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Verfasst: 26.04.2009 13:09
von Gast
H.W.Deppe hat geschrieben: Die Schrift ist so auszulegen, dass sie sich nicht selbst widerspricht.
Sagt wer? Und wer bestimmt was "sich selbst widerspricht"? Aristoteles?

Verfasst: 26.04.2009 15:10
von lutz
Hallo Till,

ich denke, dass man hier einfach nur in die Schule der inspirierten Ausleger gehen muss (Der Herr selbst auf Erden, die Apostel, ...).

Hier wird man eine Auslegung, die Widersprüche vermittelt nicht finden.

Lutz

Verfasst: 26.04.2009 19:02
von Willi
tschilli hat geschrieben:
H.W.Deppe hat geschrieben: Die Schrift ist so auszulegen, dass sie sich nicht selbst widerspricht.
Sagt wer?
Das sagt die zweite Person der Dreieinigkeit, Christus, die Weisheit, das Wort und die Logik (logos) Gottes selbst:
Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und ein Haus, das gegen sich selbst ist, fällt. (Luk 11,17)
tschilli hat geschrieben:Und wer bestimmt was "sich selbst widerspricht"? Aristoteles?
Nun, dafür braucht es schon Übung und Unterscheidungsvermögen. Aristoteles hat nichts neues erfunden, sondern die Regeln der Logik, ohne die kein Mensch leben kann, schriftlich formuliert. Diese Regeln sind die elementarsten Regeln des Denkens. Jeder Versuch diese Regeln zu verneinen, benutzt notwendigerweise dieselben Regeln und bricht somit zusammen, nach dem Wort des HERRN.

Und wer bestimmt nun, was sich selbst wiederspricht? Ebenfalls Christus.
Da
1) Gott der Gott der Wahrheit ist (Ps 31,5 KJV) und
2) Christus die Weisheit und Logik Gottes ist (Joh 1,1; 1Kor 1,24) und
3) der Mensch in Gottes Bild gemacht ist (1 Mose 1,26) und
4) die Ebenbildlichkeit der rationale Verstand ist, der nur nach den Regeln der Logik arbeiten kann, und
5) Christus JEDEN Menschen erleuchtet der in die Welt kommt (Joh 1,9)

folgt daraus, dass Gottes Wahrheit, das ist die ganze Schrift, systematisch und konsistent (das heist Widerspruchsfrei) ist, dass der Mensch alle diese Wahrheiten verstehen und somit Glauben kann und das 2+2 auch für Gott 4 sind und nicht 7, 11 oder 13. Die oft belächelte und verhasste, so genannte "menschliche Logik" (wenn damit die Regeln der Logik gemeint sind), ist die Ebenbildlichkeit Gottes. Ein Angriff darauf ist deshalb ein Angriff auf die Lehre, dass der Mensch im Bilde Gottes gemacht ist.

Z.B.:
Das Wort "Gott" ist vollkommen bedeutungslos, solange es nicht definiert wird. So ist es mit jedem anderen Wort auch. Jedes Wort, das eine Bedeutung hat, hat zur gleichen Zeit auch eine negative Bedeutung - also das, was es nicht bedeutet. Wenn ich "Hund" sage und es gleichzeitig auch "Katze", "Milch" und "Haus" bedeutet, ist keine sinnvolle Kommunikation möglich. Mit anderen Worten, a=a. Das ist die Voraussetzung für jede sinnvolle Kommunikation. Wenn dies nicht so wäre, dann bedeutet deine Signatur:

"If Christ is risen, nothing else matters. And if Christ is not risen... nothing else matters." - Jaroslav Pelikan

das gleiche wie:

"If Christ is dead, everything else matters. And if Christ is risen, everything else matters." - Karlson vom Dach

Oder

"Gott wurde Mensch, damit wir göttlich werden." - St. Athanasius von Alexandrien

meint das gleiche wie:

Gott wurde nicht Mensch, damit wir göttlich werden." - St. Teufel

Zum Punkt 4 hoffe ich bald ausführlich zu schreiben, denn dies scheint mir eines der dringensten Themen zu sein, nachdem was hier so alles zu lesen ist.

