Hallo Joschie, das kann man als begrenzter Mensch so nicht beantworten und muss es meiner Einschätzung nach dem HERRN überlassen, der definitiv keine Fehler macht und völlig gerecht ist in Seinem Handeln (auch der Seele dieses Mädchens gegenüber). Für mich käme nur der Gedanke auf, wie "christlich" wohl die Familie war, in der das Mädchen lebte, wenn ihr dort offenbar (durch die Eltern?) nicht die Stärke und Ermutigung aus der Anwesenheit des HERRN gegeben wurde in ihrer Erziehung, so dass sie so sehr verzweifeln musste, wie es für Christen eigentlich nicht schriftgemäß ist: denn diese können sehr wohl "überall bedrängt" sein oder werden und "in Verlegenheit geraten", aber doch "nicht erdrückt" und "nicht verzweifelt" (2. Kor 4, 8). Das ist also die erste Frage, die ich mir beim Lesen Deiner Schilderung stelle, inwiefern das "Wort reichlich wohnte" (Kol 3, 16) in dieser Familie, so dass dieses Mädchen wohl keinen anderen Ausweg sah und so handelte. Was hat sie denn so bedrängt, dass sie meinen musste, dies sei die Lösung und konnte sie denn mit niemandem darüber reden, nicht mal mit Jesus? Wie war es denn um ihr geistliches Wachstum bestellt (wie alt war sie denn)? War es eine "christ-liche" Familie oder war es eine Familie von Christen? (Zur Erläuterung: Jemand hat mal geschrieben, dass süß-lich nicht gleich süß sei und bläu-lich nicht gleich blau also auch christ-lich nicht notwendigerweise ein Christ sein muss)Doch wie gehen wir damit um wenn es bei uns in der Nähe passiert.Diese Frage taucht erst bei mir auf als sich ein junges Mädchen aus einer mir sehr nahe stehenden christlichen Familie das Leben nahm.Ich bin bis heute ratlos über das geschehende.Das schimmste was ich erlebt habe ist die Frage ob man dadurch nicht die Rettung verloren geht.
Ich kann mir das persönlich zwar nicht recht vorstellen, weil Gott selbst gesagt hat, dass Er niemanden (der Gläubigen) über seine Möglichkeiten und Fähigkeiten hinaus prüfen / belasten wird und immer "zugleich mit der Versuchung" einen "Ausgang schafft" (1. Kor 10, 13), aber es kann möglich sein, dass eben dieses Mädchen diese Verheißungen aus der Schrift nicht kannte oder aber dem HERRN nicht (genügend) zutraute, ihr entsprechend helfen zu können. Der Grund dafür kann dann bei einem Christen eigentlich immer nur mangelndes Fundament in der Schrift sein. Wenn dem christlichen Selbstmörder die Sünde seines Handelns bewusst war, so gibt es aber wiederum keinen Grund, warum dieses als Sünde d. h. Zielverfehlung durch mangelhaftes Vertrauen = Schwachheit im (punktuellen) Unglauben nicht entsprechend von Christus vergeben werden sollte wie jede andere Sünde eines Gotteskindes auch. Es gäbe - schriftgemäß betrachtet - dann für denjenigen eben in der Versammlung beim Preisgericht nicht den vollen Lohn, aber er wäre dennoch errettet (1. Kor 3, 15).
Als Außenstehender kann man dieses tragische Ereignis nur im völligen Vertrauen auf den HERRN so annehmen, als Er alle diese Dinge zu jeder Zeit zum Guten verwendet und schon von Ewigkeit her in Seinen Heilsplan (vielleicht auch für weitere Mitglieder der Familie oder zur Errettung / Befestigung anderer Seelen) einbezogen hat. Nicht geschieht ohne dass Er die volle Kontrolle darüber hat und gegenüber einer menschlichen Seele vollkommen gerecht ist.
Es gibt also auch hier als Christ aus der Schrift heraus keinen Grund, über solches Geschehen ratlos zu sein, denn unser Rat kommt immer vom HERRN.
Viele Grüße!