Unsere Schmerzen hat er auf sich gelanden

Alte, geschlossene Beitragsfolgen

Moderator: Jörg

Gesperrt
Benutzeravatar
User1211
Beiträge: 240
Registriert: 14.04.2005 09:54
Wohnort: Westerwaldkreis

Unsere Schmerzen hat er auf sich gelanden

Beitrag von User1211 »

Dear all,

im Thread "Healing Rooms" wurde neben der bereits weiter diskutierten Aussage über Zeichen und Wunder, auf die Stelle aus Jesaja 53v4-5 eingegangen. Leider ist das Thema ein wenig unter gegangen. Ich möchte daher hier darauf zurückkommen und der Bitte von Rolf entsprechen einen eigenen Thread zu eröffnen.

Was ist mit den Schmerzen gemeint, die der Herr auf sich geladen hat? (Im oben verlinkten Thread gibt es zwar einige Anmerkungen, die sind meienr Ansicht nach jedoch nicht erschöpfend.)
Lieben Gruß
Thorsten

Corina
Beiträge: 28
Registriert: 18.04.2005 14:46
Wohnort: Erlen, Schweiz

Beitrag von Corina »

Was ist der Verdienst für Sünde? => Tod, ewige Verdammnis in der Hölle wo ein "Heulen und Zähneknirschen" (z.B. Matth. 8.12) sein wird. Wann Heult man, wann zerknirscht man die Zähne? unter Schmerzen!

Jesus musste vor seinem Tod durch unglaubliche Schmerzen gehen. Diese Schmerzen haben wir verdient als Strafe für unsere Sünden. Doch der Herr hat Sie auf sich genommen. Er hat unsere Schuld auf sich genommen, er hat unsere Schmerzen getragen, die Schmerzen, die wir durch seinen Tod nicht mehr tragen müssen.
Ich denke, bei den Schmerzen, die der Herr Jesus für uns getragen hat, geht es um unseren Verdienst für die Sünde.

Aber es gibt auch andere Schmerzen. z.B. Paulus hatte einen "Dorn im Fleisch". Er bat Gott mehrere Male, diesen zu entfernen, doch Gott versagte ihm seinen Wunsch: "Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne." (2. Kor. 12.9)
Gott lässt es zu, dass wir Schmerzen haben. Aber nicht aus bösem Willen. Er kennt uns genau und weiss sehr gut, wie leicht wir stolz und überheblich werden. Schmerzen können hilfreich sein, wenn sie uns demütig machen und uns daran erinnern, dass es Gott ist, der durch uns wirkt und nicht wir es sind, die die Ehre verdienen. Wann horchen wir auf? Wenn es uns schlecht geht. Wann überdenken wir, was wir tun? Wenn es uns schlecht geht. Wann richten wir unser Leben ernsthaft neu aus? Wenn wir merken, dass es so wie wir es selbst versuchen, nicht funktioniert, also wenn es schlecht läuft. Oft braucht es einen radikalen Schock, um uns von etwas abzubringen, das wir stur verfolgt haben. Und leider funktionieren die schmerzlichen Schocks am besten. Und doch benutzt Gott sie lediglich, um uns von unseren bösen Wegen zurück auf den richtigen, den guten Weg an Seiner Seite zu führen.

Die Behauptung, Gott wolle, dass alle geheilt werden, bezogen auf den Körper ist, denke ich, eine sehr menschliche, fleischliche Aussage.
Gott möchte tatsächlich, dass alle geheilt werden, aber nicht von ihren körperlichen Leiden. Gott möchte in erster Linie, dass wir uns von unseren Sünden weg zu Ihm hin bekehren. Er möchte die schwarzen Flecken auf unserer Seele, welche unsere Sünden verursacht haben, heilen, reinigen, bedecken mit Seinem Blut.

Liebe Grüsse,
Corina

Benutzeravatar
Jürgen
Beiträge: 96
Registriert: 07.04.2005 10:57
Wohnort: Bayern

Beitrag von Jürgen »

Corina hat geschrieben:Die Behauptung, Gott wolle, dass alle geheilt werden, bezogen auf den Körper ist, denke ich, eine sehr menschliche, fleischliche Aussage.
Gott möchte tatsächlich, dass alle geheilt werden, aber nicht von ihren körperlichen Leiden. Gott möchte in erster Linie, dass wir uns von unseren Sünden weg zu Ihm hin bekehren. Er möchte die schwarzen Flecken auf unserer Seele, welche unsere Sünden verursacht haben, heilen, reinigen, bedecken mit Seinem Blut.
Hallo Corina,

Deine Sichtweise teile ich. Hiob 33 14-28 drückt das deutlich aus.

