Andachten zu dem Johannesevangelium

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

Moderator: eddi

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubet ihr nicht." Joh. 4, 48.
Wundersucht war ein Zeichen des krankhaften Zustandes der menschlichen Gemüter in den Tagen unsers Herrn und Heilandes; die Menschen verschmähten gesunde Speise und waren nur auf Wunder erpicht. Nach dem Evangelium, das sie doch so sehr nötig hatten, trugen sie kein Verlangen; sie verlangten dringend nach Wundern, welche der Herr Jesus nicht immer für gut fand zu verrichten. Viele Menschen in unsern Tagen müssen auch immer Zeichen und Wunder sehen, sonst wollen sie nicht glauben. Etliche haben in ihrem Herzen gesagt: ,,Ich muß einen tiefen Abscheu vor mir selber empfinden, sonst kann ich nicht an den Herrn Jesum glauben." Aber was tut's, ob ihr ein solches Gefühl nie erlebt, wie es auch schwerlich geschehen wird? Wollt ihr deshalb Gott zum Trotz in die Hölle fahren, weil Er euch anders behandelt als andre? Es hat einer bei sich selbst gedacht: ,,Ja, wenn ich einen Traum hätte, oder wenn ich plötzlich einen unerwarteten und außerordentlichen Antrieb in mir fühlte, dann wollte ich glauben." So, wähnt ihr unwürdigen Sterblichen, ließe sich mein Herr von euch befehlen? Ihr seid Bettler vor seiner Tür und fleht um Gnade, und ihr habt noch nötig, Vorschriften und Befehle zu erteilen, in welcher Weise Er euch solcher Gnade teilhaftig machen soll? Meinet ihr, Er werde euch hierin zu Willen sein? Mein Meister hat ein freigebiges Gemüt, aber Er hat einen erhabenen, königlichen Geist, Er duldet keine Vorschrift und tut unumschränkt, wie es Ihm wohlgefällt. Siehe, teure Seele, kommt so etwas auch bei dir vor, bist du auch erpicht auf Wunder und Zeichen? Ist denn nicht ein Wunder über alle Wunder: ,,Also hat Gott die Welt geliebt, daß Er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben?" Gewiß sind das köstliche Worte: ,,Wen dürstet, der komme, und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst;" und die feierliche Verheißung: ,,Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen," ist weit besser als alle Zeichen und Wunder! Einem wahrhaftigen Heiland sollte man doch glauben. Er ist die Wahrheit selber. Was verlangt ihr denn noch Beweise von der Untrüglichkeit des Wahrhaftigen, der nicht lügen kann?
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Der Wille nach Gesundung der Seele Willst du gesund werden? Joh. 5, 6
Der Kranke am Teich Bethesda war schon 38 Jahre an sein Lager gefesselt. Er dachte nicht ernstlich daran, daß es noch einmal anders werden könnte. Er war an seine elende Lage gewöhnt. Nun rüttelte ihn der Herr aus seiner Stumpfheit auf. Er läßt einen Lichtstrahl in das dunkle, öde Einerlei seines Lebens fallen: Auch dir ist noch zu helfen; auch für dich ist noch Hoffnung. Willst du? Und wer wollte nicht aus seinem Jammer herauskommen? -

Leider sehnen sich die meisten gar nicht danach, von dem viel unseligeren Jammer der Sünde befreit zu werden. Sie haben sich an ihren gottfremden Zustand gewöhnt. Sie wissen es nicht anders. So hat man es von jeher getrieben. So machen es die anderen auch. Die Seele fühlt gar nicht, daß sie krank ist. Ja, sie ist leidenschaftlich solchen Dingen ergeben, von denen sie weiß, daß sie ihr Verderben bringen und vielleicht den Leib noch dazu ruinieren. Sie hängt an der Wollust, am Alkohol, am Morphium. -

Die Krankheiten des Leibes sind ein Bild der Schäden, Gebrechen und Wunden der Seele. Der Geiz führt eine Verhärtung herbei. Er umgibt die Seele wie mit einer Kruste und versteinert sie allmählich. Die Lüste und Leidenschaften haben eine innere Zersetzung, Zerrüttung und Auflösung im Gefolge. Der Mensch versumpft, vertiert, verkommt. Jede Sünde bindet und knebelt die Seele wie eine lähmende Krankheit, daß sie sich nicht frei bewegen und zu Gott aufschwingen kann. Sie versetzt sie in eine Stickluft, entzieht ihr die gesunde, erquickende Himmelsluft. Sie scheidet sie von Gott, bei dem sie allein Gesundung findet, und überliefert sie dem Siechtum und dem Tod. -

Die schlimmste Folge der Sünde ist die furchtbare Schädigung des Gewissens. Jede Übertretung ist eine Verletzung dieses Organs, das so empfindlich ist wie das Auge. Durch fortgesetzte Mißhandlung wird es ganz ertötet. Dann ist eine Wiedergenesung ausgeschlossen. Solange noch eine schmerzliche Empfindung da ist oder durch Gottes Wort erweckt werden kann, ist das Gewissen noch nicht ganz erstorben. -

