Seite 4 von 4

Verfasst: 07.07.2008 09:05
von maxb
Ich find die Schulpflicht auch absolut daneben. Das mit dem Untertan sein hat für mich keine Bedeutung, wenn es um das Wohl meiner Kinder geht(habe keine). In allen anderen Ländern ist das kein Problem seine Kinder zu Hause zu unterrichten, nur in Deutschland muss man dafür Leute einsperren. Wer seine Kinder in die Schule gehen lassen will soll das tun, ich würde es anders machen. Warum diese beiden Möglichkeiten nicht in der Hand der Eltern liegen sollen ist mir absolut nicht klar. Übrigens werden in den USA an den Unis besonders gerne Homeschool-Kinder genommen. Warum? Weil sie in jedem Bereich besser sind - sowohl in der fachlichen als auch in der sozialen Kompetenz. Ist ja auch klar. Die hängen nicht den halben Tag mit halbwüchsigen Idioten(das sind nunmal alle Kinder) herum, denen sie versuchen zu gefallen und dadurch, dass das Lernen individuell passiert, geht auch alles effektiver.

Verfasst: 07.07.2008 09:21
von H.W.Deppe
Hiermit erhält TJS zwei gelbe Karten wegen:
- der Sache mit Hitler
- heftiger persönlicher Angriff gegen Morgenrot

Gruß, Werner

Verfasst: 07.07.2008 20:39
von Morgenrot
Kann mir jetzt lebhaft vorstellen, wie "Morgenrot" - hätte sie damals leben dürfen - als strammes BDM-Girl mit Hakenkreuz-Fähnchen und Hitler-Gruß am Straßenrand dem Führer huldigt, während Paul Schneider aus der Todeszelle in Buchenwald seine letzte Predigt durchs Gitterfenster schreit.
Stell Dir vor, was Du willst - für Männerfantasien bin ich nicht zuständig.

Ich bin in einer konservativ-katholischen Arbeiterfamilie im Ruhrgebiet aufgewachsen, da hatte man mit der braunen Seuche nichts am Hut.

Verfasst: 07.07.2008 20:46
von Morgenrot
Zum Thema zurück:

Wie sieht Homeschooling denn in der Realität aus?
Wie viele Eltern sind denn in der Lage, noch einfachste Bruchrechenaufgaben zu lösen? Was ist mit Naturwissenschaften?

Ich (Abitur und abgeschlossenes Studium) wäre überfordert gewesen, meinem Kind sämtliche Lehrinhalte zu vermitteln. Wie sieht es denn mit Chancengleichheit aus? Oder gar mit Chancengerechtigkeit? Wenn in den Familien, die ihre Kinder selbst lehren wollen, ein unterschiedliches Bildungs-Niveau herrscht? Was ist mit Sozialkontakten? Wie sieht es mit Schulabschlüssen aus? Externe Prüfungen? usw. usf.

Ich habe schwerste Bedenken und bin froh, dass mein Kind an einer christlichen Schule lernen durfte. Das Abitur war da eigentlich nur ein "Klacks".

Liebe Grüße
Morgenrot

Verfasst: 08.07.2008 07:14
von Gast
Hallo Morgenrot,

es kommt bei dem Thema "Homeschooling" nicht auf bessere Lernergebnisse an. Das ist ehr ein Nebenprodukt und nicht von Bedeutung. Höhere Abschlüsse bis hin zu Abitur und Studium werden sogar als falsche Streben nach Höherem abgelehnt. Man will (!) nur eine einfach Ausbildung. Und dies ist auch von weniger gebildeten Eltern machbar.

Es geht bei Homeschooling nicht um die Lerninhalte, sondern um die Indoktrination. Homeschooler beanspruchen das alleinige Recht (Elternrecht) der Indoktrination, ebenso verlangt der Staat diese Indoktrination und daher gibt es hier harte Konflikte.

Zudem: In den Augen der Homeschooler (zumindest jener, die ich kenne) ist es eine schlimme Sünde, Kinder in die Schule zu schicken, weil sie da ja mit Sachen in Kontakt kommen, die als "Sündenpfuhl" gebrandmarkt werden und man wird damit gleichgesetzt.

Ich meine, dass es das Recht der Eltern ist, diese Ausbildung der Kinder zu verantworten. Wenn Eltern das Homeschooling machen wollen, dann sollen sie das können. Es ist dem Staat aber zuzugestehen, auch hier Regeln vorzugeben und Mindeststandarts einzufordern. Jedoch völlig abgedreht halte ich diese Haltung der Homeschooler bezüglich jener, die andere Ansichten und Erfahrungen haben. Doch indoktrinierte Personen sind keine guten Gesprächspartner, zumal wenn jenen jeglicher Respekt vor anderen Personen abgeht, nur die eigene Familie die Heiligen sind, alle anderen sonst was.

Letztlich, so ist mein Eindruck, ernten die Homeschooler in der vielfach zu harten Reaktion des Staates selbst das, was sie in Worten vorher gesät haben.

Martin

Verfasst: 08.07.2008 08:50
von Gast
Beim Homeschooling in den USA geht es sehr wohl auch um bessere Lernergebnisse. Gerade da es dort so weit verbreitet ist, gibt es sehr, sehr viel und auch immer besseres Material, das Eltern ermoeglicht, ihre Kinder auf hohem Niveau zu unterrichten. Bzw. Eltern koennen sich zusammen tun und fuer die hoeheren Klassen gemeinsam Tutoren finanzieren.

Gerade in USA gibt es auch einen Trend zur klassichen, humanischten Erziehung nach dem Tridium. Mit besonderem Fokus auf Latein. Eine solche Ausbildung bietet kaum eine staatliche Schule mehr.

Verfasst: 08.07.2008 09:50
von Gast
Hallo Till,
es geht bei dem deutschen Homeschooling-Umfeld (zumindest das, was ich da erfahren habe und persönlich kennen lernte) nicht um bessere Ausbildung oder Qualifizierung. Das wurde mir mehrfach direkt so gesagt, sondern es geht darum, jeglichen Einfluss auf die Kinder abzublocken und nur die Kinder in dieser internen Welt zu halten. Das bezieht sich teils sogar auf den Umgang der Kinder bei Spielen. Bei den Adventisten ist diese Haltung ganz extrem zu finden und hat mich geradezu geschockt, wie streng das gemacht wird.

Ganz klar ist zu sagen, dass Homeschooling, wenn richtig gemacht, sich mit jeder Schulausbildung messen kann, da individueller Unterricht mit der richtigen Einstellung immer die besten Ergebnisse bringt. Daher ist die Reaktion des Staates hier völlig unangebracht und nicht begründbar. Dennoch ist die Haltung der Homeschooler wie ich es bisher erlebten, nicht besser, sondern eben auch Doktrin. Les man, was auf der verlinkten Seite so steht.

Martin

Verfasst: 11.07.2008 00:36
von TJS
Hallo Martin,
mh-ing hat geschrieben:[...] kennst du auch die Geschichte der allgemeinen Schulbildung?
Seitdem ich Kinder habe (das sind inzwischen mehr als 20 Jahre), beschäftige ich mich systematisch mit dem Komplex Erziehung/ Bildung.
Dabei war die Lehre der Heiligen Schrift für mich stets maßgebend, unabhängig davon, was Pädagogen, Soziologen, Philosophen, Psychologen, Historiker, Staatsrechtler, Politiker oder dergleichen "weise" Leute an Theorien entwickelt haben.

