Pro- und Contra-Artikel in "Gemeindegründung"

Nur für Gläubige, die die fünf Punkte des Arminianismus ablehnen

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Robert
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Beitrag von Robert »

Ich habe diese Zeitschrift erst jetzt erhalten und bin sehr dankbar für diese "Auseinandersetzung", weil sie mir gute Orientierungshilfe in dieser Frage auch mit anderen Christen gibt.
Warum zitiert Spurgeon den Augustinus?
Er war kein Christ. Im Deutschlandfunk lief eine längere Serie(unterst. von der Kath.Kirche) über Augustinus,sein Werdegang, seine Lehren und Absichten. Kannte Spurgeon das alles nicht?
Somit ist er schon deswegen weniger glaubwürdig.Gruß Robert.

Buscha
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Die Unvollkommenheit menschlicher Gedankensysteme

Beitrag von Buscha »

Jeder "-ismus" birgt meiner Meinung nach die Gefahr, dass er ein zu vollkommenes System darstellt, mit dem man nahezu alle Fragen beantworten kann. So handelt Gott aber nicht. Wir werden immer irgendwo an Grenzen stoßen, wenn wir versuchen, Gott vollkommen zu begreifen. Wir brauchen nur Hiob ab Kap. 38 zu lesen, um zu erkennen, dass Gott über alles erhaben ist und es nicht nötig hat, auf alle unsere kleinlichen Fragen eine Antwort zu geben.

Damit verwerfe ich keinstenfalls theologische Auseinandersetzungen, müssen uns aber eingestehen, dass diese nur Stückwerk sind, und es immer wieder Gegenfragen gibt, die sich mit unserem theologischen System nicht beantworten lassen.

Ich möchte jedoch zu einer gelasseneren Auseinandersetzung zwischen "Calvinisten", "Dispensationalisten" und sonstigen "-isten" ermutigen und im Allgemeinen bei dem bleiben, was geschrieben steht und keine Brüder verwerfen, die einen anderen Kenntnisstand haben als man selbst.

Liebe Grüße,
Fritz

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Robert hat geschrieben:Warum zitiert Spurgeon den Augustinus?
Er war kein Christ.
Du bekennst dich einerseits als "reformatorisch eingestellter Christ" (sonst könntest du hier nicht schreiben) und sprichst dann Augustinus das Christsein ab? Höchst seltsam. Sicher hat Augustinus nicht nur Gutes, sondern auch folgenreiche Irrtümer verbreitet (wie z.B. auch Darby), aber mit welchem Recht urteilst du über sein ewiges Schicksal?

Ganz abgesehen davon hätte ich es natürlich besser gefunden, wenn für die KfG-Zeitschrift ein Pro-Erwählungs- (nicht Pro-Calvinismus-) Artikel gewählt worden wäre, wo weniger mit Augustinus und mehr mit der Schrift argumentiert worden wäre.
Buscha hat geschrieben:Jeder "-ismus" birgt meiner Meinung nach die Gefahr, dass er ein zu vollkommenes System darstellt, mit dem man nahezu alle Fragen beantworten kann.
Daher finde ich es ja unglücklich, das "Calvinismus" als polarisierendes Thema gewählt wurde statt z.B. "Souveränität Gottes" oder "Erwählung".
Buscha hat geschrieben:Ich möchte jedoch zu einer gelasseneren Auseinandersetzung zwischen "Calvinisten", "Dispensationalisten" und sonstigen "-isten" ermutigen
Wobei man jene nicht vergessen sollte, die sich in keine dieser Schubladen einordnen.
Buscha hat geschrieben:keine Brüder verwerfen, die einen anderen Kenntnisstand haben als man selbst.
Gerade das tut aber der Autor des längsten Artikels in der KfG-Zeitschrift - an anderer Stelle - ausdrücklich.

Herzl. Gruß, Werner
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
Lasst uns bei dem bleiben, was geschrieben steht! Sola Scriptura!

