Andachten zum 5. Buch Mose

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albra-hdh
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Beitrag von albra-hdh »

5Mo 33,27 C.H.Spurgeon ,,Das ist die Wohnung Gottes." 5 Mose 33, 27.

Die Stelle lautet nach einer andren Übersetzung: ,,Der ewige Gott ist deine Zuflucht" oder ,,deine Bleibstätte", und das will uns sagen, daß Gott unsre Heimat ist. Es liegt eine große Fülle und etwas überaus Liebliches in diesem Bilde; denn unserm Herzen ist unsre Heimat allezeit teuer, und wär's die kleinste, niedrigste Hütte, die engste Kammer; und noch viel teurer ist uns unser lieber Gott, denn in Ihm leben und weben und sind wir. In der Heimat fühlen wir uns geborgen: da schließen wir die Welt von uns aus, und weilen in sicherer Ruhe. Wenn wir bei Gott sind, ,,fürchten wir kein Unglück." Denn Er ist unser Schutz und Schirm, unsre ewige Zuflucht. Daheim ruhen wir aus; hier finden wir Erquickung nach des Tages Last und Hitze. Und so finden auch unsre Seelen Ruhe in Gott, wenn wir, ermattet vom Kampf und Gewühl des Lebens, uns zu Ihm wenden, und unser Herz sich Ihm hingibt. Daheim lassen wir unser Herz frei gehen; wir fürchten nicht, daß wir mißverstanden werden, oder daß man unsre Worte verdrehe und falsch deute. Und so ist's auch, wenn wir bei Gott weilen, da dürfen wir ungehemmt und ungehindert mit Ihm umgehen und Ihm all unsre geheimen Wünsche offen darlegen; denn wenn ,,das Geheimnis des Herrn ist unter denen, die Ihn fürchten," so sollten die Geheimnisse derer, die Ihn fürchten, bei dem Herrn sein, und müssen es auch sein. Die Heimat ist auch die Stätte unsers wahrsten und reinsten Glückes: und in Gott finden unsre Seelen ihre süßeste Wonne. In Ihm genießen wir eine Freude, die alle andren Freuden weit übertrifft. Unsrer Heimat gilt all unser Schaffen und Streben. Der Gedanke an den heimischen Herd gibt uns Kraft und Mut, der Arbeit tägliche Last zu tragen; und so stärkt uns die Liebe zu Gott, der unsre Heimat ist. Wir gedenken seiner in seinem lieben Sohn; und ein Strahl vom leidenden Antlitz des Heilandes drängt uns, für Ihn um seinetwillen zu arbeiten. Wir fühlen, daß wir arbeiten müssen, denn wir haben noch Brüder, die auch müssen errettet werden, und wir müssen unsres Vaters Herz damit erfreuen, daß wir seine verirrten Kinder suchen und heimführen; wir möchten die liebe Familie, unter der wir wohnen, gern erfüllen mit heiliger Freude und Wonne. ,,Wohl dem, des Hilfe der Gott Jakobs ist, des Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, stehet."
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albra-hdh
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Beitrag von albra-hdh »

C.H.Spurgeon ,,Unter den Armen ewiglich." 5 Mose 33, 27.

Gott, der ewige Gott, ist selber unsre Stütze und unser Schutz zu allen Zeiten. Er trägt uns auf seinen mächtigen Armen, Er umschlingt uns mit seinen Liebes-Armen, Er deckt uns mit seinen schützenden Armen, wo wir in Not und Trübsal sinken. Es gibt Zeiten, wo der Christ sehr tief gedemütigt wird. Unter einem Gefühl großer Sündigkeit fühlt er sich vor Gott so daniedergebeugt, daß er kaum mehr zu beten vermag, weil er sich in seinen eignen Augen zu unwert erscheint. Nun denn, du armes, liebes Gotteskind, bedenke, daß, wenn du am elendesten und übelsten dran bist, so bist du doch ,,unter den Armen ewiglich." Mag dich die Sünde noch so sehr beugen, so reicht Christi große Versöhnungsliebe noch viel weiter hinab. Du bist vielleicht tief, sehr tief gefallen, aber du kannst noch nicht so tief gefallen sein, daß du ,,immerdar" verloren wärest, denn ,,Er auch selig machen kann immerdar, die durch Ihn zu Gott kommen." Der Geist versinkt oft auch in tiefe äußere Trübsal und Sorge. Jede irdische Stütze ist geraubt. Was dann? Siehe, ,,unter den Armen" stehet er dennoch, steht ,,ewiglich" unter dem liebenden Schutze seines Gottes. Er kann nicht tiefer in Traurigkeit und Zagen fallen, als es die Bundes-Gnade eines Gottes voll ewiger Treue gestattet. Der Christ kann auch unter innere Anfechtungen kommen durch heftige Kämpfe; aber auch dann kann er nicht so tief sinken, daß er außer dem Bereich der ,,ewigen Arme wäre." Sie sind über und um und unter ihm; und weil er eine solche Stütze hat, kann ihm Satans List und Bosheit nichts anhaben. Diese Zusicherung des göttlichen Schutzes ist ein großer Trost für alle, die im Dienste des Herrn stehen. Diese Verheißung sichert uns Erquickung zu für jeden Tag, Gnade für jedes Bedürfnis, und Kraft zu jeder Arbeit. Und wenn dann der Tod kommt, bleibt die Verheißung fest. Wenn wir mitten im tobenden Jordan stehen, können wir mit David sprechen: ,,Ich fürchte kein Unglück, denn Du bist bei mir." Wir steigen hinab ins Grab, aber tiefer hinab geht's nicht mit uns, denn die ,,Arme" des Ewigen halten uns, daß wir nicht tiefer fallen können. Unser ganzes Leben lang und an seinem Ende, dem Tod, werden wir getragen von ,,den Armen ewiglich," von Armen, die weder ermatten noch ermüden, die ihre Kraft unveränderlich bewahren; denn ,,der ewige, allmächtige Gott wird nicht müde noch matt."
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albra-hdh
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D.Rappard Unter dir sind ewige Arme. 5. Mos. 33,27.