Verfasst: 26.04.2009 19:06
von lutz
Also darauf bin ich echt gespannt, Willi.
Vielleicht solltest du dann aber ein eigenes Thema dafür reservieren.

Lutz

Verfasst: 26.04.2009 19:35
von Willi
lutz hat geschrieben: ich denke, dass man hier einfach nur in die Schule der inspirierten Ausleger gehen muss (Der Herr selbst auf Erden, die Apostel, ...).

Hier wird man eine Auslegung, die Widersprüche vermittelt nicht finden.
Lutz
Das ist vollkommen richtig. In der Tat, Jesus ist ein Meister in logischem Denken nach den Regeln die Aristoteles gefunden hat. Ebenfalls Paulus und Petrus.
Ein Beispiel aus hunderten ist Matthäus 6,24:
"Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!"
Dem Wort "Herr" oder in manchen Übersetzungen "Meister" zugrunde liegende Idee ist Gehorsam des Sklaven. Nun, wenn zwei Meister ihren Sklaven gegenteilige Gebote geben, dann kann der Sklave nicht beiden gehorsam sein. Er wird entweder tun (lieben) was der eine sagt und den anderen hassen (nicht tun was er sagt). Das Argument ist so:
1) wenn zwei Meister (Gott und der Mammon) entgegengesetzten Prinzipien haben
2) dann wird der Sklave nur einen lieben können und den anderen hassen müssen
dann folgt, dass
E) Niemand kann zwei Herren dienen

Ebenfalls Verse 25-28. Und weiter Kapitel 7,7-10. Diese sind das sogenannte Argumentum a fortiori (hier eine Erklärung).
Wenn Jesus die Weisheit und Logik Gottes ist, dann dürfen wir mit wahrhaftigen Meisterargumenten in den Evangelien rechen. Und dies ist wirklich so.

Verfasst: 29.04.2009 20:51
von Willi
Willi hat geschrieben: Zum Punkt 4 hoffe ich bald ausführlich zu schreiben, denn dies scheint mir eines der dringensten Themen zu sein, nachdem was hier so alles zu lesen ist.
Da ich selber wenig Zeit habe und nicht so gut schreiben kann, möchte ich hier auf eine baldige Veröffentlichung hinweisen.
Es ist ein Buch welches die himmlische (oder christliche) Weisheit oder Philosophie/Lehre anhand des Johannesevangeliums beleuchtet. Auf http://www.vincentcheung.com ist bereits die Einleitung und ein Auszug veröffentlicht. Wenn das Buch erscheint, wird es als PDF zum download geben.
Es behandelt viele Themen die in diesem Thread und auch im Thread "Der Wille Gottes und der Wille des Menschen" gerade diskutiert worden sind.
Weiter gibt es auf der selben Seite unter Library alle bereits erschienen Bücher von Cheung als PDF zum download. Hier möchte ich die "Systematic Theology", "Presuppositional Confrontations", "Apologetics in Conversation" und "The Sermon on the Mount" besonders hervorheben.
Gruß,
Willi

Verfasst: 01.05.2009 19:14
von rean
Kleiner Exkurs:

Hallo Willi,

könntest du vielleicht einige Informationen zu Vincent Cheung geben? Wer ist er? Was lehrt er? etc.
Kennt ihn vielleicht noch jemand?

Grüße
rean

Verfasst: 01.05.2009 20:24
von lutz
Hallo rean,

schau mal auf Willis Webseite, dort sind einige Infos eingestellt
(unter der Auslegung von ihm).
Mein Englisch ist leider so, dass ich mir kein eigenes Bild auf die Schnelle machen kann.

Lutz

Verfasst: 14.01.2010 23:19
von Willi
Ein neuer Artikel ist Online. Er zeigt, warum die von Gegnern der biblischen Lehre der Gnade (Evangelium) oft missbrauchte Stelle, 1.Tim 2,3-4, nicht dazu verwendet werden kann, die biblische Lehre der Gnade zu leugnen.

„So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit; Denn solches ist gut und angenehm vor Gott unsrem Retter, welcher will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1Tim 2,1-4)

http://willidyck.wordpress.com/2009/12/ ... engruppen/