@Jakob -
Die Sache mit dem Gottesbild
Wenn ich zu Jesus bete dann bete ich ja nicht zu irgendeinem Menschen sondern zum Sohn Gottes der zur Rechten des Vaters im Himmel sitzt und ich mache mir auch nicht groß Gedanken darüber wie er wohl aussieht.
Ich habe nur einen allgemein zu beobachtenden Trend erwähnt und niemanden persönlich gemeint und finde es nicht problematisch, wenn Du zu Jesus betest. Auch ich bete mitunter Dinge wie, "danke, Herr Jesus, daß Du meine Schuld getragen und meine Strafe auf Dich genommen hast" - das ist völlig in Ordnung. Es ist jedoch so, daß viele Menschen Jesus gegenüber dem Vater vorziehen, weil ihnen z.B. die Größe des allmächtigen Schöpfers unheimlich ist oder weil Jesus, der ja auch eine zeitlang hier auf der Erde als Mensch lebte, nahbarer und zugänglicher erscheint, und weil sie ihm eher zutrauen, ihre Situation wirklich aus eigener Erfahrung zu verstehen. Ich sprach also nicht vom Aussehen, als ich meinte, wir machen uns relativ leicht "ein Bild" von ihm.
Gott fürchten heißt nicht, sich vor ihm fürchten
Viele Menschen haben einfach mehr Vertrauen zu Jesus als zum Vater, was auch im Humanismus begründet ist. Jesus, der den Menschen gutes tat und unschuldig starb, ist eigentlich noch mit dem menschlichen Bild einer "positiven Leitfigur" vereinbar. Es ist demgegenüber ganz etwas anderes, zu Gott dem Vater zu beten - der nicht nur ein Volk und ein Heer nach dem anderen gnadenlos ausrottete, sondern sogar einmal die gesamte Menschheit bis auf acht Leute oder so reduzierte. Wir lesen in der Offenbarung des Johannes, daß Gott auch in Zukunft seinen Zorn über diese gottlose Welt ausgießen wird und daß er sogar "Massenvernichtungswaffen" wie Naturkatastophen dazu gebrauchen wird, unzählige Menschen zu töten. Seine unerbittliche Gerechtigkeit ist eine Seite Gottes, mit der viele Leute riesige Probleme haben, und so ist das Beten zu Jesus *manchmal* eine Angewohnheit, die es uns erspart, bewußt selbst vor das Angesicht des Allmächtigen zu treten. So nach dem Motto, Jesus, bitte doch den Vater, daß er mir Weisheit schenkt. Richtig wäre es hier, selbst zum Vater zu gehen und in Jesu Namen zu bitten. Wir sollen selbst eine Beziehung zum Vater haben, und nicht nur Teil des Leibes dessen sein, der eine Beziehung zum Vater hat. Auch wenn wir Gottes Handeln nicht immer verstehen, dürfen wir wissen, daß er uns als seine Kinder angenommen hat und wir ihm in kindlicher Weise vertrauen dürfen, daß er unser Bestes will.