Willst du gesund werden? Mit dieser Frage tritt Jesus an jeden heran, der noch eine Empfindung für seine innere Krankheit und Not hat. Willst du? Vielleicht dazwischen, für einige Augenblicke. Aber dann gibst du dich wieder dem alten Wesen hin. Du willst und willst doch nicht. Du entschuldigst deine Fehler, verkleinerst sie. Einem Kranken, der nicht als krank bezeichnet werden will, dem ist nicht zu helfen. Es gibt Kranke, die den Todeskeim in sich tragen und sich für gesund erklären. Fühlst du deine traurige innere Lage und willst du gesund werden um jeden Preis, dann kann der große Seelenarzt dich in seine Behandlung nehmen. Und wenn der Schaden verzweifelt böse ist und die Wunden unheilbar: Er kann und wird sie heilen. Seine Wunden bringen Genesung. Sein Blut ist die Arznei, die eine zu Tode verwundete und kranke Seele wiederherstellen kann. Gib dich diesem Arzt nur vertrauensvoll hin! Es mißlingt ihm keine Kur.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

D.Rappard Willst du gesund werden? Joh. 5,6.
Merkwürdig mag die Frage jenen Kranken am Teich Bethesda berührt haben. Achtunddreißig Jahre schon hatte er da gelegen, und ihm war keine Hilfe widerfahren. Hatte er sich an das Siechtum gewöhnt? War ihm das Daliegen bequemer als die Tätigkeit, die ein Leben in Gesundheit erfordert hätte? Ohne Zweifel hat das tiefblickende Auge des großen Arztes etwas bemerkt, das diese Frage ans Licht bringen sollte. Und heute? Ach, es liegen mitten in der christlichen Gemeinde manche Kranke, Lahme, Blinde, Verdorrte (V. 3), die mehr oder weniger bewußt, vielleicht schon seit Jahren auf Hilfe warten. Sie wissen, daß ihnen etwas fehlt, aber sie finden die Heilung nicht. An sie richtet sich die ernste Heilandsfrage: Willst d u g e s u n d w e r d e n? Auf was wartest du? Ist dir etwa das träge Siechtum, die müßige Halbheit lieber als ein Leben der Kraft, das du in bessern Stunden dir erbittest?

Gesund sein heißt, frei sein vom eigenen Wesen und verbunden sein mit dem Herrn. Gesund sein heißt, lieben von reinem Herzen. Gesund sein heißt, Kräfte des ewigen Lebens erfahren. Jesus kann und w i l l auch dich heilen. Du aber, w i l l s t d u g e s u n d w e r d e n? Willst du es u m j e d e n P r e i s?

