Hier ein Beitrag von John Mac Arthur dazu:
WIE MAN SELBSTDISZIPLIN ENTWICKELT
Da Selbstdisziplin so wichtig ist, stellt sich die Frage: Wie kommt man dazu? Wie können Eltern helfen, sie in ihren Kindern zu entwickeln? Hier sind einige praktische Hilfen, die ich als nützlich erkannt habe: Mit kleinen Dingen anfangen. Räumen Sie ihr Zimmer zu Hause auf oder ihren Schreibtisch auf der Arbeit. Gewöhnen Sie sich daran, Dinge, die herumliegen, dahin zu tun, wo sie hingehören. Machen Sie sich zum Motto: »Alles hat seinen Platz und alles muss an seinen Platz.« Nachdem Sie Ihr Zimmer oder ihren Schreibtisch aufgeräumt haben, erweitern Sie diese Ordnung auf den Rest Ihres Hauses und auf die Arbeitsstelle. Bringen Sie sich zu dem Punkt, wo Ordnung bei Ihnen zählt. Lernen Sie, Ihre Umgebung sauber und ordentlich zu halten, damit Sie ohne eine Unzahl von Ablenkungen arbeiten können. Solche Ordnungsliebe fördert bei Ihnen weitere Selbstdisziplin, denn Sie werden dazu gezwungen zu entscheiden, was wichtig und was unwichtig ist.
Selbstdisziplin in den kleinen Dingen des Lebens zu lernen, bereitet den Weg zu größeren Erfolgen vor. Anders gesagt: Wer in kleinen Dingen undiszipliniert ist, wird wahrscheinlich auch in wichtigeren Dingen undiszipliniert sein. Salomo sagte, dass es die kleinen Füchse sind, die die Weinberge verderben (Hohelied 2,15). Wenn es um die Rechtschaffenheit und die Glaubwürdigkeit eines Menschen geht, gibt es keinen unwichtigen Kleinkram.
Ein berühmter Vierzeiler, der sich auf König Richard III. von England
und die verlorene Schlacht bei Bosworth Field in 1485 bezieht,
veranschaulicht die Wichtigkeit kleiner Details:
Ein Hufnagel fehlte – verlor‘n war das Eisen;
Ein Eisen fehlt – verlor‘n war das Pferd;
Ein Pferd … es fehlte – verlor‘n war die Schlacht;
Eine Schlacht nicht gewonnen – verlor‘n war das Reich;
… All das, in Ermang‘lung des Nagels allein!*
Planen. Machen Sie einen Plan so detailliert oder grob, wie er Ihnen am dienlichsten ist, und halten Sie sich daran. Machen Sie sich eine Liste von dem, was Sie erledigen müssen. Ein Tagesplaner oder ein Computerprogramm zur persönlichen Planung könnte da sehr hilfreich sein. Wie immer Sie das auch anstellen, Sie müssen Planen lernen, selbst wenn Sie nichts weiter tun, als Verabredungen und Dinge, die zu erledigen sind, auf einen Schmierzettel aufzuschreiben. Die Realität liegt einfach darin, dass, wenn Sie ihre Zeit nicht bestimmen, wird alles andere und wird jeder andere es für Sie tun! Nicht dauernd nach Unterhaltung suchen. Wenn Sie freie Zeit haben, tun Sie etwas Nützliches, anstatt etwas, das bloß unterhaltsam ist. Lesen Sie ein gutes Buch, hören Sie gute Musik, gehen Sie spazieren oder führen Sie ein Gespräch mit jemand. Mit anderen Worten: Lernen Sie es, sich mit Dingen zu beschäftigen, die Sie fordern, stimulieren und die kreativ sind. Dinge, die keinen weiteren Zweck erfüllen, als Sie zu unterhalten, tragen wenig zu Ihrem Wohl bei.
