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Theologie des neuen Bundes

Verfasst: 04.07.2014 05:51
von Peter01
Hallo zusammen,

die drei bekannteste theologischen Systeme sind ja

1. Die Bundestheologie
2. Die Theologie des neuen Bundes
3. Dispensationalisums

Ich wollte euch fragen, was ihr über das zweite System wisst. Seit wann gibt es das System und wer sind die bekannten Theologen, die dieses System vertreten?

Vielen Dank im Voraus

Peter

Verfasst: 25.11.2014 12:37
von albi
Hallo!

Ich bin neu in diesem Forum.

Zu deiner Frage: Ich habe erst vor wenigen Tagen im Internet ein wie ich meine sehr gutes und intensives Lehrvideo zum "Neuen Bund" geschaut von einem mir unbekannten Bruder.

Ich kenne einiger seiner Videos und finde sie sehr genau. Er legt sehr genau die Bibel mit der Bibel aus. Du findest seine Videos unter seinem Kanalnamen Kommentator 888. Unter "Der Neue Bund" erklärt er, was der Neue Bund seiner Erkenntnis nach biblisch bedeutet. Mich hat es sehr überzeugt, weil ich schon länger Zeit einiges an lutherischer Lehre im Widerspruch zur Bibel empfand (vor allem Verhältnis Gesetz und Gnade). Ob das die "Theologie des neuen Bundes" ist, wie du im Punkt zwei fragst, weiß ich nicht.

(Ich bin nicht der Betreiber dieses Kanals! D.h., das ist keine Eigenwerbung! Ich kenne den Mann gar nicht, mir wurden seine Videos selbst empfohlen. Die Videos entstanden wohl teilweise in einem Hauskreis.)

Verfasst: 26.11.2014 04:55
von Jörg
albi hat geschrieben:Mich hat es sehr überzeugt, weil ich schon länger Zeit einiges an lutherischer Lehre im Widerspruch zur Bibel empfand (vor allem Verhältnis Gesetz und Gnade).
Hallo "Albi", herzlich willkommen hier bei Bifo!

Kannst Du bitte den "Nadelstich" gegen Luther begründen.

Lieben Gruß

Jörg

Verfasst: 26.11.2014 12:15
von Peter01
Hallo albi,

vielen Dank für die Antwort - ich werde mir mal die Videos bei Gelegenheit anschauen.

Grüße

Peter

Verfasst: 27.11.2014 15:00
von albi
Ich kenne mich mit Luthers Theologie nicht exakt aus.

Als ich zum Glauben kam, und ich noch sehr sündig, fleischlich und weltlich lebte, wurde ich herausgefordert von der Frage: Was ist eigentlich mit meiner Sünde, wenn ich jetzt an Christus glaube? Wenn mir alle Sünden vergeben sind, kann ich dann nicht weitersündigen? So ähnlich wie Römer 6 am Anfang glaubte ich noch eine Zeit lang, ich könne ja in Sünde verharren... Ich wollte zwar nicht sündigen, aber dennoch wollte ich es auch nicht wirklich aufgeben. Und ich glaubte, das wäre schon OK, "Christus starb für deine Sünden". Aber es ließ mir keine Ruhe. So kann das ja nicht gemeint sein...

(Ich war in einem Alphakurs und fand durch eine oberflächliche Verkündigung zum Glauben, so dass ich gar nicht recht weiß, ob ich damals wirklich gerettet war. Wahrscheinlich gab das zeitgleiche Lesen im NT den Anstoß, dass ich mich wirklich bekehrte.)

Bei Luther klingt das doch wohl in etwa so: Die Gnade hat dich frei vom Gesetz gemacht. Das ist die "Freiheit eines Christenmenschen". Gott sieht ins Herz. Er achtet weniger auf das Äußere. Wenn das stimmt, stellt Luther Gnade und Gesetz als Widerspruch dar.

Schon am Anfang, und mit dem längeren Bibellesen immer mehr, empfand ich diesen Gedanken aber im Widerspruch mit dem, was ich in der Bibel las.