Heile, Jesu, meine Schäden, Reiß' entzwei die feinsten Fäden, Die von Dir mich wollen ziehn!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Jesus spricht zu ihm: Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin." Joh. 5, 8.
Gleich vielen andern hatte der achtunddreißigjährige Kranke auf ein Wunder gewartet, das geschehen sollte, auf ein Zeichen, das sich ereignen würde. Umsonst harrte er am Teiche; kein Engel kam, und wenn er kam, so war es nicht für ihn; dennoch wartete er geduldig, denn er meinte, er hätte keine andre Hoffnung mehr, und wußte nicht, daß ihm einer nahe war, dessen Wort ihn in einem einzigen Augenblick heilen konnte. Viele befinden sich in gleichem Falle; sie warten auf eine besondere Bewegung, auf einen ungewöhnlichen Eindruck, oder auf eine himmlische Erscheinung; sie warten vergebens und wachen umsonst. Angenommen auch, daß in besondern Fällen auffallende Zeichen sich ereignen, so sind diese doch selten, und niemand hat ein Recht, etwas Ähnliches für sich zu erwarten; besonders keiner, der seine Ohnmacht fühlt, sich dem bewegten Wasser anzuvertrauen, auch wenn eine solche Bewegung einträte. Es ist eine traurige Tatsache, daß viele Tausende auf den Gebrauch von Heilsmitteln, religiösen Übungen, Gelübden und Vorsätzen vertrauen, und so undenkliche Zeiten gewartet haben - umsonst, ganz umsonst. Unterdessen vergessen diese armen Seelen den Heiland an ihrer Seite, der sie heißt zu Ihm aufblicken und die Errettung empfangen. Er hätte sie auf einmal heilen können, aber sie wollen lieber auf einen Engel und auf ein Wunderzeichen warten. Ihm vertrauen, das ist der sichere Weg zu jedem Segen, und Er ist des allergrößten Vertrauens wert; aber im Unglauben ziehen sie die kalten, feuchten Hallen am Teich Bethesda dem warmen Busen seiner Liebe vor. Ach, daß doch der Herr sein Auge den großen Scharen zuwendete, die auch diesen Abend im gleichen Falle sind; Er wolle ihnen die Geringschätzung verzeihen, mit der sie auf seine göttliche Allmacht blicken, und ihnen mit seiner liebevoll dringenden Stimme zurufen, daß sie sich erheben vom Lager ihrer Verzweiflung, und in der Kraft des Glaubens ihr Bett nehmen und gehen. O Herr, erhöre in dieser stillen Abendstunde unser Gebet für sie alle, und gib, daß sie vor dem Anbruch eines neuen Tages sehen und leben. Lieber Christ, findest du hier nichts für dich? ,,Jesus Christus soll allein Meiner Seele Zuflucht sein."
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Der aber gesund geworden war, wußte nicht, wer Er war." Joh. 5, 13.
Die Jahre verfließen dem Glücklichen und Gesunden schnell; aber ein achtunddreißig Jahre langes Leiden muß in dem Leben des armen gichtbrüchigen Menschen einen langen, schweren Abschnitt gebildet haben. Wie ihn daher der Herr Jesus mit einem einzigen Worte heilte, als er in der Halle am Teich Bethesda lag, da war er fast außer sich vor Freude und Dankbarkeit für eine solche Veränderung. So ergeht's auch dem Sünder, der wochen- und monatelang von Verzweiflung niedergebeugt war und sich müde geseufzt und gesehnt hatte nach Erlösung; er wird die Veränderung gar wohl inne, wenn der Herr Jesus das Allmachtswort spricht und ihm Frieden und Freude schenkt im Glauben. Das Übel, das geheilt wird, ist zu groß, als daß seine Beseitigung sich nicht sogleich müßte bemerklich machen; das neuempfangene Leben ist zu wichtig, als daß es könnte spurlos und wirkungslos in einem Menschen wohnen; die bewirkte Umwandlung ist zu merkwürdig, als daß sie nicht in die Augen fallen müßte. Und dennoch wußte der arme Mensch nicht, wer der Urheber seiner Heilung war; er wußte nichts von der Heiligkeit seiner Person, nichts von den Werken der Liebe und des erlösenden Erbarmens, denen Er alle Zeit und Kraft widmete, nichts von seiner göttlichen Sendung unter die Menschenkinder. Es kann in den Herzen solcher, die die Macht des Blutes Jesus an sich erfahren haben, noch gar viel Unwissenheit über die Person des Heilandes vorhanden sein. Wir dürfen die Menschen ob solcher Unkenntnis nicht rasch verurteilen; sondern wo wir etwas vom seligmachenden Glauben sehen, da müssen wir auch annehmen, daß der Glaube die Erlösung gewirkt habe. Der Heilige Geist wirkt in dem Menschen Reue schon lange, bevor Er sie in einen göttlichen Wandel führt; und wer da glaubt, was er erkennt, wird bald auch klarer erkennen, was er glaubt. Dennoch ist Unwissenheit vom Übel; denn dieser arme Mensch ward von den Pharisäern sehr in die Enge getrieben. Doch bald folgte auf die Heilung der Krankheit auch die Heilung der Unwissenheit, denn der Herr Jesus besuchte ihn im Tempel; und nach dieser gnädigen Offenbarung hörte man ihn offen bezeugen: ,,Es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe." Herr, wenn Du mich selig gemacht hast, so mache Dich mir offenbar, auf daß ich Dich verkündigen möge den Menschenkindern!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

W.MacDonald »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen.« Johannes 5,24
Hier finden wir eine Erkenntnis, die schon manches Leben revolutioniert und umgestaltet hat.

Das doppelte »wahrlich« zu Beginn macht uns darauf aufmerksam, etwas Großes, Gewaltiges, ungeheuer Bedeutsames zu erwarten. Und wir werden nicht enttäuscht.

»Ich sage euch.« Das »Ich« ist der Herr Jesus; wir wissen das aus Vers 19. Was wir auch wissen müssen, ist, daß alles, was Er sagt, absolut und unbedingt wahr ist. Er kann nicht lügen. Er kann nicht betrügen. Er kann nicht betrogen werden. Nichts kann sicherer und zuverlässiger sein, als was Er sagt.

Zu wem redet Er? »Ich sage euch.« Der ewige Sohn Gottes spricht zu dir und zu mir. Niemals zuvor hat eine so erhabene Person zu uns geredet oder wird je reden. Wir sollten unbedingt zuhören! »Wer mein Wort hört.« Das »wer« weist auf jeden Menschen hin. Es hat die gleiche Bedeutung wie »wer auch immer«. Sein Wort zu hören bedeutet nicht einfach, es mit den Ohren zu registrieren, sondern es zu hören und zu glauben, es zu hören und anzunehmen, es zu hören und zu gehorchen.

»Und glaubt dem, der mich gesandt hat.« Wir wissen, daß es Gott der Vater war, der Ihn gesandt hat. Aber die entscheidende Frage ist: »Warum hat Er Ihn gesandt?« Ich muß glauben, daß der Vater Seinen Sohn gesandt hat, um als mein Stellvertreter zu sterben, um die Strafe zu bezahlen, die ich verdient hatte, um Sein Blut zu vergießen zur Vergebung meiner Sünden.

