Mit den Bekenntnissen durchs Jahr 2011

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Leo_Sibbing
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Das baptistische Glaubensbekenntnis von 1689

Beitrag von Leo_Sibbing »

1.5. Wir können Durch das Zeugnis der Gemeinde Gottes zu einer hohen und ehrerbietigen Einschätzung der Heiligen Schrift bewegt und angeleitet werden. Dass die Bibel das Wort Gottes ist, belegen auch sehr deutlich die folgenden Argumente:
- Sie befasst sich mit den himmlischen Dingen
- die Wirkungskraft der in ihr enthaltenen Lehre
- der würdige Stil
- die Übereinstimmung aller ihrer Teile
- das Ziel des Ganzen (nämlich Gott alle Ehre geben)
- Sie offenbart vollständig den einzigen Weg, wie ein Mensch erlöst werden kann
- viele andere unvergleichliche Vorzüge und ihre gesamte Vollkommenheit
Trotzdem kommt unsere volle Überzeugung und Gewissheit bezüglich ihrer unfehlbaren Wahrheit und göttlichen Autorität von dem inwendigen Wirken des Heiligen Geistes, der durch das Wort und mit dem Wort in unseren Herzen davon zeugt (10).

10. Joh 16, 13-14; 1. Kor 2, 10-12; 1. Joh 2, 20.27; Jes 59, 21
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

1.6. Der Ratschluss Gottes bezüglich all der Dinge, die für seine eigene Ehre, die Erlösung, Glauben und Leben der Menschen notwendig sind, ist entweder ausdrücklich in der Schrift dargelegt oder kann mit notwendiger Folgerichtigkeit aus der Schrift abgeleitet werden. Hierzu darf zu keiner Zeit irgendetwas hinzugefügt werden, weder durch neue Offenbarung des Geistes noch durch menschliche Überlieferungen (11).
Trotzdem erkennen wir an, dass die innere Erleuchtung durch den Geist Gottes noetig ist, um das rettende Verständnis für das zu erlangen, was im Wort geoffenbart wird (12). Ebenso erkennen wir an, dass es einige Umstände betreffs der Verehrung Gottes und der Gemeindeleitung gibt, die in allen menschlichen Handlungen und Gesellschaften vorkommen, die durch das Licht der Natur und die christliche Vernunft geordnet werden müssen, den allgemeinen Richtlinien des Wortes gemäss, die dabei immer beachtet werden müssen (13).

11. 2. Tim 3, 15-17; Gal 7, 8-9;2. Thess 2, 2; Offb 22, 18-20
12. Joh 6, 45; 1. Kor. 2, 9-12
13. 1. Kor 11, 13-14; 14, 26.40
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

1.7. Die Dinge der Schrift sind weder alle gleich verständlich noch gleich klar für alle (14); aber die Dinge, die notwendigerweise für das Heil gewusst, geglaubt und beachtet werden müssen, sind an der einen oder anderen Stelle in der Schrift so klar dargelegt und geoffenbart, dass nicht nur die Gelehrten, sondern auch die Ungelehrten ein ausreichendes Verständnis erlangen können, indem sie die gewöhnlichen Mittel (15) gebrauchen (16).
14. 2. Petr 3, 16

15. Das ist das Lesen der Bibel und das Hören auf schriftgemäße Predigt
16. Ps 19, 8; 119, 130. Im englischen Original heisst es: "in a due use of ordinary means" beim gebührlichen Gebrauch der ordentlichen Mittel.
Ich freue mich sehr in dem HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Mantel der Gerechtigkeit mich bekleidet, ... Jesaja 61,10

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

1.8. Das Alte Testament ist in Hebraeisch (und Aramaeisch) geschrieben, das damals die Muttersprache des Volkes Gottes war (17) Das Neue Testament ist in Griechisch geschrieben, das zur Zeit der Niederschrift die am meisten verbreitete Sprache auf der Welt war. Beide sind unmittelbar von Gott inspiriert und durch seine einzigartige Sorgfalt und Vorsehung zu allen Zeiten rein erhalten worden (18). Deshalb sind sie echt, maßgebend
und vertrauenswürdig. Daher muss sich die Gemeinde letztlich in allen religiösen Auseinandersetzungen auf sie berufen (19). Da die ursprünglichen Sprachen nicht jedem Kind Gottes bekannt sind, das ein Recht auf und ein Interesse an der Schrift hat und dem befohlen ist, die Schrift in Gottesfurcht zu lesen (20) und zu studieren (21) muss die Schrift in die gewöhnliche (allgemein gebräuchliche und allgemein anerkannte) Sprache jedes Volkes übersetzt werden, zu der sie gelangt (22). Damit soll erreicht werden, dass Gottes Wort in allen reichlich wohnt, alle Gott in angemessener Weise verehren und alle durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben (23)

