Andachten zu dem Johannesevangelium

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Derselbe wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er es nehmen und euch verkündigen." Johannes 16,14
Es ist das höchste Ziel des Heiligen Geistes, Christus zu verherrlichen. Brüder, was der Heilige Geist tut, ist unserer Nachahmung würdig. Laßt uns darum bestrebt sein, Christus zu verherrlichen. Was Christus nicht verherrlicht, ist nicht vom Heiligen Geist; und was vom Heiligen Geist ist, das ehrt unabwendbar unseren Herrn Jesus. Behaltet diese Wahrheit bei allen Tröstungen im Auge. Wenn irgendein Trost, den ihr nötig habt, Christus nicht verherrlicht, so betrachtet ihn argwöhnisch. Wenn ein scheinbar frommer Mann zu euch von einer Wahrheit spricht, von der er sagt, daß sie wertvoll sei, und ihr findet nicht, daß sie Christum ehrt, so weist sie ab. Es ist eine vergiftete Süßigkeit, die euch einen Augenblick entzücken kann, aber eure Seele verdirbt, wenn ihr daran teilnehmt. Wertvoll sind nur die Tröstungen, die von Christus sprechen, die Tröstungen, die in seiner Person, in seinem Wort, in seinem Blut, in seiner Auferstehung und seiner Herrlichkeit ihren Ursprung haben.

Wir sollten auch alle neuen religiösen Bewegungen nach diesem Maßstab beurteilen. Wenn sie vom Heiligen Geist herrühren, verherrlichen sie Christus. Es entstehen hin und wieder große Bewegungen, und wir sind geneigt, hoffnungsvoll darauf zu blicken, denn jede Bewegung ist besser als Erstarrung. Aber mit der Zeit fragen wir uns mit heiliger Eifersucht, welches wohl ihre Wirkungen sein mögen. Wie sollen wir sie beurteilen? Welchen Prüfstein sollen wir anlegen? Hier ist er: Wird die Verherrlichung unseres Herrn durch die Bewegung erstrebt? Wird Christus verkündigt? Werden Menschen allein auf Christus hingewiesen? Beurteilt jede Bewegung nicht nach denen, die ihr nachlaufen, auch nicht nach denen, die sie bewundern und loben, sondern nach diesem Wort unseres Herrn: "Er wird mich verherrlichen."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

J.Kroeker Vom Dienst in der Gemeinde.

"Derselbe wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen." Ev. Joh. 16,14.

Es ist wohl kein Zufall, dass jedes Sendschreiben zunächst von Christus spricht und dann erst von der Gemeinde. Das ist bezeichnend für die Sprache und die Botschaft des Geistes. Er spricht nicht von sich selbst, Er verherrlicht nicht die Kirche, sondern Er bezeugt Christus. Denn in jedem Sendschreiben spricht der Geist zunächst von den Geistesvollmachten, die Christus für die Gemeinde besitzt. Bevor Er das Bild der einzelnen Gemeinden zeichnet, enthüllt Er zuvor das Bild des Christus. Bevor Er auf die Armut, die Verluste, die Kämpfe, die Gefahren, die Dienste und die Irrungen der Gemeinde aufmerksam macht, richtet Er zunächst den Blick auf die ganze Herrlichkeit, Majestät und Geistesfülle dessen, der mit seiner Kraft der Schöpfer, der mit seinem Leben der Inhalt und der mit seiner Herrlichkeit die Zukunft der Gemeinden sein will.

In jeder Geistesvollmacht, in der sich Christus den einzelnen Gemeinden entsprechend ihrer inneren Stellung offenbarte, lag aber ein wunderbares Evangelium für die Gemeinde. Was die Gemeinden in sich nicht hatten, sollten sie in der Lebensverbindung mit Ihm empfangen. Nur im Umgang mit Christus selbst wurden sie gesund bleiben im Leben, stark sein im Kampfe, sich rein erhalten inmitten der Welt, getrost und freudig ausharren im Dienste und Raum haben für die Gegenwart ihres erhöhten und doch gegenwärtigen Herrn. So will der Geist auch zu uns wieder von Christus sprechen. Denn so widerspruchsvoll es auch klingen mag, aber bei all unserem Christentum haben wir vielfach doch Christus verloren. Anstatt Christus zu bezeugen, verteidigen wir höchstens eine paulinische Christuserkenntnis. Dem Geiste Jesu Christi stehen wir jedoch vielfach sowohl im innerlichen Leben, als auch im praktischen Dienst völlig fern.

