Geistestaufe

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Moderator: Jörg

Jörg
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Beitrag von Jörg »

Georg, Du nennst 1. Korinther 14, 5 "Ich wollte, daß ihr alle in Zungen reden könntet" als Beweis Deiner These. Dieser Schriftbeweis wird aber widerlegt durch 1. Korinther 7, 7 "Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin, aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so." Paulus sagt also - mit meinen Worten gesagt -: ich möchte sehr gerne, dass alle Menschen wie ich unverheiratet bleiben; aber die Begabungen sind halt verschieden.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben:Hallo Till,
bleiben wir doch bei Schrift.
Beleg deine Meinung mit der Bibel. Nenne mir Stellen die besagen, dass die Wiedergeburt und der Empfang des Geistes zusammenfallen.
Die Apostelgeschichte gibt klare Anleitungen zu praktischen Dingen der Gemeinde und des persönlichen Lebens. Daher halte ich "ihre" Praxis für die einzige richtige. Nämlich, dass Wiedergeburt nicht mit der Geistestaufe zusammenfällt und dies somit gesondert mit Gebet zu geschehen hat.
Georg,

Es sind dir Punkte bezueglich der Exegese von Apostelgeschechichte genannt, Schriftstellen aufgefuehrt, Artikel verlinkt, Webseiten und Buecher empfohlen worden. Wenn es dich interessiert und Du mehr wiesen moechtest kannst Du dem nachgehen. Wenn nicht und du in deiner Meinung und der Welt der charismatischen Bewegung bleiben moechtest, trennen sich hier unsere Weg.

Ich wuensche Dir und Deiner Freundin/Verlobten/Ehefrau alles Gute und verabschiede mich aus dieser Diskussion,

Till

Raphael
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Beitrag von Raphael »