In vielen Gemeinden ist es eine derbe Unsitte alle möglichen Leiden darauf zurückzuführen, daß sie der Verherrlichung des Herrn dienen. Man bezieht sich dabei gerne auf die außergewöhnliche Situation des blind Geborenen, den der Herr heilte.

M.E. sind solche Dinge extrem rar. Die weitaus meisten Krankheiten haben gewiß mit Sünde und bestimmten Fehlhaltungen zu tun. Menschen, die ihre Leiden gerne als Verherrlichung des Herrn sehen, haben üblicherweise keinerlei Interesse über etwaige Sünden ihrereseits nachzudenken. So ist eine solche Deutung der reine Hochmut.
Ich denke hierbei zB. an 1.Kor.11

So eng wie die Sünde zum Menschen gehört, gehört auch die Krankheit dazu. Leider auch bei Chrísten.

Viele Menschen möchten gerne von ihren Krankheiten erlöst werden, aber von ihren Sünden leider nicht. Und dafür gibt sich der heilige Herr nicht gerne als billiger Doktor her.

So sprach der Herr zu einem Geheilten: Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre. Joh.5,14

Gruß Jürgen
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

Rolf
Beiträge: 72
Registriert: 07.04.2005 09:23

Beitrag von Rolf »

Hallo zusammen,

wenn ich das recht sehe, dann geht es in der zur Debatte stehenden Jesajastelle um 4 verschiedene Dinge: unsere ´Krankheiten´, unsere ´Schmerzen´, unsere ´Vergehen´ und unsere ´Sünden´. Sünden und Vergehen sind hier die Ursachen, Krankheiten und Schmerzen dagegen - und da gebe Corina in gewissem Sinne recht - sind physische Folgen bzw. Ergebnisse der Ursachen. Diese Folgen hat der Herr ´getragen´ bzw. ´ auf sich geladen´, wohingegen er für die Ursachen sterben mußte. Allerdings stellt Jesaja fest, dass uns nicht nur ´Friede´ geworden ist (das betrifft den Bereich der Ursachen), sondern uns auch durch die Striemen ´Heilung´ geworden ist. Ich sehe keinen Grund, dies nur auf die Ursachen anzu wenden, nicht aber - was eigentlich logischer wäre - auf die Folgen.

Ich glaube vielmehr, dass die Beseitigung von Krankheiten und Schmerz Element der Erlösung ist - schließlich wird keiner von uns im Himmel mehr einen Schnupfen haben. Mit der Sünde an sich beseitigt Gott prinzipiell auch die Folgen derselben. Liest man Rö.8,20ff wird m.E. deutlich, dass die vollständige (!) Erlösung von Krankheiten etc. erst noch in der Zukunft liegt. Nimmt man dagegen die Beschreibung der Geistesgaben sieht man m.E., dass es mit der Gabe der Heilungen wohl ein gewisses Eingreifen Gottes auch in diesen Lebensbereich gibt. Davon bleibt unberührt, dass Krankheit ein Erziehungsinstrument Gottes sein kann, und dass er sie auch als solches einsetzt (vgl. 1.Kor.11,30). Insofern steht Heilung uns nicht ´zur Verfügung´, sondern sie hat immer ein oder mehrere Ziele: z.B. für die Evangelisation, zur Auferbauung der Gemeinde oder ganz allgemein zur Verherrlichung Gottes.

Es ist sicher falsch, das Evangelium auf körperliche Heilung zu verkürzen. Das hat der Herr nie getan, sondern bei ihm ging Heilung Hand in Hand mit Buße, Umkehr und neuem Leben. Ausserdem wurde lange nicht jeder geheilt, der in Kontakt kam mit ihm. Andersherum ist es vielleicht zu diskutieren, ob das vollständige Ausklammern von Heilung im körperlichen Bereich, das Evangelium nicht auch verkürzt darstellt. Paulus schreibt in Rö.15,18ff von dem Wort und Werk welches Christus durch ihn wirkte ´in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes´. Könnte es denn nicht sein, dass beides - Bekehrung und Heilung - nicht irgendwie doch zusammengehört, bzw. dass Heilung auch der Wille Gottes sein kann?