Frank Cisonna
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Beitrag von Frank Cisonna »

Geliebte Brüder in Christo,
nun wird einmal mehr offenbar, dass ein solches Forum abgeschafft gehört - zur Ehre des HERRN JESUS! (denn auch dieses Forum ist ja für jeden Ungläubigen lesbar, und damit auch die gemeinde-internen Dinge, die Nicht-Christen wohl kaum etwas angehen und womit dem Feind in die Hände gespielt wird; wie übrigens auch durch alle sog christlichen Zeitschriften wie "Gemeindegründung")

Wenngleich ich dankbar bin für die Anmerkungen besonders von Ron und Hans-Werner als auch für die notwendigen Ermahnungen der anderen. Vor allem sollte man auch den persönlichen Kontakt mit Bruder Plock und Streitenberger suchen - sicher werden Sie auch mir bald antworten.

Ich füge zum Abschied ein Gedicht aus eigener Feder anbei. (Hoffe, Hans-Werner, dass Du mir die Länge dessen nachsiehst und es ganz erscheinen kann.)
Gruß in der Liebe JESU, Frank

Ein Prediger
der Majestät GOTTES, des HERRN JESUS Christus
und des Evangeliums Seiner unbegreiflichen Gnade,
gemäß dem WORT GOTTES, der Heiligen Schrift, der Bibel,
schrieb zu
4.Mose 11:6, Jer.6:16-19, Tit.1:9 und Jud.3
(vgl. 1.Tim.6:3-5,20, 2.Tim.1:13-14, 1.Petr.1:13,25)

Ein Gedicht

Majestät und HERRlichkeit, ein ewig treuer Hort,
das ist das allgenugsame, lebend´ge GOTTES WORT.
Orthodox und bibeltreu, so lernt man JESUS kennen,
doch alles Falsche, das da neu, die Wege sich hier trennen.

Doch GOTTES WORT, es ist erfüllt, vollständig und vollbracht.
Und wo ER Sich in Schweigen hüllt, Verstand, da gebe Acht,
statt Träumen, Schau und Lüsten, Prophetien und Visionen,
den GOTTES-Sohn nur küsste, in Seinem WORT zu wohnen.

ER hat uns alles doch gegeben, auch der Apostel Lehre,
darin soll´n wir verharrend leben. Das wär´ zu Seiner Ehre.
Souveräne, freie Gnade, das ist es, was der HERR uns gibt,
Glaube, Hoffnung - alle Pfade, führ´n zu Dem hin, Der uns liebt.

Dem folgte Martin Luther schon, Calvin, Spurgeon, Zwingli, Farel,
und Edwards´, Whitefield´s´ klarer Ton – Sein WORT lief damals noch sehr schnell.
Doch heute ist man liberal, will nicht um Lehre streiten.
Verantwortung und Gnadenwahl – das sind die beiden Seiten.

Die Gnade gibt ER, wem ER will, ganz frei und souverän.
Der Mensch mit seinem sünd´gen Will´ kann ohne gar nichts sehn´,
nicht glauben und auch nicht ergreifen, denn er ist tot und blind,
muss durch die alte Lehre reifen zum echten GOTTES-Kind.

Der HERR nur macht willig, da tut man nichts hinzu.
Wer andres lehrt billig, schafft Tohuwabohu,
Wer sagt: So ist´s nicht in der Gemeinde des HERRN,
erkennt nicht das Gericht, hat das WORT auch nicht gern.

Doch nicht so die Reformatoren, Puritaner, Calvinisten,
vom Geiste GOTTES auserkoren, wahrhaft´ge, treue CHRISTen,
die nicht nach falscher Einheit gafften, Absonderung tat Not,
dem Ratschluss GOTTES Geltung schafften - auch heute noch Gebot.

Und daran führt kein Weg vorbei, ´s gibt keinen Kompromiss
für jeden, der dem WORTE treu – das Schwert schafft einen Riss.
Die Wahrheit selbst erfordert, dass Manches wird gespalten,
und wie der HERR es ordert, so sollen wir es halten.

Nicht, dass alle geh´n verloren, die darin anders denken,
doch wer von Neuem ist geboren, das WORT allein soll lenken.
So kann auch ich nur sagen: Dein Wille, HERR, geschieht!,
will niemals and´res wagen. Wer glaubt, der ist´s, der sieht:

ER hat gezogen, weil erwählt, ER wird mich auch bewahren,
aus Liebe mit dem Sohn vermählt vor Tausenden von Jahren.
Doch wer will hören? Wer will streiten für die gesunde Lehre?
Doch nicht aufgrund von Eitelkeiten, sondern zu GOTTES Ehre.