Es ist doch wohl so: Durch die Wiedergeburt hat der Mensch erst die Fähigkeit, die Gebote Gottes zu tun. Er ist nicht "frei vom Gesetz", sondern frei von der Sklaverei der Sünde. Das heißt, Gnade macht einen erst fähig, Gottes Willen zu tun.

Nur ganz kurz.

Verfasst: 27.11.2014 22:17
von Jörg
Hallo Albi,

ich möchte hier aus der Konkordienformel (Bekenntnisschrift der Lutherischen Kirche) zitieren. Auch wenn die Sprache nicht mehr ganz modern klingt (ist eben von 1577), kann man doch - mit etwas Mühe - durchfinden. - Das sollte genügen, um zu zeigen, daß Deine Ansicht über lutherische Lehre nicht der Realität entspricht.

V. Vom Gesetz und Evangelio

Status Controversiae

Die Hauptfrage in dieser Zwiespalt:

Ob die Predigt des heiligen Evangelii eigentlich sei nicht allein ein Gnadenpredigt, die Vergebung der Sünden verkündiget, sondern auch eine Buß- und Strafpredigt, welche den Unglauben strafet, der im Gesetz nicht gestrafet, sondern allein durch das Evangelium gestrafet werde.

Affirmative

Reine Lehre Gottes Worts.

1. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß der Unterscheid des Gesetzes und Evangelii als ein besonder herrlich Licht mit großem Fleiß in der Kirchen zu erhalten, dadurch das Wort Gottes nach der Vermahnung S. Pauli recht getheilet wird.

2. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß das Gesetz eigentlich sei eine göttliche Lehre, welche lehret, was recht und Gott gefällig, und strafet alles, was Sünde und Gottes Willen zuwider ist.

3. Darum dann alles, was Sünde strafet, ist und gehöret zur Predigt des Gesetzes.

4. Das Evangelium aber sei eigentlich eine solche Lehre, die da lehret, was der Mensch gläuben soll, der das Gesetz nicht gehalten und durch dasselbige verdammt, nämlich daß Christus alle Sünde gebüßet und bezahlet, und ihme ohn allen seinen Verdienst erlanget und erworben habe Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, und das ewige Leben.

5. Nachdem aber das Wort (Evangelium) nicht in einerlei Verstand in heiliger Schrift gebraucht, daher dann diese Zwiespalt ursprünglich entstanden, so gläuben, lehren und bekennen wir, wann durch das Wort (Evangelium) verstanden wird die ganze Lehre Christi, die er in seinem Lehramt, wie auch seine Aposteln geführet, (in welchem Verstande es dann Marci 1. Actor. 20 gebraucht) daß recht geredet und geschrieben, das Evangelium sei eine Predigt von der Buße und der Vergebung der Sünden.

6. Wann aber das Gesetz und Evangelium, wie auch Moses selbst ein Gesetzlehrer, und Christus als ein Prediger des Evangeliums gegen einander gehalten: gläuben, lehren und bekennen wir, daß das Evangelium nicht eine Buß- oder Strafpredigt, sondern eigentlich anders nichts, dann eine Trostpredigt und fröhliche Botschaft sei, die nicht strafet noch schrecket, sondern wider das Schrecken des Gesetzes die Gewißen tröstet, allein auf den Verdienst Christi weiset, und mit der lieblichen Predigt von der Gnade und Hulde gottes, durch Christus Verdienst erlanget, wieder aufrichtet.

7. Was dann die Offenbarung der Sünden belanget, weil die Decke Mosis allen Menschen vor den Augen hänget, so lange sie die bloße Predigt des Gesetzes und nichts von Christo hören, und also ihre sünde aus dem Gesetz nicht recht lernen erkennen, sondern entweder vermeßene Heuchler werden wie die Pharisäer, oder verzweifeln wie Judas: so nimmt Christus das Gesetz in seine Hände, und leget dasselbige geistlich aus. Matth. 5. Röm. 7. Und also wird Gottes Zorn vom Himmel herab geoffenbaret über alle Sünder, wie groß derselbe sei, dadurch sie in das Gesetz gewiesen werden, und alsdann aus demselben erst recht lernen ihre Sünde erkennen, welches Erkenntnis Mose nimmermehr aus ihnen hätte erzwingen können.

