wie in Israel, genausowenig wie unverhohlene Feindseligkeiten gegen Gläubige (wir wurden angeschrieen, verflucht, gespuckt). Vorbildlich fand ich die HAltung der jüdischen Geschwister, die für ihre Beleidiger gebetet haben und sich nicht provozieren ließen.
Ich glaube allerdings, daß Gott mit Israel Geschichte machen wird (und es bereits tut) und mind. 144.000 Gläubige bewahrt werden vor dem Satan. Wir leben in spannenden Zeiten und sind Augenzeugen von Gottes Geschichte mit Seinem Volk.
Gruß
M.

Gast

Beitrag von Gast »

Hallo, Hans Werner,
ich will dir mit meinem Posting nichts Falsches unterstellen. Mir war ehr wichtiger, klar zu machen, dass mir der bundestheologische Ansatz etwas wirr und unverständlich hier vorkommt.
Es ist ja doch so, dass dort (ich hoffe, es richtig verstanden zu haben) gelehrt wird, dass die Verheißungen erfüllt sind. Demnach hat das alte Israel (als Träger der Verheißung und des Heils) ausgedient, ist zu Ende gebracht und durch das neue Testament komplett hinweg getan.
Es bleibt letztlich nur noch die Bekehrung zu Christus oder eben nicht. Mehr Alternativen hat es nicht. Geht man aber in irgend einer Form nun davon aus, dass zur Wiederkunft Jesu noch eine besondere Bekehrung Israel erfolgen soll, muss man auch analog die anderen Verheißungen auch in diese Zeit legen dürfen und kommt damit völlig über Kreuz mit der "bundestheologischen" Sicht (Amillennialismus usw.).

Daher kann konsequenter Weise entweder nur ein Beibehalten der Verheißungen (als noch ausstehend) mit der Achtung, dass Gott noch mit Israel einen besonderen Plan und Weg hat gelten oder man lässt Israel mehr oder weniger links liegen als ethnisches Volk mit überholtem Ritus.

Die Frage nach dem Volk Gottes will ich hier nicht verbreitern, weil es zu sehr vom Thema weg führt.

Martin

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Hallo lieber Martin,

entschuldige bitte, aber dies wäre etwas zu kurz gedacht.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun,
sie sind zwar Feinde um des Evangeliums Willen, wie geschrieben steht, aber im gleichen Kontext steht auch, sie sind Geliebte um der Väter Willen, wie denn auch geschrieben steht in Römer 3 vers 30

"Denn es ist der eine Gott, (a) der gerecht macht die Juden aus dem Glauben und die Heiden durch den Glauben."

Uns die wir Heiden waren macht Gott also DURCH den Glauben gerecht. Die Juden aber AUS dem Glauben.

Gott kann sie wohl wieder einpropfen, wie auch geschrieben steht.

Wir sehen hieran, dass es nach wievor einen grossen Unterschied gibt zwischen Heiden und Juden.
Israel ist zum Teil verstockt bis eben die Fülle der Heiden eingegangen ist, danach aber wird der übrige Rest gerettet werden, mit einem Mal.

Somit ist das verstockte Israel aber immer noch etwas besondere für Gott wenn auch wir als Gemeinde zu dem wahren Israel zählen, denn nicht der ist ein Jude der auswendig beschnitten ist, sondern der ist es ders inwendig ist, wie eben geschrieben steht und da wir als wiedergeborene Christen die Beschneidung des Herzens haben, sind somit wir die wirklichen Juden zum wahren Israel der Verheissung nach Abrahams Kinder wie im Galater geschrieben steht.
Also der neue Bund....dennoch aber führt Gott das alte Israel durch die Zeit und errettet immer wieder mal welche bis ER eben wiederkommt und ganz Israel gerettet wird.

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Ein interessantes Video zu dem Thema ist hier:

http://www.ced24.org/site/index.php?sec ... id=42&cid=

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