Voll Angst saß eine kleine Reisegesellschaft in einem Postwagen, der, von scheu gewordenen Pferden gezogen, eine steile Bergstraße hinunterraste. Die Insassen waren bleich vor Schrecken. Das Unglück wurde abgewendet, doch eine Dame vergoß bange Tränen.

Hinterher nestelte sich ihr Töchterlein dicht an sie heran: ,,Weine nicht, Mama", sagte es mit heller Stimme, ,,wenn der Wagen gestürzt wäre, wären wir w i r j a d i r e k t i n G o t t e s A r m e g e f a l l e n." - Das Kindeswort fand ein gesegnetes Echo im Herzen wenigstens eines der Mitreisenden. -

O seliger Kinderglaube! sagst du. Aber siehe, dieser Glaube ruht auf Gottes Wort. Mose, der Knecht des Herrn, hat es in seinem letzten Segen ausgesprochen: Gott ist deine Zuflucht von Alters her, und unter dir sind ewige Arme. Ja, die Arme des allmächtigen Vaters, der die Welten erschuf und erhält, die Heilandsarme, die am Kreuze weit ausgebreitet waren, um alle zu umfangen, die ewigen Arme sind unter dir, müdes, zagendes Gotteskind. Versinke nicht in Angst und Traurigkeit! Du kannst nicht tiefer fallen als in d i e e w i g e n A r m e.

Herr, in Deine Arme lege ich auch heute im Glauben mich selbst und alle, die ich liebe. Trage uns, schütze uns, behüte uns!
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Beitrag von albra-hdh »

5Mo 33,29 C.H.Spurgeon ,,Wohl dir, Israel, wer ist dir gleich? O Volk, das du durch den Herrn selig wirst." 5 Mose 33, 29.

Wer behaupten kann, die Nachfolge Christi mache die Menschen unglücklich, ist selbst weit vom wahren Glück entfernt und hat keine Ahnung von dem, was Christo nachfolgen heißt. Es wäre wahrlich merkwürdig, wenn die Liebe zu Christo uns elend machte, denn siehe, zu welch einem hohen Stande erhebt sie uns! Sie macht uns zu Söhnen Gottes. Meinet ihr denn, Gott werde alles Glück auf seine Feinde häufen und alle Traurigkeit für seine Kinder zurückbehalten? Sollten seine Widersacher Freude und Wonne genießen und seine Sprößlinge Kummer und Jammer ererben? Sollte der Sünder, der keinen Teil hat an Christo, sich des Reichtums aller Glückseligkeit rühmen, und wir sollten betrübt einhergehen wie die allerärmsten Bettler? Nein, wir freuen uns im Herrn allewege und rühmen uns unsrer Gotteskindschaft, denn ,,wir haben nicht einen knechtlichen Geist empfangen, daß wir uns fürchten müßten, sondern wir haben einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater." Die Rute der Züchtigung muß uns allerdings nach seiner Weisheit zu teil werden, aber sie wirket für uns die friedsame Frucht der Gerechtigkeit; und darum können wir, das ,,Volk, das durch den Herrn selig wird," durch den Beistand des heiligen Trösters uns freuen in Gott, unserm Heil. Wir sind Christo angetraut; und kann unser großer Bräutigam zugeben, daß seine Freundin in unaufhörlicher Traurigkeit dahinlebe? Unsre Herzen sind mit Ihm verbunden; wir sind seine Glieder, und obgleich wir eine kleine Zeit leiden, gleich wie unser Haupt gelitten hat, so sind wir dennoch zu dieser Stunde gesegnet mit himmlischen Gütern in Ihm. Wir besitzen das Pfand unsres Erbteils in den Tröstungen des Heiligen Geistes, und dieser Trost ist weder gering noch selten. Wir sind Erben der ewigen Freude und Herrlichkeit und haben schon hienieden einen Vorschmack der Wonne, die unser wartet. Es leuchten einzelne Strahlen des Freudenlichts zu uns herüber, um uns den ewigen Sonnenaufgang zu verkünden. Unsre Schätze liegen jenseits des Toten Meeres; unsre Stadt, die einen festen Grund hat, liegt jenseits des Jordans; der Glanz der Herrlichkeit aus jener Welt der seligen Geister entzückt unsre Herzen und hebt uns empor. Es heißt in Wahrheit von uns: ,,Wohl dir, Israel; wer ist dir gleich? O Volk, das du durch den Herrn selig wirst!"
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A.Christlieb Wohl dir, Israel, wer ist dir gleich? 5. Mose 33, 29

