Qvo Vadis? Anglikanische Kirche

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Joschie
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Qvo Vadis? Anglikanische Kirche

Beitrag von Joschie »

Steht die anglikanischen Weltgemeinschaft vor der Spaltung?
Weltbischofskonferenz: Anglikaner am Wendepunkt


Das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Rowan Williams, rügt das Fernbleiben konservativer Bischöfe. Foto: WCC
C a n t e r b u r y (idea) – Die anglikanische Weltgemeinschaft steht nach Ansicht ihres geistlichen Oberhaupts, Erzbischof Rowan Williams (London), an einem Wendepunkt und vor einer der schwerwiegendsten Herausforderungen ihrer Geschichte.
Williams sprach vor den rund 650 Bischöfen, die sich zur alle zehn Jahre stattfindenden Weltbischofskonferenz im südenglischen Canterbury versammelt haben. Der 58-jährige Waliser, dem Kritiker Führungsschwäche vorwerfen, hat die nach Einschätzung von Beobachtern fast unlösbare Aufgabe, die 70 Millionen Anglikaner vor einer Spaltung zu bewahren. Hauptauslöser ist der Umgang mit Homosexualität. 1998 hatte die letzte Weltbischofskonferenz festgestellt, dass praktizierte Homosexualität mit Bibel und Kirchenlehre unvereinbar sei. Gleichwohl hat die US-Episkopalkirche 2003 den in einer schwulen Partnerschaft lebenden Geistlichen Gene Robinson zum Bischof von New Hampshire geweiht. Die kanadischen Anglikaner beschlossen, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen. Die Evangelikalen vor allem aus den wachsenden Kirchen der Dritten Welt sehen darin einen klaren Verstoß gegen Bibel und Kirchengemeinschaft. Auf einer Konferenz im Juni in Jerusalem, an der rund 1.000 konservative Geistliche vor allem aus der Dritten Welt teilnahmen, wurde die Einsetzung eines Bischofsrats als Gegenstück zu der Weltbischofskonferenz beschlossen. 230 der 880 zur jetzigen Weltkonferenz eingeladenen Bischöfe boykottieren die Tagung, die mit einer dreitägigen Klausur begann und noch bis zum 3. August dauert. Dabei soll es keine Beschlüsse und Plenardebatten geben; die Bischöfe beraten vielmehr in Gesprächsgruppen.

Wegbleiben schwächt den Leib Christi
Williams bedauert das Wegbleiben der konservativen Bischöfe. In einem Vorbereitungspapier für Delegierte, aus dem die Londoner Zeitung „Times“ zitiert, wird ihnen die Verletzung kollegialer Verantwortung vorgeworfen. Die Pflege der Gemeinschaft sei besonders für jene Bischöfe wichtig, die miteinander im Konflikt stünden. Ihre Abwesenheit schwäche „den Leib Christi, für den sie Verantwortung tragen“. Williams strebt den Erhalt der Kirchengemeinschaft mittels einer gemeinsamen Glaubensbasis an. Konservative Bischöfe haben diesem Vorhaben dem Adventistischen Pressedienst zufolge bereits eine Absage erteilt. Williams konzentriere sich zu sehr auf die Institution Kirche und vernachlässige die Lehren der Heiligen Schrift.

Schwuler Bischof wirft Konservativen „Götzendienst“ vor
Für Aufregung am Rande sorgt der schwule US-Bischof Robinson, der zwar nicht eingeladen ist, sich aber in England zu Wort meldet. Er warf konservativen Kritikern in einem Gespräch mit der Times „Götzendienst“ vor. Sie hätten Fragen der Sexualität einen überragenden Stellenwert gegeben und andere geistliche und ethische Themen verdrängt.
Gruß Joschie
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Gast

Re: Qvo Vadis? Anglikanische Kirche

Beitrag von Gast »

Joschie hat geschrieben:Steht die anglikanischen Weltgemeinschaft vor der Spaltung?
Durchaus moeglich.

Mit Sicherheit aber wird die Church of England Mitglieder und Priester verlieren. Ich denke aber es ist wahrscheinlicher dass diese katholisch werden als dass sie eine zweite anglikanische Kirche in England gruenden.