Und jetzt kommt die dreifache Verheißung. Zuerst: »hat ewiges Leben.« Sobald jemand gläubig wird, besitzt er ewiges Leben. So einfach ist das. Zweitens: »Und kommt nicht ins Gericht.« Das heißt, daß er niemals wegen seiner Sünden in die Hölle geworfen werden wird, weil Christus die Schuld bezahlt hat, und Gott keine doppelte Bezahlung verlangt. Drittens: »Sondern er ist aus dem Tode in das Leben übergegangen.« Er kommt aus dem Zustand heraus, in welchem er, was seine Beziehung zu Gott betraf, geistlich tot war, und wird wiedergeboren zu neuem Leben, das niemals enden wird.

Wenn wir wirklich Sein Wort gehört haben und an den Vater glauben, der Ihn gesandt hat, dann versichert uns der Herr Jesus, daß wir gerettet sind.

Kein Wunder, daß dies »Gute Nachricht« genannt wird!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

C.O.Rosenius Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, Seine Stimme hören werden, und es werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. Joh. 5, 28 u. 29.
Es kann kaum beschrieben werden, welch ein großer Schade, welche Schlaffheit, Schwachheit und Unbeständigkeit in unserem Christentum daher rühren, daß wir diesen Artikel von der Auferstehung der Toten weder recht betrachten noch recht glauben. Aber unser Feind, der Teufel, weiß sehr wohl, was er damit ausrichtet, wenn er eine Decke über die Auferstehung zu ewiger Seligkeit oder ewiger Verdammnis breiten kann. Dadurch wird zunächst alles Geistliche weniger wichtig; es liegt einem dann weniger am Herzen, beständig der Freundschaft seines Gottes gewiß zu sein. Man kann noch essen, trinken und schlafen, obwohl man nicht weiß, ob man in den Himmel oder in die Hölle kommt, falls man in dieser Nacht stürbe. Wenn nun das letzte Ziel beiseite geschoben und der Seele ungewiß und dunkel ist, dann ist es nicht so wichtig, das Wort zu beachten oder zu Gott zu beten oder sich mit dem Widersacher zu versöhnen oder seinem Nächsten ein erweckendes Wort zu sagen usw.

Wenn man nun nicht fest an ein seliges Ende glaubt und es fest im Auge behält, dann hat man wenig Kraft in solchen Fällen, in denen es gilt, etwas um Christi willen zu leiden und zu tun, vielleicht die irdischen Bequemlichkeiten oder das irdische Wohlsein eines ganzen Lebens zu opfern, um dem Herrn Christus nachzufolgen, oder wenn es gilt, ein dem Herzen teures Opfer zu bringen oder einen schmerzlichen Verzicht auf etwas zu leisten. Der Apostel nennt die Hoffnung der Seligkeit einen Helm. Wie der Helm bewirkte, daß der Krieger mit größerer Kühnheit im Kampfe vorwärts eilte und vor den Schwerthieben nicht so bange war, so bewirkt auch eine feste Hoffnung der Seligkeit, daß man nicht so genau darauf achtgibt, was uns in diesem Streite treffen kann, weil wir Christus folgen. Wir blicken mit einfältigem Auge nur auf Sein Wohlgefallen, weil wir wissen, daß nach diesem Streit unser so herrliche Dinge warten, daß alle ausgestandenen Leiden denselben gegenüber gar nicht zu achten sind.

Es ist also erforderlich, auf diese Hoffnung der Seligkeit fest gegründet zu sein, wenn unser Weg durch dieses Leben nur finster und öde ist, wenn ein Christ schließlich seltener etwas von der Nähe und der Lieblichkeit seines Heilandes empfindet und zuweilen von Überdruß und Ungeduld angefochten wird. Der allgemeine Durst nach Glückseligkeit bringt ihn zu einer verzehrenden Sehnsucht nach einer fühlbaren Freude, deren er jetzt ermangelt. Er hat vielleicht gehofft, auch in diesem Leben glücklicher zu werden; er sieht aber ,,das ganze Glück seines Lebens verscherzt". Dann geschieht es oft, zur Schande unseres alten Herzens bekennen wir es, daß ein

solcher Christ sich geradezu unglücklich fühlt, wenn er keine andere Freude auf dieser Erde hat, als ,,nur Gott allein"! Wenn er nur die Freundschaft und die Nähe seines Gottes fest glaubte oder besonders fühlbar empfände, würde er sich gewiß nicht unglücklich, sondern überaus reich, ja, selig fühlen. Aber alles das fehlt, und er wird außerdem vielleicht von einem Kreuz bedrückt, das ihm sein ganzes Leben lang folgt und das seine ganze Welt finster macht; dann wird es oft vor den Augen schwarz, er wird schwach und elend.

Welch ein Trost und welch eine Kraft wäre es dann, wenn sein geistliches Auge genügend geöffnet würde, in den geheimen, aber treuen Ratschluß des Wunderbaren hineinzublicken! Dann würde er sehen, daß sein Glück und seine Freude keineswegs verscherzt, sondern nur auf eine andere Zeit, auf eine andere Welt aufgehoben sind; dort wird es besser glücken. Schon durch dieses Bewußtsein würde er mit Gott und dessen wundersamer Haushaltung so vergnügt werden, daß er sich nur Ihn allein wünschen würde und so höchst glücklich und reich wäre mit seinem ,,Gott allein".