Denn niemand weiß auch in Sachen Erziehung/ Bildung besser Bescheid, als GOTT selbst. GOTT kennt die Herzen der Menschen (Apg. 1:24; 15:8), ER allein sieht, was im Verborgenen ist (Matth. 6:18), vor IHM ist kein Geschöpf unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt – nur SEIN Wort ist »lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens« (Hebr. 4:12.13).

Und wenn GOTT Erziehungsmethoden und -ziele definiert, dann gelten diese für mich als absolut verbindlich, weil ich IHM auch in diesem wichtigen Verantwortungsbereich gehorsam sein und dienen möchte.
Aufgrund der seit etlichen Jahren andauernden Konflikte mit Behörden und Gerichten, war ich mehr oder weniger dazu genötigt, mich mit einer Menge an Sachinformationen einzudecken sowie wissenschaftliche Literatur zu sichten: Gesetzestexte und deren Kommentare, juristische, historische, pädagogische, soziologische und philosophische Studien.
Deshalb wage ich heute die Vermutung zu äußern, dass ich in der Sache wahrscheinlich besser im Bilde bin als Du und es wird darüber hinaus nicht allzu viele Leute geben, die jene Mühe auf sich genommen und autodidaktisch ein derartiges Pensum absolviert haben. Bei allen Studien ist es mir nie um ein Zertifikat an einer ehrwürdigen, akademischen Einrichtung gegangen, sondern immer nur um die Sachkenntnis und das Faktenwissen selbst.

Du darfst also davon ausgehen, dass ich das nötige Wissen zur Geschichte der Pädagogik sowie die unterschiedlichsten pädagogischen Konzepte und Theorien abrufen kann.
Falls Dich die Thematik wirklich interessiert, kann ich Dir gern einige Literaturempfehlungen geben.

Jedenfalls kam ich beizeiten zu der Erkenntnis, dass man weder Christ sein noch die biblischen Belehrungen kennen muss, um zu einer vernünftigen und gut begründeten Kritik an der staatlich oktroyierten Zwangs- und Massenbeschulung zu gelangen.
Die teils radikalen reform-pädagogischen Projekte etwa von Lew N. Tolstoj ("Freie Bauernschule" in Jasnaja Poljana), John Holt [Homeschooling/ Unschooling – siehe z.B. "Kinder lernen selbstständig oder gar nicht(s)"] oder Ivan Illich (z.B. "Entschulung der Gesellschaft", "Schule ins Museum" etc.) zeigen, dass der Mensch lediglich in der Lage und willens sein muss, die Probleme richtig zu durchdenken. Inwieweit ein Staat jedoch überhaupt ein Interesse an besseren Bildungskonzepten hat oder die Ideen kritischer Denker mehrheitsfähig sind, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich bin sicher, dass die Mehrheit der Eltern überhaupt nicht mehr wissen will, womit ihre Kinder in den Schulen konfrontiert werden. Vielmehr sind die meisten froh darüber, dass ihnen der Staat den Großteil der Erziehungs-/ Bildungsverantwortung abnimmt, da es offenbar bequemer ist. Und wenn die Sache schief geht, hat man ein Alibi. Fehlentwicklungen kann man den Schulen anhängen und das eigene Gewissen dadurch beruhigen.

Statt für die Geschichte der "allg. Schulbildung", interessiere ich mich mehr für deren Ergebnisse.
Rund 10 % der allgemein Gebildeten an deutschen Hauptschulen verlassen z.B. jedes Jahr diese Zwangsanstalt ohne dass sie fachlich in der Lage wären, einen Abschluss auf diesem unteren Level zu erreichen. Von der sittlich-moralischen Verwahrlosung der allermeisten vom Zeitgeist indoktrinierten Jugendlichen vorerst ganz zu schweigen.

Der Ruf nach bildungspolitischer "Chancengleichheit" bzw. "-gerechtigkeit" für die der Staat angeblich zu sorgen habe, gehört zu den Bestandteilen ideologisch bedingter Utopie. Es ist und bleibt ein Märchen, dass der Staat für Chancengleichheit sorgen könnte, allein schon deshalb, weil GOTT die Menschen sehr unterschiedlich und individuell begabt. Diese Binsenweisheit können alle Eltern bestätigen, sofern sie für mehr als ein Kind Verantwortung tragen und diese Verantwortung auch wahrnehmen.
Grob gesagt stellt sich die Situation so dar: Staatlich verordnete Massenbeschulung und zwar unabhängig vom System oder der Gliederung, bedeutet immer die Förderung des intellektuellen Durchschnitts. Die Schwächeren bleiben auf der Strecke, da sie überfordert sind, überdurchschnittlich Begabte können ihr Potential nicht ausschöpfen und langweilen sich wegen Unterforderung.
Nach Expertenmeinungen passen unabhängig vom intellektuellen Reflexionsniveau rund 5 bis 10 % aller Kinder grundsätzlich nicht in das System Massenbeschulung und kommen nicht oder nur sehr schwer mit der Struktur und den sozialen Phänomen innerhalb einer Horde Gleichaltriger klar.
Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang das Buch von Hans-Eckbert Treu („Zwangsanstalt Schule – Dressur zum Einheitsmenschen. Walter-Verlag, 1989), der selbst Pädagoge und Betroffener war, da sein Sohn einfach nicht in die herkömmliche Schulwelt gepasst hat und sein Schüler-Dasein in einer Sonderschule hätte fristen müssen. Treu, der kein Christ ist, hat die Folgen des Kampfes mit einer sturen, unbeweglichen Kultusbürokratie am eigenen Leib erfahren und trotz Zwangsmaßnahmen zum Wohl seines Kindes nicht aufgegeben.

Unsere Kinder bekommen zwar im Grundsatz denselben Lernstoff geboten, den die offiziellen Rahmenrichtlinien angeben, dennoch interessieren wir uns sehr für deren individuelle Begabungen und Interessen.

Bisher absolvierten unsere drei ältesten Kinder – ohne auch nur einen Tag an einer staatlich verordneten Regelschule verbracht zu haben – sog. Externen- bzw. Nichtschülerprüfungen vor einem staatlichen Prüfungsgremium: Meine Tochter erlebte ihren Ausrutscher im Lernbereich Gesellschaftslehre (Note "gut" – in allen anderen Fächern "sehr gut"), einer meiner beiden Söhne in Englisch (Note "gut" – in allen anderen Fächern "sehr gut"). Mein ältester Sohn absolvierte Mathematik, Deutsch und Arbeitslehre „lediglich“ mit der Note "gut", die übrigen Fächer mit "sehr gut".