Hallo Georg,
ich übernehme mal für tschilli.
in Johannes 3 steht:
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
6 Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist.
7 Laß dich's nicht wundern, daß ich dir gesagt habe: Ihr müßt von neuem geboren werden!
8 Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt, noch wohin er fährt. Also ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.
Jesus sagt hier klar und deutlich, dass der heilige Geist die Wiedergeburt in dem Gläubigen bewirkt :!: Er sagt sogar, dass wir in keinster Weise, da lwir noch im Fleisch sind die Wiedergeburt vorbereiten oder bewirken können, denn Fleisch bleibt Fleisch und Paulus sagt in Römer 8, 5-8, was aus dem Fleisch kommt:
Denn die nach dem Fleische leben, sinnen auf das, was des Fleisches ist, die aber nach dem Geiste leben, auf das, was des Geistes ist.
6 Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber Leben und Friede,
7 darum, weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft wider Gott ist; denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, sie kann es auch nicht.
8 Die aber im Fleische sind, vermögen Gott nicht zu gefallen.
Aus dem Fleisch kommt kein Glaube, es ist ja noch dazu totes Fleisch - Eph 2, 1-3; Hes 37, 1-14. Das wird auch deutlich indem Jesus sagt, dass das Wirken des Geistes nicht vorher zu erwarten oder zu schaffen ist, sondern der Geist wirkt wann und wo er will. Weswegen auch die so übliche evangelistische Praxis des Altarrufes nicht biblisch zulässig ist, denn wir können das Wirken des Geistes nicht mit unserer Entscheidung erzwingen.
An dieser Stelle: ich empfehle dir mal dieses dünne Buch zu lesen. Es schenkt Klarheit in welchen Punkten heutige Evangelisations-, Lehr- und Glaubenspraxis vom Wort als auch vom Evangelisieren, Lehren und Glauben der "großen" Prediger und Vorkämpfer und Christen früher Zeiten abweicht:
http://www.cbuch.de/product_info.php/in ... ckung.html
Dazu die schreibt Genfer Studienbibel:
"Die Erneuerung ist eine Handlung die Gott alleine ausführt, wobei er das menschliche Herz erneuert, es zum Leben bringt, wenn es tot war. Bei der Erneuerung wirkt Gott am Ursprung und an der tiefsten Stelle des Menschen. Das bedeutet, daß es keine Vorbereitung und keine vorangehende Neigung in einem Sünder gibt, die das neue Leben von Gott wünscht oder dazu beiträgt."
Siehe dazu auch nochmal 1. Kor 2, 12-16.
Du schriebst:
Die Bibel unterscheidet zwischen Wiedergeburt und Geistestaufe.
Beispielsweise sagt der Hl. Geist in Joh. 14,17, dass nur Gläubige (d.h. bereits Wiedergeborene) den Hl. Geist empfangen können
Das entspricht überhaupt nicht dem Sinn des Verses wie wir gerade eben gesehen haben bewirkt der Geist selbst die Wiedergeburt. Wenn er nur auf Gläubige kommen würde, gäbe es keine! Dazu nochmal Römer 8, dort steht:
Ihr aber seid nicht im Fleische, sondern im Geiste, wenn anders Gottes Geist in euch wohnt; wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.
Hier wird nochmal deutlich, dass wer Christi Geist nicht hat, nicht sein ist. Das heißt, das der Geist am Anfang unseres Glaubens stehen muss und die Wiedergeburt - die der Beginn des Glaubens ist - vom Geist Gottes in den Menschen bewirkt wird. Weiterhin schreibt Paulus:
Denn alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder.
15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet, sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, in welchem wir rufen: Abba, Vater!
16 Dieser Geist gibt Zeugnis unsrem Geist, daß wir Gottes Kinder sind.
17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi; wenn anders wir mit ihm leiden, auf daß wir auch mit ihm verherrlicht werden.
Hier wird noch einmal deutlich, dass 1. nur der Christ sein kann der den Geist innehat (V. 14); dass 2. nur der Gott wirklich als seinen Herrn bekennen kann und sich zum Vater wenden kann, letztendlich Glauben kann, der den Geist hat (V. 15); dass 3. der Gewissheit des Glaubens haben kann [die auch viele nicht extern Geistgetaufte haben], der vom Geist erfüllt ist (V. 16); dass 4. wir alle Segnungen Gottes nur durch den Geist empfangen, der uns zu Kindern macht [er steht am Anfang des Glaubens V. 15] und da diese Segnungen auch allen nicht extern Geistgetauften Christen gelten, ist es klar deutlich, dass die Schrift keinen Unterschied zwischen Geistestaufe und Wiedergeburt macht!
Kurz zu Johannes 14, 17:
Johannes macht deutlich, indem er den hl. Geist, den "Geist der Wahrheit nennt", dass er der ist, der die Menschen zum Evangelium leitet und ihnen die Augen/das Verständnis für die Wahrheit öffnet. Weiterhin macht er hier aber eine Unterscheidung zwischen dem Volk Gottes und den Nichtgläubigen. Der heilige Geist kommt nur zu den Gläubigen als der Beistand, denn die anderen erkennen ihn nicht, weil die geistlich blind sind (1. Kor 2, 14). Es gibt also Kraftwirkungen, die der hl. Geist nur an den Gläubigen wirkt [die Nichtgläubigen brauchen ja auch keinen Tröster für ihren nicht vorhandenen Glauben]. Außerdem sagt Johannes, das der hl. Geist im Gläubigen wohnt. Wer kann aber behaupten, dass er erst bei einer externen Geistestaufe einziehe? Das ist sowohl der Lehre, als auch der Erfahrung nach unzulässig, wie wir oben bewiesen haben.
Zu Lk 11, 13: Nur weil Christen um den Geist bitten sollen, heißt es ja nicht, das er nicht schon in ihnen am Werk ist und das man ein extra Erlebnis bräuchte um ihn zu bekommen. Im Kontext geht es ja auch nicht um Wiedergeburt etc..
Du schriebst:
Die Wiedergeburt ist ein Werk des Geistes, aber nicht das Maß der Erfüllung, was Gott seinen Kindern geben will. Dazu ist die Geistestaufe bestimmt.
Wo steht das in der Schrift??
Die von mir ober schon einmal zitierte Stelle aus 1. Kor 12, 13:
"Denn wir sind auch durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft, wir seien Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und sind alle zu einem Geist getränkt."
zeigt auch noch einmal deutlich, dass die Taufe durch den Geist uns zu Gläubigen macht und in Gläubigen wohnt der Geist - hier ist die Wiedergeburt gemeint. Denn die Auswirkungen dieser Geistestaufe, wie Paulus sie nennt, sind die selben, die wir oben beim Thema Wiedergeburt angetroffen haben. Eine Abstufung des Geistes zu machen ist biblisch nicht haltbar. Die Behauptung, der hl. Geist bräuchte noch ein Menschenwerk (Handauflegung) um in den Gläubigen "voll aktiv" zu werden ist unbiblisch.
Außerdem hat tschilli Recht, wenn er sagt, dass es Ereignisse im Laufe der Geschichte der Christenheit [vor allem der ersten Christenheit] gab, die sich nicht wiederholen. Es gab nur ein Pfingsten und genauso sind die ersten Kommen des Geistes auf Heiden wie sie in Apg 8, 14ff; 19, 1-2; 10, 24ff stehen in gewisser Weise besondere Geschehnisse, denn sie symbolisieren , dass Wirken des Geistes unter anderen Menschengruppen ( Juden, Samariter, Griechen, andere Heiden). Wir werden in der Schrift auch niemals! dazu aufgefordert, diese Besonderen Geistestaufen wie sie die Jünger oder andere erlebt haben nachzuahmen. Kein einziges mal!
Ich selbst habe auch solch eine Geistestaufe erlebt. Habe aber danach keine der äußerlich phantastischen Gaben wie Zungenrede etc. empfangen. Ich bin jetzt noch derselbe wie vorher, es hat sich nichts verändert, obwohl ich damals offen für solcherlei Wirkungen war. Ich hatte den Geist vorher und habe ihn jetzt und er wirkt in mir, wie in allen Gläubigen, mit seiner ganzen Kraft seine guten Früchte (siehe Eph 4 und 5). Anderes zu behaupten hieße sowohl dem Zeugnis der Schrift, als auch dem der Kirchengeschichte [die größten Erweckungen fanden statt, als diese charismatischen Gedanken wie Geistestaufe etc. abgelehnt und nicht praktiziert wurden - siehe das empfohlene Buch] zu widersprechen.