Wir haben hierfür ein Beispiel im 73. Psalm. Da bekennt Asaph zuerst, wie geplagt er dadurch war, daß er sah, wie der Gottlose Glück und Wohlergehen hatte, während es ihm und den Gerechten übel erging. Er sagt: ,,Ich hätte schier gesagt wie die Gottlosen: Soll es denn umsonst sein, daß mein Herz unsträflich lebt und ich meine Hände in Unschuld wasche?" Beachte aber, wie er aus dieser Versuchung herauskam! Er sagt: ,,Ich dachte ihm nach, daß ich es begreifen möchte; aber es war mir zu schwer, bis daß ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende. Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken! Aber Du leitest mich nach Deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an." Dadurch wurde sein Herz so vollauf vergnügt mit ,,Gott allein", daß er in die Worte ausbricht: ,,Wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachten, so bist Du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil." Erkenne hieran, was das mit sich bringt, wenn wir in das Heiligtum Gottes gehen und in das Geheimnis der Regierung Gottes hineinblicken und sehen, was unter der Decke des gegenwärtigen Lebens verborgen liegt: Einerseits das große, ewige Unglück, das sich unter dem kostbaren Kleid und dem schwelgerischen Leben des reichen Mannes verbirgt, andererseits aber das große, ewige Glück, das unter den Lumpen und Schwären des armen Lazarus verborgen ist.

O, welche Freud' und welche Wonne, Welch unaussprechlich heller Schein Von aller Himmel Himmel Sonne Wird über unserm Haupte sein, Wenn wir das neue Lied mitsingen, Wo Gott sich sichtbar offenbart, Und Ruhm und Preis und Ehre bringen Dem Lamme, das geschlachtet ward.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

W.MacDonald »Ich kann nichts von mir selbst tun.« Johannes 5,30
Zweimal sagt der Herr Jesus im 5. Kapitel des Johannesevangeliums, daß Er von sich aus gar nichts tun kann. Im Vers 19 heißt es: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun...«, und hier im Vers 30 taucht der Gedanke noch einmal auf.

Wenn wir diesen Vers zum ersten Mal lesen, sind wir möglicherweise enttäuscht. Er scheint auszudrücken, daß Jesus in Seiner Macht sehr begrenzt war, genau wie wir Menschen auch. Aber wenn Er Gott ist, wie Er ja gesagt hat, dann muß Er doch allmächtig sein. Wie konnte Er dann sagen, daß Er von sich selbst aus nichts tun könnte? Tatsächlich haben die Feinde des Evangeliums diesen Vers angeführt, um zu beweisen, daß Jesus nichts weiter als ein Mensch war mit allen menschlichen Unzulänglichkeiten.

Aber sehen wir uns den Vers noch einmal genauer an! Unser Herr redet hier nicht von Seiner körperlichen Kraft. Worauf Er so großen Wert legt, ist vielmehr dies: Er hielt sich so strikt an den Willen Seines Vaters, daß Er nichts aus eigener Initiative heraus tun konnte. Er war moralisch gesehen so vollkommen, daß Er nicht aus Eigenwillen handeln konnte. Er wollte nichts, außer den Willen Gottes zu erfüllen.

Du und ich, wir können nicht behaupten, daß wir nichts aus uns selbst tun können. Viel zu oft handeln wir unabhängig von dem Herrn. Wir treffen Entscheidungen, ohne Ihn vorher zu fragen. Wir geben Versuchungen nach im vollen Bewußtsein, daß wir damit sündigen. Wir setzen unseren eigenen Willen über den Willen Gottes. Der Herr Jesus aber konnte nichts von alledem tun.

Daher beweisen diese Verse nicht etwa, daß Jesus Christus schwach und begrenzt ist, sondern gerade das Gegenteil; daß Er göttlich und vollkommen ist. Das kommt klar heraus, wenn man die Verse ganz liest und nicht mittendrin aufhört. In Vers 19 sagt Jesus: »Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.« Mit anderen Worten: Der Sohn kann nicht unabhängig vom Vater handeln, aber Er kann alles tun, was der Vater auch tut. Es ist also eigentlich der Anspruch Jesu, daß Er Gott gleich ist.

Und in Vers 30 heißt es vollständig: »Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.« Das heißt, daß Jesus Seine Entscheidungen nur auf der Grundlage der Anweisungen traf, die Er von Seinem Vater bekam, und daß Seine völlige Unterordnung unter Gottes Willen die Sicherheit dafür war, daß diese Entscheidungen auch richtig waren.