Trotzdem haben diese Ergebnisse auch für ihn ausgereicht, um einen Ausbildungsplatz zum Kfz-Mechatroniker zu bekommen – seinem Wunschberuf.
Bei diesem ältesten unserer beiden Söhne war z.B. schon recht früh eine ausgeprägte Neigung für technische Zusammenhänge erkennbar. Um seinen Basteldrang gezielt zu fördern, besorgte ich ihm bei jeder Gelegenheit Fahrräder vom Sperrmüll. Hier lagerten zeitweise 50, 60 Stück jeder Größe und Marke. In seiner Freizeit war er ständig am Schrauben und Tüfteln. Nach und nach mit entsprechendem Werkzeug (einschließlich Schweißgerät) und Fachliteratur versorgt, entstanden Lastendreiräder, Liegeräder, Tandems.
In technischer Hinsicht musste ich ihm kaum etwas beibringen – er ist ein ausgesprochener „Learning-by-Doing-Typ“.
Fahrräder habe ich jedenfalls keine mehr reparieren müssen, seitdem der Junge 10 oder 11 Jahre alt war. Er hatte noch keinen Führerschein, da standen bereits ein Moped und seit ca. 4 Monaten ein eigenes Auto auf dem Hof. Wenn ich mich recht erinnere, demontierte der Junge mit 14 oder 15 den ersten Motor selbständig aus einem alten Seat Marbella. Schließlich hatte er mit etwa 16 Jahren mehrere Praktika in verschiedenen Werkstätten (für Landmaschinen, Nutzfahrzeuge und PKW) absolviert und auf wunderbare Weise einen Ausbildungsplatz zum Kfz-Mechatroniker hier in der Nähe bekommen.
In den Profilen für diesen Beruf heißt es immer, dass mindestens ein guter Realschulabschluss Bedingung für die Ausbildung sei. Unser Sohn konnte auf dem Papier aber lediglich einen Hauptschulabschluss vorweisen, und den auch nur nach einer hierzulande doch sehr exotisch anmutenden Homeschooling-Karriere und im Rahmen einer ebensolchen Externen-Prüfung erworben. Wenn die apostolische Weisung allerdings heißt: »trachtet nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den Niedrigen« (Röm. 12:16), dann müsste es doch auch mit einem guten Hauptschulabschluss möglich sein, sofern es GOTTES Wille ist, dass er diesen Beruf lernt. Entsprechend beteten wir zielgerichtet und anhaltend.

Und tatsächlich kam es so, dass all diese formalen Umstände den künftigen Chef (der kein Christ ist) kaum interessierten.
Im zeitigen Frühjahr 2007 fragte ein Nachbar (ebenfalls kein Christ) meinen Sohn, ob er ihm für einige Wochen bei seiner Arbeit in der Kfz-Werkstatt zur Hand gehen könnte. Dieser Nachbar (etwa in meinem Alter) wusste um dessen Fähigkeiten und benötigte für eine bestimmte Frist unbedingt einen Helfer, um die anfallende Arbeit in seiner Firma bewältigen zu können. Der Chef war nämlich erkrankt und der Nachbar war zu dieser Zeit als langjähriger Geselle der einzige technische Angestellte jenes Unternehmens. So begann das Berufsleben meines Sohnes mit einem 400-Euro-Job und zwar innerhalb seiner Wunschbranche.
Sein Stundenlohn lag damals sogar über dem seiner tariflichen Azubi-Vergütung. Der Inhaber der Firma, der sich eigentlich langsam zur Ruhe setzen und auf keinen Fall mehr ausbilden wollte, erkannte das Potential in seinem neuen Mitarbeiter und bot ihm von sich aus die Möglichkeit einer Ausbildung an! In der Berufschule schließlich gehört er zu den Besten seines Jahrgangs.

Angesichts solcher Entwicklungen können wir nur GOTT, unserem herrlichen HERRN, die Ehre geben. Denn nur ER kann derart perfekt Wege ebnen, auf Gebet antworten und nebenbei unsere Feinde beschämen!
So sehen unsere ganz persönliche Geschichte einer alternativen und für die gesamte Familie wesentlich besseren „Schulbildung“ sowie deren Ergebnisse aus.

Der Erziehungswissenschaftler Jörg Ruhloff äußerte sich zum Thema "allgemeine Schulbildung" sehr treffend:
„ [...] Eine andere, nur am Einzelfall zu erörternde Frage ist es, was pädagogisch unmöglich und nachweislich unerfüllbar ist.
Vieles, was auf den ersten Blick nach einer ‘unmöglichen‘ oder ‘sinnlosen‘ Forderung aussieht, wie beispielsweise die nach Abschaffung der Schule, erweist sich bei Betrachtung seiner Begründung als möglich und mindestens ernsthaft erwägenswert.
Schulen etwa hat es ja nicht immer gegeben, und ihr Fehlen hat Gesellschaften nicht einmal nachweislich und mit Notwendigkeit in Barbarei und wirtschaftliches Elend geführt. Die Blüte der altgriechischen Kultur im fünften vorchristlichen Jahrhundert ist nicht auf dem Boden einer allgemeinen Schulpflicht oder eines verbreiteten Schulbesuchs erwachsen. Eher ließe sich das Gegenteil beweisen. Oft sind es nur festgefahrene Meinungen, Vorstellungssackgassen, Scheu vor radikalen Gedanken, Furcht und Mutlosigkeit im Ziehen und Vertreten von Konsequenzen oder geistige Unbeweglichkeit und Faulheit, die als Nonsens und als Unmöglichkeit sehen und gleich verurteilen lassen, was Aufmerksamkeit verdienen würde. Die pädagogische Sollensfrage kann auch einfach unterdrückt, verschüttet, verstellt werden oder gar nicht erst aufkommen, weil eine bequeme Einrichtung im Sozialisationsgehäuse, weil Anpassung ans Gegebene, gewohnheitsmäßige Harmoniesucht, subjektive Befriedigung und Beruhigung und anderes mehr vorgehen beziehungsweise ohne individuelles Verschulden vorangegangen sind.“ - - - Jörg Ruhloff. Das ungelöste Normproblem der Pädagogik. Quelle & Meyer, 1979