Von Gott haben wir uns in den christlichen Gottesdienst und in die Vielgeschäftigkeit christlicher Liebestätigkeit gerettet. Sie sind nicht mehr die natürliche Frucht unseres Umgangs mit Gott. Vom Geist haben wir uns in den rechtgläubigen Eifer und in eine starke Beredsamkeit geflüchtet. Dabei haben wir aber den Blick für den Unterschied von Gottes verborgenem, schöpferischem Wirken und der eigenen frommen Betriebsamkeit verloren. Das hat uns im Dienst so arm und das hat unsere Kirchen so leer gemacht. Nicht zurück zum Urchristentum, wohl aber zurück zu Christus als dem lebendigen und gegenwärtigen Herrn, der zu jeder Zeit eine Kirche erwecken konnte, in der das Leben den Tod überwindet
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Er wird es von dem Meinen nehmen und euch verkündigen." Joh. 16, 15.
Es gibt Zeiten, wo alle Verheißungen und Lehren der Bibel für uns tot sind, bis die Hand der Gnade sie uns zu eigen macht. Wir sind voll Durst, aber zu matt, um bis zur Wasserquelle zu kriechen. Wenn ein Krieger in der Schlacht verwundet wird, so nützt es ihm wenig, wenn er weiß, daß im Lazarett liebende Hände sind, welche die Wunde verbinden, und lindernde Mittel, welche die Schmerzen stillen, die er jetzt leidet; was er bedarf, ist, daß man ihn dorthin bringe, damit ihm solche Sorgfalt und Linderung zuteil werden könne. So verhält es sich mit unsren Seelen; und dies unser Bedürfnis zu stillen, ist Einer vorhanden, der Geist der Wahrheit, der Jesu Gnade nimmt und sie uns als heilenden Balsam auflegt. Meinet nicht, Christus habe seine Freuden auf himmelhohen Bergen aufgepflanzt, damit wir uns abmühen, sie dort oben zu holen, sondern Er kommt damit zu uns und gießt seinen Frieden aus in unsre Herzen. O lieber Christ, wenn du heute abend unter schwerer Traurigkeit erseufzest, so fasse zu Herzen, daß dein Vater dir keine Verheißungen gibt und dir dann überläßt, sie aus seinem Worte zu schöpfen, wie du das Wasser im Eimer aus dem Brunnen schöpfest; sondern die Verheißungen, die Er in seinem Buch aufgezeichnet hat, schreibt Er auch auf dein Herz. Er offenbart seine Liebe zu dir und zerstreut durch seinen Heiligen Geist alle deine Sorgen und Ängste. Wisse, du Trauernder, daß es Gottes seligstes Vorrecht ist, jede Träne von den Augen der Seinen abzuwischen. Der barmherzige Samariter sprach nicht: ,,Hier hast du Wein und Öl;" er goß dem Verwundeten den Wein und das Öl selber ein. So schenkt dir der Herr Jesus nicht nur den süßen Wein seiner Verheißung, sondern hält dir den goldenen Becher an die Lippen und flößt die Lebensstärkung deinem Munde ein. Der arme, kranke, müde Pilger wird nicht nur zum Wandel gestärkt, sondern auf Adlers Flügeln getragen. Herrliches Evangelium! welches den Hilfsbedürftigen alles schenkt, welches zu uns kommt, wenn wir nicht zu ihm zu kommen vermögen, und uns Gnade bringt, ehe wir nur um Gnade bitten! Es ist soviel Herrlichkeit im Darreichen wie in der Gabe selber. Seliges Volk des Herrn!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

A.Christlieb Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen. Doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Joh. 16, 20
Der Herr Jesus spricht hier von einer großen Freude. Es ist die Freude, die am Ostertag für die Jünger Jesu begann. Laßt uns auf die Zeit, den Grund und die Dauer der Freude achten. - In welcher Zeit sollte diese Freude beschert werden? In überaus schwerer und trauriger Zeit. Es waren die Tage, in denen sich die Feinde Jesu vergnügt die Hände rieben und die kleine Schar der Seinen zu Tode betrübt am Boden lag. Jesus war am Kreuz öffentlich geschändet und abgetan, lag in einem Grab, das von der Behörde versiegelt und von Soldaten bewacht war. Der Sieg über Jesus und der Triumph seiner Feinde war ein vollkommener. Die Jünger Jesu aber lagen da wie ein zertretenes Rohr. Alle Freude, alle Hoffnung, aller Trost für immer vernichtet. Es war die schwerste Stunde ihres Lebens. Aber gerade in jener Stunde des ,,Weinens und Heulens" sollte ihnen der Freudenquell aufbrechen, der nie versiegt: J e s u s l e b t! - Das soll auch uns aufrichten, wenn Nöte hereinbrechen, bei denen uns zumute sein wird, wie den Jüngern damals am Karfreitag. Wenn alle unsere Hoffnungen vernichtet zu sein scheinen, gerade dann wollen wir daran festhalten: Jesus lebt! Das soll besonders gelten, wenn die große Trübsal hereinbricht in den Tagen des Antichristen, die Trübsal, wie sie nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden waren, und wie sie auch nicht wieder sein wird. Wenn es so aussieht, als sei es mit der Sache Jesu für immer vorbei, wenn die Welt sich freut und die Jünger Jesu traurig sind, dann wird sich in herrlichster Weise das Wort erfüllen: ,,Eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden, und eure Freude soll niemand von euch nehmen." Jesus lebt!
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Jörg
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A.Christlieb Die Verheißung der Osterfreude Johannes 16, 20 - 22 »Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr aber werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden. Ein Weib, wenn sie gebiert, so hat sie Traurigkeit, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, daß der Mensch zur Welt geboren ist. Und ihr habt auch nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.«

In den obigen Versen spricht Jesus von einer großen Freude. Es ist die Freude, die am Ostertag für die Jünger Jesu begann. Laßt uns auf die Zeit, den Grund und die Dauer dieser Freude achten!

