Ebertshäuser über Emerging Church - 2 Evangelien?

Empfehlungen, Kritik oder Rezensionen von christlichen Büchern und Medien

Moderator: Joschie

Hoffnungsstrahl
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Beitrag von Hoffnungsstrahl »

H.W.Deppe hat geschrieben: Außerdem vertritt Ebertshäuser die dispensationalistische Position von zwei verschiedenen Evangelien: ein „Evangelium des Reiches“ für das ethnische Israel, das zu unterscheiden sei von einem „Evangelium der Gnade Gottes“, das nur während einer vorübergehenden Beiseitesetzung Israels gültig sei (S. 92-93). Ebertshäuser versucht dies zu belegen mit der Aussage: „Wir finden diesen Begriff ‘Evangelium vom Reich Gottes’ nur im Zusammenhang mit Israel“ (S. 93). Doch in der Apostelgeschichte wird die frohe Heilsbotschaft ebenfalls als „Evangelium vom Reich Gottes“ bezeichnet (Apg 8,12; vgl. 19,8; 20,25; 28,23.31), und dies ist das eine und einzige Evangelium, das es gibt. Paulus sagt, dass es kein anderes Evangelium gibt, als jenes, das auch er verkündig hat (Gal 1,7). Die Schrift verwendet verschiedene Bezeichnungen dafür, z.B. auch „Evangelium des Christus“ (Gal 1,7), aber meint damit keinesfalls einen anderen Inhalt. Dies lehrt die Schrift ebenso wenig wie eine künftige Sonderstellung ethnischer Juden.


Die gesamte Auslegung ist lesenwert:
Das Evangelium des Paulus, Teil 1-7
http://www.soundwords.de/artikel.asp?id=2810

Ein wichtiger Abschnitt darin:

Wenn wir das Evangelium des Paulus im Gegensatz zu der Predigt der Zwölf nach Pfingsten betrachten, dürfen wir nicht dahin kommen, dass wir ihre Predigt missbilligen oder ablehnen. Denn was die Jünger gepredigt hatten, ist die fundamentale Wahrheit des Evangeliums, ohne die niemand errettet wird (siehe auch 1Kor 15,3-4.11).

Wir müssen Dinge unterscheiden, ohne sie zu trennen oder auseinanderzureißen. Die Entfaltung eines erweiterten Blickwinkels auf das Evangelium sollte niemals in unseren Gedanken die Wichtigkeit anderer Aspekte des Evangeliums, die nicht so umfassend sind, verringern.

Die Absicht dieser Artikelserie ist es, besondere Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was Paulus als "mein Evangelium" bezeichnet. Am Ende der Serie werden wir andere Ausdrücke, in denen das Wort "Evangelium" vorkommt, in einem Abschnitt "Ausdrücke, die das Wort 'Evangelium' enthalten", bringen. Es soll in keiner Weise der Eindruck erweckt werden, dass, wenn wir besondere Aufmerksamkeit auf das "Evangelium des Paulus" richten, damit irgendeine Geringschätzung der anderen Ausdrücke verbunden ist; wir predigen diese auch - sie sind Teil der überlieferten Wahrheit. Das Evangelium des Paulus ist allerdings eine Facette der Wahrheit, die unserer Meinung nach besonders bei der Predigt des Evangeliums unter den Evangelikalen sehr vernachlässigt wird. Damit nicht das, was gegenwärtig in der evangelikalen Christenheit gepredigt wird, unsere Wahrnehmung der ganzen Wahrheit beeinflusst, denken wir, dass es besonders wichtig ist, unsere Gedanken mit diesem gesegneten Aspekt der Wahrheit, dem Evangelium des Paulus, zu beschäftigen.

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Hoffnungsstrahl hat geschrieben: Wenn wir das Evangelium des Paulus im Gegensatz zu der Predigt der Zwölf nach Pfingsten betrachten, dürfen wir nicht dahin kommen, dass wir ihre Predigt missbilligen oder ablehnen. Denn was die Jünger gepredigt hatten, ist die fundamentale Wahrheit des Evangeliums, ohne die niemand errettet wird (siehe auch 1Kor 15,3-4.11).

