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Süddeutsche über christliche Erziehung

Verfasst: 25.09.2010 15:32
von Joseph
http://www.sueddeutsche.de/kultur/erzie ... -1.1004443

Unter anderem wird auch das Buch "Eltern - Hirten der Herzen" erwähnt, das anscheinend bald auf Index soll (Seite 3 unten).

Verfasst: 28.09.2010 17:02
von H.W.Deppe
Danke für den Hinweis.
Es ist schon erschreckend, wie undifferenziert und pauschal-verurteilend man hier wieder einmal vorgeht. Biblische Zucht hat nichts mit "Prügelorgien" zu tun, sondern mit kontrollierter, selbstbeherrschter und wohldosierter Strafe (nicht im Affekt). Gott hat dafür eine besonders gut gepolsterte Körperstelle vorgesehen (wie Wolfgang Bühne kürzlich in einem idea-Aritkel herausstellte), nicht das Gesicht - wie es in der Welt üblich ist (Ohrfeigen sind in der Bibel ein Zeichen der Verachtung).

Unsere Welt und insbesondere die Medien sind geprägt von exzessiver Gewalt - "die Welt war erfüllt von Gewalttat" war schon Gottes Urteil, das zur Sintflut führte. Sünder lieben Gewaltverherrlichung - das bringt Einschaltquoten.
Und diese pervertierte Welt will uns anklagen? Weil wir unsere Kinder in von Gott verordneter Liebe und Weisheit so erziehen wollen, dass sie die Bosheit all dieser Verdorbenheit erkennen und vermeiden? Wieder nur ein Grund zu seufzen: Maranatha - der Herr komme bald!

Verfasst: 28.09.2010 19:13
von eddi
Was bedeutet die Indizierung für den Kunden? Kann man das Buch dann nirgends mehr kaufen?

Was werden die denn als nächstes indizieren? Die Bibel?

Gruß
eddi

Verfasst: 01.10.2010 16:10
von eugen
eddi hat geschrieben:Was bedeutet die Indizierung für den Kunden? Kann man das Buch dann nirgends mehr kaufen?
Die Frage ist berechtigt. Kennt sich da jemand aus?

Buch bestellen

Verfasst: 18.10.2010 20:21
von angie_heidelberg
eddi hat geschrieben:Was bedeutet die Indizierung für den Kunden? Kann man das Buch dann nirgends mehr kaufen?

Was werden die denn als nächstes indizieren? Die Bibel?

Gruß
eddi
Gute Frage!

Was Indizierung für den Kunden bedeutet? Für den Kunden relativ wenig. Das Buch kann noch bestellt, gekauft und besessen werden. Indizierung bedeutet nur, dass der Verkäufer es nicht an Minderjährige abgeben darf (wird ein Buch über Kindererziehung sowieso selten).

D.h. bei einer Bestellung wird nach einer Kopie des Personalausweises gefragt, damit sich der Verkäufer legal absichern kann.

Außerdem weiß ich, dass der Verlag gerade rechtliche Schritte prüft, dass sogar das nicht mehr nötig sein wird. Ich weiß nicht, was dabei herauskommt - es ist alles noch sehr frisch.

Interessant finde ich übrigens, dass alle, auch christliche Webseiten, nur die Zitate aus der SZ bringen. Haben sie das Buch überhaupt gelesen? Wenn nicht, woher wollen sie dann wissen, dass die Zitate so stimmen? [Herr Wünch (Kommentar Idea Spektrum) z.B. hat das Buch erst am Tag des Erscheinens seines Kommentars überhaupt bestellt.]

Man kann das Buch vielleicht mögen oder nicht, aber als Christ würde ich grundsätzlich davon abraten, die Meinung der SZ über etwas Christliches ungefragt zu übernehmen. Ich verteile gerne Heukelbach-Schriften. Die Meinung der Süddeutschen zu solchen "evangelistischen Schriften" möchte ich gar nicht hören!

Re: Süddeutsche über christliche Erziehung

Verfasst: 18.10.2010 20:40
von angie_heidelberg
Joseph hat geschrieben:http://www.sueddeutsche.de/kultur/erzie ... -1.1004443

Unter anderem wird auch das Buch "Eltern - Hirten der Herzen" erwähnt, das anscheinend bald auf Index soll (Seite 3 unten).
Das habe ich auch gelesen und wollte es genau wissen. Der Verlag von "Eltern - Hirten der Herzen" hat mir auf Anfrage mitgeteilt, dass sie wiederum nachgefragt haben und die Auskunft bekommen haben, dass es KEINEN Antrag auf Indizierung für ihr Buch gibt.

Man beachte die Formulierung der SZ: "Ähnliches wird auch für dieses Buch überprüft." Überprüft von wem? Der Putzfrau vielleicht? Das ist typisch Journalismus. Man kann alles Mögliche andeuten und damit bestimmte Eindrücke erwecken - solange man es nur nicht deutlich genug sagt.

