Prediger 11,1

Lehrfragen in Theorie und Praxis - also alles von Bibelverständnis über Heilslehre und Gemeindelehre bis Zukunftslehre

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Gast

Prediger 11,1

Beitrag von Gast »

Hallo,
was meint Salomo in Prediger 11,1 mit "Laß dein Brot über das Wasser fahren, denn du wirst es finden nach langer Zeit"?
Spricht er von marinen Handelsmethoden?
Gruß
M.

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Joschie
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Beiträge: 5911
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Beitrag von Joschie »

Hallo Mephiboscheth
Hier einige Auslegungen
W.MacDonald »Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden.« Prediger 11,1

Der Ausdruck »Brot« wird hier wahrscheinlich symbolisch für das Getreide gebraucht, aus dem es gemacht wird. In Ägypten wurde das Getreide auf die überfluteten Felder gesät. Wenn sich dann das Wasser allmählich verlief, kam die Frucht hervor. Das geschah aber nicht sofort, sondern »nach vielen Tagen«.

Heute leben wir in einer »Instant«-Gesellschaft, und wir wollen »Instant«Ergebnisse, die sofort sichtbar sind. Wir haben Instant-Kartoffelpüree, Instant-Tee, -Kaffee und -Kakao, Instant-Suppe und Instant-Haferschleim. Bei der Bank gibt es Sofortkredit und im Fernsehen Sofortwiederholungen.

Im christlichen Leben und Dienst ist es aber nicht so. Unsere Güte und Freundlichkeit wird nicht immer sofort belohnt. Unsere Gebete werden nicht immer unmittelbar erhört. Und unser Dienst bringt gewöhnlich keine unmittelbaren Ergebnisse hervor.

Die Bibel verwendet wiederholt den Jahreskreislauf im Ackerbau zur Illustration geistlicher Arbeit: »Ein Sämann ging aus zu säen ...« »Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben.« »... zuerst Gras, dann eine Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre.« Es ist ein allmählicher Prozeß über einen längeren Zeitraum hinweg. Der Kürbis wächst schneller als die Eiche, aber auch er braucht seine Zeit.

Es ist deshalb unrealistisch, von unseren in der Wirksamkeit nicht berechenbaren guten Taten sofortige Ergebnisse zu erwarten. Unmittelbare Gebetserhörung zu erwarten ist unreif. Jemand zu einer Entscheidung zu drängen, der das Evangelium zum ersten Mal hört, ist unweise. Die normale Erfahrung ist die, über einen längeren Zeitraum zu geben, zu beten und unermüdlich zu dienen. Wir tun das im Vertrauen, daß unsere Mühe nicht vergeblich ist im Herrn. Nach einer Weile sehen wir Ergebnisse, nicht genug, um uns vor Stolz aufzublähen, aber doch genug, um uns Mut zum Weiterarbeiten zu machen. Das volle Ergebnis werden wir nicht erfahren, bis wir in den Himmel kommen - der letztendlich doch der beste und sicherste Ort ist, um von den Früchten unserer Arbeit zu erfahren.
und MacArhur Studienbibel
11,1 Sende dein Brot. Gehe einen gut überlegten und weisen Schritt vorwärts im Leben, wie ein Landwirt, der seine Saat auf dem feuchten Boden ausstreut und auf ihr Wachstum wartet (vgl. Jes 32,20).
11,2 verteile. Sei großzügig, solange genug vorhanden ist

Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Was ist mein Brot ?
Ist dies nicht dies was ich erarbeitet habe ?
Was ist Dein Brot ?
Hast du dir dein Brot nicht verdient ?
Ist das Brot nicht die Frucht unserer Arbeit ?

Wie geschrieben steht in 1. Mose 3 ab vers 17:
Und zu Adam sprach er: Dieweil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und von dem Baum gegessen, davon ich dir gebot und sprach: «Du sollst nicht davon essen», verflucht sei der Erdboden um deinetwillen, mit Mühe sollst du dich davon nähren dein Leben lang; 18Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Gewächs des Feldes essen. 19Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn du bist Staub und kehrst wieder zum Staub zurück!

Wenn Du nun dein Brot, oder eben deinenen LOHN für welches du gearbeitet hast, übers Wasser fahren lassest in ferne Länder fahren lässt, wirst du es eines Tages wiedersehen mit Zinsen und Zinseszins.

Wenn du Geld an die Bank hinbringst über längere Zeit, bekommst du es plus Zinsen irgendwann mal wieder.

Wie geschrieben steht in Matthäus 25 vers 27:

So solltest du mein Geld zu den Wechslern getan haben, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine zu mir genommen mit Zinsen.


König Salomo war ein sehr weiser Mann, vielleicht gar der weiseste überhaupt und er handelte sehr sehr viel und war darum und mit ihm ganz Israel zu seinen Tagen sehr sehr reich.

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