Hallo Olly,
irgendwie habe ich den Eindruck, dass mein Posting von dir kaum inhaltlich wahr genommen wird. Du hast mit diesem Argument "jenen Tag" versuch zu erklären, dass dieser Tag nur ein einziger Tag ist.
Konkret:
1.) In Sacharja 12-14 kommt der Zeitbegriff „an jenem Tag“ der rev. Elberfelder Bibel zufolge insgesamt 16x vor. Würde man dazu nun noch Sacharja 14, 1 nehmen, dann hätte man also 17x den Zeitbegriff, der sich punktuell auf ein Ereignis ausrichtet – nämlich auf das Kommen des Herrn.
Das ist vom Text her nicht zu halten. An diesem Tag werden Heere gesammelt (das erfordert Wochen), jährlich ziehen Heiden nach Jerusalem (das erfordert Jahre), es entspringt eine Quelle mit Wasser für die ganze Zeit (Sommer wie Winter => also Jahre). Die Formulierung "jenen Tag" hat zwar in den aller meisten Fällen den Bezug auf das Kommen des Herrn, jedoch auch auf Ereignisse davor und danach
2.) Auf Grund dieser hervorgehobenen zeitlichen Darstellung ergibt sich wohl doch in der Betrachtungsweise nur die Hauptblickrichtung darauf, welche Ereignisse „an jenem Tag“ passieren sollen als auf diejenigen Ereignisse, die eventuell danach passieren könnten. Folglich müssten demnach doch alle Betrachtungsweisen, die sich nicht nach dem Amillennialismus ausrichten, konkret begutachtet und hinterfragt werden, warum sie eine Wertigkeitsverschiebung zu den Ereignissen ziehen und betreiben, die hinsichtlich der Darstellungsweise in Sacharja 12-14 nur von nebensächlicher Natur sind. Das bewusste Ablenken vom Kommen des Herrn zeigt allerdings, dass von bestimmten Protagonisten eine Wertigkeitsverschiebung vorgenommen wurde, die die eigentlichen Aussagen im Wort Gottes schmälern und sich somit bewusst von Gott abgewendet haben könnten.
??? Aus diesem Beitrag werde ich schlicht nicht schlau. Hier verstehe ich weder Anfang noch Ziel des Arguments.
3.) Nach den Bibelversen in Sacharja 14, 16-19 kommt der Zeitbegriff „an jenem Tag“ sogar noch zweimal in den Versen 20 und 21 vor. Dies dürfte ein weiterer Hinweis darauf sein, dass der Betrachtungsmaßstab in den Aussagen in Sacharja 12-14 zielgerichtet auf das Wiederkommen des Herrn ausschlägt und daher auch maßgebliche Bewertungsgrundlage sein muss, ohne von den Nebensächlichkeiten am Rande verdeckt zu werden.
Mit dem "dürfte" drückst du aus, dass du vermutest. Was ist hier zielgerichtet? "Zielgerichtet" ist deine Argumentation, eben alles in dein Schema zu bringen, was hier aber m.E. nicht gelingt. Wer setzt hier fest, was "Nebensächlichkeiten" sind?
Sachlich kann man den Text in diese 3 Phasen aufteilen (vor, während, nach dem Krieg). Alles auf einen Tag zu trimmen würde bedeuten, den Text völlig umzukrempeln. Diese 3 Phasen ergeben sich ohne Zwang oder Deutungsschema aus dem Text. Dadurch, dass der Prophet die Formulierung "diesen Tag" für diese offenkundig zeitlich getrennten Ereignisse verwendet, daher ist erkennbar, dass er hier um eine andere Art von Tag offensichtlich handelt.
4.) Nach diesem bewussten Tag würde es laut Sacharja 14, 21 auch keine (Vieh)Händler mehr im Haus des Herrn geben. Würde man nun den wörtlichen Begriff nehmen und nicht die anderen Wortbedeutungen „Kanaaniter und Unreine“ heranziehen, so käme man natürlich ins Fragen – und dass sowieso wegen der vermeintlichen Massen der Menschen – woher sie denn ihre Feueropfer entsprechend 3. Mose 23, 36 hernehmen werden.