Wir müssen Dinge unterscheiden, ohne sie zu trennen oder auseinanderzureißen. Die Entfaltung eines erweiterten Blickwinkels auf das Evangelium sollte niemals in unseren Gedanken die Wichtigkeit anderer Aspekte des Evangeliums, die nicht so umfassend sind, verringern.

Die Absicht dieser Artikelserie ist es, besondere Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was Paulus als "mein Evangelium" bezeichnet. Am Ende der Serie werden wir andere Ausdrücke, in denen das Wort "Evangelium" vorkommt, in einem Abschnitt "Ausdrücke, die das Wort 'Evangelium' enthalten", bringen. Es soll in keiner Weise der Eindruck erweckt werden, dass, wenn wir besondere Aufmerksamkeit auf das "Evangelium des Paulus" richten, damit irgendeine Geringschätzung der anderen Ausdrücke verbunden ist; wir predigen diese auch - sie sind Teil der überlieferten Wahrheit. Das Evangelium des Paulus ist allerdings eine Facette der Wahrheit, die unserer Meinung nach besonders bei der Predigt des Evangeliums unter den Evangelikalen sehr vernachlässigt wird. Damit nicht das, was gegenwärtig in der evangelikalen Christenheit gepredigt wird, unsere Wahrnehmung der ganzen Wahrheit beeinflusst, denken wir, dass es besonders wichtig ist, unsere Gedanken mit diesem gesegneten Aspekt der Wahrheit, dem Evangelium des Paulus, zu beschäftigen.
Auf solch verworrene Konstruktionen gibt es nur 1 passende Entgegnung: Wo steht das geschrieben?

In meiner Bibel nicht, aber stattdessen steht dort immer noch Gal 1,6
"Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam? spricht der HERR." (Jer 23,28)
Lasst uns bei dem bleiben, was geschrieben steht! Sola Scriptura!

lutz
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Beitrag von lutz »

Da schließe ich mich doch Enrico und Hans-Werner an:
Es ist doch angesichts des Galaterbriefes bspw. eine sehr irreführende Behauptung in der Artikelserie (Teil 1)
Der Christ, der behauptet — und mag er auch noch so gelehrt sein —, dass es nur eine gute Botschaft gibt, ein Evangelium, zeigt einen grundlegenden Mangel in Bezug auf das Verständnis der Wege Gottes. Er ist unwissend über dispensationale Wahrheit; und vielleicht ist er noch mehr als das - es kann sein, dass er sie bewusst zurückweist.
Mit der Bibel in der Hand dürfen wir mutig und in vollem Bewusstsein darüber solche Ausführungen zurückweisen.

Lutz

Hoffnungsstrahl
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Beitrag von Hoffnungsstrahl »

Der Christ, der behauptet — und mag er auch noch so gelehrt sein —, dass es nur eine gute Botschaft gibt, ein Evangelium, zeigt einen grundlegenden Mangel in Bezug auf das Verständnis der Wege Gottes. Er ist unwissend über dispensationale Wahrheit; und vielleicht ist er noch mehr als das - es kann sein, dass er sie bewusst zurückweist.

