Evangelium nicht zur Buchreligion machen

Aktuelle Entwicklungen und Vorkommnisse in der Christenheit

Moderatoren: Der Pilgrim, Jörg

lutz
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Beitrag von lutz »

Und zur Ergänzung noch einen Beitrag von Michael Kotsch im Rahmen der Theologischen Aufsätze in "Bibel und Gemeinde" zur

"Inspiration und Irrtumslosigkeit in der Geschichte"

www.bibelbund.de/htm/2002-4-39.htm

Lutz

Gast

Beitrag von Gast »

Die Verbalinspiration wird vom Wort Gottes selbst gestützt.... den ER hat das Wort gegeben !

2. Timotheus 3,16 (sollten noch ergänzt werden, es gibt ja noch einige mehr)

Was das Verstandesmäßige erfassen der Worte Gottes angeht:

Der Natürlich Mensch kann das Wort Gottes nicht erfassen (1. Korinther 2,14, 2.Kor.4 1-6)
Auch hier gibt es noch weitere Verse

Was anderes:

Wisst ihr, es ist eigentlich doch klar worum es geht - Es geht um Grundsätzliche Aussagen der Worte Gottes... und da es derart verschiedene Auffassungen gibt wollen gewisse Leute einen gemeinsamen Konsens finden - es dürfen Trennende dinge nicht mehr als Dogma gelehrt werden - dieser Gedanke steht hinter dem was Morgner und alle möglichen Leute sagen möchten - zum Glück muss uns das alles nicht stören, den es ist egal was sie gern hätten und möchten - den Gott sagt uns was ER gern hätte und das ALLEIN hat uns zu interessieren !

Fundamentale Aussagen der Bibel möchte man gern Relativieren - daran ist die Welt sehr interessiert !

Ist erst einmal ein gemeinsamer Konsens gefunden, wird es sich auch nicht mehr lange dauern alle Randerscheinungen damit in Richtung Fundamentalismus (Dieser Begriff wurde ja schon vorsorglich in Richtung Terrorismus geschoben um ihm etwas anrüchiges zu Verleihen)

Ich bin ein Christlicher Fundamentalist (meine Definition ist einfach - ein Christ der auf dem Fundament Jesus Christus steht und sein Wort Glaubt und ihm folgen will, auch wenn irgendwelche Liberalen Welt frömmelnde Menschen das Wort Gottes nicht hören wollen)

So das war es jetzt - wieder eine Woche Pause !

Sehr hilfreich zu diesem Thema:Lehre trennt, Liebe eint ...?!
Zuletzt geändert von Gast am 28.02.2009 17:26, insgesamt 4-mal geändert.

Gast

Beitrag von Gast »

Es geht doch in der ganzen Diskussion letztlich nur um einen kleine Satz:

"Es steht geschrieben" bzw. "hat Gott wirklich gesagt"
Der erste stammt von unserem Herrn (als er der Verführung Satans widerstand) und der zweite kommt von Satan (als er Eva verführte).

Nehmen wir das Wort, so wie es steht und sich selbst äußert? Nehmen wir das Wort beim Wort und ziehen die Schlüsse daraus, die zutreffend sind?

Oder überlagern wird das Wort mit Tradition, Lehrgebäuden, Dogmatik, Auslegungsbrillen usw. Ich vermute, dass das eines der Ansinnen Busch´s war, leider etwas unglücklich formuliert.

Mit dem "es steht geschrieben" reduzieren wir uns auf das, was das Wort sagt und trennen uns von dem ab, was andere (oder wir) hinzugebaut haben. Mit dem Satz "es steht geschrieben" können wir am Verständnis diskutieren, nicht aber an dem, was im Wort steht.

Um konkreter zu werden:
Wenn es heißt, die Frau solle in der Versammlung stille sein, bzw. nicht lehren (1. Kor. 14) kann man doch nicht Diakonissen zu Predigern machen in Landeskirchlichen Gemeinschaften, von Pfarrerinnen ganz zu schweigen.
Wenn Christus alle Schuld in seinem Tod getilgt hat, dann kann ich nicht das Fegefeuer lehren und Menschen in Angst halten, gar ihnen Freikaufbriefe verkaufen.

Es gibt viele "es steht geschrieben", jedoch hört man heute meist nur "hat Gott wirklich das so gesagt", "meint er das so genau" und impliziert darin die Freiheit, davon wegzutun, abzuweichen und es ganz anders zu machen.