Hebr. 13, 7 sagt von den Lehrern, die uns das Wort Gottes gesagt haben: ,,Ihr Ende schauet an und folgt ihrem Glauben nach." So wollen wir auch Moses Ende aufmerksam und genau betrachten. Die Worte, die er kurz vor seinem Todesgang auf den Nebo gesprochen hat, sind gleichsam sein letztes Vermächtnis. Sie zeigen uns einen Menschen, der in Gottes Schule ausgereift ist für die Ewigkeit. Eine besondere Schönheit leuchtet uns aus diesen Worten entgegen. - Wir sehen zuerst seine Liebe zu seinem Volk. Segnend nimmt Mose Abschied von seinem Volk. Für jeden Stamm hat er ein Wort des Heils. Und abschließend ruft er aus: ,,Wohl dir, Israel, wer ist dir gleich?!" - Wir wollen den freundlichen, herzlichen Klang seiner Abschiedsworte wohl beachten. Das Volk, von dem Mose nun schied, hatte ihn oft betrübt. Wie wehe hatte es ihm getan mit all dem Murren, Hadern und Widerstreben (Siehe 2. Mose 15, 24; 16, 2; 17, 3; 4. Mose 14, 2; 16, 11; 5. Mose 1, 27). Aber Mose gedachte in dieser Scheidestunde nicht an die Kränkungen, die ihm seitens des Volkes widerfahren, nicht an die Not, die man ihm bereitet hatte. Er wünschte seinem Volk nur das Beste. Von Herzen hatte er alles verziehen, was man ihm angetan. Vergeben und vergessen war die Schuld seiner Mitmenschen. Kein Rest einer bitteren Wurzel (Hebr. 12, 15), kein Nachtragen, kein Übelnehmen in seinem Herzen. Wie Jesus später segnend auffuhr von seiner Jüngerschar, so schied der Mittler des Alten Bundes segnend von seinem Volk. - Tersteegen gab in seinem Testament die Erklärung ab, er habe allen denen völlig vergeben, die ihm im Leben wehgetan hatten; nicht allein aber das, sondern er bitte auch Gott inständig, sie dieser Vergebung zu versichern. - Wer mit solcher Liebe seine Mitmenschen umschließt, der hat etwas von der göttlichen Liebe empfangen und ist reif für die Heimat droben.
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A.Christlieb Deinen Feinden wird es fehlen; aber du wirst auf ihren Höhen einhertreten. 5. Mose 33, 29