Fragende Grüße
Rolf

Benutzeravatar
Jürgen
Beiträge: 96
Registriert: 07.04.2005 10:57
Wohnort: Bayern

Beitrag von Jürgen »

Rolf hat geschrieben:Könnte es denn nicht sein, dass beides - Bekehrung und Heilung - nicht irgendwie doch zusammengehört, bzw. dass Heilung auch der Wille Gottes sein kann?
Das gehört m.E. sogar fest zusammen.

Das Problem ist nur: Wie groß ist die individuelle Sündenerkenntnis? Vieleicht sogar Leugnen von Sünden? Der jeweilige Maßstab Gottes?
Wie SEIN Umgehen damit? Wie SEIN Reden zum Menschen?

Vom zarter Ermahnung durch den Geist bis hin zu härtesten Gerichten zB. durch Krankheit bei Verstockung. Von Schnupfen bis harten Krankheiten, schweren Unfällen oder gar lebenslangem Siechtum.

Wer will das ermessen? Die Wege des Herrn sind zweifellos recht. Das sollte keine Frage sein!

Und wem es an Weisheit mangelt, so bitte er Gott und ER wird sie ihm geben. Meine persöhnliche Erfahrung ist leider, daß die meisten Gläubigen zu feige sind hier zu fragen, weil es an ihrem hohen Bild kratzt, das sie von sich selbst haben. Deshalb dringen sie in solchen Dingen nie zu tieferer Erkenntnis durch.

Gewiß fängt das Gericht Gottes am eigenen Hause an.

Wer seine Sünde bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.

Gerade bei Gläubigen, die sich für recht gewachsen halten, vermisse ich die Bereitschaft sich täglich zu richten.

So ihr euch selbst richtet, wird euch Gott nicht richten.

Wer aber, ist unter uns, der nicht Grund hätte, sich täglich viele Male im Geist zu richten?

Es sei denn, man hätte ein verhärtetes Gewissen und lebt in dem Wahn eines eingebildeten Standes, den man gar nicht hat. $:(

Gruß Jürgen
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

Rolf
Beiträge: 72
Registriert: 07.04.2005 09:23

Beitrag von Rolf »

Hallo Jürgen,

wir sollten aber nicht den Umkehrschlussfehler machen und wie die Jünger fragen: wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern. Der Herr selbst zeigt in diesem Falle, dass kein Zusammenhang zwischen Krankheit und Sünde bestand. Auch bei Lazarus geht es bei seiner Auferweckung weniger um Sünde, sondern um die Verherrlichung Gottes. Auch Hiob hat das Zeugnis Gottes, dass er vollkommen war ... und trotzdem redet Gott durch Krankheit und Unglück zu ihm.

Wenn wir uns denn über das ´das´ von Heilung einig sind, wie stellst Du Dir das ´wie´ vor, bzw. was sagt Deines Erachtens die Bibel dazu?

Gruß
Rolf

Benutzeravatar
Jürgen
Beiträge: 96
Registriert: 07.04.2005 10:57
Wohnort: Bayern

Beitrag von Jürgen »

Rolf hat geschrieben:Der Herr selbst zeigt in diesem Falle, dass kein Zusammenhang zwischen Krankheit und Sünde bestand.
Wie gesagt: in diesem Falle

Mir ist kein einziger weiterer Fall in der Bibel bekannt. Hiob gilt hier auch nur sehr beschränkt. Darüber dürfen wir nicht vergessen, daß sowohl der Blindgeborene, wie auch Hiob, wie auch wir alle von Natur aus und von Anfang an sündige Menschen sind.

Die Frage die uns gestattet wäre, wäre bestenfalls die: Ob zB. diese Blindheit adäquat wäre zur Sündhaftigkeit.
Aber darüber steht uns kein Urteil zu. Das obliegt alleine der Souveränität Gottes.

Die Wege und Gerichte Gottes sind unausforschlich.

Die überwältigende Zahl von Kranken in der Heiligen Schrift findet einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit.