1. Die Zeit der Freude

In welcher Zeit sollte sie eintreffen? Die Antwort des Textes lautet: in einer überaus schweren und traurigen Zeit. So war ja die Lage am Ostermorgen, daß die Feinde Jesu sich vergnügt über ihren Sieg die Hände neben und die kleine Schar der Anhänger des Herrn ohne Hoffnung darniederlag. Es sah aus, als ob die Sache Jesu zu Ende sei. Die Jünger lagen wie ein geknicktes Rohr am Boden. Das Kreuz ihres Herrn war für sie das bedrückendste Rätsel, trüb und dunkel schauten sie in die Zukunft. Wir wissen aus dem Munde der Emmausjünger, daß sie durch die schwerste Zeit ihres Lebens gingen (Luk. 24, 17-2 1).

Aber gerade jene Stunde des »Weinens und Heulens« war der Zeitpunkt, wo die große Freude hereinbrach. Das soll uns aufrichten, wenn wir durch Stunden und Lagen gehen müssen, in denen uns zumute ist wie den Jüngern damals nach Karfreitag. Wenn alle unsere Hoffnungen vernichtet zu sein scheinen, gerade dann soll es heißen und von uns erfahren werden: Jesus lebt!

Einmal wird die letzte Trübsal hereinbrechen, der Antichrist wird herrschen, und es sieht so aus, als sei es mit der Sache Jesu nun ganz vorbei. Wahrlich, dann wird die Welt sich freuen, und die Jünger werden traurig sein. Aber dann, gerade dann wird der Zeitpunkt gekommen sein, wo sich mit dem Wiederkommen Jesu in Herrlichkeit sein Wort vollendet: »Eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden.«

2. Der Grund der Freude

Der Grund der Freude war das Wiedersehen Jesu: »Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen.« Durch den Anblick des Auferstandenen fand alles »Weinen und Heulen« bei den Jüngern ein Ende: »Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen« (Joh. 20, 20). Die Hoffnungslosen wurden »wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten« (1. Petr. 1, 3).

Es gibt für die Jünger aller Zeiten keine größere Freude als die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen. Ist ihnen diese genommen, so fehlt ihnen alles. Haben sie dieselbe, so mangelt ihnen nichts, auch wenn sie in mancherlei Entbehrungen leben müssen. Die Einwohner des jüdischen Ortes Beth-Semes erlebten einmal eine große Freude. Mit ihrem ganzen Volk trugen sie Leid darüber, daß die Bundeslade, der Ort der Gnadengegenwart Gottes, ihnen von den Philistern genommen worden war. Eines Tages, während sie Weizen schnitten, kam das Heiligtum auf einem Wagen zurück. Das war eine Freude (1. Sam. 6, 13)! Aber größer und herrlicher war die Freude der Jünger, als sie den wiedersahen, in dem sie allezeit die Gnadengegenwart Gottes genießen durften, den gekreuzigten und auferstandenen Herrn.

3. Die Dauer der Freude

Die Freude der Welt über ihren Scheinsieg am Karfreitag währte nur kurz. Als die Hüter des Grabes kamen und erzählten, was am Ostermorgen geschehen war, da war es mit dieser Freude vorbei (Matth. 28, 11). Sie verwandelte sich in Bestürzung und Schrecken, die später noch zunahmen, als das Zeugnis von der Auferstehung Jesu Jerusalem erfüllte (Apg. 5, 28). Wie ist doch die Freude der Welt immer so kurz! Sie hat keinen Bestand.

Demgegenüber bezeichnet Jesus die Freude seiner Jünger, die am Ostertag begann, als eine feste und bleibende. Er sagt: »Eure Freude soll niemand von euch nehmen.« Dieses Wort ist in Erfüllung gegangen. Wohl sind noch manche schwere und trübe Stunden über die Jünger Jesu hereingebrochen. Aber die freudige Gewißheit über den Ostersieg Jesu wurde ihnen dadurch nicht genommen. Keine Drohung der Behörde (Apg. 4, 21), kein Gefängnis (Apg. 5, 18), keine öffentliche Auspeitschung (Apg. 5, 40), keine Steinigung (Apg. 7, 58), kein Scheiterhaufen vermochte den Zeugen Jesu die Freude an dem Auferstandenen zu rauben. In dieser Freude schrieb Paulus aus dem Gefängnis seinen Brief an die Philipper, den man die Freudenepistel nennt:

»Freuet euch in dem Herrn allewege! Und abermals sage ich: Freuet euch!« (Phil. 4, 4).

Wie fest und sicher ist doch die Freude eines Christen! Unsere Gegenwart und die Zukunft vor uns sind nicht so, daß wir viel äußere Freude zu erwarten haben. Die bleibende Freude des Volkes Gottes hat seinen Grund ganz allein in der Verheißung der Gegenwart des Auferstandenen, der mit den Seinen ist alle Tage und der in großer Macht und Herrlichkeit wiederkommen wird.
Wer sich nur nach dem, was er fühlt, richtet, der verliert Christus. (Martin Luther)

Jörg
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A.Christlieb Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Joh. 16, 22