J.S. Baxter weist darauf hin, daß dieser Abschnitt sieben klare Ansprüche Jesu enthält, Gott gleich zu sein. Er ist Ihm gleich in Seinem Wirken (Vers 19), gleich in Seinem Wissen (Vers 20), gleich in der Auferweckung der Toten (Verse 21,28.29), gleich im Richten (Verse 22.27), gleich in der Ehre (Vers 23), gleich im Schenken des ewigen Lebens (Verse 24.25) und gleich im Leben aus sich selbst heraus (Vers 26). Unser Heiland ist wahrhaftig kein schwaches, zerbrechliches Geschöpf mit begrenzter Macht, sondern Er ist der allmächtige Gott, der Fleisch und Blut angenommen hat.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Suchet in der Schrift." Joh. 5, 39.
Das griechische Wort, das hier durch ,,suchen" wiedergegeben ist, bezeichnet ein aufmerksames, eifriges, begieriges, angestrengtes Suchen, wie wenn Menschen Gold suchen, oder Jäger dem Wild nachspüren. Wir dürfen uns nicht damit begnügen, daß wir ein oder mehrere Kapitel mit flüchtiger Aufmerksamkeit durchlesen, sondern wir müssen mit dem Leuchter des Heiligen Geistes den verborgenen Sinn des Wortes mit allem Fleiß erforschen. Die Heilige Schrift will erforscht sein; vieles in derselben lernt man nur durch sorgfältige Betrachtung verstehen. Sie enthält Milch für die jetzt gebornen Kindlein, aber auch starke Speise für die Vollkommenen. Die jüdischen Schriftgelehrten sagen, daß jedes Wort, ja, jeder Buchstabe einen Berg von Inhalt umfaßt. Der Kirchenvater Tertullian ruft aus: ,,Ich erstaune über die Fülle des Inhaltes der Schrift!" Niemand, der im Buch der Bücher bloß blättert, kann daraus Belehrung empfangen; wir müssen graben und bohren, bis wir die verborgenen Schätze finden. Die Tür des Worts öffnet sich nur dem Schlüssel des Fleißes. Die Heiligen Schriften verlangen ernstes Forschen. Sie sind die Schriften Gottes und tragen das göttliche Siegel der Echtheit, wer darf sie mit Geringschätzung behandeln? Wer sie verachtet, verachtet Gott, der sie geschrieben hat. Gott verhüte, daß einer von uns sich von dem teuren göttlichen Wort abwende und es gegen sich Zeugnis ablegen lasse am großen Tag der Rechenschaft. Aber das Wort Gottes belohnt ein fleißiges Suchen. Gott heißt uns nicht einen Berg von Spreu sichten, um hier und da ein Körnchen Weizen darin zu finden, sondern die Heilige Schrift ist geworfeltes Korn; wir brauchen nur die Vorratskammer aufzutun, so finden wir's. Die Heilige Schrift wächst unter der Betrachtung. Sie ist voll Überraschungen. Unter des Heiligen Geistes Belehrung leuchtet sie dem suchenden Auge mit dem Glanz der Offenbarung entgegen, wie ein weiter Tempel, der mit gewirktem Golde bekleidet, mit Rubinen Smaragden und allerlei Edelsteinen geschmückt ist. Keine Kaufmannsgüter gleichen an Wert der Schriftwahrheit. Endlich offenbart uns die Schrift den Heiland. ,,Sie ist's, die von mir zeuget." Wer Jesum findet, findet das Leben, den Himmel, alles. Selig, wer in der Schrift den Heiland findet.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Sie ist es, die von mir zeuget." Joh. 5, 39.
Jesus Christus ist das A und das O, der Anfang und das Ende der Heiligen Schrift. Er ist der immer wiederkehrende Gegenstand ihrer heiligen Blätter; von der ersten bis zur letzten Seite zeugt sie von Ihm. Bei der Schöpfungsgeschichte begegnen wir Ihm sogleich als einer der heiligen Personen der Dreieinigkeit; wir sehen einen Strahl von Ihm in der Verheißung des Weibessamens, wir sehen sein Vorbild in der Arche Noah; wir wandeln mit Abraham, wenn er den Tag des Messias erblickt; wir wohnen in den Hütten Isaaks und Jakobs und sättigen uns an der gnädigen Verheißung; wir hören den ehrwürdigen Israel von Ihm reden; und in den vielen Vorbildern des Gesetzes finden wir den Erlöser reichlich und mannigfaltig abgeschattet. Propheten und Könige, Priester und Prediger, alle sehen nach einem Punkt, sie alle wenden wie die Cherubim ihren Blick dem Gnadenstuhl zu und wünschen, hineinzuschauen und das Geheimnis von der großen Versöhnung Gottes zu lesen. Aber noch weit mehr tritt uns im Neuen Testament unser Herr als der Hauptgegenstand vor die Augen. Hier findet ihr nicht da und dort ein Stückchen edles Metall, oder stellenweise dünne Vergoldung, sondern hier steht ihr auf einem Boden von gediegenem Golde; denn der ganze Inhalt des Neuen Testaments ist der gekreuzigte Jesus, und selbst der letzte, herrliche Schlußsatz ist mit dem Kleinod des Jesusnamens geschmückt. Wir sollten die Heilige Schrift immer in diesem Sinne lesen; wir sollten das Wort betrachten als einen Spiegel, in welchen Christus vom Himmel herab blickt; und dann sehen wir sein Antlitz aus diesem Spiegel zurückgestrahlt in unser betrachtendes Auge; dunkel zwar, aber doch noch deutlich genug, um uns damit vorzubereiten auf das selige Schauen von Angesicht zu Angesicht. Dieser zweite Teil der Heiligen enthält die Worte Jesu Christi an uns, die von seiner Liebe durchduftet sind. Diese Seiten sind die Kleider unsers Königs, und ihr Geruch ist wie der Geruch von Myrrhen, Aloe und Kezia. Das Wort Gottes ist die königliche Sänfte, in welcher Jesus getragen wird, ihr Boden mitten inne ist lieblich gepflastert um der Töchter willen zu Jerusalem. Die Heilige Schrift ist das Wickelband des Heiligen Kindes Jesus; löse es auf, so findest du deinen Heiland.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