17. Röm 3,2.
18. Mt 5,18.
19. Jes8,20; Joh 10,35;Apg 15,15.
20. 5Mose 17,18-20; Jos 1,8; Oftb 1,3.
21. Joh5,39; Apg 17,11.
22. lKor 14,6.9.11-12.24.28.
23. Ko13,16; Rom 15,4.
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

1.9. Die göttliche Inspiration der ursprünglichen hebräischen (aramäischen ) und griechischen Handschriften war wörtlich und bezog sich auf jedes einzelne Wort der Schrift (24). Sie war auch vollständig und enthielt ohne Ausnahme alle Worte der Schrift (25). Trotzdem verdeckt die göttliche Inspiration nicht die Menschlichkeit der Schreiber, beseitigt sie nicht und verletzt sie nicht. Vielmehr macht Gott sich die Schreiber dienstbar, achtet, leitet und heiligt sie (26), so dass die Heilige Schrift in ihrer Gesamtheit ein Produkt zugleich göttlichen und menschlichen Handelns ist und als solches Gottes unfehlbares und irrtumsloses Wort in einer für Menschen verständlichen Sprache.
24. 1Kor 2,12-13; Oftb 22,18-19.
25. Mt 5,18; 2Tim 3,16.
26. IPetr 1,10-12; 2Petr 1,20.
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

1.10. Die Erhaltung der Schriften durch Gottes einzigartige Sorgfalt und Vorsehung besteht nicht darin, dass er durch Wunder die inspirierten Originale vor Verfall oder Beschädigung geschützt hat, sondern vielmehr darin, dass sie treu und mehr als ausreichend durch sein Volk vervielfältigt wurde (27). Trotz Abschreibefehler und absichtlicher Bemühungen, Gottes Wort zu verändern oder zu zerstören, wurden und werden die Schriften durch alle Zeiten hindurch rein erhalten: Deshalb sind sie ein ausreichender Maßstab für Lehre und Praxis (28), deshalb verdunkeln sie nichts von allem, was zur Ehre Gottes oder zur Rettung des Menschen notwendig ist (29) und deshalb bleiben der gesamte Inhalt und das Wesentliche all ihrer Aussagen und Lehren richtig erhalten (30). Trotzdem stellt die göttliche Erhaltung der Schriften nicht sicher, dass jedes einzelne Wort der Originale mit Sicherheit festgestellt werden kann oder dass irgend eine Handschrift oder eine Gruppe von Handschriften
unfehlbare Norm gegenüber allen anderen Handschriften ist (31). Die Schrift selbst ist die einzige unfehlbare Richtlinie, um zu entscheiden, welche Worte oder Wendungen zur Schrift gehören (32).

27. Jer 36,1-2.20-28.32.
28. Röm15,4; 2Tim3,15-17.
29. lKor 2,9-10.13; 10,11-13.
30. Mt 5,18; Röm 15,4.
31. Lk 3,36 (Kenan bzw. Kainam kommt nicht in den hebräischen Handschriften des Alten Testaments [vgl. IMose 11,12-14; lChr 1,24-26] vor. In 1Mose 11,12-14 erscheint Kenan inder griechischen Übersetzung dieser Stelle, manche griechische Handschriften haben Kainan auch in lChr 1,24-26.).
32. Jes 8,20 ? ; 1Kor 14, 32-33.37
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

1.11. Das Alte Testament auf Hebräisch (und Aramäisch) und das Neue Testament auf Griechisch sind von Gott in dieser Form inspiriert und erhalten worden, und daher entsprechen beide grundsätzlich (33)dem Original (sie sind mit Vollmacht ausgestattet und vertrauenswürdig). Diese sind sowohl unfehlbar (unfähig, falsch oder irrig zu sein) als (34) auch irrtumslos (völlig frei von Fehlem) (35). Dementsprechend sind alle ihre Aussagen
vollkommen zuverlässig, völlig genau und wahr, ob sie nun von Geschichte, Wissenschaft, Lehre, Ethik, religiöser Praxis oder irgend etwas anderem sprechen (36).