Demnach, obwol die Predigt vom Leiden und Sterben Christi, des Sohnes Gottes, eine ernstliche und schreckliche Predigt und Anzeigen Gottes Zorns ist, dadurch die Leute erst recht in das Gesetz geführet, nachdem ihnen die Decke Mosis hinweg gethan, daß sie erst recht erkennen, wie große Ding Gott im Gesetz von uns erfordert, deren wir keines halben können, und demnach alle unsere Gerechtigkeit in Christo suchen sollen:

8. Doch so lange dieses alles (nämlich Christus Leiden und Sterben) Gottes Zorn prediget und den Menschen schrecket, so ist es noch nicht des Evangelii eigentliche Predigt, sondern Moses und des Gesetzes Predigt, und demnach ein fremdes Werk Christi, dadurch er kömmt zu seinem eigenen Amt, das ist Gnade predigen, trösten und lebendig machen, welches eigentlich die Predigt des Evangelii ist.

Negativa

Gegenlehre, so verworfen

Demnach verwerfen wir und halten es vor unrecht und schädlich, wann gelehret wird, daß das Evangelium eigentlich eine Buß- oder eine Strafpredigt, und nicht allein eine Gnadenpredigt sei, dadurch das Evangelium wieder zu einer Gesetzlehre gemacht, der Verdienst Christi und heilige Schrift verdunkelt, die Christen des rechten Trosts beraubet und dem Pabstthum die Thür wiederum aufgethan wird.

VI. Vom dritten Brauch des Gesetzes

Status Controversiae

Die Hauptfrage von diesem Streit

Nachdem das Gesetz den Menschen um dreierlei Ursach willen gegeben, erstlich, daß dadurch äußerliche Zucht wider die wilden Ungehorsamen erhalten, zum andern, daß die Menschen dadurch zur Erkenntnis ihrer Sünden geführet, zum dritten, nachdem sie wiedergeboren, und gleichwol das Fleisch ihnen anhanget, daß sie um desselben willen eine gewisse Regel hätten, nach welcher sie ihr ganzes Leben anstellen und regieren sollen: hat sich ein Zwiespalt zwischen etzlichen wenigen Theologen über den dritten Brauch des Gesetzes zugetragen, ob nämlich auch bei den wiedergebornen Christen solches zu treiben sei oder nicht? Der eine Theil hat ja, der andere nein gesagt.

Affirmativa

Die rechte christliche Lehre von diesem Streit

1. Wir gläuben, lehren und bekennen, obwol die rechtgläubige und wahrhaftig zu Gott bekehrte Menschen vom Fluch und Zwang des Gesetzes durch Christum gefreiet und ledig gemacht, daß sie doch der Ursach nicht ohne Gesetz sein, sondern darum von dem Sohn Gottes erlöset werden, daß sie sich in demselben Tag und Nacht üben sollen, Psalm 119. Wie dann unser erste Aeltern auch vor dem Fall nicht ohne Gesetz gelebet, welchen das Gesetz Gottes auch in das Herz geschrieben, da sie zum Ebenbild Gottes erschaffen worden.

2. Wir gläuben, lehren und bekennen, daß die Predig des Gesetzes nicht allei nbei den Ungläubigen und Unbußfertigen, sondern auch bei den Rechtgläubigen, wahrhaftig Bekehrten, Wiedergebornen und durch den Glauben Gerechtfertigten mit Fleiß zu treiben sei.

3. Dann ob sie wol wiedergeboren und in dem Geist ihres Gemüths verneuert, so ist doch solche Wiedergeburt und Erneuerung in dieser Welt nicht vollkommen, sondern nur angefangen, und stehen die Gläubigen mit dem Geist ihres Gemüths in einem stetigen Kampf wider das Fleisch, das ist wider die verderbte Natur und Art, so uns bis in Tod anhanget. Um welches alten Adams willen, so im Verstande, Willen und allen Kräften des Menschen noch stecket, damit sie nicht aus menschlicher Andacht eigenwillige und erwählte Gottesdienste vornehmen, ist vonnöthen, daß ihnen das Gesetz des Herrn immer vorleuchte, desgleichen, daß auch der alte Adam nicht sein eigen Willen gebrauche, sondern wider sein Willen nicht allein durch Vermahnung und Dräuung des Gesetzes, sondern auch mit den Strafen und Plagen gezwungen, daß er dem Geist folge und sich gefangen gebe.