,,Ich will euch wiedersehen." Beim Anblick des Auferstandenen schwand alle Traurigkeit der Jünger wie die Schatten der Nacht beim Aufgehen der Sonne. Überströmende Freude erfüllte ihre Herzen. Die Hoffnungslosen wurden ,,wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung" (1. Petr. 1, 3). Da sie nun den Herrn wieder hatten, fehlte es ihnen an nichts mehr. Ihre Freude war die eines Kindleins, das die Mutter verloren und sie dann wiedergefunden hat. - Für die Jünger aller Zeiten gibt es keine größere Freude, als die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen. Ist ihnen diese genommen, so fehlt ihnen alles. Können sie sich derselben freuen, so mangelt ihnen nichts, auch wenn sie vieles sonst entbehren müssen. - Das Beste an dieser Freude aber ist der Umstand, daß sie ewig dauert! Die Freude der Welt über ihren Scheinsieg am Karfreitag war nur kurz. Als die Hüter kamen und erzählten, was geschehen war, verwandelte sich die Freude in Bestürzung und Entsetzen. Der Schrecken wuchs dann noch mehr, als ganz Jerusalem erfüllt wurde von dem Zeugnis der Apostel: ,,Jesus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!" - Ja! Die Freude der Welt ist nur von kurzer Dauer. Von der Freude der Jünger Jesu aber gilt es: ,,Eure Freude soll niemand von euch nehmen." Keine Drohung der Behörde, kein Gefängnis, keine öffentliche Auspeitschung, keine Steinigung, kein Scheiterhaufen vermochte den Jüngern Jesu diese Freude zu rauben! (Vgl. Apg. 4, 21; 5, 10 u. 40; 7, 58). - Wir leben in einer Zeit, wo uns vieles genommen wird. Die gesicherte Freude an vielen Gütern von ehedem ist uns vielfach genommen. Gerade in solcher Zeit dürfen wir uns doppelt des Wortes freuen: ,,Eure Freude soll niemand von euch nehmen!" Felsenfest steht die Gewißheit: Der Auferstandene bleibt uns, und mit ihm die Freude, die uns niemand rauben kann.
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Jörg
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C.Eichhorn Unentreißbare Freude Euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Joh. 16, 22

Der Herr Jesus gewährt nicht nur eine oberflächliche, sondern eine tiefe Herzensfreude. Von der Weltfreude gilt: Außen schimmert's, innen wimmert's. Das innere Unbehagen wird für einige Stunden vergessen, wie der körperliche Schmerz durch eine Morphiumeinspritzung auf kurze Zeit niedergehalten wird. Jesus nimmt den tiefsten Grund allen Jammers hinweg: die Sünde. Er läßt das Herz aufatmen, nachdem der böse Alpdruck beseitigt ist. Er gibt ein fröhliches Gewissen. Denn ein schlafendes Gewissen, das den Menschen nicht unmittelbar peinigt, ist noch lange kein gutes Gewissen. Die Freude, die Jesus schenkt, kann uns niemand und nichts rauben. Es ist "seine" Freude. Joh. 17, 13 betete er: "auf daß sie in ihnen haben meine Freude vollkommen." Die größte Freude des Sohnes Gottes war, daß er der Geliebte des Vaters war und sein Wohlgefallen auf ihm ruhte. Sohnesfreude über den Reichtum der Liebe und Herrlichkeit des Vaters durchzog Jesu Herz in der dunkelsten Stunde. Diese Freude soll das Herz seiner Jünger vollkommen erfüllen. "Ich bin Gottes begnadigtes und geliebtes Kind durch Christus, meinen Heiland." Das ist die Freude, die nichts und niemand rauben oder stören kann. Sie ist unverlierbar. Nur wenn man Jesus uns nehmen könnte, würde die Freude aufhören; denn er ist der Grund dieser Freude. Von außen wird man betrübt, doch innerlich ist man vergnügt im Herrn. In den mancherlei Leiden und Trübsalen wird diese Freude nicht erstickt, sondern nur gereinigt und vertieft. Sie wird stiller und zum Singen und Spielen im Herzen, wenn die Lippen sich nicht mehr zum Gesang öffnen können. Wer Jesus bei sich hat, der hat den Himmel und darum himmlische, ewige Freude. - Paulus war im Gefängnis bereits über drei Jahre, also gehemmt in seiner Tätigkeit, für die er Feuer und Flamme war, und doch ließ er den Kopf nicht hängen. Er schreibt an die Philipper nicht einen Klagebrief, sondern im Ton der Freude. Auch der Gedanke an den bevorstehenden Tod dämpft seine Freude nicht. "Und wenn ich geopfert werde, so freue ich mich." Er ist bedacht, die etwas niedergeschlagenen Philipper in seine eigene Freude mit hineinzuziehen. - Die neubekehrten Christen im pisidischen Antiochien erlitten einen Verfolgungssturm. Paulus, ihr geistlicher Vater, wurde ihnen entrissen und zu den Stadtgrenzen hinausgestoßen. Wie war es nun? Hat Trübsinn sie befallen? Nein, "die Jünger wurden voll Freude und Heiligen Geistes". Ebenso schreibt Paulus von den Christen in Mazedonien, daß ihre Freude "überschwenglich" war, nicht als sie im Sonnenschein äußeren Glücks standen, sondern als sie "durch viel Trübsal" hindurchgehen mußten. Das ist Christenfreude. Gerade im Dunkel leuchtet sie am reinsten und hellsten.
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Jörg
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D.Rappard Ihr habt nun Traurigkeit, aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. Joh. 16,22.