Aus diesem Wort des scheidenden Mose spricht wahrer Glaube und echte Siegeszuversicht. Das will angemerkt werden. Mose kannte wie kein zweiter die Schwierigkeiten, die mit der Führung dieses Volkes verbunden waren. Kurz zuvor (Kap. 32, 5 f.) hatte er noch gesagt: ,,Treu ist Gott. Die verkehrte und böse Art fällt von ihm ab. Dankest du also dem Herrn, deinem Gott, du unweises und törichtes Volk?" Da hätte es Mose nahegelegen, sorgenvoll in die Zukunft zu schauen. Die Eroberung und Einnahme des Landes Kanaan mußte Israel schwere Aufgaben und Glaubensproben bringen. Er hätte denken können: Wenn schon unter meiner Führung sich so manche Mißhelligkeit ergab, was wird es erst geben, wenn ich nicht mehr unter ihnen weile. Aber - das Gegenteil hören wir aus seinem Mund. Er weiß fest und bestimmt, daß die Einnahme des Landes gelingen wird. Er sieht die feindlichen Völker schon besiegt am Boden liegen. Wie war das möglich? Mose blickte nicht auf Israels Schwachheit und Wankelmut. Er sah auf den Herrn und sein Wort. Die Einnahme Kanaans war durch eine Israel gegebene Gottesverheißung gesichert. Daher stammte Moses Glaubenszuversicht. Sie gründete sich auf das Wort des Gottes, der gewißlich hält, was er zusagt. Darum preist Mose auch Gott, durch welchen Israel selig wird. Er nennt ihn des Volkes ,,Hilfe und das Schwert ihres Sieges". Mose benutzt seine letzte Kraft, seinen Gott zu verherrlichen. Er paßt darum auch wirklich in die Gesellschaft der Himmelsbewohner, die Gott allein rühmen und bei denen das Jüngergezänk - ,,wer unter ihnen der größte sei" - verstummt ist. - So steht der scheidende Gottesmann vor uns als einer, der sein Volk in Liebe umschließt, seinen Gott alleine preist und glaubensvoll in die Zukunft schaut. Wer so stirbt, der stirbt wohl.
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C.Eichhorn: Das Glück, zum Volke Gottes zu gehören Wohl dir, Israel! Wer ist dir gleich? O Volk, das du durch Jehova gerettet wirst, der deiner Hilfe Schild und das Schwert deines Sieges ist! 5. Mose 33, 29

Unvergleichlich wie Jehova ist auch Israel als Volk dieses Gottes. Es ist das letzte Wort, das wir von Mose haben. Wunderbar! Er, der von diesem Volk so viel Unangenehmes erfahren hat, der es in den vierzig Jahren der Wüstenwanderung in seiner Unliebenswürdigkeit kennengelernt hat, bricht zuletzt in einen Lobpreis des Volkes aus. Er sieht es im Lichte der göttlichen Erwählung. Er rühmt darum auch nicht die Tugenden und den Edelsinn dieses Volkes. Denn in dieser Hinsicht war nicht viel zu rühmen. Wie hat ihn doch dies Volk durch Murren und immer neuen Ungehorsam betrübt und seine Geduld auf harte Proben gestellt! Was Mose an Israel rühmt, ist die unverdiente Gnade. Jehova ist sein Retter, sein Schild und sein Schwert. - Dies gilt in erhöhtem Maße vom Gottesvolk des Neuen Testaments. Die Glieder der Gottesgemeinde haben von Haus aus keine Vorzüge. Auch von ihnen gilt: Sie sind allzumal Sünder. Ja, begnadigte Gotteskinder rechnen sich zu den vornehmsten der Sünder, wie einst Paulus. "Du hast wohl eins der schlechtsten Wesen, Herr Jesu, dir zum Eigentum erlesen." Preiswürdig ist allein die rettende Gnade des Herrn Jesu und seine siegreiche Macht, die über alle Feinde Herr wird. - Wer zum Volk Gottes gelangt, ist nicht den Widerwärtigkeiten, Anfeindungen und Angriffen entnommen. Im Gegenteil, er ist mitten hineingestellt in ein Heer von Feinden. "Sie haben mich oft bedrängt von Jugend auf und Furchen auf meinem Rücken gezogen" - so ruft der Psalmist im Namen seines Volkes aus (Ps. 129). Die Gotteskinder im Neuen Bund müssen erst recht durch Trübsal hindurchgehen. Aber sie haben einen starken Heiland. Sie sind nicht umzubringen. "Sie haben allenthalben Trübsal, aber sie ängsten sich nicht. Ihnen ist bange, aber sie verzagen nicht. Sie leiden Verfolgung, aber sie werden nicht verlassen. Sie werden zu Boden geworfen, aber sie kommen nicht um. Es heißt bei ihnen: Als die Sterbenden, und siehe, wir leben!" Und wenn sie im Tode entschlafen, stehen sie einst zu neuem, herrlicherem Leben auf. - Gotteskinder sind nie zu bedauern. Wohl dir, Israel, wer ist dir gleich? Alle Anfechtungen und Bedrängnisse müssen dazu dienen, daß die Siegesmacht ihres Herrn sich immer neu offenbart. In allem, was uns Schweres trifft, überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. - Wer sich selbst bedauert, steht jedenfalls nicht auf der Glaubenshöhe, die ein Gotteskind einnehmen soll. Wer andauernd sein Schicksal bejammert, ist gewiß kein Gotteskind. Menschen, die sich selbst bedauern, lassen sich auch gern von andern bemitleiden. Fort mit all dem Seufzen, Ach und Weh! Das ist ein unwürdiges Benehmen für Leute, die einen so mächtigen Helfer haben. "Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten, was sollte mir ein Mensch tun?" Laßt uns nicht bei unserer äußeren Lage trübselig verweilen, sondern unsere Augen aufheben zu dem Bergen, von welchen uns Hilfe kommt!
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Beitrag von albra-hdh »

5Mo 33,3 D.Rappard Wie hat er die Leute so lieb! 5. Mos. 33,3.