Es gibt eine andere gute Botschaft, die wir jetzt betrachten wollen. Es ist das "Evangelium des Reiches". Vor der Kreuzigung Christi wurde das "Evangelium des Reiches" gepredigt. Es war die gute Botschaft, dass das Reich nahe war (Mt 4,17; Lk 16,16; Mk 1,14). Die Verkündigung geschah durch Johannes den Täufer (Mt 3,1-2), durch den König selbst (Mt 4,17) und durch die Jünger (Mt 10,7). Die Ablehnung des Reiches in Verbindung mit dem erniedrigten Christus führte menschlich gesprochen zur Verschiebung des Reiches. Natürlich war das alles in der souveränen Hand Gottes. Unterdessen aber muss das Kreuz stattfinden. Und so reist der König in ein fernes Land, um ein Reich zu empfangen und wiederzukehren (Lk 19,12). Inzwischen existiert das Reich, jedoch nicht in Macht und Herrlichkeit, sondern, einem Geheimnis gleich, in einer geheimnisvollen Form. Wenn Christus kommt, um Seine Feinde zu unterwerfen (Lk 19,27; Ps 110,1-2; Offb 19,11-21 usw.), dann wird Er vor Seinen Ältesten herrlich oder in Herrlichkeit herrschen (Jes 24,23; vgl. Ps 2; Sach 14,8-9; usw.); das wird dann das Reich in Macht sein. Nun aber haben wir das Reich und das Ausharren (Offb 1,9).

Das Evangelium des Reiches wird wieder gepredigt werden (Mt 24,14), und zwar durch den jüdischen Überrest während der siebzigsten Woche Daniels (Dan 9), wenn der Gräuel der Verwüstung in Jerusalem ist (Dan 9; 12,11; Mt 24,15; Offb 13,15). Die Verkündigung des Reiches wird wieder aufgenommen werden. Das bedeutet nicht, dass die Christenheit eine zweite Chance hat. Menschen, die das Evangelium jetzt abweisen, wird, falls sie dann noch leben, eine wirksame Kraft des Irrtums gesandt werden, "damit sie der Lüge glauben, damit sie alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit" (2Thes 2,11-12).

Das Ergebnis dieser zukünftigen Predigt des Evangeliums des Reiches finden wir in Offenbarung 7,9-17 und Matthäus 25,31-46. Der Glaube der Schafe zeigt sich gemäß Jakobus 2; der Glaube produziert nicht Gesetzeswerke, sondern Lebenswerke. Wenn sie die Botschaft und die Botschafter empfangen haben (die Brüder des Königs — die Juden), dann bringt dies Früchte des Glaubens hervor. Solche "Schafe" werden im Reich gesegnet werden, wenn Christus auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen wird. Inzwischen sitzt Er nicht auf dem Thron der Herrlichkeit, sondern auf dem Thron des Vaters (vgl. Mt 25,31 und Offb 3,21). Daraus darf nicht irrtümlich geschlossen werden, dass das Evangelium, welches wir predigen oder predigen sollten, nicht das enthält, was sich auf das Reich bezieht (Apg 14,22; 19,8; 20,25; 28,23; 28,3-31). Der Punkt ist, dass wir nicht das "Evangelium des Reiches" verkündigen, das heißt, dass das Reich nahe ist. Wir predigen Dinge, die das Reich in seinem moralischen Aspekt betreffen in seiner geheimnisvollen Phase und in seiner Macht-Form, wenn Christus regieren wird [im Tausendjährigen Reich].

http://www.soundwords.de/artikel.asp?id=2817

lutz
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Beitrag von lutz »

Vielleicht kennst du diese Ausführungen noch nicht:
http://betanien.de/verlag/material/mate ... evangelien
…Und die Scofield-Bibel lehrt:

„Ein anderer Aspekt des Evangeliums ist das ‚Evangelium des Reiches’ … Die frohe Botschaft dieses Königreiches wurde von den Propheten des AT verkündigt (Jes 9,5.6), durch Christus bei Seinem ersten Kommen (Mt 9,35) und es wird während der [künftigen] Großen Bedrängnis verkündigt werden (Mt 24,14“ (Fußnote zu Offb 14,6).