Der geniale Universalgelehrte und preußische Staatsmann, Wilhelm von Humboldt, veröffentlichte bereits Ende des 18. Jahrhunderts Gedanken, die noch heute jedem deutschen Kultusbürokraten als Drohung erscheinen und das Blut in den Adern gefrieren lassen muss:
„Man hat, vorzüglich seit einiger Zeit, so sehr auf die Verhütung gesetzwidriger Handlungen, und auf Anwendung moralischer Mittel im Staat gedrungen. So oft ich dergleichen oder ähnliche Aufforderungen höre, freue ich mich, gesteh ich, dass eine solche freiheitsbeschränkende Anwendung bei uns immer weniger gemacht, und, bei der Lage fast aller Staaten, immer weniger möglich wird [Schön wäre es im Deutschland des 21. Jahrhunderts ! – Anm. TJS].
Man beruft sich auf Griechenland und Rom; aber eine genauere Kenntnis ihrer Verfassungen würde bald zeigen, wie unpassend diese Vergleichungen sind. Jene Staaten waren Republiken, ihre Anstalten dieser Art waren Stützen der freien Verfassung, welche den Bürger mit einem Enthusiasmus erfüllte, der den nachteiligen Einfluss der Einschränkung der Privatfreiheit minder fühlen, und der Energie des Charakters minder schädlich werden ließ.
Dann genossen sie auch übrigens eine größere Freiheit als wir; und was sie aufopferten, opferten sie einer anderen Tätigkeit, dem Anteil an der Regierung, auf. In unseren meistenteils monarchischen Staaten ist das alles ganz anders. Was die Alten von moralischen Mitteln anwenden mochten: Nationalerziehung, Religion, Sittengesetze; alles würde bei uns minder fruchten und einen größeren Schaden bringen.
Dann war auch das meiste, was man jetzt so oft für Wirkung der Klugheit des Gesetzgebers hält, bloß schon wirkliche, nur vielleicht wankende, und daher der Sanktion des Gesetzes bedürfende Volkssitte. Die Übereinstimmung der Einrichtungen Lykurgs mit der Lebensart der meisten unkultivierten Nationen hat schon Ferguson meisterhaft gezeigt; und da höhere Kultur die Nation verfeinerte, erhielt sich auch in der Tat nicht mehr, als der Schatten jener Einrichtungen. Endlich steht, dünkt mich, das Menschengeschlecht jetzt auf einer Stufe der Kultur, von welcher es sich nur durch Ausbildung der Individuen höher emporschwingen kann; und daher sind alle Einrichtungen, welche diese Ausbildung hindern und die Menschen mehr in Massen zusammendrängen, jetzt schädlicher als ehemals. [Wenn Humboldt sehen könnte, wie wenig von seiner Gesellschaftsvision Realität geworden ist, stattdessen Individualität systematisch eingeschränkt und sogar unter Strafe gestellt wird; er würde es kaum für möglich halten, dünkt mich! – Hervorhebung TJS
Schon diesen wenigen Bemerkungen zufolge erscheint – um zuerst von demjenigen moralischen Mittel zu reden, was am weitesten gleichsam ausgreift – öffentliche, d.i. vom Staat angeordnete oder geleitete, Erziehung wenigstens von vielen Seiten bedenklich. Nach dem ganzen vorigen Räsonnement kommt schlechterdings alles auf die Ausbildung des Menschen in der höchsten Mannigfaltigkeit an; öffentliche Erziehung aber muss, selbst wenn sie diesen Fehler vermeiden, wenn sie sich bloß darauf einschränken wollte, Erzieher anzustellen und zu unterhalten, immer eine bestimmte Form begünstigen. Es treten daher alle die Nachteile bei derselben ein, welche der erste Teil dieser Untersuchung hinlänglich dargestellt hat; und ich brauche nur noch hinzuzufügen: dass jede Einschränkung verderblicher wird, wenn sie sich auf den moralischen Menschen bezieht; und dass, wenn irgend etwas Wirksamkeit auf das einzelne Individuum fordert, dies gerade die Erziehung ist, welche das einzelne Individuum bilden soll. Es ist unleugbar, dass gerade daraus sehr heilsame Folgen entspringen, dass der Mensch in der Gestalt, welche ihm seine Lage und die Umstände gegeben haben, im Staat selbst tätig wird, und nun durch den Streit – wenn ich so sagen darf – der ihm vom Staat angewiesenen Lage, und der von ihm selbst gewählten, zum Teil er anders geformt wird, zum Teil die Verfassung des Staates selbst Änderungen erleidet: wie denn dergleichen, obgleich freilich auf einmal fast unbemerkbare Änderungen, nach den Modifikationen des Nationalcharakters, bei allen Staaten unverkennbar sind. Dies aber hört wenigstens immer in dem Grad auf, in welchem der Bürger von seiner Kindheit an schon zum Bürger gebildet wird. Gewiss ist es wohltätig, wenn die Verhältnisse des Menschen und des Bürgers soviel als möglich zusammenfallen; aber es bleibt dies doch nur alsdann, wenn das Verhältnis des Bürgers so wenig eigentümliche Eigenschaften fordert, dass sich die natürliche Gestalt des Menschen, ohne etwas aufzuopfern, erhalten kann: – gleichsam das Ziel, wohin alle Ideen, die ich in dieser Untersuchung zu entwickeln wage, allein hinstreben. Ganz und gar aber hört es auf, heilsam zu sein, wenn der Mensch dem Bürger geopfert wird. Denn, wenngleich alsdann die nachteiligen Folgen des Missverhältnisses wegfallen, so verliert auch der Mensch dasjenige, was er gerade durch die Vereinigung in einen Staat zu sichern bemüht war.
Daher müsste, meiner Meinung zufolge, die freieste, so wenig als möglich schon auf die bürgerlichen Verhältnisse gerichtete, Bildung des Menschen überall vorangehen. Der so gebildete Mensch müsste dann in den Staat treten, und die Verfassung des Staates sich gleichsam an ihm prüfen. Nur bei einem solchen Kampf würde ich wahre Verbesserung der Verfassung durch die Nation mit Gewissheit hoffen, und nur bei einem solchen, schädlichen Einfluss der bürgerlichen Einrichtung auf den Menschen nicht besorgen. Denn selbst wenn die letztere sehr fehlerhaft wäre, ließe sich denken, wie gerade durch ihre einengenden Fesseln die widerstrebende, oder trotz derselben, sich in ihrer Größe erhaltende Energie des Menschen gewänne. Aber dies könnte nur sein, wenn dieselbe vorher sich in ihrer Freiheit entwickelt hätte. Denn welch ein ungewöhnlicher Grad gehörte dazu, sich auch da, wo jene Fesseln von der ersten Jugend an drücken, noch zu erheben und zu erhalten? Jede öffentliche Erziehung aber, da immer der Geist der Regierung in ihr herrscht, gibt dem Menschen eine gewisse bürgerliche Form. [Hervorhebung TJS]

Wo nun eine solche Form an sich bestimmt und in sich, wenngleich einseitig, doch schön ist, wie wir es in den alten Staaten und vielleicht noch jetzt in mancher Republik finden, da ist nicht allein die Ausführung leichter, sondern auch die Sache selbst minder schädlich. Allein in unseren monarchischen Verfassungen existiert – und gewiss zum nicht geringen Glück für die Bildung des Menschen – eine solche bestimmte Form ganz und gar nicht. Es gehört offenbar zu ihren, obgleich auch von manchen Nachteilen begleiteten Vorzügen, dass, da doch die Staatsverbindung immer nur als ein Mittel anzusehen ist, nicht so viel Kräfte der Individuen auf dies Mittel verwandt zu werden brauchen, als in Republiken. Sobald der Untertan den Gesetzen gehorcht, und sich und die Seinigen im Wohlstand und einer nicht schädlichen Tätigkeit erhält, kümmert den Staat die genauere Art seiner Existenz nicht. Hier hätte daher die öffentliche Erziehung, die, schon als solche, sei es auch unvermerkt, den Bürger oder Untertan – nicht den Menschen, wie die Privaterziehung – vor Augen hat, nicht eine bestimmte Tugend oder Art zu sein zum Zweck; sie suchte vielmehr gleichsam ein Gleichgewicht aller, da nichts so sehr, als gerade dies die Ruhe hervorbringt und erhält, welche eben diese Staaten am eifrigsten beabsichtigen. Ein solches Streben aber gewinnt, wie ich schon bei einer anderen Gelegenheit zu zeigen versucht habe, entweder keinen Fortgang, oder führt auf Mangel an Energie; dahingegen die Verfolgung einzelner Seiten, welche der Privaterziehung eigen ist, durch das Leben in verschiedenen Verhältnissen und Verbindungen jenes Gleichgewicht sicherer und ohne Aufopferung der Energie hervorbringt.