Der diese Worte in heiliger Stunde, mit bewegtem Herzen sprach, - Mose, der Mann Gottes, - hatte wie wenige Gelegenheit gehabt, Gottes unendliche Liebe zu den Menschen zu beobachten und zu bewundern. Er wußte, mit welchem Erbarmen der Höchste das Leiden seines Volkes in Ägypten zu Herzen genommen, mit welch mächtigen Zeichen und Wundern er es aus der Knechtschaft hinausgeführt, mit welch unbeschreiblicher Geduld er die Halsstarrigkeit, das Murren, den Ungehorsam Israels während der langen Wüstenwanderung ertragen hatte. Und nun faßt er am Ende seines Lebens alles zusammen in dem herrlichen Ausruf: Wie hat Gott die Leute so lieb!

Und den Kindern des Neuen Bundes ist das Wort auch aus dem Herzen gesprochen. Wer diese Liebe selbst erkannt und geglaubt hat (1. Joh. 4, 16), der möchte es mit brennenden Worten hineinrufen in die Menge der klagenden, trauernden, murrenden, gleichgültigen, ja auch feindseligen Menschen: G o t t h a t e u c h l i e b! Wolltet ihr es nur glauben, so würde die Finsternis, die euch das Gegenteil zu beweisen sucht, bald erhellt mit himmlischem Licht.

Glaube es, einsames Herz! Laß diese Worte wie eine heilige Melodie heute in deinem Herzen erklingen: ,,Er hat mich lieb! Er hat mich lieb!"

Drum blick' ich nur auf ihn. O seliger Gewinn! Mein Jesus liebt mich ganz gewiß, Das ist mein Paradies.
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Beitrag von albra-hdh »

5Mo 34,1 A.Christlieb Und Mose ging auf den Berg Nebo. Und der Herr zeigte ihm das ganze Land. 5. Mose 34, 1

Moses' letzte Gesellschaft! Ganz allein stieg er auf den Berg Nebo. Kein Verwandter begleitete ihn auf seinem letzten Gang, auch nicht sein treuer Diener Josua. Dennoch hatte er die herrlichste Gesellschaft. Der Herr selber war ihm nahe. - Es kommt in unserem Leben der Tag, wo auch die liebste und beste Gesellschaft uns verläßt. Unsere nächsten Freunde und Angehörigen mögen uns wohl bis a n das Tal der Todesschatten geleiten, aber nicht h i n e i n und h i n d u r c h ! In solcher Stunde fragt es sich, ob Moses Gesellschaft die unsrige ist. - Im Westerwald lag ein einsamer, treuer Bruder auf dem Sterbebett. Sein weltlich gesinnter Nachbar besuchte ihn und sprach einige Worte des Bedauerns aus über die mangelnde Pflege und die Einsamkeit des Kranken. Da richtete sich der Sterbende auf und sprach: ,,Was sagst du da, Nachbar? Du meinst, mir fehle Pflege und Gesellschaft? Wenn du wüßtest, welch herrliche Gesellschaft mich umgibt, du würdest mich nicht bedauern!" Und dann rühmte er die treue, herrliche Gemeinschaft dessen, der alle Tage bei ihm war und ihn auf dem letzten Gang nicht allein ließ. - Sterbende mögen nicht jeden bei sich haben. Sie brauchen jemanden, der sie versteht und ihre Bedürfnisse kennt. Niemand versteht und kennt uns so, wie der Herr selber. Wohl allen, die sich beim letzten Gang seiner Gemeinschaft freuen und mit David sprechen können: ,,Und ob ich schon wanderte im Tal des Todesschatten, fürchte ich kein Unglück, d e n n d u b i s t b e i m i r (Ps. 23, 4). - Mose hat diese Gesellschaft nicht erst in seiner letzten Stunde gesucht. Schon vor vielen Jahren hatte er die herrliche Wahl getroffen, ,,lieber mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben" (Hebr. 11, 25). - Seine Wahl hat ihn nicht gereut. Er hatte den bei sich, in dessen Gegenwart der Tod seine Schrecken verliert.
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Beitrag von albra-hdh »

5Mo 34,4 A.Christlieb Du hast das Land mit deinen Augen gesehen; aber du sollst nicht hinübergehen! 5. Mose 34, 4