Wir wollen Gott zusammen bitten, dass er uns in der Erkenntnis seiner Wahrheit wachsen lässt, denn alle haben wir Wachstum nötig.
Raphael
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Gast

Beitrag von Gast »

Sehr guter Beitrag Raphael, viele Dank dafuer.
Raphael hat geschrieben: Eine Abstufung des Geistes zu machen ist biblisch nicht haltbar. Die Behauptung, der hl. Geist bräuchte noch ein Menschenwerk (Handauflegung) um in den Gläubigen "voll aktiv" zu werden ist unbiblisch.
Das ist absolut richtig. Es hat sich schon zu apostolischen Zeiten die Tradition entwickelt bei der Wassertaufe unter Handauflegung fuer das Kommen des heiligen Geistes auf die Taeuflinge zu beten. Das sehen wir in der Apostelgeschichte und es klingt auch in Hebraer 6,2 an. Ausserdem ist es Teil der - auch mit manchem, aberglaeubischen Kram ueberfrachteten - ueberlieferten Taufriten. Das Handauflegen ist also schon biblisch aber es handelt sich hier a) nicht um einen von Christus eingesetzen, notwendigen Bestandteil der Taufe oder einer anderen Zeremonie und b) ist hier mit dem Kommen des Geistes die Wiedergeburt gemeint. Die Schrift sieht Geistestaufe und Wassertaufe in einem, auch zeitlichen, Zusammenhang. Ohne jetzt wieder in die genaue Natur - nur symbolisch oder mehr - dieses Zusammenhangs gehen zu wollen.

Die Wiedergeburt ist eigentlich nicht sichtbar, sie ist ja eine geistliche Handlung. An besonderen Zeitpunkten hat Gott sichtbare Zeichen gesetzt um die geschehene Versiegelung mit dem Geist zu bezeugen, siehe Apostelgeschichte. Das kann er natuerlich auch heute noch tun, wenn er moechte, aber das eigentliche, von Gott eingesetzte Zeichen der Geistestaufe ist die Wassertaufe.