Will man aber der öffentlichen Erziehung alle positive Beförderung dieser oder jener Art der Ausbildung untersagen, will man es ihr zur Pflicht machen, bloß die eigene Entwicklung der Kräfte zu begünstigen, so ist dies einmal an sich nicht ausführbar, da, was Einheit der Anordnung hat, auch allemal eine gewisse Einförmigkeit der Wirkung hervorbringt; und dann ist auch unter dieser Voraussetzung der Nutzen einer öffentlichen Erziehung nicht abzusehen. Denn ist es bloß die Absicht zu verhindern, dass Kinder nicht ganz unerzogen bleiben, so ist es ja leichter und minder schädlich, nachlässigen Eltern Vormünder zu setzen oder dürftige zu unterstützen.
Ferner reicht auch die öffentliche Erziehung nicht einmal die Absicht, welche sie sich vorsetzt, nämlich die Umformung der Sitten nach dem Muster, welches der Staat für das ihm angemessenste hält. So wichtig und auf das ganze Leben einwirkend auch der Einfluss der Erziehung sein mag, so sind doch noch immer wichtiger die Umstände, welche den Menschen durch das ganze Leben begleiten. Wo also nicht alles zusammenstimmt, da vermag diese Erziehung allein nicht durchzudringen. Überhaupt soll die Erziehung nur, ohne Rücksicht auf bestimmte, den Menschen zu erteilende bürgerliche Formen, Menschen bilden, so bedarf es des Staates nicht [Hervorhebung TJS].
Unter freien Menschen gewinnen alle Gewerbe besseren Fortgang, blühen alle Künste schöner auf, erweitern sich alle Wissenschaften. Unter ihnen sind auch die Familienbande enger, die Eltern eifriger bestrebt für ihre Kinder zu sorgen, und bei höherem Wohlstand auch vermögender, ihren Wünschen hierin zu folgen. Bei freien Menschen entsteht Nacheiferung, und es bilden sich bessere Erzieher wo ihr Schicksal von dem Erfolg ihrer Arbeiten, als wo es von der Beförderung abhängt, die sie vom Staat zu erwarten haben. Es wird daher weder an sorgfältiger Familienerziehung, noch an Anstalten so nützlicher und notwendiger gemeinschaftlicher Erziehung fehlen.
Soll aber öffentliche Erziehung dem Menschen eine bestimmte Form erteilen, so ist, was man auch sagen möge, zur Verhütung der Übertretung der Gesetze, zur Befestigung der Sicherheit, so gut als nichts getan. Denn Tugend und Laster hängen nicht an dieser oder jener Art des Menschen zu sein, sind nicht mit dieser oder jener Charakterseite notwendig verbunden, sondern es kommt in Rücksicht auf sie weit mehr auf die Harmonie oder Disharmonie der verschiedenen Charakterzüge, auf das Verhältnis de Kraft zu der Summe der Neigungen usw. an.
Jede bestimmte Charakterbildung ist daher eigener Ausschweifungen fähig und artet in dieselben aus. Hat daher eine ganze Nation ausschließlich vorzüglich eine gewisse erhalten, so fehlt es an aller entgegenstrebenden Kraft, und mithin an allem Gleichgewicht. Vielleicht liegt sogar hierin auch ein Grund der häufigen Veränderungen der Verfassung der alten Staaten. Jede Verfassung wirkte so sehr auf den Nationalcharakter, dieser, bestimmt gebildet, artete aus und brachte eine neue hervor.
Endlich wirkt öffentliche Erziehung, wenn man ihr völlige Erreichung ihrer Absicht zugestehen will, zuviel. Um die in einem Staat notwendige Sicherheit zu erhalten, ist Umformung der Sitten selbst nicht notwendig [...] Öffentliche Erziehung scheint mir daher ganz außerhalb der Schranken zu liegen, in welchen der Staat seine Wirksamkeit halten muss.“ Hervorhebung TJS] - - - Wilhelm v. Humboldt. Der Staat – Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen. Über öffentliche Staatserziehung, aus: Gesammelte Werke, Berlin bei Reimer 1841, im VII. Band – Der heutigen Schreibweise von TJS leicht angepasst.
Humboldts Worte waren bereits in der Berliner Monatsschrift, Jahrgang 1792, abgedruckt worden. Jedem Kultusminister der deutschen Länder sollte diese Schrift vor Amtsantritt zur Pflichtlektüre erklärt werden.
Allerdings können der Satan und das Tier aus Offb. 13 nur auf dem Weg der absoluten Vergesellschaftung (= Sozialisation im Sinne jener Weltbeherrscher dieser Finsternis) und Kontrolle des Individuums ihre Ziele mit dieser degenerierten, dekadenten und unter die Sünde verkauften Menschheit erreichen. Schon allein aus diesem Grund werden Humboldts Anmerkungen zur öffentlichen Staatserziehung zunehmend auf taube Ohren stoßen.
mh-ing hat geschrieben:Du vertrittst ja die Ansicht, dass jeder, der seine Kinder zur Schule gehen lässt, ein schlimmer Sünder ist.
Martin, entweder hast Du meine Äußerungen zum Thema nicht richtig verstanden oder Du hast sie sehr wohl verstanden, stellst meine Position jedoch bewusst verzerrst dar und baust somit einen „Strohmann“ auf, um Deine Argumentation schließlich gezielt gegen eine verzerrte Position zu richten und den Strohmann „abzufackeln“.

Deshalb möchte ich hier noch einmal verdeutlichen, worum es geht:

1. Christen folgen als Jünger ihrem HERRN Jesus Christus nach.

2. Um zu dokumentieren, wie diese Nachfolge praktiziert werden soll, hat CHRISTUS eine einheitliche und für alle SEINE Jünger verbindliche Lehre hinterlassen. Diese Lehre besteht zum Großteil aus konkreten Geboten.

3. Zum Themenbereich Erziehung/ Bildung hat sich GOTT ebenfalls sehr klar und deutlich geäußert. Diese Aussagen sind genauso Bestandteil der einheitlichen und verbindlichen Lehre CHRISTI bzw. der Lehre der Apostel.

4. In diesem Zusammenhang lautet ein Schlüsselgebot: »Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des HERRN (Eph. 6:4)

5. Um diesem Erziehungsauftrag gerecht zu werden, müssen von den Vätern geeignete Maßnahmen ergriffen und durchgesetzt werden. Denn Erziehung geschieht bekanntlich nicht automatisch – zumal es sich um eine Erziehung in der Zucht und Ermahnung des HERRN handelt, gegen die Satan und die Welt etwas einzuwenden haben.

6. GOTT formuliert in Eph. 6:4 nicht nur den grundsätzlichen Erziehungsauftrag, sondern ER erklärt auch, worin die Erziehungsziele bestehen, die letztlich in dem einen Gebot münden:
»Du sollst den HERRN, deinen GOTT, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.« (Lukas 10:27, vgl. Matth. 22:37; Markus 12:30)

7. Demzufolge müssen die von den Vätern (bzw. den Eltern) zu ergreifenden Erziehungs-/ Bildungsmaßnahmen so gestaltet sein, dass sie erstens dem geistlichen Charakter des göttlichen Erziehungsauftrages (Eph 6:4) sowie des obersten Erziehungszieles (Lk 10:27 etc.) völlig entsprechen und zweitens so ideal als möglich geeignet sind, dem göttlichen Erziehungsauftrag gemäß die Erziehungsziele zu verwirklichen.

8. Sehr hilfreich, nein: absolut notwendig ist es in diesem Zusammenhang, die Erziehungsmethoden GOTTES selbst zu studieren – denn GOTT erzieht schließlich auch SEINE Kinder und zwar in Vollkommenheit. Schon Hiob wusste zu vermelden: »[...] wer ist ein Lehrer, wie ER?« (Hiob 36:22)

9. Eine wichtige Aussage hierbei lautet: »Denn die Gnade GOTTES ist erschienen, heilbringend allen Menschen, und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in der gegenwärtigen Welt [...]« (Titus 2:11.12)

10. Wenn uns die unterweisende Gnade GOTTES z.B. gebietet:
»Von aller Art des Bösen haltet euch fern!« (1.Thess. 5:22) oder
»Flieht die Hurerei!« (1.Kor. 6:18) oder
»Flieht den Götzendienst!« (1.Kor. 10:14) usw. – gelten solche Befehle lediglich den Christen selbst oder auch deren Kindern, die gemäß 1.Kor. 7:14 »heilig«, d.h. für GOTT abgesondert und gemäß Eph. 6:4 »in der Zucht und Ermahnung des HERRN« zu erziehen sind?