W.MacDonald »Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmet und die Ehre, welche von Gott allein ist, nicht suchet?« Johannes 5,44
Mit diesen Worten weist der Herr darauf hin, daß wir nicht gleichzeitig nach dem Beifall der Menschen und nach der Anerkennung Gottes streben können. Er macht auch deutlich, daß wir, wenn wir uns einmal auf die Suche nach menschlicher Anerkennung gemacht haben, dem Leben des Glaubens einen Tiefschlag versetzt haben.

In ähnlicher Weise drückt der Apostel die moralische Unvereinbarkeit des Strebens nach dem Lob der Menschen mit dem Streben nach dem Lob Gottes aus: »Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht« (Galater 1,10b).

Ich will das einmal praktisch illustrieren. Stellen wir uns einen jungen Gläubigen vor, der einen fortgeschrittenen akademischen Grad auf irgendeinem Gebiet der Theologie erwerben möchte. Aber er möchte den Grad an einer berühmten Universität, von einer anerkannten Institution bekommen. Nun sind aber leider alle berühmten und anerkannten Universitäten, die diesen Grad anbieten, solche, die die großen grundlegenden Glaubenswahrheiten leugnen. Diesen akademischen Grad hinter seinen Namen setzen zu können bedeutet aber soviel für unseren jungen Gläubigen, daß er bereit ist, ihn aus der Hand von Männern zu empfangen, die - obwohl bekannte Gelehrte - Feinde des Kreuzes Christi sind. Fast unvermeidlich wird der Gläubige im Verlauf seiner Studien verdorben. Er hat seinen Titel, spricht aber nie mehr mit derselben tiefen Überzeugung wie vorher.

Die Sehnsucht, in der Welt als Gelehrter oder Wissenschaftler bekannt zu werden, hat eingebaute Risiken. Es besteht die tückische Gefahr, Kompromisse einzugehen, biblische Grundsätze zugunsten einer liberaleren Einstellung aufzugeben, und schließlich die Fundamentalisten mehr zu kritisieren als die Modernisten.

Christliche Bibel- und andere Schulen stehen vor einer qualvollen Wahl - nämlich ob sie sich um Anerkennung durch eine offizielle Instanz im Bildungswesen bemühen sollen oder nicht. Die Gier nach offizieller »Anerkennung« endet oft in einer Verwässerung ihrer biblischen Grundsätze und der Übernahme von fleischlichen Prinzipien, die von Männern aufgestellt wurden, die den Geist nicht haben.

Wonach wir mit aller Kraft streben sollten, ist »Gott bewährt« und von Ihm »anerkannt« zu sein. Die Alternative ist zu teuer, denn »auf dem Geldstück, für das wir die Wahrheit verkaufen, ist immer, wie wenig sichtbar es auch sein mag, das Bild des Antichristen aufgeprägt« (F.W. Grant).
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Er spricht zu Philippus: Woher kaufen wir Brot, daß diese essen können? (Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er selbst wußte wohl, was er tun wollte.)" Johannes 6,5-6
Jesus stellte Philippus diese Frage mit der Absicht, ihn in mehreren Punkten zu prüfen. Er wollte damit seinen Glauben auf die Probe stellen. Was wird Philippus sagen? Wenn er starken Glauben hat, wird er antworten: "Großer Meister, es ist nicht nötig, Brot zu kaufen. Du bist größer als Mose, und unter Mose wurde das Volk in der Wüste mit Manna gespeist. Sprich nur ein Wort, so wird es Brot regnen, und alle werden satt werden."

Wenn Philippus großen Glauben besessen hätte, so hätte er vielleicht geantwortet: "Du bist größer als Elisa, und Elisa nahm ein paar Gerstenbrote und Kornähren und speiste damit die Söhne der Propheten. Herr, du kannst das gleiche tun."

Wäre in Philippus noch größerer Glaube gewesen, so hätte er sagen können: "Herr, ich weiß nicht, wo Brot zu kaufen ist, aber es steht geschrieben: 'Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.' Du kannst diese Menge ohne sichtbares Brot völlig sättigen, ohne daß sie einen einzigen Bissen essen."

Die Frage des Herrn offenbarte, wie klein der Glaube des Philippus war, denn er begann, seine Pfennige zu zählen. Er begann zu rechnen, anstatt auf die Allmacht Gottes zu blicken.

Ich fürchte, wenige von uns können sich von diesem Fehler freisprechen, da sogar Mose einst in ungläubige Berechnungen verfiel. "Sechshunderttausend Mann Fußvolk sind es, darunter ich bin, und du sprichst: Ich will ihnen Fleisch geben, daß sie einen Monat lang zu essen haben!"