Alles das ist voellig unabhaengig von der Frage nach den Geistesgaben. Und auch unabhaengig von der Frage ob es besondere Erfahrungen der Bevollmaechtigung und Staerkung durch den heiligen Geist gibt. Das sind andere Fragen. Die Geistestaufe aber hat jeder Christ.

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Georg
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Beitrag von Georg »

Raphael hat Folgendes geschrieben:

Eine Abstufung des Geistes zu machen ist biblisch nicht haltbar. Die Behauptung, der hl. Geist bräuchte noch ein Menschenwerk (Handauflegung) um in den Gläubigen "voll aktiv" zu werden ist unbiblisch.


Dann handeln die Aposteln in der Apg. unbiblisch.
Philosophie ist hochkonzentrierte Verwirrung.

Raphael
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Beitrag von Raphael »

Hallo Georg,
du schriebst:
Dann handeln die Aposteln in der Apg. unbiblisch.
Nein taten sie nicht. Aber diejenigen tun es, die behaupten, wir bräuchten noch einmal eine extra Segnung, eine extra Handauflegung, dass der Geist mit seiner ganzen Kraft zur Wirkung kommt, die tun es. Die Apostel taten es, um die Gabe der Zungenrede weiter zu geben. Aber niemals mit der Motivation, dass der Geist ab diesem Punkt erst richtig zur Geltung kommt. Steht das irgendwo geschrieben?
Herzliche Grüße

Raphael
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Georg, ist Dir eigentlich bewusst, welche zerstörerische Auswirkung die Lehre hat, dass Zungenreden der Beweis der Geistestaufe ist? Wer an diese Lehre glaubt und trotzdem nicht die Zungenrede empfängt wird wahrscheinlich irgendwann an einer Depression erkranken, weil er annehmen muss, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Genauso zerstörerisch wirkt sich die Lehre aus, die besagt, Heilung ist immer Gottes Wille. Wie viele Menschen sind an dieser Irrlehre verzweifelt, weil sie trotz Glauben und Gebet keine Heilung empfangen haben. Weisst Du eigentlich, dass Menschen aus der Glaubensbewegung gestorben sind weil sie "im Glauben" Medikamente abgesetzt haben. So gefährlich kann dieser Glaubens-Wahn enden. Noch eine letzte Frage: gibt es Dir nicht zu denken, dass selbst ein Lehrer wie Derek Prince, der auch gelehrt hat, dass Heilung Gottes Wille ist, an einer schweren Krankheit gestorben ist? Zum Schluß noch ein Zitat von W. Scheffbuch: "Wir sind nicht gegen Wunder; wir sind aber dagegen, dass man Gott über jeder Krankheit zwingt." Gott gebe Dir viel Erkenntnis. Jörg
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Gast

Beitrag von Gast »

Raphael hat geschrieben:Hallo Georg,
du schriebst:
Dann handeln die Aposteln in der Apg. unbiblisch.
Nein taten sie nicht. Aber diejenigen tun es, die behaupten, wir bräuchten noch einmal eine extra Segnung, eine extra Handauflegung, dass der Geist mit seiner ganzen Kraft zur Wirkung kommt, die tun es. Die Apostel taten es, um die Gabe der Zungenrede weiter zu geben. Aber niemals mit der Motivation, dass der Geist ab diesem Punkt erst richtig zur Geltung kommt. Steht das irgendwo geschrieben?
Herzliche Grüße

Raphael
Nun, in
Act 8:14 Als aber die Apostel, welche in Jerusalem waren, gehört hatten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen;
Act 8:15 welche, als sie hinabgekommen waren, für die beteten, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten;
Act 8:16 denn er war noch nicht auf einen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.
Act 8:17 Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.
Act 8:18 Als aber Simon sah, daß durch das Auflegen der Hände der Apostel der [Heilige] Geist gegeben wurde,
geht es schon um das Kommen des heiligen Geistes. Nicht nur um die Zungenrede. Die Zungen waren ja sowieso ein Zeichen. Sie wurden von Gott gegeben, dann und wann er wollte. Es gibt keine Anhaltspunkte, dass die Ereignisse von Pfingsten die Norm waren. Ich glaube nicht, dass die Apostel die Haende auflegten um die Zungenrede weiterzugeben. Diese Interpretation ist schon pfingstlerisch. Es ging hier tatsaechlich um die Geistestaufe bzw. um die Sichtbarmachung der Geistestaufe.