Ich wollte in meiner Jugend mal Journalist werden. Prinzipiell ist natürlich nichts gegen Journalismus und Berichterstattung zu sagen. Aber ich frage mich, ob ich mich auch so entwickelt hätte wie diese SZ-Autoren, die sicherlich denken, dass sie, indem sie alles Mögliche kritisieren, der Menschheit einen Dienst erweisen. Haben sie denn Kinder? Haben sie Antworten auf Fragen? Meistens eher nicht. Bestehende Antworten zu kritisieren ist immer leichter als selbst welche zu geben.

Deshalb bin ich Gott dankbar, dass Er mich nach meiner Bekehrung einen anderen Weg geführt hat, und nicht in den Journalismus.

Verfasst: 19.10.2010 12:24
von H.W.Deppe
Hallo Angie,
danke für die hilfreichen Antworten und willkommen im Forum!
Werner

Verfasst: 19.10.2010 15:36
von eddi
Danke, Angie. Es wird also nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Den Kommentar in der Idea Spektrum habe ich auch gelesen und konnte dabei - genauso wie beim Lesen der SZ - nur mit dem Kopf schütteln.

Gruß
eddi

Verfasst: 27.12.2010 08:16
von Joel213
Ist das Buch denn mittlerweile indiziert? Weder im 3-L-Shop noch bei Betanien wird es verkauft. Bei Amazon oder SCM befindet es sich aber noch im Sortiment.

Irgendwie paradox. Minderjährige sollen vor dem lesen dieses Buch geschützt werden, obwohl es doch für ihre Eltern geschrieben ist. Und die Minderjährigen werden "tatsächlich" geschützt, indem die Eltern das Buch nicht lesen und somit nicht auf die Idee kommen ihre Kinder zu züchtigen. Eigentlich müsste die Rechtsgrundlage sich ja eher auf nen Paragrafen beziehen, welcher den Aufruf zu einer Straftat unterbinden soll. Die Juristerei ist echt nen Buch mit 7 Siegeln!

Christen und die Prügelstrafe

Verfasst: 27.12.2010 22:21
von Jose
Vielleicht passt dies auch hierher. Kürzlich las ich in der sueddeutsche.de den Artikel "Christen und die Prügelstrafe - Glaube, Liebe, Züchtigung". Für mein Empfinden hat Jürgen Werth, von der Deutschen Evangelischen Allianz, zu sehr die Freikirchen als die bezeichnet, welche ihre Kinder in der kritisierten Weise züchtigen. Irgendwie fand ich seine Aussagen seltsam und einseitig, als ob er nur Ärger mit der Öffentlichkeit vermeiden wolle.

Bald sind wir sicherlich so weit, dass Eltern einem zornigen Kind nicht einmal mehr einen Klapps geben dürfen. Oder sind wir schon so weit?

José

Eltern - Hirten der Herzen

Verfasst: 10.05.2012 14:12
von angie_heidelberg
Es wurde gefragt: "Ist das Buch denn mittlerweile indiziert? Weder im 3-L-Shop noch bei Betanien wird es verkauft. Bei Amazon oder SCM befindet es sich aber noch im Sortiment."

Nein, das Buch "Eltern - Hirten der Herzen" ist NICHT indiziert, wird aber wegen der Kontroversen in der Öffentlichkeit nicht mehr aufgelegt. Deshalb wird es noch bei amazon.de vertrieben. Dort geht es sicherlich nicht um Kontroversen oder Inhalte, sondern um Umsatz.

De facto wird es aber wahrscheinlich bald schwierig sein, das Buch zu bestellen. "Wie man einen Knaben gewöhnt" ist indiziert und wird deshalb von amazon.de nicht vertrieben.

Es darf auch im Internet nicht erscheinen, da das als "Werbung" gilt, und ein indiziertes Werk darf nicht beworben werden. Tipp: es gibt ein weiteres Erziehungsbuch vom gleichen Autor (Michael und Debi Pearl) [das ebenfalls im Artikel der SZ erwähnt wurde], das nicht indiziert ist und im Internet aufgeführt werden darf. Rechtlich gesehen spricht nichts dagegen, persönlich bei den entsprechenden Verkaufsstellen anzufragen, ob WMEKG auch lieferbar ist. :-)

Re: Christen und die Prügelstrafe

Verfasst: 10.05.2012 14:15
von angie_heidelberg
Jose hat geschrieben:
Bald sind wir sicherlich so weit, dass Eltern einem zornigen Kind nicht einmal mehr einen Klapps geben dürfen. Oder sind wir schon so weit?

José
So weit sind wir allerdings schon. Laut deutscher Rechtsprechung haben Kinder das Recht auf eine "gewaltfreie Erziehung". Körperliche Züchtigung, Korrekturmaßnahmen oder sonstige Erziehung mit körperlicher "Gewalt" ist in Deutschland verboten.

Wie sehr die politisch korrekte Haltung zu Kindern und Kindererziehung die Deutschen motiviert, Nachwuchs in die Welt zu setzen, lässt sich anhand aktueller Statistiken ersehen. Ich denke, wenn ich meinen Kindern geradezu hilflos ausgeliefert wäre, hätte ich dazu wahrscheinlich auch keine Motivation.