An jenem letzten Abend, den der Heiland unmittelbar vor seinem Leiden mit seinen Jüngern verbrachte, hat er aus der Fülle seines liebenden Herzens ihnen ein Trostwort um das andere dargeboten. Er wußte, daß sein Scheiden ihnen Traurigkeit bereiten würde, darum gab er ihnen gleich die freudenreiche Zusicherung, daß er sie wiedersehen würde. Dabei dachte er nicht nur an die sichtbaren Begegnungen, die ihnen nach seiner Auferstehung zuteil werden sollten, sondern besonders an sein Wiederkommen in der Person des Heiligen Geistes.

Und was er seinen geliebten Jüngern sagte, gilt auch uns. Wie oft haben wir Traurigkeit äußerlicher und innerlicher Art. Trübsale werden Gottes Kindern nicht erspart. Der Herr sagt es ausdrücklich: In der Welt habt ihr Angst. Und ein apostolisches Wort bestätigt es: Wir müssen durch viel Trübsal ins Reich Gottes gehen.

Aber in unseren Traurigkeiten sind wir nicht ohne Trost. Wenn mitten in der Trübsal unser Glaubensauge Jesum erblickt, dann macht die Traurigkeit einer himmlischen Freude Platz, einer Freude, die niemand von uns nehmen kann, weil er selbst, die Quelle der Freude, in uns ist. - Bist du heute traurig? So nimm dies köstliche Heilandswort auch für dich.

Herr erhöre! Ich begehre Nichts als Deine freie Gnad'. Laß Dich finden, laß Dich finden! Der hat alles, der Dich hat.
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Jörg
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C.Eichhorn Das Beten in Jesu Namen Wenn ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben. Joh. 16, 23

So allgemein das Beten ist, so selten ist das rechte Gebet. Die Herzensbeschaffenheit gibt den Ausschlag. Das Kind und der Freund bitten anders als der Tagelöhner und der Knecht, der bußfertige Zöllner anders als der selbstgerechte Pharisäer. Das Beten rechter Art geschieht im Namen Jesu. Wer in Jesu Namen betet, der stellt sich hinter ihn und vertraut einzig auf ihn. Das Gegenteil davon ist das Gebet im eigenen Namen. Hier tritt man auf eigene Faust vor Gott. Man betet von sich aus und stützt sich darum auch auf sein Beten und rühmt sich damit. Man macht aus dem Gebet eine Brücke zum Himmel, geht aber dabei um so sicherer dem Verderben entgegen. Als Petrus auf den Punkt geführt wurde, da er ausrief: "Gehe hinaus von mir, ich bin ein sündiger Mensch!", fing er an, recht zu beten. Erst wenn der Mensch sich selbst aufgibt und sich an Jesus ausliefert, hinter den Heiland zurücktritt und einzig auf ihn vertraut, wird sein Gebet wohlgefällig vor Gott, er bittet in Jesu Namen. Wenn das eigene Beten erstirbt, hebt das rechte Beten an.

Im Namen Jesu beten heißt so beten, daß eigentlich Jesus betet. Dies ist nur möglich, wenn Jesus uns seinen Geist gibt. Wenn der Geist des Sohnes in unsere Herzen gesandt wird, dann rufen auch wir "Abba", ebenso wie Jesus zu Gott gerufen hat. Wir werden durch den Heiligen Geist mit Christus verschmolzen und treten in ihm vor Gott.

Im Namen Jesu beten heißt so beten, wie Jesus betet, also ebenso zuversichtlich, gewiß und frei von Zweifel, wie Jesus in seinen Erdentagen betete. Der Zweifel kommt aus einem Herzen, das zwischen Gott und Welt hin und her schwankt. Je entschiedener wir werden, desto zuversichtlicher werden wir auch in unseren Gebeten. "Wenn wir wissen, daß er uns hört, so wissen wir auch, daß wir die Bitte haben, welche wir von ihm erbeten haben", sagt der Apostel Johannes.

Im Namen Jesu beten heißt endlich nicht so sehr für sich als für andere und vor allem für die große Reichssache Gottes eintreten. Es ist also das priesterliche Gebet. Es ist das Gebet der Menschen, deren Wille mit dem Willen Gottes eins geworden ist. Ihnen gilt: "Ihr werdet bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren." Sie wollen nichts anderes, als was Gott will. Das Gebet im Namen Jesu ist das Gebet zum Vater, im Unterschied zu der "Anrufung des Namens Jesu", die aus der Sünden- und Gewissensnot oder sonstigen persönlichen Verlegenheiten entspringt.
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

C.H.Spurgeon ,,Es kommt die Stunde, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Seine, und mich allein lasset." Joh. 16, 32.