In der Selbstprüfung ist es klüger, deshalb von einem Zusammenhang von unserer Sünde und unserer Krankheit auszugehen.

So bin ich bis jetzt immer gefahren und lag dabei immer richtig. Sicher kann das teilweise sehr demütigend sein.
Gerade Gläubige haben oft nicht so sehr grobe, äußerliche Sünden an sich, sondern mehr nicht sofort wahrnehmbare. ZB. Hochmut, Stolz etc.

Man denke an Paulus mit seinem Stachel im Fleisch.
Auch bei Lazarus geht es bei seiner Auferweckung weniger um Sünde, sondern um die Verherrlichung Gottes.
Ganz gewiß! Der arme Kerl mußte ja später nochmal sterben.

Der Tod ist der Sünde Sold gilt auch für das Fleisch des Gläubigen.
Auch Hiob hat das Zeugnis Gottes, dass er vollkommen war ... und trotzdem redet Gott durch Krankheit und Unglück zu ihm.
vollkommen? Das hatte er nicht. Vollkommen auf Erden war nur der Herr Jesus Christus. Er wird als der gerechte Hiob bezeichnet. Dabei müssen wir aber beachten, daß kein Mensch eine Gerechtigkeit aus sich selbst hat, sondern sie wird ihm durch Gott zugerechnet - durch Glauben.

Die Versuchung des Hiob hatte einen tiefen Grund: Die Leichen des Hiob im Keller seines Herzens ans Licht und ins Selbstgericht zu bringen.

Die größte Leiche war gewiß seine Selbstgerechtigkeit. Das wurde offenbar, als er sich in seinem Leid dazu verstieg Gott auf geradezu lästerliche Weise anzuklagen: Ich bin unschuldig, Du erfindest Sünden gegen mich!

Kein Mensch ist unschuldig, so war die Behauptung des Hiob eine furchtbare Lüge und Verdrehung der Tatsachen. Diese Haltung des Hiob ist die typische Haltung des gefallenen Menschen.

Gott liebte Hiob und hatte sein Heil im Sinn. Hiob leugnete diese Sünde der Selbstgerechtigkeit fast bis an den Tod. Ein Problem vieler Gläubigen, die äußerlich ein rechtschaffenes Leben führen.

Doch die Geduld und Gnade des Herrn führte Hiob zu rechtschaffener Buße.

So konnte Hiob aufrichtig sagen: Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche. Hiob 42,5+6

...nachdem er in Kapitel 16, 12-17 eine üble Haltung und eine scheinheilige Buße hatte:

Ich war in Frieden, aber er hat mich zunichte gemacht; er hat mich beim Genick genommen und zerschmettert. Er hat mich als seine Zielscheibe(!) aufgerichtet; seine Pfeile schwirren um mich her. Er hat meine Nieren durchbohrt und nicht verschont; er hat meine Galle auf die Erde geschüttet. Er schlägt in mich eine Bresche nach der andern; er läuft gegen mich an wie ein Kriegsmann. Ich habe einen Sack um meinen Leib gelegt und mein Haupt in den Staub gebeugt. Mein Antlitz ist gerötet vom Weinen, auf meinen Wimpern liegt Dunkelheit, obwohl kein Frevel in meiner Hand und mein Gebet rein ist.

Hat man Gnade beim Herrn, kann man an der Geschichte des Hiob ungeheuer viel lernen:

Den Umgang Gottes mit der menschlichen Gerechtigkeit, die in Wahrheit Selbstgerechtigkeit und Haß auf Gott ist. Das Gericht Gottes über diese Selbstgerechtigkeit, seine Geduld mit den Widerspenstigen, sein leiten zur echten Buße, sein großes Erbarmen mit dem Sünder, der wahre Buße tut.

Nach dieser furchtbaren Lektion, die zum Besten für Hiob geschah, wandte der souveräne Herr das Schicksal des Hiob.


Wenn wir uns denn über das ´das´ von Heilung einig sind, wie stellst Du Dir das ´wie´ vor, bzw. was sagt Deines Erachtens die Bibel dazu?


Ich bin überzeugt, daß die Geschichte des Hiob - im Großen, wie im Kleinen - sein Leiden, seine Krankheit, seine Selbstgerechtigkeit, seine Besserwisserei, sein Hadern mit Gott und schließlich seine Kapitulation und wahre Buße im Angesicht Gottes, das Musterbeispiel für Heilung schlechthin ist.

