Frage: Was versteht die „Welt“ von den Wahrheiten in der Bibel?Christine hat geschrieben: Die Welt dagegen hat den Geist nicht. Deswegen kann sie wohl die Wahrheit sagen, aber von den geoffenbarten Wahrheiten in der Bibel versteht sie nicht viel.
Es steht ausdrücklich geschrieben, dass die geistlichen Dinge nicht von den natürlichen Menschen verstanden werden können. Also: wie könnten sie sie dann verkündigen!?
Mir geht es jetzt um das Prinzipielle – denke also nicht laufend an die Phil. 1, 18, wenn du meine Zeilen liest. (Es ist nicht so, dass dies gar nichts damit zu tun hat – aber einen direkten Bezug möchte ich jetzt nicht herstellen. Versuch das bitte im Hinterkopf zu behalten!)
Du sagst: "nicht viel". Also irgendwas muss schon sehr verständlich rüberkommen. Wie weit geht deiner Ansicht nach das „Verständnis der Welt“?
Ich fasse jetzt „verstehen“ als „verständlich“ (nachvollziehbar im Sinne: ich verstehe, was der Redner aussagt, „dem Wortsinn entsprechend“, so wie man jeden Satz erfassen kann, der irgendwie in der eigenen Sprache verfasst ist.).
Jetzt schau dir mal Paulus Rede in Apg. 17, 22 ff. an. Wenn du dir jetzt die Frage stellst: Was versteht die „Welt“? – wirst du doch sagen müssen:
Es ist durchaus verständlich was Paulus hier sagt: „24 Der Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, geschaffen hat, …“.
Vielleicht bestätigt es dir auch deine Erfahrung an der Stelle. Der Atheist ist durchaus in der Lage zu verstehen, was die Botschaft der Bibel ist bzgl. der Erschaffung der Welt.
Nun steht aber in Hebräer : „3 Durch Glauben erkennen (= verstehen) wir, daß die Welt durch Gottes Wort ins Dasein gerufen worden ist; es sollte eben das jetzt Sichtbare nicht aus dem sinnlich Wahrnehmbaren entstanden sein.“
Was versteht die „Welt“ jetzt? Versteht die „Welt“ tatsächlich nicht, dass die christliche Botschaft ein „von Gott erschaffen“ beinhaltet? Natürlich ist das verständlich.
Kann der, der dies verstanden hat, diese Botschaft weitergeben (an Nachbarn, ….)? Natürlich.
Wie ist es damit?: „32 Als sie aber von einer Auferstehung der Toten hörten, spotteten die einen, die anderen aber sagten: »Wir wollen dich hierüber später noch einmal hören.« 33 So ging denn Paulus aus ihrer Mitte hinweg. 34 Einige Männer jedoch schlossen sich ihm an und kamen zum Glauben, z.B. Dionysius, ein Mitglied des Areopags (= des obersten Gerichtshofes), sowie eine Frau namens Damaris und noch mehrere andere mit ihnen. …“
Was hat die „Welt“ verstanden? Sie hat verstanden, dass es eine „Auferstehung der Toten“ geben soll. Sowohl der Spötter als auch der, der darauf hin mehr hören möchte – ist in der Lage die richtige biblische Botschaft weiter zu geben.
Natürlich gibt es einen Unterschied: der eine (Gläubige) ist davon überzeugt, dass es richtig ist, der andere (Ungläubige) nicht. Der Eine wird nicht darüber spotten, der Andere könnte durchaus. Aber beide können den wahren Sinngehalt der Botschaft wiedergeben.
Lutz