Nur wenige Jünger waren Zeugen des Leidens in Gethsemane. Die Mehrzahl derselben war noch nicht gefördert genug in der Gnadenerkenntnis, um teilhaben zu dürfen an dem Anblick der Geheimnisse, die sich offenbarten an der Stätte, da Er ,,mit dem Tode rang;" ein jeder von ihnen war mit der Passahfeier im eignen Hause beschäftigt, und so vergegenwärtigen sie uns die vielen, die nach dem Buchstaben leben, aber noch unmündig sind in Beziehung auf den Geist des Evangeliums. Nur Zwölfen, nein, nur Elfen war gestattet worden, mit in den Garten Gethsemane zu gehen und zu ,,besehen dies große Gesicht." Von den Elfen mußten acht in einiger Entfernung zurückbleiben; sie waren wohl Genossen der Gemeinschaft, aber nicht in so vertraulichem Grade, wie es innig geliebten Menschen sonst zuteil wird. Nur drei Bevorzugte durften dem Vorhang des geheimnisvollen Leidens unsers Herrn nahen; und auch sie mußten davor stehen bleiben bei einem Steinwurf weit. Er mußte die Kelter allein treten, und niemand durfte bei Ihm sein. Petrus und die beiden Söhne Zebedäi vertreten die vorzüglichen, bewährten Heiligen, die den Namen ,,Väter" verdienen; sie kennen die Wut großer Wellen und können vielleicht die ungeheuren Sturmfluten des Heilandsleidens ermessen. Wenigen auserwählten Geistern wird zum Besten andrer und zur Stärkung für künftige Zeiten ein besonderer furchtbarer Kampf verordnet, um ins innere Heiligtum eintreten und das Flehen des leidenden Hohenpriesters vernehmen zu können: sie dürfen erkennen die Gemeinschaft seiner Leiden, daß sie seinem Tode ähnlich werden. Aber auch diese können nicht hindurchdringen in das Allerheiligste seiner Schmerzen. ,,Deine unerkannten Leiden," lautet eine merkwürdige Stelle der griechischen Liturgie: es gab noch einen innersten Raum in der Trübsalswohnung unsers Meisters, der jedem menschlichen Blick und Zutritt verschlossen blieb. Dort wird Jesus ,,einsam gelassen." Hier war Jesus mehr als je eine ,,unaussprechliche Gabe!" Es heißt so schön in einem unsrer Lieder: ,,Herr, stärke mich, Dein Leiden zu bedenken, Mich in das Meer der Liebe zu versenken, Das Dich bewog, von aller Schuld des Bösen Uns zu erlösen."
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

C.O.Rosenius Wahrlich, Ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in Meinem Namen, so wird Er es euch geben. Joh. 16, 23

Sicher hat schon mancher gedacht: ,,Was nützt es, daß ich bete? Mein Gebet ist ja so schwach, so gering und unwürdig, daß Gott mich nicht hören kann." Antwort: Möge Gott dich davor bewahren, deinen Glauben auf die Tüchtigkeit deines eigenen Gebetes zu gründen. Das tust du, wenn du auf Grund der Unwürdigkeit desselben an der Erhörung zweifelst. Sollst du denn in deinem eigenen Namen beten? Hat Christus dir nicht die Erlaubnis gegeben, in Seinem Namen zum Vater zu gehen und auf Seine Rechnung hin, auf den von Ihm eingesetzten Wert Seiner Fürbitte und Seines Lebens und Blutes hin alles zu nehmen? Hat Er nicht ungefähr so gesagt: ,,Bisher habt ihr um nichts gebeten in Meinem Namen, aber bittet nun in Meinem Namen, und alles, um das ihr den Vater bitten werdet in Meinem Namen, wird Er euch geben." Sage darum der Eingebung deiner Unwürdigkeit zum Trotz: ,,Ich bedarf durchaus nicht der Würdigkeit meines eigenen Gebetes. Ich habe eine schriftliche Anweisung von dem großen Herrn, dem eingeborenen Sohn Gottes. Er hat mich geheißen, in Seinem Namen zum Vater zu gehen und mir gesagt: Alles, um das ihr den Vater bitten werdet in Meinem Namen, das wird Er euch geben."

Sieh, wenn diese Anweisung, die den Namen Jesu trägt, dem Vater vorgezeigt wird, dann hat dein Gebet eine Kraft und Bedeutung, die herrlich zureicht. - Gott legt ja den größten Wert auf Seinen Befehl sowie auf unsere Befolgung desselben. Hat Er nun selbst dir zu beten befohlen, dann handelst du doch nur nach Seinem Befehl, und um Seines Befehls willen wird dein Gebet Kraft und Wert haben. Würde Er auf die Person sehen, dann könnte kein Mensch vor Ihn treten. Wir lesen darüber in einem unserer symbolischen Bücher folgende Worte Luthers: ,,Darum mußt du also sagen: Meine Gebete sind nicht geringer, weniger heilig oder Gott angenehm, als die eines Paulus und der allergrößten Heiligen gewesen sind. Die Ursache Ist folgende: Ich räume ihnen gern ein, daß sie, was ihre Person betrifft, in ihrem Wandel heiliger gewesen sind; ich gebe ihnen aber hinsichtlich des Gebotes in bezug auf das Gebet nichts nach; denn ich bin dessen gewiß, daß Gott keineswegs das Gebet um der Person willen, sondern um Seines Wortes und des Gehorsams willen ansieht, den man ihm erweist." Da ich nun dasselbe Gebot und dasselbe Verdienst Christi habe, so gut wie alle Heiligen, brauche ich mein Gebet auch nicht für weniger wichtig oder heilig zu halten als das ihre.

Hier ist nun der Glaube, diese teure Gabe, erforderlich, vor allem, wenn das, was du begehrst, ganz und gar unmöglich zu sein scheint, und wenn Gott lange mit der Erhörung verzieht. Stelle doch einmal eine gründliche Untersuchung darüber an, ob irgend etwas vor Gott unmöglich sein kann. Diese Untersuchung kann nicht nur auf den heiligen Blättern der Bibel angestellt werden - wie z.B. in dem Bericht von der Ausführung der Israeliten aus Ägypten oder von ihrem Durchgang durchs Rote Meer, von Daniel in der Löwengrube, von den drei Männern im feurigen Ofen und von dem, was bei Daniel im zweiten Kapitel oder von allen Wundern Christi im Neuen Testament geschrieben steht, - sondern du kannst sie auch bei den Wunderwerken am Himmelsgewölbe und an den Wundern in der Natur anstellen. Kannst du dann noch fragen, ob irgend etwas vor Gott unmöglich sein kann? Und wenn Er verzieht, so denke an alle Heiligen, die in demselben Prüfungsofen gelegen haben, und wisse, daß es zur Kur gehört. Du brauchst es zur Übung deines Glaubens, deines Gebetes, deiner Demut und deiner Geduld.