33. Im englischen Original heißt es: "and therefore authentic (authoritative and trustworthy)" und daher echt (bevollmächtigt und vertrauenswürdig).
34. Spr 22,19-21; Lk 1,1-4; 1 Thess 2, 13.
35. Jes 8,20; Joh 10,35; l Joh 4,6 ?
36. Ps 12,7; 18,31; 19,8-10; 119,140.142; loh 17,17.
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Joschie
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Beitrag von Joschie »

1.12. Weil jedes einzelne Wort der Schrift, nicht nur ihre Gedanken oder Ideen, inspiriert, erhalten und echt sind, sollten Übersetzer, so gut sie können, danach streben, jedes einzelne Wort der Schriften genau und klar wiederzugeben, ohne unnötig zu interpretieren oder zu umschreiben, eigene uninspirierte Worte hinzuzufügen oder Gottes inspirierte Worte wegzulassen (37). Keine einzige Übersetzung ist eine perfekte Übersetzung, die endgültig richtige Übersetzung oder unfehlbare Norm, nach der alle anderen Übersetzungen beurteilt werden müssen (38).
37. Spr30,5-6; 1 Kor 2,13; Oftb22,18-19.
38. Jes2,22; lKor 14,37 ? ; 2Petr 1,20-21. Jesus betet arn Kreuz Ps 22:1. Dies ist zweimal überliefert (Mt 27,46 /Mk 15,34), doch sind die aramäischen und griechischen Zitate nicht exakt dieselben. Ähnlich verhält es sich auch mit der Aufschrift auf Jesu Kreuz, wovon es vier inhalt1ich gleiche, aber nicht identische Überlieferungen gibt (Mt 27,37/ Mk 15,26/ Lk 23,38/ loh 19, 19-21). Die Abweichungen lassen sich so erklären, dass die Inschrift in verschiedenen Sprachen abgefasst waren.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

1.13. Die unfehlbare Richtlinie für die Auslegung der Schrift ist die Schrift selbst; wenn es deshalb eine Frage über den wahren und vollen Sinn einer Schriftstelle gibt (die Schrift besteht nicht aus vielen unterschiedlichen Schriften, sondern sie ist eine Einheit), muss sie anhand anderer Stellen, die deutlicher sprechen, untersucht und verstanden werden (39).
39. 2Petr 1,20-21; Apg 15,15-16; Joh 10,34-36.
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

1.14. Der höchste Richter, durch den alle religiösen Auseinandersetzungen entschieden werden müssen und durch den alle Beschlüsse von Konzilien, Meinungen antiker Autoren, menschliche Lehren und persönliche Meinungen geprüft werden und in dessen Urteil wir Ruhe finden sollen, kann kein anderer sein als die durch den Heiligen Geist eingegebene Heilige Schrift. Auf die so eingegebene Schrift ist unser Glaube letztlich gegründet (40).
40. Mt 22,29.31-32; Eph 2,20; Apg 28,23.
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

KAPITEL 2: Über Gott und die heilige Dreieinigkeit (Korrektur vom 8. April 1998)

2.1.Der Herr, unser Gott,
ist der einzige, lebendige und wahre Gott,1 der durch sich selbst existiert, unendlich in Dasein und Vollkommenheit.2 Sein Wesen3 kann nur von ihm selbst begriffen werden,4 er ist reinster Geist,5 unsichtbar, ohne Leib, einzelne Teile oder Gemütsbewegungen6, er allein ist unsterblich und wohnt in dem Licht, dem sich kein Mensch nähern kann.7 Er ist unwandelbar, 8 unermesslich, 9 ewig, 10unbegreiflich4, allmächtig,11 in jeder Hinsicht unbegrenzt; äußerst heilig,12 vollkommen weise,13 vollkommen frei14 und ist von nichts und niemand abhängig.15 Er bewirkt alles nach seinem eigenen unwandelbaren und gerechtesten Willen14 zu seiner eigenen Ehre.16 Er ist voller Liebe,17 gnädig, barmherzig, geduldig, reich an Güte und Treuel8. Er vergibt Unrecht, Übertretung und Sünde. 19 Er belohnt diejenigen, die ihn eindringlich suchen,20 und gleichzeitig ist er absolut gerecht und furchtbar in seinen Urteilen,21 denn er hasst die Sünde22 und lässt die Schuld keinesfalls ungestraft.23