Dein WORT, HERR, soll man nüchtern sehen, nicht schwärmerisch verdreh´n,
in Deinem ganzen Ratschluss gehen, das ist zum Segen, dem
Dein WORT alleine reichet für alle Ewigkeit.
Dämonenlehre weichet, wenn man dazu bereit,

dem HERRN darin zu trauen, dass ER kommt zu Seinem Ziele:
den Tempel aufzubauen, und doch sind es gar Viele,
die sagen stolz: Ach sei es drum, ich hab´ mein eignes Rhema.
Doch andres Evangelium ist, laut GOTT, ja anathema.

Ich muss auch nicht verhehlen, dass ich selbst einst war verführt.
Doch GOTT, zu Seinen Ehren, hat mich herausgeführt.
Und doch geschieht, was kommen muss, es ist vorausgesagt:
der Abfall, Gehorsamsverdruss, so mancher wird verzagt.

Der Sauerteig durchzieht den Leib, drum soll ein jeder wachen.
Die Frage ist: Bist du bereit, den Mund dort aufzumachen,
wo andre Lehre Einzug hält, wo sie schon etabliert,
nach den Prinzipien dieser Welt Gemeinde wird verführt.

Man nennt sich oftmals bibeltreu und evangelikal,
doch vielfach ist die Lehre neu und füllt so manchen Saal.
Komm´ vor, entscheid´ Dich, sind die Worte, die man dazu hört,
und doch ist man an solchem Orte von and´rem Geist betört.

Wir müssen um die Wahrheit ringen, den Kampf des Glaubens kämpfen,
und nicht nur sel´ge Lieder singen, den Heil`gen Geist nicht dämpfen.
Dies ist der Weg der Treuen, vom Kreuz bis zum Entrücken,
sie suchen nicht nach Neuem, folgen IHM in allen Stücken.

Für Manchen ist es wahrhaft neu, wenn er beschämt erkennt,
dass Vieles gleich Holz, Stroh und Heu, beim Richterstuhl verbrennt,
was er bislang als Wahrheit sah, was er geglaubet hat,
bis GOTTES Gnade, wunderbar, ihn ganz ergriffen hat.

Darum der Ruf, der klare Ton: Tu Buße! Sei bereit!
Komm´ jetzt heraus aus Babylon, noch ist genehme Zeit.
Nur Überwindern wird gegeben zu sitzen auf dem Thron.
Wer Ohr hat, hör´ den Geist des Lebens im WORT, dem GOTTES Sohn.

Bewahre nun den frohen Mut, vertrau´ auf GOTTES WORT,
dem edlen, anvertrauten Gut, dem ewig treuen Hort.
Dem Lamm gebührt das Lob, die Ehre, Macht und Ruhm in Ewigkeit,
dem GOTT, dem HERRN der Himmelsheere, Anbetung, Dank und HERRlichkeit.

AMEN
JESUS Christus ist HERR!
Maranatha,
ja, komme bald, HERR JESUS!

Buscha
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-ismus: Auch ich bin ...ist

Beitrag von Buscha »

Mit Glaubensbekenntnissen und "-ismen" ist so eine Sache. Ich verwerfe diese keineswegs, denn jeder denkende Mensch schafft sich ein Denksystem, mit der er die Fragen über Gott, den Menschen, die Bibel, den Heilsplan, usw. beantwortet, oder er übernimmt Denksysteme anderer Menschen und variiert sie ein wenig. Dies tue ich letztendlich auch. Denksysteme prägender Menschen werden nach deren Namen benannt, in dem man zu dem Namen noch "ismus" dranhängt wie eben "Calvinismus", "Darbyismus" oder was auch immer.

Jedes Denksystem, auch mein eigenes (um so mehr) hat seine Lücken. Der eine gesteht sie sich ein, der andere eher weniger. Letztere Gruppe ist eben etwas problematisch, nur ich selbst habe leider auch manchmal den Hang dazu. Es steht nämlich geschrieben: Wer meint, dass er etwas erkannt hat, hat noch nicht erkannt, wie man erkennen soll. Hierin sehe ich auch persönlich die Notwendigkeit zur Gelassenheit, denn wenn ich mir meiner eigenen Unvollkommenheit sowie die meines Denksystems bewusst bin, dann bin ich auch gelassener. Es ist dann auch nicht so schlimm, wenn ich überführt werde, denn das hat das Lernen so an sich.

