lutz hat geschrieben:Hallo Jose,
ich denke es geht hier um mehr als die Frage, ob ein „Protestant“ eine „Katholikin“ heiraten darf … ob dies oder jenes Ritual jetzt formgenau …
Das Thema ist doch: „Was ist heilsnotwendig?“ – Aufhänger war zwar die doppelte Vorherbestimmung – aber unter dem Thema muss es nicht ausschließlich darum gehen.
Es gibt auch eine Ökumene, die z. B. sehr engagiert ist zu betonen, dass die Unterschiede zwischen „Katholiken“ und „Evangelischen“ in der Rechtfertigungslehre gar nicht so trennend seien …
Aufhänger war zwar die doppelte Vorherbestimmung, aber nur weil "Peter01" in diesem Zusammenhang den Begriff der Heilsnotwendigkeit aufgeworfen hatte und ich mit diesem Thread darauf hinweisen wollte, dass für Anhänger der Prädestinationslehre sich diese Frage: "Was ist heilsnotwendig?" gar nicht wirklich stellen dürfte, da nach der Lehre ein Auserwählter weder beteiligt ist an der Errettung noch verloren gehen kann.
Ich kenne den Begriff
heilsnotwendig nur im Zusammenhang damit, dass wir Gläubige unseren Teil dazu beitragen müssen, um das Ziel zu erreichen. Dabei kann es auch um
angeblich äußere Dinge gehen, die oftmals alles andere als nur äußerlich sind sondern
Ausdruck dessen, wie genau wir es mit dem Wort Gottes nehmen.
Wie soll ich eigentlich deine Aussage verstehen:
lutz hat geschrieben:Es gibt auch eine Ökumene, die z. B. sehr engagiert ist zu betonen, dass die Unterschiede zwischen „Katholiken“ und „Evangelischen“ in der Rechtfertigungslehre gar nicht so trennend seien …
Findest du das gut oder siehst du das neutral. Es ist
heilsnotwendig, dass wir den biblischen Glauben nicht vermischen mit menschlichen Irrlehren aus dem Götzendienst. Zwar redet man heutzutage viel von
Dialog zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen, wenn dabei aber unbiblische Lehren akzeptiert oder auch nur geduldet werden, begibt man sich auf einen sehr gefährlichen Weg.
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lutz hat geschrieben:Aber was sagte dieser Reiche darüber, was für ihn heilsnotwendig war? Drehten sich seine Gedanken um genügend „Aufrichtigkeit“ im Herzen? Drehten sich seine Gedanken um den Gesetzesgehorsam als Vorbedingung für Gnade? …
Psalm 51 zeugt von dem
Tiefpunkt im Leben eines wahren und vorbildhaften Gläubigen, der im Glauben den Goliat überwand, mit seinem Gott über "Mauern" springen konnte und der jahrelang auf der Flucht vor Saul war und doch nie selber Hand an ihn anlegte - selbst als er dazu von anderen gedrängt wurde - sondern das Gericht Gott überließ.
David war und ist ein
Vorbild für uns Gläubigen und von ihm stammen wohl die meisten und erquickenden Psalmen. Nach seiner Sünde mit Batseba und den feigen Mord an ihren Mann Uria, wurde Psalm 51 geschrieben, nachdem der Prophet Nathan zu ihm gekommen war. David war so blind in seiner Sünde, dass Nathan ihm die Geschichte eines armen Mannes, der nur ein kleines, einziges Lamm hatte, erzählte, um ihn davon zu überführen, dass er, David, sich wie der Reiche in der Geschichte verhalten hatte, dem es nicht Leid um den Armen getan hatte. "
Da sagte Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls gerettet, und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Frauen deines Herrn in deinen Schoß und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben. Und wenn es zu wenig war, so hätte ich dir noch dies und das hinzugefügt. Warum hast du das Wort des HERRN verachtet, indem du tatest, was böse ist in seinen Augen? Uria, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen, und seine Frau hast du dir zur Frau genommen. Ihn selbst hast du ja umgebracht durch das Schwert der Söhne Ammon" 2. Samuel 12,7-9.
David hat hier viel zurecht bringende Gnade erfahren, aber beachte insbesondere diese Aussage in seinem Bußgebet: "
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!" Ps 51,13. David war sich dessen bewusst, dass Gott ihn verwerfen könnte und das hat nichts mit dem alten oder neuen Testament zu tun, denn Gott ist der gleiche. David beugte sich und durfte Buße tun, wozu ihn Gott nicht gezwungen hatte. Gott hatte ihn überführt, aber er musste das Urteil
persönlich annehmen und seine Schuld bekennen: "
Da sagte David zu Nathan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt". Und dann lesen wir, wie Nathan zu ihm sprach:
So hat auch der HERR deine Sünde hinweggetan, du wirst nicht sterben" 2. Sam 12,13.
In diesen Tagen musste ich viel über diese Begebenheit nachdenken. Wir lesen über David, das er "
getan hatte, was recht war in den Augen des HERRN, und von allem, was er ihm geboten hatte, nicht abgewichen war alle Tage seines Lebens, außer in der Sache mit Uria, dem Hetiter" 1. Kön 15,4-5. Ja, David hatte eine sehr große
Schuld auf sich genommen und so viel Unehre über den Namen Gottes gebracht. Wir lesen selbst im NT: "
Isai aber zeugte David, den König, David aber zeugte Salomo von der Frau des Uria" Mt 1,6.
lutz hat geschrieben:Aber was sagte dieser Reiche darüber, was für ihn heilsnotwendig war?
Was sagte er denn, Lutz? Wenn wir diese Bitte lesen: "
Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in mir einen festen Geist!" Ps 51,12, so erkennen wir, dass David sich dessen sehr bewusst war, sich sehr von Gott entfernt zu haben. Das wird uns dann deutlich, wenn wir seine Bitte lesen: "
Lass mir wiederkehren die Freude deines Heils, und stütze mich mit einem willigen Geist!" Vers 14. Dieser Psalm ist besonders für
abgefallene Gläubige oder solche die in Gefahr stehen abzufallen, ein großer
Trost, den er vermittelt uns das Herzensanliegen Gottes, allen die
willigen Herzens sind zurecht zu bringen. Daher auch die bekundete Absicht Davids: "
Lehren will ich die von dir Abgefallenen deine Wege, dass die Sünder zu dir umkehren" Vers 15. Ganz gewiss finden wir daher auch diesen Psalm in der Bibel.
José