Moses' letzter Blick - ein Blick auf seine Untreue! Welch ein Abschluß dieses reich gesegneten Lebens! Sein Auge schweifte über die herrlichen Berge und Täler des gelobten Landes. Aber Gott lenkte seinen Blick in eine ganz andere Richtung. Auf Kanaan hinweisend sprach er: ,,Dies ist das Land! Du hast es mit deinen Augen gesehen; aber du sollst nicht hinübergehen!" Mit diesen Worten bestätigte Gott aufs neue sein Urteil, das er am Haderwasser (4. Mose 20, 2-13) über Mose gefällt hatte. In zarter Weise wurde Mose in seiner letzten Stunde noch einmal an seinen damaligen Fehltritt erinnert. Sein letzter Blick war eine schmerzliche Erinnerung an seine Untreue. Noch ein letztes Mal mußte er zurückdenken an die Stunde, wo menschlicher Unwille, Zorn und Zweifel ihn vom genauen Gehorsam gegen Gottes Wort abgebracht hatte. Der Herr mußte ihm strafend zurufen: ,,Darum, daß ihr nicht an mich geglaubt habt, m i c h zu heiligen vor den Kindern Israel, sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde." - Wohl war dieser Rückblick demütigend für Mose. Er konnte ihn aber nicht unsicher machen im Blick auf Gottes Gnade. Sein seliger Heimgang wurde dadurch nicht getrübt. - Es kommt öfter vor, daß liebe Gotteskinder in ihrer letzten Schwachheit sich noch einmal erinnern lassen müssen an vergangene Irrungen. Das darf uns wohl demütigen, soll uns aber nicht verzagt machen. Wenn sogar dieser treue Knecht Gottes in der Stunde des Heimganges noch einmal an sein Straucheln erinnert wurde, sollten wir klagen, wenn es auch bei uns geschieht? ,,Wir sind unnütze Knechte / mein Tun ist viel zu schlechte / denn daß ich ihm bezahl / damit das ewge Leben; / umsonst will er mir's gegeben / und nicht nach mein'm Verdienst und Wahl."
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Beitrag von albra-hdh »

5Mo 34,5 A.Christlieb Also starb Mose, der Knecht des Herrn. 5. Mose 34, 5

Mose war einst der Träger hoher Titel und Würden gewesen, als er am Hofe Pharaos lebte. Alle diese Ehren verlor er, als er sich auf die Seite des verachteten Volkes Gottes stellte. War er vorher ,,Sohn der Tochter Pharaos", königlicher Prinz eines mächtigen Herrscherhauses gewesen, so nannte man ihn in Midian nur einen ,,Mann". Ein ,,ägyptischer Mann rettete uns", sagten die Töchter Reguels zu ihrem Vater. Und Reguel antwortete: ,,Warum habt ihr den Mann draußen gelassen" (2. Mose 2, 15-20)? Mit Prinzentiteln und Würden war es vorbei. Er war nur noch ein Mann, wie auch andere Sterbliche. - Hier aber, wo es mit ihm zu Ende geht, legt ihm die Heilige Schrift, das Buch der Wahrheit, einen Titel bei, höher als Fürstentitel. Es ist nicht ein Titel, den Menschen verleihen oder entziehen können; ist freilich auch kein Titel, der in der Welt hoch geachtet wird und allerlei weltliche Vorteile bringt. Doch ist es ein Titel, der vor allen menschlichen Ehrentiteln den Vorzug hat, daß er drüben in der Ewigkeit seinen Wert und seine Bedeutung behält. Er stirbt mit dem Titel: ,,Der Knecht des Herrn". Dem Mose wird das Zeugnis ausgestellt, daß er in seinem Leben Gott gedient habe. - Der schlichteste Mensch kann auch diesen Ehrentitel erhalten, wenn er nicht der Sünde, dem Bauch, dem Mammon oder der Welt, sondern dem Herrn dient. Der Herr Jesus hat gesagt: ,,Wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein" (Joh. 12, 26). Gott hat seinen treuen Diener Mose hoch geehrt. Die Juden sagen von ihm: ,,Er ist am Kuß Gottes gestorben." 5. Mose 34, 6 heißt es, - was sonst von keinem anderen Menschen gesagt wird: ,,Und Gott begrub ihn." Wohl dem, der von Gott den Titel empfängt: ,,Mein treuer Knecht!"
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5Mo 34,7 A.Christlieb Und Mose war hundertzwanzig Jahre alt, da er starb. Seine Augen waren nicht dunkel geworden, und seine Kraft war nicht verfallen. 5. Mose 34, 7