Pünktlichkeit. Wenn Sie zu einer bestimmten Zeit irgendwo erwartet
werden, seien Sie pünktlich. Benjamin Franklin schrieb in Poor Richard’s Almanach: »Liebst du das Leben, vergeude keine Zeit, denn aus dem Stoff ist das Leben gemacht.« Der Apostel Paulus erwähnte den rechten Gebrauch der Zeit als ein Zeichen wahrer geistlicher Weisheit: »Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise. Kauft die gelegene Zeit aus, denn die Tage sind böse« (Epheser 5,15-16). Pünktlichkeit kennzeichnet ein Leben, das nach Plan geführt wird. Es lässt einen Menschen erkennen, dessen Wünsche, Aktivitäten und Pflichten in Zucht gehalten sind. Das wiederum ermöglicht ihm dahin zu gelangen, wo er sein muss, und zwar zu der Zeit, wenn er dort sein muss. Darüber hinaus trägt Pünktlichkeit der Tatsache gebührend Rechnung, dass auch andere Menschen zählen und dass auch ihre Zeit wertvoll ist. Wort halten. Der junge George Washington ermahnte sich selbst: »Fang das nicht an, was du nicht ausrichten kannst, aber sei auf der Hut, dein Versprechen zu halten.« Wenn Sie sagen, dass Sie etwas tun werden, tun Sie es, und zwar zur versprochenen Zeit und auf die versprochene Art und Weise. Wenn Sie sich zu etwas verpflichten, führen Sie es auch aus. Das setzt die Disziplin voraus, richtig abzuschätzen, ob Sie auch die Zeit zur Einlösung des Versprechens haben, und ob Sie zur Einlösung auch imstande sind. Und wenn Sie sich erst einmal verpflichtet haben, wird Selbstdisziplin Ihnen dazu helfen, die Verpflichtung einzuhalten. Das Schwierigste zuerst. Die meisten Menschen tun gerade das Gegenteil: Sie verbringen ihre Zeit mit den leichteren und weniger wichtigen Aufgaben. Wenn sie aber keine Zeit (und Energie) mehr haben, bleiben die schwierigen und wichtigeren Aufgaben liegen. Das Angefangene zu Ende führen. Das Leben vieler Menschen ist eine traurige Litanei nicht zu Ende geführter Projekte. Die Worte des Dichters John Greenleaf Whittier drücken es so aus:
Das traurigste Wort ist dieses allein
(ob gesprochen, geschrieben):
»Es hätt’ können sein«!*
Wenn Sie etwas anfangen, führen Sie es auch zu Ende. Darin liegt ein wichtiger Schlüssel zur Selbstdisziplin. Sich korrigieren lassen. Korrektur hilft zur Entwicklung von Selbstdisziplin, indem sie zeigt, was man vermeiden muss. Von daher sollte Korrektur nicht abgewiesen, sondern gern angenommen werden. Salomo schrieb: »Höre auf guten Rat und nimm Zucht an, damit du für die Zukunft weise wirst!« (Sprüche 19,20).
Und weiter sagte er: »Ein Ohr, das auf heilsame Mahnung hört,
wird inmitten der Weisen bleiben. Wer Zucht fahren lässt, verachtet
sich selbst; wer aber auf Zurechtweisung hört, erwirbt Verstand«
(Sprüche 15,31-32).
Selbstverleugnung üben. Lernen Sie, zu ihren Gefühlen »Nein« zu sagen. Von Zeit zu Zeit sollten Sie sich Vergnügen vorenthalten, deren Genuss sonst durchaus nicht zu verurteilen ist. Lassen Sie einmal den Nachtisch weg. Trinken Sie etwas Erfrischendes,anstatt ein großes Eis mit Früchten zu essen. Essen Sie das Kuchenstück nicht, auf das ihr Blick gefallen war. Indem Sie sich solche Dinge vorenthalten, zeigen Sie ihrem Leib, dass Sie seiner Herr sind.
Verantwortung auf sich nehmen. Melden Sie sich freiwillig zum
Tun von Dingen, die getan werden müssen. Das zwingt Sie dazu,
Ihr Leben genügend durchzuplanen, um Zeit für solche Projekte zu
haben. In diesen praktischen Vorschlägen scheinen womöglich keine tiefen
geistlichen Prinzipien mit eingeschlossen zu sein. Doch können wir unser Leben nicht in einen weltlichen und einen geistlichen Aspekt aufteilen. Vielmehr muss jeder Bereich unseres Lebens zur Ehre Gottes gelebt werden (vergleiche 1. Korinther 10,31). Und dann wird Selbstdisziplin, die in den scheinbar gewöhnlichen Dingen des Alltagslebens gehegt und gepflegt wurde, auch in den geistlichen Bereich überfließen.
Quelle:
hier