Wie ist das zu verstehen?

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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M.P.
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Wie ist das zu verstehen?

Beitrag von M.P. »

Also einerseits heisst es bei Paulus ständig, Ihr sollt dies tun und dies nicht tun... Andererseits sagt er: Mir ist alles erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten....

Wie passt das? Zumal er ja jeden, der sich nicht haarklein an seine Gebote hält, der Gemeinde verweist. Jedenfalls ist er sehr streng, man wird beispielsweise schon nach der 2. Verwarnung der Gemeinde übergeben. Mancher wird sogar dem Teufel übergeben. Jedenfalls gibt's da Anordnungen...

Weiter steht in Sprüche 30, 6, dass man dem Bedrückten Wein zu trinken geben soll und dem, der zugrunde geht, starkes Getränk. Dem gegenüber steht jedoch, das ein Trunkenbold das Himmelreich nicht sieht. Wieder von Paulus. Aber es gibt auch den Spruch: Der Wein erfreut des Menschen Herz! (Salomo) Und es ist auch bekannt, dass Jesus den Betrunkenen zusätzlichen Wein machte. (Hochzeit zu Kanaa)

Wie passt das alles zueinander?

Hier befinde ich mich ja in einem Forum, in dem die Irrtumlosigkeit der Bibel verteidigt wird. Allerdings hätte ich dann gerne erklärt, wie das noch geht, scheinen hier ja einige Widersprüche vorzuliegen...

Bitte um Erklärung! Denn ich will auch an der Irrtumslosigkeit festhalten. Scheint mir das im Moment nur unmöglich...!
Liebe Grüße,

Manuel

M.P.
Beiträge: 9
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Re: Wie ist das zu verstehen?

Beitrag von M.P. »

M.P. hat geschrieben: Weiter steht in Sprüche 30, 6, dass man dem Bedrückten Wein zu trinken geben soll und dem, der zugrunde geht, starkes Getränk.
Eigentlich war es Sprüche 31, 6! Ich hatte mich vertan...!
Liebe Grüße,

Manuel

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Peter01
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Beitrag von Peter01 »

Hallo M.P.,

Zu deiner ersten Frage:

Paulus betonte dass die Kinder Gottes durch Christus frei von der Gesetzesgerechtigkeit sind (vgl. Gal 5,1; Röm 7,6). Die Errettung beruht auf der Gnade nicht auf den Werken (Eph 2,8f).
Nun gab es aber Christen, die diese Sätze ausgenutzt hatten und meinten einen Freibrief zum Sündigen zu haben. Sie mißbrauchten die Freiheit, die sie in Christus bekommen haben (Gal 5,13). Paulus meinte mit der Freiheit aber niemals einen Freibrief zur Sünde. Ganz im Gegenteil. Die Christen in Rom fragt er: "Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde?« (Rö 6,1)." Er macht damit deutlich, dass ein Mensch, der wiedergeboren ist, nicht mehr für das Fleisch lebt, um sich der Sünde zu unterwerfen, sondern für Gott.

Nochmal: Freiheit im biblischem Sinn meint nicht "frei zu sündigen", oder frei von Gott, sondern frei von der Sünde. Daher die Antwort des Paulus. Daher, wer in der Sünde verharrt, die Sünde liebt, uneinsichtig ist usw. muss von der Gemeinde aus mit Konsequenzen rechnen. Die Gemeinde muss dafür sorgen, dass das Wort Gottes durch Sünder oder Scheinchristen nicht verlästert wird.

Ist es etwas verständlicher geworden?

Bezüglich deiner zweiten Frage:

Ich kann mich an keine Bibelstelle erinnern, die Alkoholgenuss verbietet. Gott verbietet ganz klar Säuferei. Dies heißt jedoch nicht, dass man überhaupt nicht trinken darf. Also - auch hier kein Widerspruch.


Gruß

Peter

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