Wer diese Freiheit lehrt, und Morgner tut es in gewisser Weise, predigt Abfall vom Wort Gottes in aller Konsequenz.

Martin

Gast

Beitrag von Gast »

Amen !

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Klaus Pehlke
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Beitrag von Klaus Pehlke »

mh-ing hat geschrieben:Es geht doch in der ganzen Diskussion letztlich nur um einen kleine Satz:


Mit dem "es steht geschrieben" reduzieren wir uns auf das, was das Wort sagt und trennen uns von dem ab, was andere (oder wir) hinzugebaut haben. Mit dem Satz "es steht geschrieben" können wir am Verständnis diskutieren, nicht aber an dem, was im Wort steht.

Um konkreter zu werden:
Wenn es heißt, die Frau solle in der Versammlung stille sein, bzw. nicht lehren (1. Kor. 14) kann man doch nicht Diakonissen zu Predigern machen in Landeskirchlichen Gemeinschaften, von Pfarrerinnen ganz zu schweigen.

Martin

Lieber Bruder, ich habe meine sogenannte theologische Aus- bzw. Einbildung ;-) im Brüderhaus Tabor erhalten, einer Einrichtung innerhalb des großen "Imperiums" DGD (Deutscher Gemeinschaftsdiakonieverand, Marburg).
Ich bin u.a. damit nicht klar gekommen, wie hier ein "religiöses Frauenregiment" (nicht abwertend!) über klare Aussagen des Wortes Gottes hinwegsehen konnte. Die theologische Liberalisierung heute erscheint mir dort eine Frucht zu sein: "die " sehen sich von Gott noch als in die evangelische Landeskirch berufen. Ich "bestritt" schon immer diesen unterstellten "Ruf Gottes" - trat somit nicht nur aus der Kirche aus (als damaliger Prediger) sondern auch aus dem Brüderhaus. Dieser Schritt allerdings ist mir heute noch ein Schmerz, denn in jenem "Schwesternregiment" sind sehr viele treue Brüder und Schwestern.
"Treu" aber auch der Bibel gegenüber?......das darf bezweifelt sein und ich bezweifle es nicht nur sondern "meine" es auch.
Lieber Gruß! Klaus Pehlke
Wenn ich in meinem Leben nur noch 1 Predigt vorlesen dürfte, dann diese von C.H. SPURGEON.
http://www.reformatorischeschriften.de/ ... e_nur.html

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Klaus Pehlke
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Re: Evangelium nicht zur Buchreligion machen

Beitrag von Klaus Pehlke »

tschilli hat geschrieben:
Jörg hat geschrieben:In der aktuellen IDEA Ausgabe (Nr. 7/2009) las ich folgendes: "Gegen ein fundamentalistisches Bibelverständnis wendet sich der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), Pfarrer Christoph Morgner (Kassel). Das Evangelium dürfe nicht zu einer Buchreligion gemacht werden.... Nach Ansicht Morgners drücken Begriffe wie bibelgläubig, bibeltreu und schriftgläubig nicht nur hohen Respekt gegenüber der Heiligen Schrift aus, sondern signalisieren auch eine Schwerpunktverlagerung: Die Bibel bekomme für den Glauben denselben Stellenwert wie Christus. Die Vertreter dieser Überzeugung konzentrierten sich auf den Nachweis, dass die Bibel keine Fehler enthalte. Damit werde die Bibel zu einem Buch degradiert, dessen Geheimnisse man mit Hilfe der Vernunft entschlüsseln könne: "Das ist Bibelkritik von rechts."

Was haltet Ihr von dieser Aussage? Mich irritiert vor allem, dass man die Schrift und Christus trennt. Oder deute ich den Text falsch? Gruß Jörg
Tatsaechlich teile ich einen Teil der Kritik des Praeses so wie ich sie verstehe. Die Schrift ist tatsaechlich NICHT ein Buch, dass mit Hilfe der Vernunft entschluesselt werden kann. Es ist das Mittel, durch das Christus in uns den Glauben an sich und sein Heilswerk weckt. Sie ist viel mehr als ein fehlerloses Buch. Sie ist sakramental. In ihr begegnet uns Christus und errettet uns. Sie ist ein Heilsmittel. Wuerde sie nur Informationen weitergeben und ginge es nur darum ob diese Information historisch falsch oder richtig sind, waere sie nicht sehr interessant.