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Georg
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Beitrag von Georg »

Es ging hier tatsaechlich um die Geistestaufe bzw. um die Sichtbarmachung der Geistestaufe.


Da stimme ich Till vollkommen zu. Dass es hier um die "Weitergabe" der Zungenrede geht, ist völlig aus der Luft gegriffen.

Hallo Jörg,
über Krankheiten habe ich garnicht geredet.
Es geht mir auch nicht darum, was das für Gläubige bedeutet (im Bezug auf die Zungenrede), ob sie depressiv werden oder nicht, sondern darum, was die Bibel zu diesem Thema sagt.
Und bis jetzt kam keine Widerlegung der von mir aufgeführten Bibelstellen.
Es wurde nur gesagt, dass die Apg. nicht "so ernst" zu nehmen sei.

Der Korintherbrief z.B. stützt die Apostelgeschichte nur. Komplette Kapitel zu streichen wäre auch ein Weg, aber wahrscheinlich nicht der richtige.
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Hallo Georg, Du sagst, dass Du nichts über Krankheiten gesagt hast. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Du in diesem Forum geschrieben hast, dass Heilung Gottes Wille für uns ist. Ja, so pauschal hast Du es formuliert. Es ist auch nicht wahr, dass es in unserer Auseinandersetzung an Widerlegungen anhand von Bibelstellen mangelt. Nur diese überliest Du entweder oder willst von Deiner Theologie nicht abweichen, obwohl sie mit unserer Lebensrealität nicht übereinstimmt: Nicht jeder redet in Zungen und auch nicht jeder wird geheilt. Wir sind halt noch nicht im Himmel, sondern auf der Erde wo es noch Leid und Geschrei und Tränen zu Genüge gibt. Deine Theologie hat mit dem wahren Leben nichts zu tun! Die Bibel ist viel realistischer als Deine Theologie. Lies einmal Psalm 88. Dieser Psalm ist der traurigste Psalm der Bibel. Aber in Euren Gemeinden singt man ja nur Psalmen wie Psalm 103. Das ist halt die Einseitigkeit Eurer Theologie. Es ist nur die Rede von Sieg, Halleluja und ähnlichen Worten; aber in der Bibel gibt es halt auch Psalm 88! Nicht gerade erbaulich aber sehr lebensnah. Ich (wir) haben Dir Stellen aus 1. Korinther 12, 13 genannt oder 1. Korinther 7,7 habe ich zur Widerlegung Deiner These kürzlich genannt. Du scheinst diese Stellen aber zu ignorieren, weil sie Deine Theologie wie ein Kartenhaus zusammenbrechen lassen. So jetzt muss ich zur Arbeit gehen. Gehört halt auch zum Leben. Alles Gute. Jörg
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Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben: Und bis jetzt kam keine Widerlegung der von mir aufgeführten Bibelstellen.
Es wurde nur gesagt, dass die Apg. nicht "so ernst" zu nehmen sei.
Niemand hier hat behauptet, dass die Apostelgeschichte nicht ernst zu nehmen ist :!: :!:

Georg, wenn ich sage, dass wir das Genre beachten muessen, verstehst du was ich damit meine? Dein Vater ist doch Baptistenpastor, ich kann mir nicht vorstellen, dass er dir nicht die Grundlagen der Schriftauslegung beigebracht hat.