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Der Ton wird schärfer
Bischof vergleicht Streit um Schwulenweihe mit Irak-Krieg


Der Bischof von Durham, Tom Wright.
L o n d o n (idea) – Mit dem Einmarsch in den Irak hat ein englischer Bischof den Kirchenstreit um die Bischofsweihe eines Homosexuellen durch die US-amerikanische Episkopalkirche verglichen.
In beiden Fällen hätten die Amerikaner ihren Willen gegen den Rest der Welt durchgesetzt, sagte der Bischof von Durham, Tom Wright, im Zusammenhang mit der alle zehn Jahre stattfindenden Weltbischofskonferenz, die noch bis zum 3. August in Canterbury tagt. Die rund 70 Millionen Mitglieder zählende anglikanische Weltgemeinschaft steht vor einer Spaltung. Theologisch konservative Bischöfe vor allem aus den wachsenden Kirchen der Dritten Welt lehnen einen liberalen Umgang mit Homosexualität in der Kirche aus theologischen Gründen ab. 1998 hatte die letzte Weltbischofskonferenz festgestellt, dass praktizierte Homosexualität mit Bibel und Kirchenlehre unvereinbar sei. Gleichwohl weihte die anglikanische US-Episkopalkirche 2003 den in einer schwulen Partnerschaft lebenden Geistlichen Gene Robinson zum Bischof von New Hampshire. Wie die Londoner Zeitung Times am 20. Juli berichtete, steht der gemäßigt konservative Bischof Wright für einen Schutz von Gegnern der Homo-Weihe und –Segnung ein. In seinem Vergleich mit dem Irak-Krieg sagte Wright, ebenso wie US-Präsident George W. Bush gegen alle Warnungen in den Irak einmarschiert sei, hätten die US-Anglikaner bei Robinsons Weihe genau gewusst, dass die Mehrheit der Anglikaner nicht hinnehmen könnten. Wright: Die Amerikaner „tun einfach, was sie wollen“.

Schwuler Bischof vergleicht sein Schicksal mit Jesus
Bischof Robinson verglich auf der gleichen Veranstaltung sein Schicksal mit dem Ergehen Jesu Christi im Prozess vor seiner Kreuzigung. Er habe sich früher immer gewundert, warum Jesus zu den schweren Anschuldigungen geschwiegen habe. Heute wisse er: Wenn man versucht sei, auf Bosheit und Kritik mit gleicher Münze zurückzuzahlen, sei es am besten, gar nicht zu reagieren.
Joschie
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Joschie
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Anglikanische Weltfamilie sucht „Eheberatung“

Beitrag von Joschie »

Anglikanische Weltfamilie sucht „Eheberatung“


Internationale Vermittler sollen Kirchenspaltung abwenden.
A l e x a n d r i a (idea) – Die anglikanische Weltfamilie sucht „Eheberatung“. Um eine Kirchenspaltung wegen des umstrittenen Umgangs mit Homosexualität zu überwinden, will die Führung der 70 Millionen Kirchenmitglieder zählenden Gemeinschaft international erfahrene Vermittler zu Rate ziehen.
Das haben die Kirchenleiter auf ihrer Tagung vom 1. bis 5. Februar in Alexandria (Ägypten) beschlossen. Daran nahmen die Erzbischöfe von 35 der 38 Kirchenprovinzen teil. In eine Zerreißprobe ist die Weltgemeinschaft geraten, seit die US-Episkopalkirche im Jahr 2003 den in einer schwulen Partnerschaft lebenden Geistlichen Gene Robinson zum Bischof von New Hampshire weihte. Eine kanadische Diözese genehmigte zudem die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Das halten theologisch konservative Anglikaner – vor allem aus den wachsenden Kirchen der Dritten Welt, aber auch aus Nordamerika - für untragbar.

Praktizierte Homosexualität verstößt gegen Bibel1998 hatten die alle zehn Jahre zusammentretenden Kirchenleiter festgestellt, dass praktizierte Homosexualität gegen die Bibel und die Kirchenlehre verstoße.
Rund 1.000 konservative Geistliche setzten im vergangenen Juni in Jerusalem einen Bischofsrat als Gegenstück zur im Juli in England tagenden Weltbischofskonferenz ein, der ein Viertel der eingeladenen Kirchenleiter fernblieb. Ferner sind theologisch konservative Anglikaner in den USA und Kanada dabei, eine eigene Kirche zu gründen. Diese Anglikanische Kirche in Nordamerika möchte Teil der Weltkirchengemeinschaft bleiben. Um als Kirchenprovinz anerkannt zu werden, braucht sie die Zustimmung von zwei Dritteln der geistlichen Leiter aller Kirchenprovinzen.