Wenn das „Evangelium vom Reich“ aber jenen Inhalt hat, der in der Zeit vor dem Kreuz und sogar schon im Alten Testament von den Propheten verkündet wurde, würde das schwerwiegende Fragen aufwerfen: Obwohl Jesus nunmehr ein für allemal den Sühnetod am Kreuz vollbracht hat und auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist, soll künftig wieder eine Evangeliumsbotschaft aus der Zeit vor dem Kreuz verkündet werden? Das wäre ein heilsgeschichtlicher Rückwärtsgang, und ein solcher Rückschritt ist völlig ausgeschlossen. Doch tatsächlich lehren Dispensationalisten einen solchen Rückschritt. …
_________________________________________________
An der Stelle möchte ich dieses Buch empfehlen, auch für „Verfechter“ dieser Bibel – am Ende einer kritischen Betrachtung sollte doch eine Korrektur oder die Festigung des eigenen Standpunktes herauskommen. Es ist also in beiden Fällen konstruktiv sich mit Kritik zu befassen:

http://www.cbuch.de/product_info.php/in ... rheit.html
Dieses Buch ist eine Untersuchung des Dispensationalismus. Zwei reformierte Theologen nahmen unter verschiedenen Gesichtspunkten und auf verschiedenen Ebenen diese weit verbreitete Lehre unter die Lupe. Sie beleuchteten u. a. die Methodik der Scofield Bibel, den hermeneutischen Ansatz des Dispensationalismus, sowie dessen Heilslehre und Zukunftserwartung.
_________________________________________________

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http://betanien.de/verlag/material/mate ... evangelien
… Nirgends in der Schrift finden wir die Aussage, dass Jesus den damaligen Juden ein Reich „angeboten“ habe. Er hat das Reich als nahe angekündigt und hat Gottes vorgesehenen Plan, um dieses Reich zu verwirklichen, genau so erfüllt, wie es bestimmt war. Die Grundlage des Reiches ist die Erlösungstat vom Kreuz und die Auferstehung. Dadurch können Sünder Vergebung erlangen, von neuem geboren werden und so ins Reich Gottes eingehen. Fleisch und Blut können nämlich nicht das Reich Gottes erben (1Kor 15,50). In unsichtbarer Form ist das Reich Gottes seit der Erlösung schon da. Gläubige sind in Christus mit allen geistlichen Segnungen gesegnet, in sein Reich versetzt (Kol 1,13) und mit Christus, der vom himmlischen Thron aus regiert, verbunden und ihm unterworfen. Das Reich, das Christus als nahe ankündigte, ist mit der Erlösung und der „Entwaffnung“ (Kol 2,15) Satans gekommen. In seiner sichtbaren Form wird es natürlich erst bei Christi Wiederkunft kommen. Wenn aber das Thema „Reich Gottes“ ganz vom uns geltenden Evangelium getrennt und einer anderen Heilslinie zugeordnet wird, dann wird dadurch das jetzige Reich Christi geleugnet oder zumindest bedeutend abgeschwächt. …
Lutz

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Hoffnungsstrahl hat geschrieben:Der Christ, der behauptet — und mag er auch noch so gelehrt sein —, dass es nur eine gute Botschaft gibt, ein Evangelium, zeigt einen grundlegenden Mangel in Bezug auf das Verständnis der Wege Gottes. Er ist unwissend über dispensationale Wahrheit; und vielleicht ist er noch mehr als das - es kann sein, dass er sie bewusst zurückweist.
also der Autor dieser Zeilen bezeugt jedenfalls dass er den Worten des Apostel Paulus gar nicht glaubt.
Da der Apostel Paulus selbst sogar sagt dass es kein anderes Evangelium gibt, gilt der Vorwurf dieser Zeilen also auch den Apostel und dem geschriebenen Wort Gottes selbst.
Damit hat sich jede Diskussion erübrigt.

Wir verbleiben getreu in der Lehre der Apostel und weisen jegliche Irrlehre die sich gegen das Wort Gottes erhebt weg.

