Mal ehrlich, C.K., glaubst du, dass mit deinem Statment eine Diskussion möglich ist?
Um was geht es in Sacharja 14 überhaupt?
Als erstes sollten wir annehmen, dass Sacharja wohl von Ereignissen spricht, die sich im ersten Jahrhundert ereigneten und nicht erst am Schluss der Endzeit ereignen werden.
Warum?
Du kannst annehmen, was du dir denkst, eine sachliche Begründung und Diskussion ist aber nicht auf Behauptungen aufzubauen. Gib doch ein Argument, warum Sach. 12-14 sich bereits erfüllt haben kann. Bring einen historischen Beweis für diese dort beschriebenen Ereignisse.
Den Grund, warum Sach. auf die Endzeit zu beziehen ist, gibt der Herr selbst. Zitiert er nicht direkt diesen Vers:
Offb 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle Geschlechter der Erde! Ja, Amen.
Sach 12,10 Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und sie werden bitterlich über ihn weinen, wie man bitterlich weint über einen Erstgeborenen.
Die anderen Gründe, warum Sach. sich nicht auf das erste Jahrhundert beziehen kann, sind im Text gut zu lesen:
Sind die Heere stehend verfauelt, kommen die Heiden nach Jerusalem, bleibt der Regen aus, wenn sie nicht kommen.....
Deine Aussage ist daher eine Annahme, deine willkürliche Behauptung, die sich nicht im Wort begründet, zumindest nicht auf die Kapitel 12-14, diese liegen klar im künftigen Bereich.
Weil Petrus uns in Apg 3,24 sagt, „Aber auch alle Propheten, von Samuel an und der Reihe nach, so viele ihrer geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt“ – d.h. er meinte diejenigen Tage, die sich damals ereigneten, als er es sagte/schrieb. Petrus schreibt auch, dass der prophetische Fokus des alten Testamentes sich auf den Anfang der Gnadenzeit bezieht: [1Petr 1,10] „über welche Errettung Propheten nachsuchten und nachforschten, die von der Gnade gegen euch geweissagt haben, [1Petr 1,11] forschend, auf welche oder welcherlei Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er von den Leiden, die auf Christum kommen sollten, und von den Herrlichkeiten danach zuvor zeugte.
Wir wissen aus Markus 14,27, dass sich Sacharja 13,7 in der Zeit Jesu erfüllt hat!
[Mk 14,27] Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet euch alle ärgern, denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden". {Sach. 13,7}
Als zweites sollten wir beachten, dass das Buch Sacharja, genau so wie auch die Offenbarung, in einer leb- und bildhaften, symbolreichen Sprache geschrieben ist. Bei der Interpretation von Prophetie muss man dies (die literarische Form) ganz besonders beachten.
Deine Argumentation zieht das Pferd von hinten auf. Du setzt dich im Grunde nicht mit dem Text oder den Inhalten auseinander, sondern bist sofort in einer Abwehrbegründung. Gehe diese Verse von Sach. 12-14 in ihrer Aussage durch, nicht in deiner Interpretation.
Drittens berichten die Verse Sach 14,16-14,21 (die Du zitiert hast) von solchen, die das Laubhüttenfest feiern und im Tempel zu Jerusalem auf dem Altar Opfer darbringen werden. Daraus folgert man (Prämill/Disp), dass das System des AT während des Millenniums ein Comeback haben werde.
Aus dem NT – insbesondere aus dem Hebräerbrief – wissen wir aber, dass dies nie und nimmer der Fall sein kann. Jesus Christus ist Priester und König des Neuen Bundes, er kann nicht ein Priester des Alten Bundes sein. Zudem stellt sich die Frage, was für einen Nutzen es haben soll, zur Opferung von Tieren in einem irdischen Tempel zurückzukehren, nachdem Jesus Christus ein für alle mal das perfekte Opfer selber dargebracht hat und Paulus die Gemeinde, d.h. Gottes Volk, als Tempel bezeichnet (siehe 1Kor 3,16 und 2Kor 6,16). Die Annahme, dass ein Millennium mit den Ordnungen des AT wieder eingesetzt würde, bedeutet nichts anderes, als dass man das einmalige und allgenügsame Opfer unseres Herrn gering schätzt oder ablehnt - das muss man dabei bedenken.
Das ist eine Argumentation aus einem theologischen System heraus und sagt nur aus, dass nicht sein darf, was nicht sein darf.