1. 5Mose 6,4; 1Kor 8,4.6; 1Thess 1,9.
2. Jes 48,12.
3. Im englischen Original heißt es wörtlich: "essence".
4. 2Mose 3,14; Hiob 11,7-8; Ps 145,3; Röm 11,33-34.
5. Joh 4,24.
6. Apg 14,11.15; Jak 5,17. Bisherige Vorschläge zur Übersetzlmg des englischen "passions": 1. (wird dem Englischem am ehesten gerecht) oder Triebe, 2. (wird dem griechischen ? und der damit verbundenen Dogmengeschichte am ehesten gerecht) und nicht von menschlicher Art / anders als die Menschen, 3. (ein Versuch, Lösung 1. und 2. zu harmonisieren) Teile. Er wird von nichts und niemand beherrscht.
7.1Tim 1,17; 6,16; 5Mose4,15-16.
8. Ma13,6; Jak 1,17.
9. lKön 8,27; Jer 23,23-24.
10. Ps 90,2.
11. 1Mose 17,1.
12. Jes 6,3.
13. Röm 16,27.
14. Ps 115,3; Jes46,10.
15. 2Mose 3,14.
16. Eph 1,5-6.11; Spr 16,4;Röm 11,36.
17. 1Joh4,8.
18. Oder: Wahrheit.
19. 2Mose 34,6-7.
20. Heb 11,6.
21. Neh9,32-33; Hebr 10,30-31.
22. Ps5,5-7.
23. Nah 1,2-3; 2Mose 34,7.
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

2.2. Da Gott alles Leben,24 alle Herrlichkeit,25 alles Gute26 und alles Glück in sich selbst und von sich selbst besitzt, ist er in sich allein und für sich allein völlig genug. Er benötigt weder irgendeines der Geschöpfe, die er geschaffen hat, noch ist seine Ehre in irgendeiner Weise von ihnen abhängig,27 sondern er offenbart allein seine eigene Herrlichkeit in ihnen, durch sie, an ihnen und über ihnen.28 Er ist der alleinige Ursprung der gesamten Schöpfung: von ihm, durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge.29 Er hat uneingeschränkte Herrschaft über alle Geschöpfe, so dass er durch sie, für sie und an ihnen tun kann, was er will.30 Aus seiner Sicht sind alle Dinge offen und sichtbar.31 Sein Wissen ist unendlich, unfehlbar und unabhängig von seinen Geschöpfen. Daher ist für ihn nichts ungewiss oder unsicher .32 Er ist vollkommen heilig in seinen Absichten, in allen seinen Werken33 und in allen seinen Geboten.34 Ihm steht von Engeln und Menschen jegliche Verehrung zu, jeglicher Dienst oder Gehorsam, den sie als Geschöpfe dem Schöpfer schuldig sind, und was immer ihm sonst noch von ihnen zu fordern gefällt.35

24. Joh 5,26.
25. Ps 148,13, Apg 7,2.
26. Ps 119,68.
27. Hiob22,2-3; 1Tim6,15.
28. Apg 17,24-25.
29. Röm11,34-36;Offb:4,11.
30. Dan 4,22.31-32.
31. Hebr4,13.
32. Röm 11,33-34;Ps 147,5;Apg 15,18;Hes 11,5.
33. Ps 145,17; 5Mose 32,4.
34. Röm7,12.
35. Offb 5,12-14.
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Leo_Sibbing
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Beitrag von Leo_Sibbing »

2.3. Dieses göttliche und unendliche Wesen besteht aus drei Personen36 oder Seinsweisen37, dem Vater , dem Wort oder Sohn38 und dem Heiligen Geist.39 Sie sind wesenseins,40 besitzen eine Kraft und sind in gleicher Weise ewig. Jeder von ihnen besitzt die volle göttliche Natur, dennoch ist diese Natur nicht geteilt:41 Der Vater kommt von nichts, er ist weder gezeugt noch geboren. Der Sohn ist von Ewigkeit her vom Vater gezeugt.42 Der Heilige Geist geht vom Vater und vom Sohn aus.43 Alle sind unendlich und ohne Anfang. Daher ist es nur ein Gott, der in Natur und Dasein nicht geteilt werden kann. Jedoch unterscheiden sie sich durch etliche charakteristische Eigenschaften und personhafte Beziehungen untereinander. Diese Lehre der Dreieinigkeit ist die Grundlage unserer ganzen Gemeinschaft mit Gott und unserer sorgenfreien Abhängigkeit von ihm.