Raphael
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Beitrag von Raphael »

Hallo alleman(n) :mrgreen: ,
@Georg
du schriebst:
Und bis jetzt kam keine Widerlegung der von mir aufgeführten Bibelstellen.
Ich bin oben auf Joh 14, 17 und Lk 11, 3 eingegangen und habe, hoffe ich, gezeigt, dass deine Gedanken dazu nicht mit der Schrift übereinstimmen. Außerdem versuchen wir dir zu erklären, dass die Apostelgeschichte nicht mit unserem Alltagserleben gleichzusetzen ist [was nicht bedeuten soll, wie oben schon gesagt wurde, dass sie unwichtig oder nicht ernst zu nehmen sei]. Es heißt ja im griechischen auch: Die Taten der Apostel. Es ist eben die Gründung der Gemeinde auf der Erde, durch von Gott besonders bevollmächtigte Gesandte, schon weil sie Jesus alle gesehen haben und von ihm selbst unterrichtet wurden. Ich stimme euch zu, dass es sich zu Zeiten der Apg auch um Geistestaufen handelte, die beim Händeauflegen geschahen. Man muss also sagen, dass der hl. Geist in irgeneiner Weise schon auf den Gläubigen war (z.B. den Jüngern) und dann noch einmal in besonderer Weise auf sie kam (z.B. zu Pfingsten).
Aber das was die Bibel an anderer Stelle mit Geistestaufe meint z.B. Paulus in 1. Kor 12, 13 ist das vollmächtige Kommen des Geistes auf die Menschen. Das ist es auch was Jesus in Joh 3, Joh 14, 17 meint. Oder auch Paulus in Tit 3, 5-6. Das Kommen des Beistandes und Trösters und Geistes der Wahrehit der uns in alle Wahrheit führt. Wir müssen allein aus der heutigen Erfahrung sagen, dass es nicht mehr zutrifft, dass der heilige Geist mit aller seiner Kraft über uns kommt, wenn noch einmal ein externes Händeauflegen geschieht, denn min. die Hälfte der Christenheit (zu Zeiten der großen Erweckungen in Europa und Amerika wahrscheinlich fast niemand) hat dies nicht erlebt, darunter viele Theologen, Missionare, Evangelisten, etc..
Ich lade dich ein, unsere Argumente zu widerlegen.
Herzliche Grüße

Raphael
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Georg
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Beitrag von Georg »

Hallo Brüder,

auf 1. Kor. 12 bin ich bereits eingegangen, wenn ich mich recht entsinne.
Auf jeden einzelnen Bibelvers einzugehen, der als Widerlegung eingebracht wurde ist recht mühsam, deswegen habe ich bis jetzt nur oberflächlich etwas entgegen gesetzt.

Ich bin oben auf Joh 14, 17 und Lk 11, Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! eingegangen und habe, hoffe ich, gezeigt, dass deine Gedanken dazu nicht mit der Schrift übereinstimmen.


Gucken wir uns doch die Verse mal an:
den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Joh. 14,17


In diesem Thread geht es um die Geistestaufe, deswegen sagt der Vers dazu nichts aus. Hier geht es um Eigenschaften des Hl. Geistes. Dass er (wenn er in uns ist) auch bei uns bleibt und wir ihn kennen lernen. Das hat (meiner Ansicht nach) nichts mit dem Empfang an sich (der Geistestaufe) zu tun.

Zweite Stelle: (wahrscheinlich meinst du (Jörg) Lk. 11, 13 und nicht Lk. 11,3)
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!


Diese Stelle unterstützt die Praxis der Apostelgeschichte, nämlich, dass man um den Hl. Geist bitten
soll zu kommen.
Das bedeutet für mich, dass der Hl. Geist nicht automatisch bei der Wiedergeburt kommt.
Oder wie sieht ihr das? "Bitten" bedeutet bitten. Hier geht es um eine Handlung, getrennt von der Wiedergeburt.
Sonst würde da stehen:" Wieviel mehr wird er Vater denen den Hl. Geist geben, die Buße tun und sich bekehren."
Das steht hier aber nicht.
Philosophie ist hochkonzentrierte Verwirrung.

Gast

Beitrag von Gast »

Georg hat geschrieben:
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!