Hoffnungsstrahl
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Beitrag von Hoffnungsstrahl »

Zitat aus:
http://betanien.de/verlag/material/mate ... evangelien
Es ist zwar richtig, wegen des Fortschreitens der Offenbarung und der Heilsgeschichte zu beachten, dass in der Zeit vor dem Kreuz noch nicht das Evangelium im vollen Sinne verkündigt werden konnte, weil Jesu sühnendes Blut noch nicht vergossen und er noch nicht auferstanden und in den Himmel aufgefahren war. Aber meinen die Vertreter der Zwei-Evangelien-Lehre nur diesen Unterschied aufgrund der kontinuierlich fortschreitenden Offenbarung und Heilsgeschichte? Schauen wir uns ihre Aussagen an.
Zitatende



Wir sind uns doch einig, dass Jesus Christus nicht seinen Jüngern den vollen Ratschluß Gottes mitteilte, oder?
Dies tat der Auferstandene nämlich an Paulus. Gottes Geheimnis, in Gott verborgen - die Gemeinde, der Leib Christi- wurde an Paulus offenbart.

Paulus war dazu "bestimmt", den Willen Gottes zu erkennen (Apg 22,14), den "ganzen Ratschluss Gottes" zu verkünden und "das Wort Gottes zu vollenden" (Apg. 20,27, Kol. 1,25).
Seine Lehre beinhaltete eine neue Offenbarung, deren Verwaltung Gott nur ihm allein anvertraut hatte: "Ich zog aber hinauf (gemeint ist Jerusalem und die Zusammenkunft der übrigen Apostel) infolge einer Offenbarung legte ihnen das Evangelium vor, das ich unter den Nationen predige" (Gal. 2,2).
Das Evangelium des Paulus unterschied sich also von dem Evangelium der übrigen Apostel, das sie bisher verkündigt hatten, sonst hätte er ihnen sein Evangelium nicht vorlegen müssen.

Das Größere (Paulus Evangelium) schließt also das vermeintlich Geringere ein, aber eben nicht umgekehrt. Er unterwies die Gläubigen nicht nur im "ganzen Ratschluß" Gottes (Apg 20,27), indem er das Geheimnis von Christus und seiner Gemeinde bekanntmachte, sondern er predigte auch überall "das Reich Gottes" (Apg. 20,25; 28,31) und bekannte, dass Jesus Christus Herr ist.

Zusammenfassend können wir sagen, dass wir ohne den Dienst und die Lehre des Pulus den ganzen Ratschluss Gottes nicht verstehen können und den Heiligen Geist hindern, uns "in die ganze Wahrheit (zu) leiten" (Joh 16,13). Die Person des Paulus ist in der Christenheit sehr umstritten, und oft wird den "Herrenworten" (den Evangelien) ein größerer Stellenwert beigemessen als der Lehre und dem Dienst des Paulus. Der Herr Jesus selbst wies seine Jünger noch kurz vor seinem Tod darauf hin, dass sie allein durch seine Worte nicht den "ganzen Ratschluss Gottes" kennenlernen könnten.
(Joh. 16,12). Noch vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.

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Enrico
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Beitrag von Enrico »

Also manchmal komme ich mir vor, wenn ich mich mit Brüdergemeindlern mich unterhalte, als rede ich da mit atheist. Theologen.
Soll keine Beleidigung sein...nur sind die Argumente die von Beiden Richtungen kommen fast genau die Gleichen und ebenso sehr oft die Argumentationsweise.
Die ungläubigen Theologen verwenden "zum Verstehen" der Schrift die sogenannte HKM- "die historisch kritische Methode".
Ist interessant zu sehen wie sehr doch die HKM sich ähnelt mit der Haushaltdiskussion und Gemeindezeiten bei den "Brüdergemeinden".

Auch fällt auf dass seltens mit den Worten der Schrift selbst argumentiert wird, sondern ähnlich wie bei den Sekten auch eine "Brille" aufgesetzt wird um die Schrift "zu verstehen"....besagte Brille sind dann die vielen theologischen Abhandlungen und Auslegungen...und aus deren Blickwinkel herraus wagt man sich dann an die Schrift.

So kommen dann ganz eigentümliche Aussagen wie ich schon zu hören bekam "das Matthäusevangelium wurde für die Juden geschrieben und interessiert uns nicht"
Na Klasse...der MAnn weiss gar nicht was ihm entgeht... ??!