Kannst du aber nicht so viel Gutes von deinem Gott glauben, so denke an die Witwe bei Lukas 18, von der Christus sagt, daß sie sich in ihrer Not an einen bösen Mann gewendet habe, an einen Richter, der sich nicht vor Gott fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute, weshalb er ihr eine Zeitlang nicht helfen wollte; aber endlich dachte er bei sich selbst: ,,Ob ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor einem Menschen scheue, weil aber diese Witwe mir so viele Mühe macht, will ich sie retten, auf daß sie nicht zuletzt komme und überrede mich." Da sprach der Herr: ,,Hört hier, was der ungerechte Richter sagt. Sollte aber Gott nicht auch retten Seine Auserwählten, die zu Ihm Tag und Nacht rufen, und sollte Er's mit ihnen verziehen? Ich sage euch: Er wird sie erretten in einer Kürze."

Wunderbare Herzensgesinnung, daß Jesus, um uns zum Glauben zu bewegen, ein solches Gleichnis von Seinem liebreichen Vater nennt! Sollten wir uns nicht über unseren Unglauben schämen und davor zurückschrecken? Gott sollte doch wohl ein besseres Herz haben als dieser Richter, und doch war der Richter nicht unüberwindlich! ,,Sollte Gott sich vergeblich Tag und Nacht anrufen lassen? Sollte Er nicht Geduld darüber haben?" spricht Jesus.

Gott verleihe nun einem jeden Christen mehr Fleiß und Glauben im Gebet, dann würde das Werk Gottes sowohl in ihm als auch um ihn her mehr zunehmen. Die fleißigen Beter haben immer wunderbar an Gnade und Weisheit, an Gaben und Kräften zugenommen. Siehst du in dieser Beziehung einen reicheren und fruchtbringenderen Christen, so wisse, daß dieser manchen Kniefall vor Gott getan hat. Darum weiß man auch, daß die alten Heiligen ausgezeichnete Beter waren, wie z. B. David, Daniel und andere. Vom Evangelisten Johannes wird berichtet, daß die Haut unter seinen Knien ebenso dick wie die unter seinen Füßen gewesen ist, weil er soviel auf den Knien zu liegen pflegte. Prätorius sagt: ,,Ich habe mit keinem Menschen so viel wie mit Gott geredet."
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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C.H.Spurgeon ,,In der Welt habt ihr Angst." Joh. 16, 33.

Fragst du nach dem Grund dieser göttlichen Anordnung, lieber Leser? Schau über dich hinauf zu deinem himmlischen Vater und siehe, wie rein und heilig Er ist. Weißt du, daß du eines Tages Ihm gleich sein wirst? Wirst du ohne Mühe seinem Ebenbilde gleich werden können? Wirst du nicht müssen durchläutert werden im Ofen der Trübsal, damit du gereiniget werdest? Wird es dir etwas Leichtes sein, aus deinem Verderben los zu kommen und vollkommen gemacht zu werden, gleichwie dein Vater im Himmel vollkommen ist? Und dann, lieber Christ, wende deinen Blick unter dich. Weißt du, was für Feinde dir auflauern? Du warst einst ein Knecht und Untertan Satans; und kein König läßt gern seine Untertanen fahren. Meinst du, der Satan werde dich unangefochten lassen? Nein, er wird sich jederzeit an dich machen, denn er ,,gehet umher wie ein brüllender Löwe und suchet, welchen er verschlinge." Darum mache dich auf Trübsal gefaßt, lieber Christ, wenn du unter dich blickst. Und weiter schau um dich. Wo bist du? Du stehst in Feindesland als ein Fremdling und Flüchtling. Die Welt ist nicht dein Freund. Wenn sie es wäre, denn wärest du Gottes Freund nicht; denn wer der Welt Freund ist, ist Gottes Feind. Zähle darauf, daß du überall Feinden begegnest. Wenn du schläfst, so wisse, daß du auf dem Schlachtfelde ruhst; wenn du umhergehst, so nimm dich bei jedem Gebüsch vor einem Hinterhalt in acht. Gleichwie die Moskitos, wie man sagt, die Fremden heftiger belästigen als die Einheimischen, so werden auch die Trübsale dieser Welt dir am härtesten zusetzen. Endlich schaue in dich, in dein eignes Herz, und siehe zu, was du da findest. Sünde und Selbstsucht wohnen noch immer darin. Ach! wenn du keinen Satan hättest, der dich versucht, keine Feinde, die dich anlaufen, und keine Welt, die dich lockt, so fändest du in dir selber Böses genug, was dir Kummer und Kreuz bereitet, denn ,,das Herz ist ein trotziges und verzagtes Ding, wer kann es ergründen?" So mache dich denn auf Trübsal gefaßt, aber verzweifle nicht daob, denn Gott ist mit dir, um dir zu helfen und dich zu stärken. Er hat gesagt: ,,Ich bin bei dir in der Not, ich will dich herausreißen und zu Ehren machen." ,,Hab' Geduld, bis die Huld Deines Vaters eilet Und das Herz dir heilet."
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

S.Keller Johannes 16, 33: «Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet.»