Diese Stelle unterstützt die Praxis der Apostelgeschichte, nämlich, dass man um den Hl. Geist bitten
soll zu kommen.
Das bedeutet für mich, dass der Hl. Geist nicht automatisch bei der Wiedergeburt kommt.
Oder wie sieht ihr das? "Bitten" bedeutet bitten. Hier geht es um eine Handlung, getrennt von der Wiedergeburt.
Sonst würde da stehen:" Wieviel mehr wird er Vater denen den Hl. Geist geben, die Buße tun und sich bekehren."
Das steht hier aber nicht.
Um den heiligen Geist soll man natuerlich bitten. Wir sollen danach trachten mit heiligem Geist erfuellt zu sein. Die Fragen sind:

1. Was bedeutet es mit heiligem Geist erfuellt zu sein?
2. Woran erkennt man ob ein Mensch mit heiligem Geist erfuellt ist?
3. Wie wird man mit dem heiligen Geist erfuellt?


Du verweisst auf die Apostelgeschicht und leitest daraus ab, dass die Erfuellung des heiligen Geistes durch Handauflegen und Gebet geschieht und durch die Gabe der Glossolalie sichtbar wird. So soll es fuer alle Christen sein.

Folgten wir konsequent deinem Ansatz, muessten wir aber sagen: Die Erfuellung des heiligen Geistes kommt nur, wenn ein Apostel die Haende auflegt, oder, wie bei Kornelius, zumindest anwesend ist. Und die Zungen muessen verstaendliche Sprachen sein.

Ist dir schon aufgefallen, dass in Apg 8 Philippus nicht die Befaehigung hatte, die Gabe des Geistes weiterzugeben, sondern es notwendigt ist, dass die Apostel aus Jerusalem kommen? Warum war das so? Ich kann das einfach erklaeren, weil es fuer mich hier - entsprechend dem Genre!! - um einen Bericht ueber ein einmaliges, heilsgeschichtliches Ereignis geht. Es gibt nur eine Heilsgeschichte. Wie erklaerst du diese Tatsache?

Raphael
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Beitrag von Raphael »

Hallo zusammen,
Georg du schriebst:
auf 1. Kor. 12 bin ich bereits eingegangen
Auf 1. Kor 12, 13 bist du noch nicht eingegangen. Das ist aber eine Stelle die deiner Meinung scharf widerspricht. Paulus sagt dort das die Taufe des Geistes uns alle eint, uns zu einem Leib macht in Christus. Wenn dies aber die Handauflegung wäre, so wären viele Christen nicht im Leib. Es ist aber ja der Glauben an den Herrn Jesus der uns eint und zu einem Leib macht, den bekommen wir durch die Wiedergeburt. Indem der heilige Geist auf uns kommt und in uns ein neues Herz schafft, das auf Jesus vertraut und durch den Geist erleuchtet ist und dessen Wollen und Vollbringen er schafft.
Ich denke das entspricht auch der Argumentation des Paulus.
Er sagt, in Vers 12ff, so wie wir Menschen einen Leib haben mit vielen Gliedern, so ist es in Christus. Denn wir alle sind durch einen Geist gläubig geworden und gehören deshalb zusammen. Egal wer wir sind, wir sind alle durch einen Geist getauft/getränkt. So gehören also viele durch eine Geistestaufe zusammen zu einem Leib. Jeder aber ist nach dem Geben des Geistes ein anderes Glied je nach seinen Gaben. ...
Die Geistestaufe ist also die Wiedergeburt [obwohl das natürlich etwas kurz gefasst ist - allein das Thema Wiedergeburt müsste ausführlicher beschrieben werden, aber darum geht es gerade nicht] und kein extra Akt.
Du schriebst:
Hier geht es um Eigenschaften des Hl. Geistes. Dass er (wenn er in uns ist) auch bei uns bleibt und wir ihn kennen lernen. Das hat (meiner Ansicht nach) nichts mit dem Empfang an sich (der Geistestaufe) zu tun.
Das ist mir klar, aber du hast die beiden Verse angebracht nicht ich. Ich blicke gerade nicht durch. ??!
Liebe Grüße

Raphael
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