mh-ing hat geschrieben:Zudem steht in diesem V. 24 ein kleines, wichtiges Wörtchen:
sondern daß auch du dich der Beobachtung des Gesetzes befleißigst.
"Auch du" stellt Paulus den anderen in Jerusalem gleich. Paulus beachtete wie jene in Jerusalem das Gesetz, befleißigte sich auch darin.
M.E.
hätte es Paulus mit den Anderen in Jerusalem gleich gestellt,
wenn er die Handlung zu Ende vollzogen hätte. Wegen dem potentiellen Umstand hat Gott das Gelöbnis unterbrechen müssen. Für Paulus war es noch eine Lektion. Dass Paulus solche Gesetzesbeachtung nicht lehrte, ist aus allen seinen Schreiben klar sichtbar.
"Auch du" spricht Jakobus, der ein Gesetzeseiferer war. Paulus ist aber, Gott sei Lob und Dank, von diesem "auch du" bewahrt worden.
mh-ing hat geschrieben:Es ist daher m.E. unhaltbar Paulus als "post-jüdisch" anzusehen. Paulus lebte komplett wie ein Jude nach dem Gesetz, auch wenn er der Heidenapostel war und diese Lehre der Gemeinde, das Evangelium überall lehrte.
Paulus ging bekannter Weise in jedem Ort zuerst in die Synagogen und lehrte zuerst die Juden. Meinst du wirklich er hätte zwei unterschiedliche Evangelien für Juden und für Heiden gesprochen? Es ist doch meiner Erachtens Nonsens. Die Lehre von Paulus war seinem Lebenswandel gleich.
Paulus lebte vor, was er lehrte. Paulus kann doch nicht zuerst ein Evangelium den Juden gepredigt haben, nachdem aber sie sich von ihm abgewendet hätten, den Heiden ein in Details abweichendes Evangelium predigen? Beachte in den Gemeinden von Paulus waren stets auch die Juden. Sollten sie dann ein anderes Leben geführt haben.
Woraus schließt du Paulus hätte "komplett" wie ein Jude gelebt? Die Formulierung ist, finde ich, als mindeste erklärungsbedürftig. Gilt "weder Jude noch Grieche" (Kol 3:11) für die abstämmigen Juden etwa nicht mehr?
mh-ing hat geschrieben:Falsch ist es aber, so zu tun, als ob das jüdische Gesetz beseitigt sei und keiner der bekehrten Juden es mehr beachtete. Vielmehr finden wir, dass offensichtlich diese zu Christus bekehrten Israeliten in neuer Art und tieferem Verständnis ihren Glauben lebten, zumindest deutet sich das aus dieser obigen Begebenheit an.
Ok. Und warum deines Erachtens nimmt die Schrift weiter keine Notiz von dieser "neuen Art und tieferen Verständnis ihres Glaubens"? Weiter kommt der Römerbrief mit dem "Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus"(röm 8) und Galater brief mit "gestorben dem Gesetz" und NachDemGeistLeben. Es sind zwei starke antijudaistische Schriften.
Ist es nicht viel mehr so, dass Paulus seine Vergangenheit komplett abgeschrieben hatte. Es spielte für Ihn absolut keine Rolle mehr was er war und wie seine Abstammung war. Sondern er lebte Jesus Christus - als seine neue Person. In Jesus Christus war alles. Das Gesetz, das Ende des Gesetzes, das Judaismus, die neue Schöpfung, das Leben, der Tod, die Auferstehung. Christus ist der Erstgeborene der alten Schöpfung und der Erstgeboren aus den Toten, sprich der neune Schöpfung (Kol 2). Somit ist Christus der Haupt von allem. Diesen Jesus auszuleben war im Sinne des Evangeliums Paulus.
Für Paulus war sein Evangelium absolut abseits des Gesetzes. Sein Evangelium bezog sich restlos auf die Person Christi als des Hauptes im Himmel und die Person Christi als des Leibes auf der Erde.
Paulus predigte Christus in den Gläubigen, das Leben im und durch den Geist. Paulus predigte Neue Schöpfung vs. Beschneidung und Neue Schöpfung vs. Nichtbeschneidung.
Daher kann ich es mir gar nicht vorstellen, dass es für Paulus noch von Bedeutung war irgendwelche Rituale des Gesetzes zu beachten. Vielmehr denke ich dachte er sich dabei, dass es eh vor Gott wertlos sei, wenn er in dem Ritus teilnehme, dafür gewinne er aber die Gläubige Geschwister in Jerusalem und überwinde die Feindschaft ihm gegenüber.
Gott sah es offensichtlich anders ...
mh-ing hat geschrieben:Es ist daher m.E. unhaltbar Paulus als "post-jüdisch" anzusehen.
Was heisst denn "judisch" oder "post-judisch"?.
Der Hauptbestandteil des judischen Glaubens - der Tempel, als das Haus Gottes war nun
öde gelassen(Mt 23:38). Der Tempel war nur ein Vorbild des wahres Hauses Gottes - des Leibes Christi.
Johannes 2
19 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten.
21 Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes.
Die Gläubige in Jerusalem gingen immer noch in den materiellen Tempel und brachrten materielle Opfer. Dabei die Zeit des materiellen ist vergangen. Denn das Wahre Haus Gottes im Geist - der auferstandene Jesus Christus ist gekommen. Die alte Ökonomie des Tempeldiesnstes und der Opferung der tiere lenkte die Gläubige in Jerusalem nur noch von christus ab. Christus war die Wirklcihkeit des Hauses Gottes und die Wirklichkeit aller Opfer des AT.
Paulus ist beinahe auch auf diesen glitschigen Weg abgekommen.
LG
Peter