4. Was dann den Unterscheid der Werken des Gesetzes und der Früchte des Geistes belanget, gläuben, lehren und bekennen wir, daß die Werk, so nach dem Gesetz geschehen, so lange Werk des Gesetzes sein und genennet werden, so lange sie allein durch Treiben der Strafen und Dräuung Gottes Zorns aus den Menschen erzwungen werden.

5. Früchte aber des Geistes seind die Werk, welche der Geist Gottes, so in den Gläubigen wohnet, wirket durch die Wiedergebornen, und von den Gläubigen geschehen, so viel sie wiedergeboren sind, als wann sie von keinem Gebot, Dräuen oder Belohnung wüßten; dergestalt dann die Kinder Gottes im Gesetz leben und nach dem Gesetz Gottes wandeln, welches S. Paulus in sein Episteln das Gesetz Christi und das Gesetz des Gemüths nennet.

6. Also ist und bleibt das Gesetz beides bei den Bußfertigen und Unbußfertigen, bei wiedergeborenen und nicht wiedergeborenen Menschen ein einziges Gesetz, nämlich der unwandelbare Wille Gottes, und ist der Unterscheid, so viel den Gehorsam belanget, allein an den Menschen, da einer, so noch nicht wiedergeboren, dem Gesetz aus Zwang und unwillig (wie auch die Wiedergeborenen nach dem Fleisch) thut, was von ihm erfordert; der Gläubige aber, ohne Zwang mit willigem Geist, so viel er neu geborn, thut, das keine Dräuung des Gesetzes aus ihm nimmermehr erzwingen können.

Negativa

Falsche Gegenlehre

Demnach verwerfen wir als ein schädliche, christlicher Zucht und wahrhaftiger Gottseligkeit widerwärtige Lehre und Irrthum, wann gelehret wird, daß das Gesetz abgemeldter Weise und Maß nicht bei den Christen und Rechtgläubigen, sondern allein bei den Ungläubigen, Unchristen und Unbußfertigen getrieben werden soll.



Gruß, Jörg

Verfasst: 28.11.2014 05:23
von Jörg
Hier noch ein Text von Siegfried Kettling, den ich in Zusammenhang "Gesetz und Evangelium" hilfreich finde:

b) Stand auf dem Berge („oberhalb")

Der Philosoph Friedrich Nietzsche war überzeugt: Wenn
man das Leben in seiner Vitalität an dem Maßstab der „Moral"
mißt (damit meint er die unbedingte Unterscheidung
von gut und böse, die rigorose und kompromißlose Forderung
etwa nach selbstloser Liebe), dann bekommt vor dieser
kritischen Instanz, vor diesem unbestechlichen Richter,
das Leben beständig Unrecht, wird stets als böse, als unmoralisch
verurteilt, kann in diesem Examen nur ausnahmslos
durchfallen. Das Grundbedürfnis des Menschen aber ist: Er
möchte nicht verneint, sondern bejaht werden, er verlangt
nach Rechtfertigung. „Nach den Kriterien der Moral kann
das Leben (jedoch) nur verurteilt werden, und ein Leben,
das nur wert ist, verurteilt zu werden, ist nicht wert, gelebt
zu werden."

Nietzsche holt nun zu einem Gewaltstreich aus: Die Moral,
das Gottesgebot, das Gewissen, vor allem aber Gott selbst,
muß weg. Gepriesen sei der Antichrist, der uns das neue
„moralinfreie" Leben ermöglicht, das Leben in Freiheit, das
Leben „jenseits von gut und böse".
Martin Luther hätte diesem Philosophen geantwortet: Das,
was du suchst, das, was du unter Abschaffung Gottes erstrebst,
eben das hat Gott uns in Jesus Christus geschenkt!
Er hat uns einen Platz, einen festen Standort geschenkt, der
nicht begründet ist durch unsere guten Werke und der nicht
unterwühlt und gesprengt wird durch all unsere Bosheiten.