Letztendlich leben ja gute Foren davon, dass wir einander austauschen, was wir von Gott erkannt haben, und dadurch wird auch immer wieder das eigene Bild neu justiert. Dennoch stehe ich als kleiner Mensch vor dem großen, allmächtigen Gott und muss erkennen, dass ich auf tausend nicht eines antworten kann. Es gibt Züge im Wesen Gottes, die meiner Logik absolut widersprechen, Züge, die ich nicht auflösen kann.

Ein solcher Wesenszug ist die Person unseres Herrn Jesus Christus: Ist er Gott ? ist er Mensch ? ist er sowohl Gott als auch Mensch ? Diese Fragen hat die Christenheit heute ganz gut beantwortet, kaum jemand reibt sich an dieser Frage heute auf, aber im 4. Jahrhundert war das anders. So ist das auch mit der Dreieinigkeit: 3 Personen und ein Gott, wie geht das ? Auf diese Weise sehe ich derzeit auch den Konflikt zwischen der souveränen Gnadenwahl Gottes und die freie Entscheidung des Menschen: Muss ich die souveräne Gnadenwahl verwerfen, wenn ich an der freien Entscheidungsmöglichkeit des Menschen festhalte ? Muss ich umgekehrt die freie Entscheidungsmöglichkeit des Menschen verwerfen, wenn ich an die Erwählung glaube ?

Als logisch denkender Mensch sehe ich für mich zwei Möglichkeiten: Entweder mache ich die Bibel zu und sage, dass sie voller Widersprüche ist (wobei ich es für höchst interessant halte, warum Atheisten auf diese Widersprüche nicht kommen), oder ich lasse beide Alternativen nebeneinander stehen, erkennend, dass Gottes Wege höher als meine Wege sind und Gottes Gedanken höher als meine Gedanken.

In unserem Herrn Jesus verbunden,
Fritz

C.K.
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Re: -ismus: Auch ich bin ...ist

Beitrag von C.K. »

Buscha hat geschrieben:....... denn jeder denkende Mensch schafft sich ein Denksystem, mit der er die Fragen über Gott, den Menschen, die Bibel, den Heilsplan, usw. beantwortet, oder er übernimmt Denksysteme anderer Menschen und variiert sie ein wenig.....
So ist es - und auch diejenigen, die behaupten, sie hätten kein System, haben schlussendlich eines: das System der Systemlosigkeit nämlich.

Dass die Bibel eine Systematik hat, ist unbestritten, man lese nur mal den Römerbrief. Gott hat sich uns in der Schrift in besonderer Weise offenbart, und es ist durchaus legitim, die Lehrinhalte systematisch zusammenzufassen. Korrekturfähig (und korrekturbereit !) muss man aber bleiben, ein ganzes Leben lang.
SOLI DEO GLORIA!

Buscha
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Vorschlag: Thread verschieben

Beitrag von Buscha »

Lieber "C.K.",

ich folge durchaus einem System. Nur möchte ich erst einmal vorschlagen, den gesamten Thread woanders hin zu verschieben. Ich würde mich gerne weiter zu den KFG-Artikeln äußern, jedoch erfülle ich nicht die Bedingung, in diesem Thread weiter teilzunehmen, denn ich sehe mich nicht unbedingt als ein "reformatorisch eingestellter Christ".

Ich habe vor Kurzem einen Artikel von Jean Gibson über Calvinismus gelesen. Er hat 12 Word-Seiten, deshalb will ich ihn hier nicht reinpasten, sondern schicke ihn Euch per Mail zu. Mich würde interessieren, wie Ihr über diesen Aufsatz denkt.

Ehrlich gesagt, ich hätte lieber diesen Aufsatz in der KFG-Zeitschrift gelesen als den Artikel von Peter Streitenberger, denn ich habe meine Probleme mit Leuten, die anderen öffentlich das Heil absprechen.

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