Bundestheologie-Geistestaufe?

Nur für Gläubige, die die fünf Punkte des Arminianismus ablehnen

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R.H.
Beiträge: 11
Registriert: 15.02.2007 19:23

Bundestheologie-Geistestaufe?

Beitrag von R.H. »

Hallo,

Dispensationalisten werfen bundestheologisch denkenden Gläubigen
gerne vor, dass eine Eingliederung in den Leib Christi erst nach
der kollektiven Geistestaufe zu Pfingsten möglich war und somit AT-Heilige
nicht zum Leib Christi gehören. Wie ist die Geistestaufe und die Eingliederung der Heiligen des alten Bundes aus bundestheologischer Sicht zu verstehen? Ich denke, das heute stark verbreitete Verständnis
von der Geistestaufe, die mit der Wiedergeburt zeitgleich geschieht, geht
auf die Brüderbewegung des 19. Jahrh. zurück. Wie sahen es die Reformatoren?

Liebe Grüße

Roman

Ron
Beiträge: 55
Registriert: 07.04.2005 10:13

Beitrag von Ron »

Hallo Roman,

Diese Frage ist in der Theologie heiß umstritten. J. Owen und T. Goodwin sahen eine klare Kontinuität des Geistwirkens zwischen AT und NT. Auch Calvin sah keine größeren Unterschiede. Luther verwies auf einige Diskontinuitäten, aber eher in Bezug auf soteriologische Aspekte aus der Sicht des Neuen Bundes.

Von der Schrift muss man sagen, dass das Wirken des Geistes Kontinuitäten und Diskontinuitäten aufweist (ebenso wie in der ganzen Israelfrage). Man kann dies grob gefasst so beschreiben: Im AT und NT wirkte der Heilige Geist durch das Wort, welches Gott speziellen Menschen direkt offenbarte. Der Unterschied bestand im Inhalt. Im AT verwies der Geist durch das Wort auf die Thora und die Opfer; im NT verweist der Geist auf Christus und sein Heilswerk. Die Art und Weise bleibt diesselbe, nur der Inhalt und die Offenbarungsqualität (vgl. Hebr.1,1) sind unterschiedlich.

Ausführlich wird dieses Thema in einem Buch behandelt, welches dieses Jahr noch herausgebracht werden soll:
Ronald Senk. 2007. Das Schwert des Geistes - Der Zusammenhang von WOrt und Geist in der Heiligen Schrift. Oerlinghausen: Betanien.

Gruß
Ron

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