Wir besitzen kein Bild von Mose, das einer seiner Zeitgenossen hergestellt hätte. Unser Text gibt uns aber ein bleibendes Bild von ihm: Ein Greis in voller Manneskraft. Trotz seiner 120 Jahre - kein altersschwacher Mann, der sich mühsam den Berg hinaufschleppt. Rüstig, in voller Kraft und Frische besteigt er den Nebo. Sein Auge ist hell und klar, seine leibliche Kraft ist ungebrochen. So malt ihn die Heilige Schrift, so sollte Israel das Bild seines treuen Führers im Herzen behalten. - Und welche Riesenarbeit hatte dieser Mann in seinem langen Leben bewältigt! Vierzig Jahre Wüstenwanderung lagen hinter ihm mit all ihren äußeren und inneren Nöten. Die Last der Verantwortung war so groß gewesen, daß sie ihn oft schier erdrückt hätte. Einmal seufzte er: ,,Habe ich nun all dies Volk geboren, daß du zu mir sagen magst: Trag es, wie eine Amme ihr Kind trägt! Ich vermag all das Volk nicht zu tragen. Es ist mir zu schwer" (4. Mose 11, 4-15). Ist es da nicht ein Wunder, daß dieser Mann am Schluß seines Lebens noch so stark und frisch war? Wie ist das zu erklären? - Der weithin bekannte Dr. Fr. W. Baedeker hatte eine zum größten Teil zerstörte Lunge. Er reiste aber trotzdem immer wieder bis nach Sibirien, zur Predigtarbeit in den dortigen Gefängnissen. Er pflegte zu sagen: ,,Ich lebe von der Wahrheit des Wortes: Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft." - Mose war einer von denen, die auf den Herrn harrten, (siehe 4. Mose 16, 4-15; 2. Mose 15, 25; 2. Mose 17, 4 u. 11), sonst wären seine Kräfte längst zusammengebrochen. Wie manchem würde es auch in seiner leiblichen Gesundheit besser ergehen, wenn er das Rezept Dr. Baedekers gebrauchte!
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A.Christlieb Moses' Kraft war nicht verfallen. 5. Mose 34, 7

Riesengroß und aufreibend war die Arbeit gewesen, die Moses geleistet hat. Sie würde aber auch seine nicht geringe Naturkraft zerrieben haben, wenn er sich diese Aufgabe selbst ausgesucht hätte. G o t t hat sie ihm übertragen. G o t t hat ihm die Kraft verliehen, die Riesenaufgabe zu erfüllen. Hätte Moses in eigener Kühnheit und fleischlichem Übermut das Wagnis übernommen, Israel aus der ägyptischen Knechtschaft zu erlösen und nach Kanaan zu führen, seine Kräfte wären daran ganz sicher zerbrochen. Weil Gott aber seinem Knecht den Befehl erteilt, gab er ihm auch die ganze seelische und leibliche Kraft zur Ausrichtung dieser Aufgabe. - Wer sich vor selbstgewählten Wegen und Aufgaben hütet, wer sorgsam auf den Willen und die Hinweise Gottes achtet, dem kommt das auch in der Erhaltung seiner leiblichen Kräfte und seiner Gesundheit zugute. - Vor einer falschen Meinung nur muß hier gewarnt werden: Niemand darf einen Knecht Gottes geringachten, wenn er leiblich anders geführt wird als Mose. Dessen Augen waren ,,nicht dunkel geworden". Aber von dem treuen Propheten Ahia lesen wir: ,,Ahia konnte nicht sehen, seine Augen waren starr vor Alter" (1. Kön. 14, 4). Und während Mose in voller Kraft den Nebo besteigen konnte, lag Elisa vor seinem Ende krank darnieder, wie andere sterbliche Menschen (2. Kön. 13, 14). Dürfen wir deshalb vermuten, die Glaubenskraft und Treue dieser beiden Gottesknechte sei geringer gewesen als die des Mose? Weit gefehlt! War Ahias Auge gleich dunkel, sein Ohr war weit offen für Gottes Stimme und Weisung (1. Kön. 14, 5). Und war Elisas Leibeshütte schwach und krank, Gott bekannte sich zu ihm noch über den Tod hinaus. Wir wollen uns freuen, daß Gottes Treue die Kräfte Moses' bis zum letzten Tag erhielt. Wir wollen aber nie meinen, daß es bei allen Knechten Gottes ebenso gehen müsse.
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5Mo 34,8 A.Christlieb Und die Kinder Israel beweinten Mose im Gefilde der Moabiter dreißig Tage. 5. Mose 34, 8