Wenn es im 1000JR noch Opfer gibt, dann gibt es sie. Wenn die Bibel das bezeugt, dann ist das halt so. Ich halte es für verwegen, wegen solch einer Ansicht das Wort umzudeuten. Man müsste viel mehr darüber nachdenken, was diese Opfer bedeuten und darstellen.
Die m.E. korrekte Interpretation dieses zugegebenermassen schwierig zu verstehenden Kapitels (angesichts der klaren Lehre des NT!), ist wohl vielmehr, dass sich das Ganze entweder auf die Zeit der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr. bezieht, oder dass es sich dabei um eine zeichenhafte Schilderung des Gemeindezeitalters handelt, das in Apg 2 angefangen hat. Wie man es auch sieht, ganz sicher ist: eine Beschreibung eines irdischen Millenniums kann es nicht sein. Das AT System ist ausgelaufen Hebr 8,13; Hebr 9,15).
Warum soll nur das NT klare Lehre haben? Hier sagt der Prophet relativ deutlich und klar, dass es noch eine Zeit geben wird nach der Wiederkunft Jesu zum Volk Israel. Jetzt mit "zeichenhaften" Schilderungen anzufangen, ist eine Bankrotterklärung der Argumentation. Damit ließe sich jedes Detail der Bibel wegdiskutieren. Zudem, bildhaft ist diese Prophetie nicht, sondern sehr klar und wenig bildhaft. Es wird sogar der Umgang mit Propheten in dieser nachfolgenden Zeit beschrieben. Wenn deine Argumentation zutreffend wäre, hätte man Johannes, der ja Visionen hatte, töten müssen, weil es in deiner Argumentation dann ja die Zeit wäre, wo eben die Gesichte verschlossen sind.
In Lukas 19,11-27 finden wir übrigens ein Gleichnis, die den Prämillennialismus/Dispensationlismus widerlegt:
Es beschreibt einen Fürsten (= Jesus Christus), der in ein fernes Land ging (=Himmel), um dort ein Königtum zu erlangen, um danach zurückzukehren. Einige Bürger sagten „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche“ (V 14). Nachdem der Fürst das Königtum in der Ferne erhalten hatte, kehrte er zum Gericht zurück.
Die Einzelheiten dieses Gleichnisses unterscheiden sich ganz markant von dem, was der Prämillennialismus/Dispensationalismus behauptet.
Der Fürst erhielt das Königtum in einem fernen Land – nicht vor Ort; Jesus erhielt das Königtum im Himmel, nachdem er gehorsam war bis zum Tod am Kreuz, er sitzt zur Rechten Gottes und regiert von dort aus. Ihm ist gegeben alle Mach im Himmel und auf Erden.
Das stimmt auch überein mit dem, was Daniel in Dan 7,13-14 schreibt.
Die Herrschaft Jesu erfolgt vom Himmel aus, nicht von der Erde aus.
Die Rückkehr des Herrn Jesus geschieht, nachdem er das Königtum erhalten hat, nicht davor!
Das passt zu dem, was Nathan König David in 2Sam 7,12-13 sagte. Er sagte David, dass das ewige Reich errichtet würde währenddem David noch bei seinen Vätern schlafen/liegen würde, d.h. vor der Auferstehung der Toten, die bei der Wiederkunft Jesu stattfindet (vergleiche dazu Hebr 1,8 und Apg 2,29-31).
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Ich möchte dich bitten, nicht auszuweichen. Wir sind bei Sach. 12-14. Diese Stellen sind weitere Argumente, die man gesondert diskutieren kann, nicht aber hier, weil es hier um die Aussage von Sach. 12-14 geht.
Im Übrigen, die Dispensionalisten haben mit Sach. 12-14 ein großes Problem, ja sogar ein sehr großes Problem, weil jene die Lehre haben, dass in das 1000 JR nur jene "Schafe" aus Mt. 25,31 kommen. Tatsächlich schreibt der Prophet, dass alle, die diesen Krieg und diese Zeit überleben, in dieses kommende Reich hinein kommen und daher Mt.25,31 sich gar nicht auf das 1000JR beziehen kann. Das aber nur als Randnotiz.
Die Aussage von Sach. 12-14 direkt und wörtlich genommen, nicht in bildhafte umgedeutet, sagt eindeutig aus, dass es eine Zeit nach der Wiederkunft Jesu auf dieser Erde geben wird. Daher ist für mich diese Stelle ein klarer Beweis für dieses Millenium.
Martin