Aber auch diese Aussage hier könnte man darinnen einordnen:

"Paulus war dazu "bestimmt", den Willen Gottes zu erkennen (Apg 22,14) "
Diese Ausage ist zwar richtig, aber gleichzeitig steht eben auch:

Kolosser 2,2: auf daß ihre Herzen ermahnt und zusammengefaßt werden in der Liebe und zu allem Reichtum des gewissen Verständnisses, zu erkennen das Geheimnis Gottes, des Vaters und Christi,

Epheser 5,17: Darum werdet nicht unverständig, sondern verständig, was da sei des HERRN Wille.

Also du siehst nicht nur Paulus, sondern ALLE sind dazu bestimmt den Willen Gottes zu erkennen.

Es gibt nur ein EINZIGES Evangelium und des ist eben des was Paulus und die anderen Apostel und eben Jesus verkündet haben und im übrigen schimpft Paulus:

Mir ist nämlich, meine Brüder, durch die Leute der Chloe bekanntgeworden, daß Zwistigkeiten unter euch sind. 12Ich rede aber davon, daß unter euch der eine spricht: Ich halte zu Paulus; der andere: Ich zu Apollos; der dritte: Ich zu Kephas; der vierte: Ich zu Christus! 13Ist Christus zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt worden, oder seid ihr auf des Paulus Namen getauft? 14Ich danke Gott, daß ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gajus; 15so kann doch niemand sagen, ihr seiet auf meinen Namen getauft! 16Ich habe aber auch das Haus des Stephanas getauft. Sonst weiß ich nicht, ob ich noch jemand getauft habe; 17denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen, nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz Christi entkräftet werde. 18Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft,
(1. Korinther 1 ab vers 11)

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Wer sich weiter mit dem Thema befassen möchte.ich verschenke einige Exemplare von Albertus Pieters, John H. Gerstner "Recht zerteilen das Wort derWahrheit" hier
Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Oliver
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Gerstner-Buch

Beitrag von Oliver »

Zu Gerstners Buch hat jemand vom Masters Seminary einen Verriss geschrieben. Kurz gefasst: Er wirft Gerstner vor, dispensationalistische und arminianische Ansichten zu verwechseln.

lutz
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Beitrag von lutz »

Hallo Oliver,

für eine diesbezügliche Gegenargumentation in deutsch würde ich mich sehr interessieren.
Wo gibt es sie?
Ich kenne die Argumentation aus dem Buch, auf welches Joschie Bezug nimmt.

Lutz

Oliver
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Beitrag von Oliver »

Ich kenne keine auf deutsch. Ich könnte höchstens versuchen, den englischen Artikel auf deutsch zusammenzufassen.

lutz
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Beitrag von lutz »

Oliver hat geschrieben:Ich könnte höchstens versuchen, den englischen Artikel auf deutsch zusammenzufassen.
Das wäre doch unter den gegebenen Umständen besser als "Nichts".
Also wenn es dir nicht allzu viel Mühe macht - setze uns in Kenntnis auf deutsch.

Danke!

Lutz

Oliver
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Beitrag von Oliver »

Ich wills versuchen. Aber ich weiss nicht, wie lang es dauert.

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Buch verwechselt

Beitrag von Oliver »

Hallo, ich habe mir inzwischen das Buch besorgt und dabei zu meiner Überraschung festgestellt, dass es gar nicht die Übersetzung von 'Wrongly dividing the word of truth' ist, sondern der Gerstnerteil eine Übersetzung von 'Primer on dispensationalism'. Also ist die Buchbesprechung über eina anderes Buch. Der Zusammenhang ist wohl so, dass 'Wrongly dividing the word of truth' eine Ausarbeitung und erhebliche Verlängerung von 'Promer on dispensationalism'(d.h. Das Wort...) ist.
Deshalb meine Frage: Besteht immer noch ein Interesse an der Zusammenfassung, zumal sie ja das uns auf Deutsch vorliegende Buch nicht direkt betrifft ?

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