Wo ist hier ein Argument vorhanden? Ich lese in meinem Text nichts von Viehhändlern usw. Zudem, warum sollen Massen kommen? Es heißt, dass "alle von den Geschlechtern" herauf ziehen. Das kann bedeuten, dass alle kommen, bzw. von allen Geschlechtern einer oder einige kommen. Im letzteren Fall wären das Abordnungen aus allen Völkern und in der Masse deutlich kleiner. Wie aber schon erwähnt, ist das eine inhaltliche Frage, die letztlich mit der oben angestellten Frage wenig zu tun hat und auch kein Argument ist
5.) Sofern man nunmehr den anderen Zeitbegriff „Jahr für Jahr“ in Sacharja 14, 16 anführt, um gegen den Amillennialismus zu intervenieren, so muss aus der Natur der Beweisführungslogik in der Schrift belegt sein, dass der Bibelvers in Sacharja 14, 16 eine feste und unumstößliche Tatsache ist. Dagegen kommt aber im konkreten Vergleich dieser Zeitbegriff nur einmal vor und zwar nur in Sacharja 14, 16. Auf Grund der gegenteiligen Gewichtung des Zeitbegriffes „an jenem Tag“ mit 17 zu 1 Nennungen müsste demnach die Begrifflichkeit „Jahr für Jahr“ einen nachrangigen Aspekt im gesamten Kontext einnehmen. Beweisführend ist hierzu auch die im Wort Gottes aufgeführte Negation der möglichen Ereignisse in Sacharja 14, 16 durch den anschließenden Bibelvers in Sacharja 14, 17. Danach ist eben ersichtlich, dass unser Herr und Gott etwas als möglich erachtet und demnach ist die Möglichkeit des Nicht-Hinaufziehens aller Nationen nach Jerusalem als mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht im Bibelvers ausgeschlossen. Warum sollte denn auch unser Herr und Gott in diesem Stadium seiner Heilsgeschichte noch Wahlmöglichkeiten den Menschen anbieten? Diesbezüglich überführt und zieht doch der Herr nur mit seiner unwiderstehlichen Gnade, die kein Mensch ablehnen kann. Abgesehen davon stellt sich doch auch die Frage, warum Gott die Menschen aus Sacharja 14, 17 nicht schon in Sacharja 14, 12 mit seiner Plage bedacht hat. In der Zusammenfassung kommt also zunächst einmal in Betracht, dass es eine logische Schlussfolgerung ist, dass - wenn einige nicht nach Jerusalem hinaufziehen – auch alle Nationen im Sinne von Vers 19 nicht hinaufziehen werden, um Gott anzubeten.
Du tust mit deiner Argumentation dem Wort Gewalt an. Wenn es steht, dass "Jahr für Jahr" die Heiden kommen, warum soll man das jetzt für ungültig erklären. Steht deine Theologie über dem Wort oder muss sich nicht vielmehr die Theologie am Wort beugen? "Jahr für Jahr" kommt so 10x in der Bibel vor und keiner würde jetzt deiner Ansichten diese Stellen umschreiben. "Jahr für Jahr" ist ein hartes Argument, dass eben nach dem Krieg um Jerusalem es eine Zeit gibt, die Jahre dauert.
Allein dieser Vers, diese Formulierung macht den Ansatz des Amillennialismus höchst fraglich.
6.) Mit Matthäus 5, 45 sehen wir weiterhin, dass unser Herr und Gott sogar auf das Böse und Ungerechte seine Sonne aufgehen und auch regnen lässt. Da es aber in Übereinstimmung vieler Bibelausleger in Sacharja 12-14 um die Eschatologie geht, so wäre es doch auch plausibel anzunehmen, dass die ungläubigen Menschen keinen weiteren Segen mehr von Gott bekommen werden, weil diese entsprechend der Schrift sowieso ins Gericht kommen. Nach Sacharja 14, 17-18 gebe es zumindest nach der Meinung der andersdenkenden Protagonisten, die nicht den Amillennialismus bevorzugen, zumindest einige Menschen, die keinen Segen bekommen würden. Wäre dies denn kein Paradoxon zu Matthäus 5, 45?
Hier versuchst du über ein Denkmodell klares Bibelwort auszuhebeln. Wie gesagt: Es ist mir egal, ob die Opfer im 1000JR, ob Strafen usw. in mein theologisches System passen. Wenn das Wort solches aussagt, dann habe ich das zu akzeptieren und hinterfrage dann ehr mein Denksystem.
Zusammenfassend:
Die Formulierung "Jahr für Jahr" bezogen auf einen Zustand, den wir de fakto noch nicht haben und der demnach erst nach dem Endzeitkrieg kommen wird, lässt für mich nur eine Folgerung zu, dass es eine Zeit nach diesem Endzeitkrieg mit dem Kommen unseres Herrn auf dieser Erde geben wird.
Martin