11. Nun ist es an und für sich schon schlimm und beschämend genug, dass Christen ihre Kinder an mindestens 5 Tagen pro Woche – und das über viele Jahre hinweg – für die jeweils beste Einwirkungszeit auf Herz, Hirn und Gemüt in weltliche Missionsanstalten im Sinne des herrschenden Zeitgeistes schicken, in denen sie als Alibi auch Rechnen, Lesen und Schreiben beigebracht bekommen.
Dass den Kindern solcher Christen jedoch ab ihrem 6., spätestens 7. Lebensjahr systematisch und auf lange, lange Sicht alle nur denkbare Beschmutzung z.B. via Porno-Schweinskram (als Sexualaufklärung getarnt), Okkultbeeinflussung, antiautoritär-emanzipatorische Gesinnung, Leugnung fundamentaler biblischer Wahrheiten etc. etc. zugemutet wird, ist die schlimmste Sünde, die Eltern ihren Kindern antun können.

Und zu dieser Art Eltern möchte ich nicht gehören, wenn wir eines Tages von GOTT für unser Tun und Lassen zur Rechenschaft gezogen werden!
Ich fürchte nämlich, dass man sich vor dem unbestechlichen Richter der Lebendigen und Toten kaum mit der Ausrede aus der Affäre ziehen kann, der Staat hätte dies so gewollt.

Die Behauptung, ich würde es pauschal als Sünde deklarieren, wenn Eltern ihre Kinder zur Schule schicken, ist insofern zumindest eine zerzerrte Darstellung meiner Position.

Wenn es eine Schule gäbe, in denen GOTTES Erziehungsauftrag im Sinne SEINER Erziehungsziele und -methoden realisiert werden würde, so wäre gegen eine solche Schule zunächst einmal überhaupt nichts einzuwenden.

In der Verfassung des Landes Hessen heißt es z.B. in den schönsten Phrasen:

„(7) Das Nähere regelt das Gesetz.
Es muss Vorkehrungen dagegen treffen, dass in der Schule die religiösen und weltanschaulichen Grundsätze verletzt werden, nach denen die Erziehungsberechtigten ihre Kinder erzogen haben wollen.“
(Art. 56 Abs. 7) (Hervorhebung TJS)

Klingt dieses Märchen nicht zu schön, um wahr zu sein?

Das Hessische Schulgesetz müsste gemäß Landesverfassung gewährleisten, dass es eine Schule gibt, in der GOTTES Erziehungsauftrag einschließlich SEINER Erziehungsziele verwirklicht werden. Alles andere verletzt nämlich die „religiösen und weltanschaulichen Grundsätze“, nach denen wir unsere Kinder erzogen haben wollen!

Zwar nehmen die zuständigen Behörden und Gerichte seit Jahren zur Kenntnis, dass allein dieser Verfassungsartikel sämtliche uns bekannten staatlichen Pflichtschulen grundsätzlich disqualifiziert. Aber es interessiert niemanden.
Die Kultusbürokratie ist mit den „religiösen und weltanschaulichen Grundsätzen“, nach denen wir unsere „Kinder erzogen haben wollen“, offensichtlich überfordert. Vielleicht hat man uns deshalb einige Zeit schlicht ignoriert und stillschweigend geduldet.

Denn allerorts im hiesigen Landkreis, Regierungsbezirk und Bundesland werden in jeder erdenklichen Weise „die religiösen Grundsätze verletzt“, nach denen wir unsere „Kinder erzogen haben wollen“! Dies beginnt bereits damit – noch ehe wir überhaupt auf ethische Normen des Evangeliums zu sprechen kommen – dass die erste Information der Heiligen Schrift:
»Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde« (1.Mose 1:1)
relativiert – ja, der Lächerlichkeit preisgegeben und damit prinzipiell zur Disposition gestellt wird. Denn entgegen jeglicher zeitgeistigen und pseudo-wissenschaftlichen Verirrung, halten wir am absoluten Wahrheitsgehalt dieser Information fest. Etwaige Urknall- , Ursuppe- und sonstige Mythen mögen für den von GOTT getrennten Menschen durchaus interessante Versuche sein, die Glaubwürdigkeit der Bibel zu unterminieren, und als nichts anderes stellen wir unseren Kindern solche Märchen dar. Wir jedenfalls können es in keiner Weise dulden, dass man unseren Kindern – in welcher Form auch immer – das Gift des Unglaubens und der daraus folgenden Rebellion gegen GOTT, subtil und dadurch um so wirksamer einimpft.
Ob es sich dabei um Urknall-, Evolutions-, sexual-revolutionäre, antiautoritär-emanzipatorische oder andere von GOTTES Wort abweichende Logismen handelt – stets werden die religiösen Grundsätze verletzt, nach denen wir unsere Kinder erzogen haben wollen!

Hinzu kommt außerdem, dass wir beispielsweise den Papst in Rom keineswegs als rechtmäßiges Oberhaupt aller Christen auf Erden anerkennen. Überhaupt erkennen wir in der typisch römisch-katholischen Theologie und Praxis ein klassisches Beispiel von Pervertierung des Evangeliums von JESUS CHRISTUS.
Ähnlich verhält es sich mit dem lutherisch, zwinglianisch oder calvinistisch geprägten Protestantismus.

Ob nun ein demokratisch-pluralistisch, atheistisch, synkretistisch, relativistisch, römisch-katholisch, lutherisch, islamisch, buddhistisch, hinduistisch, pantheistisch oder wie auch immer vom Evangelium JESU CHRISTI abweichend orientierter Lehrer seinen verderblichen Einfluss auf unsere Kinder ausübt und somit für die Verletzung der religiösen Grundsätze
verantwortlich ist, nach denen wir unsere Kinder erzogen haben wollen, spielt für uns nur eine sekundäre Rolle.

Wir halten nichts von einem die Wahrheit relativierenden, ökumenischen Dialog der Religionen, nichts von Kompromissbereitschaft gegenüber einer dem ewigen Verderben zusteuernden Welt von Hurern, Ehebrechern, Pornokraten und Götzendienern, die letztendlich nur auf Kosten der Wahrheit, Heiligkeit und Gerechtigkeit GOTTES möglich ist; sondern wir wollen, dass unsere Kinder aufrichtige, ernste und für GOTT abgesonderte Jünger des HERRN Jesus Christus werden und bis zu ihrer Mündigkeit mit diesem Ziel in der Zucht und Ermahnung des HERRN erzogen werden. Wir wollen dies deshalb, weil GOTT es will und allen Eltern geboten hat, die sich zu SEINEM Sohn JESUS CHRISTUS bekennen!