36. Das englische person (lat. persona), das hier gebraucht wird, hat dogmengeschichtlich seinen Ursprung
bei Tertullian (2.-3. Jhr.). Er prägte diesen Begriff, um das Verha.ltnis zwischen Vater , Sohn und Heiligern Geist zu beschreiben.
37. Der hier im Englischen verwendete Fachbegriff subsistence (1at. subsistentia) wurde von Marius Victorinus (3.-4. Jhr.) gebildet und heißt wörtlich übersetzt Selbstständigkeit, Für-sich-allein-Bestehen. Erst seit dem 13. Jh. (Gilbert Porreta) wird subsistentia von substantia streng unterschieden. Die substantia beschreibt dabei "das, was ist" (id quod est) und die subsistentia "das, wodurch es ist" (id quo est). Substantia steht also für die Einheit Gottes, wahrend subsistentia beschreibt, wodurch diese Einheit gebildet wird.
38. Joh 1,1-3; 10,36.
39. Mt 3,16-17; 28,19; 2Kor 13,13.
40. Das englische substance (lat. substantia, gr. ousia), das hier gebraucht wird, hat dogmengeschichtlich seinen Ursprung bei Tertullian (2.-3. Jhr.). Er gebraucht erstmals diesen Begriff zur Beschreibung der Wesenseinheit des dreieinigen Gottes.
41. 2Mose3,14; Joh 14,11~ 1 Kor 8,6.
42. Joh 1,14.18; 3,16; 16,28; Spr 8,22-31; Hebr 1,2.5.
43. Joh 15,26; 16,7; Apg 2,33.
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Leo_Sibbing
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KAPITEL 3: Über den Ratschluss Gottes

3.1. Gott hat in sich selbst von Ewigkeit her durch den vollkommenen, weisen und heiligen Ratschluss seines eigenen Willens frei und unveränderbar1 alles, was immer geschieht,2 festgelegt;
allerdings so, dass Gott dadurch weder der Urheber der Sünde noch in irgendeiner Weise an ihr mitbeteiligt ist.3 Auch wird dem Willen der Geschöpfe keine Gewalt angetan, noch ist die Freiheit oder die Möglichkeit zu zweiten Ursachen4 aufgehoben, sondern gerade darin festgelegt.5 Seine Weisheit zeigt sich dadurch, dass er alles bewirkt, und seine Kraft und Treue darin, dass er seinen Ratschluss ausführt.6

1. Spr 19,21; Jes 14,24-27; 46,10-11; Ps 115,3; 135,6; Röm 9,19.
2. Dan 4,31-32; Röm 8,28; 9,15.18; 11,36; Eph 1,11; Hebr 6,17.
3. 1Mose 18,25; Jak 1,13; 1.Joh 1,5.
4. Die "zweiten Ursachen" (second causes) stellen den menschlichen Erfahrungshorizont dar, der alle Ereignisse den Umständen entsprechend als "zwangsläufig" (z.B. Abfolge, Reaktion), "frei'. (z.B. Appell an den Willen) oder "zufällig" geschehen einstuft. Auch wenn Gott alles in seinem Ratschluss festgelegt hat, so handelt der Mensch doch in eigener Verantwortung vor Gott. Gott ist also weder der Urheber der Sünde des Menschen, noch an ihr mitbeteiligt. Vgl. Kapitel 5.2.
5. 1 Mose 50,20; 2Sam 24,1 verglichen mit lChr. 21,1; Jes 10,5-7; Mt 17,12; Joh 19,11; Apg 2,23; 4,27-28.
6. 4Mose 23,19; Eph 1,3-5.
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3.2. Obwohl Gott weiß, was immer in jeder vorstellbaren Situation geschehen mag oder geschehen kann,7 hat er dennoch nichts deshalb verordnet, weil er es als Zukunft vorhersah oder weil es unter den gegebenen Umständen geschehen würde.8

7. 1Sam23,11-12;Mt 11,21.23;Apg 15,18.
8. Jes40,13-14; Röm 9,1 1-18; 11,34; 1.Kor2,16.
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