Die Gnade gibt uns eine Position jenseits, oberhalb all unserer
Taten, jenseits und oberhalb der Forderung und des vernichtenden
Urteils des Gesetzes. Jesus Christus nimmt uns
in Gnaden an, das ist in der Tat „eine transmoralische Rechtfertigung
des Menschen" (Rohrmoser). Nicht wegen unserer
Werke werden wir gerechtfertigt („Mein guten Werk, die
galten nicht, es war mit ihn' verdorben"), sondern allein aus
Gnaden, allein in Christus. Stehen wir „in Christus" außer-halb unserer selbst, dann stehen wir in der Tat oberhalb des
Gesetzes und in diesem Sinn „jenseits von gut und böse".
Auf dieses Hochplateau kann die Sintflut des Gerichts nicht
steigen.
„Soferne er ein Christ ist, steht er über Gesetz und Sünde
... Wenn ihn das Gesetz anklagt, die Sünde verwirrt,
schaut er auf Christus ... So ist der Christ, richtig verstanden,
frei von allen Gesetzen und keinem einzigen
weder im Inwendigen noch im Äußeren unterworfen"
(S. 92).

Damit wir in unserem Gewissen getröstet sind und nicht
verzagen müssen, wenn unser Gewissen uns verklagt, wird
Luther nicht müde, mit immer neuen Bildern diese „Position
oberhalb", diesen Platz, wo wir um Christi willen Immunität
genießen, zu beschreiben: Das Gesetz, das uns Sünder
verurteilt, darf nicht „in den Himmel" aufsteigen. „Sobald
das Gesetz und die Sünde in den Himmel kommen, also ins
Gewissen, sind sie sofort hinauszuweisen. " Das Gesetz gehört
in die „irdische Haushaltung", d.h. in unsere alltägliche
Lebenspraxis, aber die macht uns vor Gott nicht gerecht!
(S. 81). Luther benutzt Abraham als Bild, der mit
Isaak den Berg hinaufstieg, während die Knechte und Esel
im Tal blieben: „So bleibt das Gesetz mit dem Esel im Tal,
und das Evangelium steigt mit Isaak auf den Berg" (S. 82).
Oder: „Das Gewissen" (d.h. die innerste Christusbeziehung)
„ist die Königin und Braut und darf nicht durch das
Gesetz geschändet werden, diese Braut muß unversehrt
dem ejnen und einzigen Bräutigam Christus behalten werden",
und es soll „sein Brautgemach nicht im untersten Tal
haben, sondern auf des Berges Höhe" (S. 82). „Mose darf
nicht mit seinen Gesetzen in das Brautgemach hinaufsteigen,
um da zu liegen, d.h. um im Gewissen zu herrschen,
das doch Christus ... vom Gesetz befreit hat" (S. 230). Und
noch drastischer: Das Brautbett ist zu schmal, so muß das
Gesetz „aus dem Gewissen weichen und das Bett (das enger
ist, als daß es zwei aufnehmen könnte, Jes. 28,20) allein
Christus überlassen. "

„Er herrsche allein in Gerechtigkeit, Sorglosigkeit,
Freude und Leben, so daß das Gewissen fröhlich ein-
schlafen kann in Christus ohne irgendein Gefühl des
Gesetzes, der Sünde und des Todes" (S. 214).
Diese „transmoralische Rechtfertigung", diese Position
oberhalb, muß — was immer noch über das neue Leben und
den neuen Gehorsam des Christen zu sagen ist! — aufs
strengste verteidigt werden. Hier geht es um den einzigen
Trost im Leben und im Sterben, nämlich: Wir leben nicht
von unseren guten Werken, wir sterben nicht an unseren
Missetaten; wir sind oberhalb davon in Christus geborgen, allein
aus Gnaden!

Aus: Luther und der Pietismus, Brunnen, S.92-94

Verfasst: 09.03.2015 00:03
von Jose
...

Verfasst: 09.03.2015 06:51
von Peter01
Hallo Jose,

genau nach diesen Artikeln habe ich gesucht - vielen Dank. Ich weiß dass diese Artikel früher auf einer deutschen Seite zum downloaden bereitgestellt waren und dann irgendwann nicht mehr.

Gruß

Peter