Gedenket der Antwort, die Gott seinem verzagten Knecht gab: "Ist denn die Hand des Herrn verkürzt? Jetzt sollst du sehen, ob mein Wort eintreffen wird vor dir oder nicht!"

Ebenso sollen wir an die Treue Gottes glauben. Aber wenn wir zweifeln, wird er sich uns auf eine Weise offenbaren, die uns schmerzlich unsere Sünde des Mißtrauens gegen unseren Herrn empfinden lassen wird.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er selbst wußte wohl, was er tun wollte." Johannes 6,6
Laßt uns diese Worte einen Augenblick untersuchen: "Er wußte." Er weiß immer.

"Ach", sagt jemand, "ich weiß nicht, was ich tun soll." Ja, das ist unser chronischer Zustand, wenn wir uns den Kopf über etwas zerbrechen.

Aber Jesus wußte, was er tun wollte. Das ist ein süßer Trost. Er wußte, wie viele Leute da waren. Er wußte, wie viel Brot sie essen würden. Er wußte, wie viele Fische er gebrauchen würde und wie er die Menge speisen wollte. Er wußte alles, ehe es geschah.

Versuchtes Kind Gottes, Jesus weiß alles von deinem Fall und wie er dich wieder aufrichten will. Denke nicht, daß du ihn über irgend etwas informieren könntest. "Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet." Das Gebet soll nicht dazu dienen, den Herrn von etwas in Kenntnis zu setzen. Er wird euch durch euer jetziges Leiden hindurchbringen, ohne daß er nötig hat, eure armselige Weisheit seinem unbeschränkten Wissen hinzuzufügen. Er weiß. Der Heiland wußte, daß etwas getan werden mußte, aber er hatte keine Eile. Unser teurer Herr hat glorreiche Muße, weil er immer pünktlich ist. Späte Leute haben Eile; aber er, der nie spät ist, eilt nie! Jesus weiß nicht nur, was du tun willst, sondern auch, was er tun wird. Er beabsichtigt, etwas Großes für dich zu tun und dir zu helfen. Am Ende werden wir sagen: "Gelobt sei der Herr! Wir waren in großen Ängsten, aber unser Herr hat gründlich geholfen. Er hat es nicht zufällig und mit Hilfe glücklicher Umstände getan. Er wußte vielmehr, was er tun wollte, und hat alles vom Anfang bis zum Ende so geplant, daß die Fürstentümer und Gewalten im Himmel auf ewig von der Gnade und Liebe, von der Weisheit, Macht und Vorsorge singen werden, die er seinem Volk so reichlich erwiesen hat."

Könnten wir bereits das Ende sehen, so würden wir schon jetzt beginnen, den Namen unseres Herrn zu erheben, der sein ganzes Werk vorher weiß und nie von seinem Plan abweicht.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

W.Nee Was ist das unter so vielen? Johannes 6,9
Bei allzu vielen richtet sieh ihre ganze Hoffnung nicht auf den Segen Gottes, sondern auf die Beschaffenheit ihres Schatzes, auf die paar armseligen Brote, die sie in Händen haben. Was wir haben, ist so kümmerlich wenig, und doch rechnen wir immer wieder damit; und je mehr wir rechnen, desto düsterer unsere Aussichten. Liebe Freunde, Wunder kommen aus dem Segen Gottes! Wenn Gottes Segen auf etwas ruht, werden Tausende satt; wenn er fehlt, reichen auch zweihundert und noch mehr Groschen nicht aus. Diese Tatsache müssen wir erkennen, dann werden wir erleben, wie sich unsere Arbeit wandelt. Dann werden wir keine geschickten Manöver und keine Reklametricks mehr benötigen, werden wir uns keine menschlichen Pläne und keine langwierigen, leeren Ansprachen ausdenken, denn dann vertrauen wir einfach auf Gott und warten auf sein Wunder. Und wo wir unsere Sache bereits verpfuscht haben, selbst da werden wir feststellen, daß sich alles zum Guten wendet. Ein wenig Segen kann uns über viel Schwieriges hinwegbringen
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Benutzeravatar
Joschie
Moderator
Beiträge: 5924
Registriert: 28.02.2007 20:18
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Joschie »

W.Nee Jesus sprach: Lasset die Leute sich setzen. Johannes 6,10
Unser Christenleben heute ist ein Vorgeschmack des noch bevorstehenden himmlischen Festmahls; denn Gott hat uns gegeben, »mit ihm zu sitzen«, mit Christus, der als erster in die himmlischen Orte gesetzt wurde hoch über alle Mächte (Epheser 1,20; 2,6). Das heißt, daß unsere Erlösung nicht unser, sondern Gottes Werk ist. Nicht wir arbeiten für Gott, sondern Gott hat für uns gearbeitet. Er gibt uns unsere Ruhestellung. Er bringt uns das vollendete Werk seines Sohnes und stellt es uns dar und dann sagt er zu uns: »Setzt euch, nehmt Platz«. Ich glaube, sein Heilsangebot läßt sich nicht besser wiedergeben als mit den Worten, mit denen in Jesu Gleichnis die Gäste zu dem großen Gastmahl geladen werden: »Kommt, denn es ist alles bereit.«
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Antworten