Als einst die gottlose Königin Athalja tot war, ,,f r e u t e sich alles Volk im Lande". Wie betrüblich, wenn ein Mensch so lebt, daß alles erleichtert aufatmet, wenn er endlich tot ist. Bei Moses Abscheiden finden wir das Gegenteil. Das ganze Volk beweint seinen Verlust dreißig Tage lang. Bei Samuels Ende heißt es (1. Sam. 25, 1): ,,Das ganze Israel trug Leid um ihn". Bei Josias Begräbnis (2. Chron. 35, 24) lesen wir: ,,Ganz Juda und Jerusalem trugen Leid um Josia". Den Stephanus bestatteten gottesfürchtige Männer und hielten eine große Klage über ihn" (Apg. 8, 2). - Manchen Gottesknechten ergeht es so, daß sie bei Lebzeiten von vielen verkannt und oft getadelt, nach ihrem Heimgang aber beweint und von allen anerkannt werden. Es geht ihnen nach dem Wort Sprüche 20, 14: ,,Böse, böse spricht man, wenn man's hat; aber wenn's weg ist, so rühmet man es dann". Dem Gottesmanne Moses ist es auch oft ähnlich ergangen. Man hätte manchem Israeliten, der sich an der dreißigtägigen Trauerfeier eifrig beteiligte, den Vorwurf machen können, er hätte besser dem Mose bei Lebzeiten seine Wertschätzung beweisen sollen. - Israel hat jedenfalls alle Ursache gehabt, Moses Verlust zu beweinen. Mit ihm hatte es einen treuen Beter, ein priesterliches Herz verloren. Wie oft war er fürbittend eingetreten für das von Gottes Zorn bedrohte Volk. Wie selbstlos hatte er sich um das wahre Wohl Israels bemüht. - Manchmal wird in einer Familie, einem Dorf, einer Gemeinschaft oder einer Gemeinde alles anders, wenn ein treuer Beter gestorben ist. - Der Volksmund sagt: ,,Als du geboren wurdest, da hast du geweint, die andern haben sich gefreut. Nun sorge, wenn du einst stirbst, du dich kannst freuen, und die andern weinen." Bei Mose ist es so gewesen.
Ich weiß, mein Gott, dass du das Herz prüfst, und Aufrichtigkeit ist dir angenehm. 1. Chronik 29,17

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albra-hdh
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5Mo 34,9 A.Christlieb Josua aber wurde erfüllt mit dem Geist der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt. 5. Mose 34, 9

Die letzte Sorge ist dem Mose abgenommen, die letzte Bitte ihm erhört. Als Gott ihn einst gemahnt, sich zum Sterben zu rüsten, breitete Mose sein letztes Anliegen vor Gott aus mit den Worten: ,,Der Herr, der Gott der Geister alles Fleisches, wolle einen Mann setzen über die Gemeinde, der vor ihnen her aus und ein gehe, daß die Gemeinde des Herrn nicht sei wie die Schafe ohne Hirten" (4. Mose 27, 12-23). - Mose wurde erhört. Auf Gottes Anordnung wurde dem Josua unter Moses Handauflegung das Führeramt in Israel feierlich übertragen. - Freundlich sorgt Gott beim Scheiden seiner treuen Knechte für sein Volk. Er gibt ihm zur rechten Zeit die Männer, deren es bedarf. - Wenn Elia gen Himmel fährt, bleibt sein Mantel dem Elisa zurück. Wenn Mose scheidet, wird Josua mit Führergaben ausgerüstet. Wie verhängnisvoll hätte sich ein Streit um die Nachfolgerschaft Moses auswirken können! Gott hat das freundlich verhindert. Auch wir dürfen die Bitte vor Gott ausbreiten, er möge seinem Volk da und dort die rechten Männer geben. In Josua ist diese Bitte voll erhört worden. Er hat bewiesen, daß er die rechte, gottgeschenkte Weisheit besaß. Das zur Eroberung der Stadt Ai ausgesandte Heer kam geschlagen zurück. Da hat Josua nicht in menschlichem Zorn die Hauptleute der Soldaten wegen Untüchtigkeit gescholten. Er fiel mit ernstem Gebet nieder vor Gott und flehte ihn an, er möge die verborgene Ursache der Niederlage aufdecken. Gott erhörte sein Flehen. Die Ursache wurde beseitigt und Ai erobert. - Gott gebe seinen Knechten, namentlich denen in leitender Stellung, solche Josua-Weisheit, die in anhaltendem Gebet verborgene Hindernisse aufdecken und beseitigen kann. - Die wichtigste Gabe für Männer in führender Stellung ist der Geist der Weisheit.
Ich weiß, mein Gott, dass du das Herz prüfst, und Aufrichtigkeit ist dir angenehm. 1. Chronik 29,17

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