Man beachte:

Dem Herrn ging es zuerst darum, daß Hiob den kranken Zustand seiner Seele erkannte. Zuerst mußte Hiob diese seine Krankheit erkennen und vor den Gnadenthron Gottes fallen, damit er an Leib und Seele gesund wurde.

Was hilft einem Gläubigen ein gesunder Leib, wenn eine in Gottes Augen zutiefst kranke Seele darin wohnt und der Patient merkt es nicht mal?
Gerne wiegt sich der Mensch in trügerischer Sicherheit ob seines geistlichen Standes, sind seine äußerlichen Umstände bequem und angenehm.

Was hülfe es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und würde Schaden an seiner Seele nehmen?

... durch Leiden geht es ins Himmelreich.

Möge der Herr Gnade geben, daß diese Zusammenhänge tief erfasst werden!

Gruß Jürgen
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

Rolf
Beiträge: 72
Registriert: 07.04.2005 09:23

Beitrag von Rolf »

Hallo Jürgen,

danke für die ausführliche Antwort. Zwei Dinge möchte ich anmerken.

1) Als ich von Hiob als ´vollkommen´ sprach meinte ich natürlich nicht Sündlosigkeit. Aber die Elberfelder Übersetzung nutzt in Hi.1v1,1v8 und 2v3 genau diesen Ausdruck ´vollkommen´ im Sinne von ´gerecht´ & ´lauter´.

2) Mir ging es vor allem darum, dass wir als unvollkommen erkennende Menschen nicht berechtigt sind, die Krankheit eines anderen Menschen - sei er gläubig oder nicht - mit konkreten Sünden in seinem Leben in Verbindung zu bringen. Ich gebe Dir in der prinzipiellen Verbindung Sünde <-> Krankheit allerdings recht. Heilung wird - wie in Jak.5 beschrieben - vor allem da ansetzen, einen Menschen zu dem Herrn zu bringen und ihn eben nicht nur körperlich sondern als erstes seelisch zu heilen.

Einen schönen Abend noch

Rolf

Benutzeravatar
Jürgen
Beiträge: 96
Registriert: 07.04.2005 10:57
Wohnort: Bayern

Beitrag von Jürgen »

Rolf hat geschrieben: Als ich von Hiob als ´vollkommen´ sprach meinte ich natürlich nicht Sündlosigkeit. Aber die Elberfelder Übersetzung nutzt in Hi.1v1,1v8 und 2v3 genau diesen Ausdruck ´vollkommen´ im Sinne von ´gerecht´ & ´lauter´.
Ist in Ordnung. Ein gutes Beispiel dafür, daß der Buchstabe gar nicht so wichtig ist, sondern das geistliche Verständnis.
Mir ging es vor allem darum, dass wir als unvollkommen erkennende Menschen nicht berechtigt sind, die Krankheit eines anderen Menschen - sei er gläubig oder nicht - mit konkreten Sünden in seinem Leben in Verbindung zu bringen.
Sicher. Wir sollten uns zu allererst um die Balken im eigenen Auge kümmern. Damit sind wir erstmal genug beschäftigt.
Doch trotzdem gibt es Zusammenhänge von Sünde und Krankheit, die unübersehbar sind.
zB.: Schwere sexuelle Sünden und AIDS (was natürlich von der ungläubigen Welt massiv verneint wird), oder Alkoholismus und Leberzirrhose, oder Spielsucht und Pleite.

Damit sollte man aber nicht unbedingt Oberlehrerhaft hausieren gehen, ein Hinweis auf grundsätzliche Zusammenhänge reicht, bei Leuten die vom Herrn gezogen sind. Die anderen sind eh verstockt und wollen nicht erkennen. Dort ist jedes Wort fruchtlos.

Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet. Jak.5,16

...hat große Frucht, wenn es ernst ist und nicht im Spektakel ausartet. Dazu gehört Mut und Offenbarsein. Das habe ich selbst öfters erlebt.
So wachsen Bluterkaufte des Herrn enger zusammen zum Haupt hin.

Gruß Jürgen
Ich muß abnehmen, Christus aber in mir muß zunehmen.

Gesperrt