Reformiert oder Dispensationalistisch?

Nur für Gläubige, die die fünf Punkte des Arminianismus ablehnen

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€rni
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Reformiert oder Dispensationalistisch?

Beitrag von €rni »

Hallo liebe Forum-Teilnehmer,

könnt ihr mir mal sagen, worin die Hauptunterschiede zwischen reformierter und dispensationalistischer Theologie bzw. Auslegung liegen?

Vielen Dank

€rni

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Pilger Andreas
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Beitrag von Pilger Andreas »

Hallo €rni,

ich weiß nicht genau, ob das Deine Frage beantwortet, aber ich habe hier einen Aufsatz (Seite 10), der den Unterschied zwischen reformatorisch und evangelikal erläutert.

Gruß,
Andreas

€rni
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Vielen Dank für den Link

Beitrag von €rni »

Hallo Pilger Andreas,

vielen Dank für den Link, ich werde den Artikel lesen.

Liebe Grüße

€rni

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo €rnie!
Könntes das Gebiet was dich genau bewegt etwas begrenzen.
Als Beispiele Endzeit,der freie Wille des Menschen oder fragen
zum Gesetz Gottes. :!: :?:
Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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H.W.Deppe
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Re: Reformiert oder Dispensationalistisch?

Beitrag von H.W.Deppe »

€rni hat geschrieben:könnt ihr mir mal sagen, worin die Hauptunterschiede zwischen reformierter und dispensationalistischer Theologie bzw. Auslegung liegen?
Die Frage bezieht sich wohl auf die Hermeneutik, d.h. auf das grundsätzliche Bibelverständnis: Wie - mit welcher Herangehensweise - soll man die Bibel auslegen?

Hier behaupten die Dispensationalisten oft, ihr System sei dasjenige, das sich vor allen anderen durch ein möglichst buchstäbliches Verständnis der Schrift auszeichne. Doch erstens ist nicht die Buchstäblichkeit das Hauptkennzeichen dispensationalistischer Hermeneutik, und zweitens vertreten reformatorische Ausleger ebenfalls das Prinzip des möglichst buchstäblichen Verständnisses und weichen nur dann davon ab, wenn die Schrift selbst dies nahelegt. Auch die Dispensationalisten weichen von der Buchstäblichkeit dort ab, wo es ihnen angebracht erscheint.

Das Herz der dispensationalistischen Hermeneutik ist die Vorannahme, dass beim Bibelstudium stets zwischen zwei getrennten Völkern Gottes unterschieden werden müsse: einem irdischen und einem himmlischen. Dieser Dualismus geht auf den Vater des Dispensationalismus, John Nelson Darby, zurück. Dispensationalisten bezeichnen diese Trennung gern als "Schlüssel" zur Schrift.

Man kann diese dispensationalistische "Brille" der Trennung (nicht nur Unterscheidung) zwischen Israel und Gemeinde auch als dogmatische Herangehensweise bezeichnen (Dogma = Lehrsatz, der Lehrsatz bestimmt die Auslegung), im Gegensatz zu exegetischer Herangehensweise (Exegese = kontextbezogene Schriftauslegung, die Schrift selbst bestimmt die Auslegung).

Reformatorisch geprägte Ausleger haben den Grundsatz Sola Scriptura und möchten deshalb nicht mit einer dogmatischen Brille an die Schrift herangehen, sondern die Ergebnisse der Auslegung vom Bibeltext selbst bestimmen lassen. Zwei wichtige Grundsätze dabei sind:
- Analogia fidei (die Entsprechung des Glaubens, nach Röm 12,6), d.h. es gibt keinen Widerspruch innerhalb dessen, was die Schrift lehrt. Deshalb müssen schwierige Schriftstellen mithilfe klarer Schriftstellen zum gleichen Thema ausgelegt werden (z.B. Offb 20,1-10 mit Hilfe von Mt 25,46 und 2Petr 3,10-13 u.a.).
- Fortschreitende Offenbarung: Im NT wurden Dinge offenbart, die im AT noch verborgen waren (1Petr 1,10-12), deshalb muss das AT im Licht des NT ausgelegt werden. So wird im NT z.B. deutlich, dass der Neue Bund nicht allein mit ethnischen Juden geschlossen wird, sondern ebenso auch Gläubige aus den Nationen Teilhaber dieses Bundes (Hebr 8-10) und Miterben der Verheißung sind (Eph 3).

Einen ausführlichen Artikel über Hermeneutik habe ich unter
http://www.betanien.de/sola-scriptura/i ... ontentid=3 ins Netz gestellt

Grüße, Werner
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
Lasst uns bei dem bleiben, was geschrieben steht! Sola Scriptura!

PDVoth
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Registriert: 03.03.2009 12:42

Beitrag von PDVoth »

Ich geh jetzt nicht auf Werners Eintrag ein, wollte nur sagen, dass ich sowohl dispensationalistisch als auch reformatorisch bin, das schließt sich nicht aus.

Wenn gesagt wird, man sei reformatorisch heißt dass z.B. ja nicht dass man automatisch Kindertäufer, Staatskirchler oder ähnliches ist.

Was definiert heute, reformatorisch zu sein?
Für mich in erster Linie die 4 solas. Wie sieht ihr dass?

Gruß
Peter

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Hallo Peter
Für mich noch Tulip :!: :idea:
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Des was Werner sagt trifft es ziehmlich genau auf den Punkt.

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