Trennungen aber keine SpaltungAußerdem hat die Weltgemeinschaft den Mitgliedskirchen ein „Moratorium“ für die Weihe homosexueller Bischöfe und der Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften empfohlen. Diese Pause soll bestehen bleiben, beschlossen die Kirchenleiter in Alexandria. Das geistliche Oberhaupt der Weltgemeinschaft, Erzbischof Rowan Williams (London), räumte ein, dass es „tiefe Trennungen“ in der Weltgemeinschaft gebe, aber keine Kirchenspaltung. In Alexandria sei der Wille zur Versöhnung sehr deutlich geworden. Die Vorsitzende Bischöfin der US-Episkopalkirche, Katharine Jefferts Schori (Washington), sagte, sie sei vom „Ton“ der Erklärung aus Alexandria ermutigt. Aber über eine Aussetzung der Homo-Weihen könne nicht sie entscheiden; das falle in die Zuständigkeit der Generalsynode. Repräsentanten der Konservativen wie der argentinische Bischof Gregory Venables (Buenos Aires) und US-Bischof Robert Duncan (Pittsburgh) erklärten, es sei ihnen klar, dass sie viel Geduld brauchten, um ihre konservative Kirchenprovinz in der Weltgemeinschaft durchzusetzen.
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Risse zwischen Anglikanern werden tiefer
Das geistliche Oberhaupt der Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams. Foto: WCC
London/ Los Angeles (idea) – Die Risse in der anglikanischen Weltgemeinschaft werden tiefer. Die Episkopalkirche in den USA setzt sich durch die Weihe von Homosexuellen immer mehr vom Hauptstrom ab.

Das geistliche Oberhaupt der rund 70 Millionen Anglikaner, Erzbischof Rowan Williams (London), nannte es „bedauerlich“, dass sich die 2,1 Millionen Mitglieder zählende US-Kirche über die Bitte der Weltgemeinschaft um „gnädige Zurückhaltung“ bei der Homosexuellen-Weihe hinwegsetze. Dies habe ernste Konsequenzen für die Einheit der Anglikaner. Die Weltgemeinschaft befindet sich am Rande der Spaltung, seit die US-Kirche im Jahr 2003 den schwulen Theologen V. Gene Robinson (Concord/US-Bundesstaat New Hampshire) zum Bischof weihte. Hinzu kommt in diesem Jahr eine lesbische Bischöfin. Die Bischöfe der Episkopalkirche bestätigten jetzt die im Dezember erfolgte Wahl der 56-jährigen Mary D. Glasspool zur Weihbischöfin der Diözese Los Angeles (Kalifornien). Die bisherige Bischofsassistentin und „Domherrin“ (Kanonika) in der Diözese von Maryland lebt seit 1988 mit ihrer Partnerin Becki Sander zusammen. Glasspools Amtseinführung soll am 15. Mai stattfinden. Vor allem die wachsenden theologisch konservativen Kirchen in der Dritten Welt, aber auch konservative Anglikaner im Westen betrachten die Ordination und Bischofsweihe von praktizierenden Homosexuellen als unvereinbar mit Bibel und Kirchenlehre. Etliche haben die Gemeinschaft mit der US-Episkopalkirche aufgekündigt.

Glasspool: Erfrischende Bewegung des Heiligen Geistes

Glasspool erklärte, sie sei „überglücklich, erleichtert und zutiefst dankbar“. Die Bestätigung ihrer Wahl deutete sie als eine positive Reaktion auf „die erfrischende, erneuernde Bewegung von Gottes Heiligem Geist“. Sie bedeute große Hoffnung für Kirche und Welt. Robinson bezeichnete Glasspools Bestätigung als Weihbischöfin als „großen Tag für die Kirche“, Er sei dankbar, dass er sich nicht mehr so allein fühlen müsse. Der 62-Jährige war von 1972 bis zu seiner Scheidung 1986 verheiratet und hat aus dieser Ehe zwei Töchter. Seit 1989 lebt er mit Mark Andrews zusammen. 2008 ließen sie ihre Partnerschaft im Bundesstaat New Hampshire gesetzlich registrieren.
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