Nun gibt es zwar eine Anzahl sog. christlicher Bekenntnisschulen in Deutschland aber was ich von denen weiß, ruft spontan die Frage hervor, was wohl schlimmer ist: eine weltliche Kindermissionsanstalt, wobei die Fronten relativ eindeutig sind oder eine Bekenntnisschule, in der vielfach Pseudo-Christentum mit sehr viel Heuchelei, Weltgleichförmigkeit, Anpassung sowie Kompromissbereitschaft auf Kosten der Wahrheit, Heiligkeit und Gerechtigkeit GOTTES herrschen. Eine solche Alternative empfinde ich als Wahl zwischen Pest und Cholera. Welche der beiden Seuchen würden die Kinder eher überleben?
mh-ing hat geschrieben:Zu dem von dir geschildertem Fall oder auch deinem Fall: Da sind die Eltern gebildet und in der Lage auch ihre Kinder auszubilden. Es gibt aber nicht immer diesen Fall. Ich kenne Fälle, wo die Kinder mühevoll später nachholten, was jene Eltern veräumten.
Für sämtliche Verantwortungsbereiche, in denen sich Christen zu bewähren haben, gilt:
Dem einen fällt leicht, was dem anderen schwer fällt und umgekehrt.
Die Bildung und das intellektuelle Reflexionsniveau der Eltern spielt sicherlich eine gewisse Rolle – dies zu leugnen wäre unnüchtern. Jedoch misst Du und misst man allgemein der Bildung der Eltern einen viel zu hohen Stellenwert bei. Die entscheidenden Kriterien sind ganz andere: Gottesfurcht und eine geistliche Gesinnung, die sich im Ernst der Nachfolge CHRISTI zeigt.
Im Fall der Eheleute Dudek – beide qualifizierte Akademiker – ist es freilich so, dass sie ein in jeder Hinsicht vorbildliches Christenleben führen. Dafür, wie diese Eltern ihre Kinder erziehen sowie hoch motiviert und fachlich kompetent unterrichten, müsste sie der Staat mit dem Bundesverdienstkreuz ehren und mit einer Prämie versehen, die materielle Unabhängigkeit sichern würde (Die Ausgaben für öffentliche Schulen – ohne Schulverwaltung – betrugen im Haushaltsjahr 2004 je Schüler in Hessen 4.900,00 Euro für allgemein bildende Schulen bzw. 3.300,00 Euro für berufliche Schulen – Quelle: Statistisches Bundesamt 2006).
Dass man diese Eltern inzwischen lieber im Gefängnis sehen will – ich war im Gerichtssaal dabei und es handelte sich um nichts anderes, als ein politisches Urteil, das schon zu Beginn der Verhandlung feststand – zeugt von einem kaum noch zu überbietenden Wahnsinn, der die Verantwortlichen beherrscht.

Was meine Frau und mich betrifft: Wir sind durchschnittlich gebildete Leute; meine Frau ist gelernte Krankenschwester (ohne Abitur) und ich ein Studienabbrecher (noch während des ersten Semesters). Verfügtest Du lediglich über diese Daten, wären wir nach Deinen Vorstellungen wohl kaum geeignet, unsere Kinder hinreichend zu erziehen. Deine Vorstellungen greifen nämlich entschieden zu kurz und basieren auf Trugschlüssen.

Unter der Voraussetzung jedoch, dass man Bildung als einen lebenslangen Lernprozess begreift, Einseitigkeit vermeidet, d.h. auf handwerkliches Know-how mindestens ebenso viel Wert legt, wie auf theoretische Wissensaneignung und ständig bereit ist, autodidaktisch aktiv zu sein, ist Homeschooling für durchschnittlich Begabte auch in Deutschland kein unüberwindbares praktisches Problem.
Nun weiß ich nicht, in welchen Kreisen Du verkehrst, aber seitdem ich Einblick in die Szene habe – und mir sind während der vergangenen etwa 14 Jahre einige und z.T. sehr unterschiedliche Leute über den Weg gelaufen – kann ich fast nur von Erfolgs-Stories berichten.
Wenn es in sehr seltenen Fällen zu echten Problemen kommt, dann liegt es i.d.R. daran, dass die Eltern geistlich unterschiedliche Wege gehen und nicht (mehr) an einem Strang ziehen.

Anfügen möchte ich noch: Ideal ist es m.E. nicht, dass eine Familie ganz auf sich allein gestellt ist. Das kostet schon eine Menge Kraft und Ausdauer. Man kann hierzulande nämlich nicht auf so hervorragende Lehrmittel speziell für Homeschooling zurückgreifen, wie in den USA etwa.
Unter den hiesigen Bedingungen wäre es besser, wenn sich 2, 3 oder 4 gleichgesinnte Familien (je nach Anzahl der Kinder) für ein gemeinsames, sozusagen „erweitertes“ Homeschool-Projekt zusammenschließen. Diese Form der gemeinschaftlichen Erziehung würde manche Entlastung für den Einzelnen bedeuten, den christlichen Gemeinschaftssinn fördern und somit auch den beteiligten Eltern sehr gut tun.
Die gegenwärtige, allgemein dominierende fleischliche Gesinnung der Christen, lässt solche Projekte aber meistens schon im Ansatz scheitern.
mh-ing hat geschrieben:Aber, ach ja, Bildung ist ja letztlich auch nicht so wichtig, Hauptsache nicht in die Schule gehen lassen. So leider ist kaum ein Weg des Miteinanders zu finden.
Auf jeden Fall ist ein Leben im Gehorsam GOTT gegenüber und in Heiligkeit wichtiger, als weltliche Bildung.
Lieber eine „6“ in Französisch, als dieselbe Note vor dem Richterstuhl CHRISTI!

Hast Du denn nie gelesen, was JESUS CHRISTUS z.B. in Markus 8:36 lehrt:
»Denn was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und sein Leben einzubüßen?«

sowie an einer anderen Stelle:

»Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
Und wenn deine rechte Hand dir Anlass zur Sünde gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.«
(Matth. 5:29.30)

Auf einem anderen Weg, als ihn die Heilige Schrift zeigt, ist wirklich kein Miteinander zu finden.
mh-ing hat geschrieben:Was mir gefiele und m.E. auch der Weg wäre, dass Homeschooling erlaubt wird, wenn es Mindeststandarts der Bildung durch Kontrollprüfungen erfüllt.
Mir wäre es lieber, wenn Homeschooling verboten bleibt.
Dies bewahrt vor geistiger und geistlicher Trägheit sowie vor zu viel Trittbrettfahrern, d.h. schädlichem Mitläufertum, das nicht aus Glauben, sondern aufgrund einer Mode handelt.
mh-ing hat geschrieben:Oben wurde das Beispiel des Daniels gemacht. Er hätte ja auch strikt sich weigern können, das babylonische Essen zu verweigern. Er aber handelte anders, weshalb er auch als besonders weise gilt. Fast alle mir bekannten Fälle sind da völlig anders gestrickt.
Mir erschließt sich nicht, was Du in diesem Zusammenhang mit dem Beispiel von Daniel sagen willst. Vielleicht erklärst Du es mir bitte.
mh-ing hat geschrieben:Diese Weißheit im Umgang mit unserer Regierung und im Umgang mit Mitmenschen und vor allem den Mitchristen, wünsche ich dir von Herzen.
Weisheit habe ich stets nötig. Deshalb bitte ich GOTT auch gezielt darum (Jak. 1:5).
Nur fürchte ich, dass Du in wesentlichen Fragen eine Weisheit meinst, die mit GOTTES Weisheit, wie ich sie mir wünsche, nicht kompatibel ist, weil Deine Weisheit leider vielfach Ausdruck der Weisheit dieser Welt ist.

Thomas

Verfasst: 11.07.2008 19:34
von Gast
Hallo Thomas,

es wäre etliches zu sagen zu deinem Beitrag. Doch ist die Basis für Diskussion bei dir kompliziert. Zum einen führst du noch immer, trotz vielfacher Hinweise auf deiner Seite verunglimpfende Artikel über mich. Zudem hast du diesen Beitrag oben analog eingestellt, dass zu erwarten ist, dass du in gewohnter Weise (leider) außerhalb der Diskussion und der Kontrolle eines vernünftigen Forums herziehst über deine Gesprächspartner (ein in deinem Fall wohl falscher und unpassender Begriff).