Je älter einer in seinem Christenleben wird, desto mehr weiß er von dem Frieden in Jesu zu sagen. Dieser im Glauben alle Tage beanspruchte Friede wird ein Kennzeichen für die Ausreifung des Verhältnisses zu Gott. Nur aus solchem Frieden heraus' kann man freudig und gelassen leben, wenn auch genug Tage im äußerlichen Leben kommen, von denen wir sagen müssen, sie gefallen uns nicht. Wie es im Herbst bisweilen nach Regen tagen einen klaren Sonnentag gibt, wo die Luft besonders rein und die Fernsicht besonders deutlich ist - so wirkt der Friede Jesu auf die von Kampf und Tränen müde gewordene Seele. Aber das ist nicht nur Stimmung, das ist bleibender, selten nur gestörter Besitz. - Wer davon hört und nichts davon erlebt hat, der fragt vielleicht: Was soll ich tun, daß ich das auch bekomme? ,,Solches habe ich mit euch geredet", sagte Jesus zu seinen Jüngern, ,,daß ihr in mir Frieden habet." Das soll die naturgemäße Wirkung seiner Worte sein, wenn man sie richtig auffaßt und im Glauben sich aneignet. Übergib all das schmerzende, stechende Sorgen Jesus; trau seinem Wort wirklich die Wunderwirkung zu und blick nicht mehr auf dich, sondern auf ihn, und du wirst von Tag zu Tag mehr erfahren von der Wirklichkeit des Friedens, den er uns zugesagt hat.

Lieber Herr Jesus, hülle mich in diesen Frieden ein, wie durch Panzer und Schild. Laß ihn in mir quellen und wachsen, daß ich gar nicht mehr aus seiner dauernden Gegenwart herausgeworfen werde. Du bist mein Friede. Amen.
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

D.Rappard Jesus hob seine Augen auf gen Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist hier, daß Du Deinen Sohn verklärst. Joh. 17,1.

,,Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land" (2. Mose 3, 5). So tönt es uns entgegen, wenn wir uns anschicken, hineinzuschauen in den wundersamen Vorgang, den das siebzehnte Kapitel des Johannes-Evangeliums uns enthüllt. Das h o h e - p r i e s t e r l i c h e G e b e t wird dieser Abschnitt genannt, weil er uns das Herz dessen offenbart, der die Namen der Seinen auf seinem Brustschildlein trägt und sie darbringt vor Gott.

J e s u s h o b s e i n e A u g e n a u f g e n H i m m e l. Bleiben wir einen Moment in Andacht stehen vor diesem Bild. Unauslöschlich ist die Gebärde dem Evangelisten eingeprägt. Was mag in diesem Blick gelegen haben an Anbetung, Hingabe und Vertrauen!

Und dann hebt der Herr an: Vater! Wie er es uns gelehrt, so tut er es selbst. Er wendet sich direkt an das Vaterherz. Man spricht bei einem Musikstück vom Hauptakkord, dem vorherrschenden Ton. In diesem Liede höchster Liebe, wie überhaupt im ganzen Erdenleben Jesu, ist der Hauptakkord das Wort: V a t e r.

V a t e r, d i e S t u n d e i s t h i e r. - Wie oft hatte Jesus den Ausspruch getan: Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Jetzt aber war sie da, die große, schicksalsschwere Stunde. Und sie fand den Gotteshelden bereit.

Laß mich das Bild meines herrlichen, verklärten Hohenpriesters so gläubig und anbetend beschauen, daß ich die ganze Kraft seiner Fürbitte erfahren möge!
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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W.Nee Das ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Johannes 17,3

Die Menschen verwarfen Jesus nicht wegen dem, was er tat, sondern wegen dem, was er war; auch wir sollen in erster Linie nicht an das glauben, was er getan hat, sondern was er ist. »Wer den Sohn hat, der hat das ewige Leben.« Gewiß, später müssen wir auch das von ihm vollbrachte Heilswerk erkennen; zunächst aber ist das Wichtigste die Frage, ob wir den Sohn haben oder nicht - und nicht, ob wir den ganzen Heilsplan verstehen. Die erste Voraussetzung für die Rettung ist nicht die Erkenntnis, sondern die Begegnung mit Christus.

Oft haben wir das Gefühl, andere Menschen seien gerettet worden durch die falschen Schriftstellen! Sie wurden durch Verse angesprochen, die scheinbar nicht den Weg zum Heil weisen, und es kommt uns so vor, als sei ihre Rettung bei einer solchen Ausgangsbasis gar nicht möglich! Früher wünschte ich mir immer, wenn ich Menschen zu Jesus führte, ihre Rettung würde sich auf einen Vers wie etwa Johannes 3,16 gründen, aber inzwischen habe ich erkannt, daß bei dem ersten lebenswichtigen Schritt nur eines vonnöten ist: der Mensch muß in persönliche Verbindung zu Gott treten. Es spielt daher keine Rolle, welche Schriftstelle Gott sich aussucht, um diesen Schritt herbeizuführen.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

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