Als ehemaliger Prediger des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes kann ich nur bedauern, dass die theologische Dekadenz dieses Verbandes durch den damaligen Präses Morgner einen galoppierenden Fortschritt macht.
Was Morgner (und andere) "da" von sich geben ist frömmelnd-liberalisierend und das muß einmal deutlich gesagt werden.
Klaus Pehlke
Ex.Prediger ;-)
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Joschie
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Kritik am Bibelverständnis des Pietisten-Präses

Beitrag von Joschie »

Kritik am Bibelverständnis des Pietisten-Präses


H a n n o v e r (idea) – Kritik an Äußerungen des Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Christoph Morgner (Kassel), zum Bibelverständnis hat der Rektor der Akademie für Reformatorische Theologie, Pastor Wolfgang Nestvogel (Hannover), geübt.
Morgner hatte sich im Februar vor der Mitgliederversammlung der pietistischen Dachorganisation gegen ein fundamentalistisches Bibelverständnis gewandt. Das Evangelium dürfe nicht zur Buchreligion gemacht werden. Begriffe wie bibeltreu und schriftgläubig drückten nicht nur hohen Respekt gegenüber der Heiligen Schrift aus, sondern signalisierten auch eine Schwerpunktverlagerung: Die Bibel bekomme für den Glauben denselben Stellenwert wie Christus. Wer nachweisen wolle, dass die Bibel keine Fehler enthalte, degradiere sie zu einem Buch, dessen Geheimnisse man mit Hilfe der Vernunft entschlüsseln könne. „Das ist Bibelkritik von rechts“, so Morgner. Er lehnte zugleich ein liberales Schriftverständnis ab. Nestvogel nimmt im jüngsten Rundbrief der Akademie zu den Aussagen Morgners Stellung. Wer den Bericht des Präses lese, halte den Atem an. Darin würden – „im Namen einer führenden evangelikalen Institution – Unterstellungen miteinander kombiniert, die man so früher nur von offiziellen Vertretern der Bibelkritik und des Liberalismus zu hören bekam“, wie etwa: Wer pro Irrtumslosigkeit der Bibel argumentiere, verliere Jesus Christus aus dem Zentrum. „Als ob nicht Jesus Christus selbst dafür eingetreten wäre“, so Nestvogel.

Dritter Weg zwischen Bibelkritik und Bibeltreue?
Morgner rücke die Betonung von Bibeltreue sprachlich in die Nähe von Begriffen, „die beim Durchschnittsleser längst den Hauch des Anrüchigen und Extremistischen bekommen haben“, etwa fundamentalistisch. Und wer denke bei ‚Buchreligion’ nicht an Geistesverwandtschaft mit dem Islam. Da helfe es wenig, wenn Morgner zugleich ein theologisch liberales Bibelverständnis ablehne. Nestvogel: „Wo soll dieser dritte Weg zwischen ‚Bibelkritik’ und ‚Bibeltreue’ denn hinführen? Leider haben die gewagten Thesen des Gnadauer Leiters auch in der konservativen christlichen Szene kaum Staub aufgewirbelt und wenig vernehmbare Empörung oder gar Widerstand ausgelöst. Haben da schon einige resigniert oder sich dem Meinungsdruck gegen klare Positionen gebeugt?“ Die Akademie für Reformatorische Theologie besteht seit 2000 und hat ihren Sitz seit 2006 in Hannover. Gegenwärtig sind sieben Studenten eingeschrieben; die Zahl der Gaststudenten in den Blockkursen liegt deutlich höher. Sie werden von vier hauptamtlichen Dozenten und zehn Gastdozenten ausgebildet. Seit diesem Jahr besteht aufgrund einer Kooperation mit der Universität Blomfontein (Südafrika) die Möglichkeit, an der Akademie einen anerkannten Master-Abschluss zu erwerben. Die Absolventen arbeiten nach ihrer Ausbildung unter anderem in freikirchlichen und bekennenden Gemeinden, Glaubenswerken oder als Missionare. Auch ein Doppelstudium, kombiniert mit anderen Fächern an der Universität Hannover, ist möglich.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Gast

Beitrag von Gast »

... Toller Brief... muss ich hier mal weiterempfehlen...
Ein Brief an Bruder P.

.... es ist eine Satire - aber doch so wahr !

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