Daher nur 2 Punkte, damit klarer wird, was dahinter steht:
du schreibst selbst:
Im biblischen Klartext bedeutet dies: Kein Kind kann eine staatliche Schule besuchen, ohne dabei zu sündigen! Der demokratische Staat verführt und zwingt quasi alle Kinder mittels Zwangsbeschulung zur Sünde gegen Gottes ausdrücklichen Willen. Staatlich organisierte und überwachte Erziehung bedeutet demnach eine systematische Anleitung zum Denken und Handeln gegen die Gebote Gottes, so dass alle Kinder bereits im Unterricht gegen Gottes Willen oktroyiert und mancherlei Greuel ausüben müssen, wodurch schließlich auch die Eltern gegen die Gebote Christi verstoßen, ihre (anvertrauten) Kinder in der Zucht und Ermahnung des HERRN zu erziehen (Eph. 6:4) und sich von aller Art des Bösen fernzuhalten (1.Thess. 5:22).
Das zum Beweis der Behauptung, dass du aller Eltern zu schlimmen Sündern machst, wenn sie ihre Kinder zur Schule schicken.

Was den Daniel betraf, dachte ich, dass ob deiner Kenntnisse es keinerlei weiterer Hinweise bedarf. Daniel war Jüngling (Alter unbekannt). Ihm widerfuhr eine heidnische Ausbildung in Babylon mit dem Zwang auch diese Speise zu sich zu nehmen. Er lehnte diese Ausbildung nicht ab, sondern setzte Grenzen, nämlich die Speise. Dies aber auch in großer Weisheit, nämlich durch das Angebot an den Verantwortlichen, eine Testphase zu machen.

Dieses Verhalten von Daniel ist von großer Weisheit und Klugheit gekennzeichnet.

Was mir das Homeschooling noch suspekter macht ist der Umstand, dass diese Homeschooler sehr wohl Missionare unterstützen, die Schulen bauen und dort Kinder unterrichten. Letztlich ist das doch völliger Unsinn, hier die Schule zu bekämpfen und dort für Schulen zu spenden.

Auch suspekt ist, dass du als auch das von dir angeführte Elternpaar eine sehr gute Ausbildung in diesem Schulsystem erhalten haben, die sie eigentlich erst befähigt ihre Kinder so zu unterrichten. Wie unterrichten aber die Kinder der Homeschooler nun ihre Kinder? Sehr viele christliche Eltern sind schon mit den Hausaufgaben überfordert, kaum daran zu denken, dass sie den Kindern den Stoff beizubringen hätten.

Homeschooling ist daher ein Weg Einzelner, der gut gehen kann, der auch sicherlich staatlicherseits anders behandelt werden muss als bisher, jedoch ist es nicht der alleinige und der einzig richtige Weg.

Inhaltlich wird diese Diskussion kaum sachlich geführt werden können mit dir. Mein Artikel hierzu wird irgendwann in meiner HP stehen und dann kannst du ja bei dir schreiben, was du denkst.

Martin

Für Thomas TJS

Verfasst: 13.07.2008 19:00
von Morgenrot
Lieber Thomas,

meinst Du wirklich, dass die Menschen sich von der Länge Deines Beitrages (11.7.2008 - 01.36 Uhr) beeindrucken lassen?
Ich nicht!
Wenn Du willst, dass sie mit Interesse gelesen werden, so erinnere ich Dich mal an den Slogan der Post in den 70er Jahren:

Bild

Verfasst: 30.12.2008 10:33
von Joschie
Gerichtlicher Erfolg für Hausschuleltern

Das Ehepaar Dudek muss vorerst nicht ins Gefängnis.
F r a n k f u r t a m M a i n / H e r l e s h a u s e n (idea). Das Ehepaar Jürgen und Rosemarie Dudek (Herleshausen/Osthessen), das seinen Kindern aus Glaubensgründen Hausunterricht erteilt, muss vorerst keine Haftstrafe antreten.
Das Oberlandesgericht in Frankfurt am Main hat dem Einspruch der Dudeks gegen ein Urteil des Landgerichts Kassel vom Juni stattgegeben. Der Bescheid wurde den Eltern an Heiligabend zugestellt. Die Eheleute waren im Sommer zu jeweils drei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden, weil sie ihre schulpflichtigen Kinder „dauernd und hartnäckig“ vom Schulbesuch ferngehalten hätten. Zuvor waren die beiden Akademiker in früheren Verfahren zu Geldstrafen von insgesamt 1.050 Euro verurteilt worden. Die Eltern hatten Revision eingelegt. Sie monierten, dass in dem Prozess im Sommer lediglich über das Strafmaß verhandelt worden sei, die Schuldfrage aber ausgeklammert wurde. Der Fall muss nun neu verhandelt werden. Dabei wird es auch darum gehen, ob die Weigerung der Eltern statthaft ist, ihre Kinder zur Schule zu schicken und stattdessen zu Hause zu unterrichten. Der älteste Sohn der Familie, Jonathan (16), hatte fast ausschließlich Hausunterricht. Das letzte halbe Jahr besuchte er eine staatliche Realschule und erreichte den Abschluss als Klassenbester mit der Durchschnittsnote 1,1. Inzwischen absolviert er eine Ausbildung zum Schreiner. Das Paar hat sieben Kinder, von denen drei im Alter von 8 bis 14 Jahren zu Hause unterrichtet werden. Die Eltern begründen ihre Haltung damit, dass der Unterricht an öffentlichen Schulen den christlichen Glauben ihrer Kinder zerstören könnte. Unterdessen droht ihnen ein neues Verfahren. Das Schulamt in Bebra hat wieder Strafantrag gegen das Ehepaar gestellt. Für Schulamtsleiter Arno Meißner steht fest: „Die Dudeks verhalten sich konsequent nicht gesetzeskonform.“

Mehr Zusammenhalt unter Geschwistern!

Verfasst: 15.01.2009 15:49
von Dirk
Ich kenne den Fall nicht und kann daher nur eine grundsätzliche Anmerkung machen. Wer noch nicht begriffen hat, dass sich unser Staat in eine totalitäre Wissenschaftsdiktatur entwickelt, dem fehlt von vornherein die Grundlage einer klaren Sicht. Unsere Kinder werden in den Schulen vielfach geistlich mit übelem Dreck vergiftet und daher kann ich es gut nachempfiden, wenn sich die besagte Familie konkret gegen eine Veranstaltung gewendet hat. Kinder sind manipulierbar und daher ist die Wirkung eines klärenden Gesprächhes hinterher äuerst fraglich. Weiterhin werden viele Inhalte deart subtil vermittelt, dass sie schwer auszumachen sind. Wenn diese Eltern, die schließllich Geschwister im Herrn sind, diese Entscheidung getroffen haben, dann haben wir das zu respektieren und sie geschwisterich zu unterstützen, anstatt sie zu kritisieren. (Was geistlicher Zusammenhalt ist, kann man übrigens gut bei vielen Moslems beobachten! Sic!). Etwas mehr geistliche Zivilcourage würde übrigens uns allen besser stehen.

Verfasst: 28.09.2009 08:53
von Morgenrot
Hallo Dirk, hast Du selbst Kinder?