Lesung aus Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"

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Joschie
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Lesung aus Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"

Beitrag von Joschie »

Ab heute gibt es in regelmäßiger Form Lesungen aus dem Buch von Arthur W. Pink "Der Heilige Geist" aus dem RVB-Verlag hier im Forum . Ich bedanke mich besonders bei Christan Beese für die Genehmigung, dass wir dieses Buch, hier im Bifo-Forum als Lesung benutzen dürfen .

1.Der Heilige Geist
2.Die Persönlichkeit des Heiligen Geiste
3.Die Göttlichkeit des Heiligen Geistes
4.Die Titel des Heiligen Geistes
5.Die Bundesämter des Heiligen Geistes
6.Der Heiligen Geiste in alttestamentlicher Zeit
7.Der Heilige Geist und Christus
8.Die Ankunft des Geistes
9.Das Werk des Geistes
10.Der Heilige Geist wirkt die Neugeburt
11.Der Geist macht lebendig
12.Der Geist erleuchtet
13.Der Geist führt die Sünde vor die Augen
14.Der Geist tröstet
15.Der Geist zieht
16.Der Geist wirkt Glaube
17.Der Geist vereint mit Christus
18.Der Geist wohnt in uns
19.Der Geist lehrt
20.Der Geist reinigt
21.Der Geist leitet
22.Der Geist vergewissert
23.Der Geist bezeugt
24.Der Geist versiegelt
25.Der Geist leitet hilft
26.Der Geist leitet Fürbitte
27.Der Geist verwandelt
28.Der Geist bewahrt
29.Der Geist bestätigt
30.Der Geist befruchtet
31.Der Geist begabt
32.Den Geist ehren


Dieses Buch leitet in ein gründliches Studium der dritten Person der Dreieinigkeit. Der Autor untersucht jede Bibelstelle, die sich mit dem Thema befasst. In einer Zeit, in der viele entweder die Existenz des Geistes leugnen oder ihn schlichtweg ignorieren, in der andere zwar von Seinen fortdauernden Wirkungen sprechen, dabei aber deren ganze Bandbreite und umfassenden Reichtum übersehen, ist es mehr denn je notwendig, dass wir erforschen, was die Bibel über die Bedeutung des Heiligen Geistes lehrt.
Zuletzt geändert von Joschie am 25.09.2023 12:17, insgesamt 3-mal geändert.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Lesungen aus Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"1.Der Heilige Geist

Beitrag von Joschie »

1.Der Heilige Geist

Nachdem ich zuvor die Eigenschaften des Vaters und die Wesenszüge unseres Erlösers behandelt habe, scheint es mir an der Zeit, diese Serie über den Heiligen Geist folgen zu lassen. Die Notwendigkeit hierfür ist sehr real und dringend, denn Unkenntnis über die dritte Person der Gottheit ist gleichermaßen verunehrend für Ihn wie schädlich für uns. Der schottische Theologe George Smeaton leitete sein ausgezeichnetes Werk über den Heiligen Geist mit den Worten ein:
„Wo immer das Christentum als lebendige Kraft das Denken bestimmte, wurde durchweg die Lehre vom Heiligen Geist – zusammen mit dem Sühneopfer und der Rechtfertigung aus Gnade – als unverzichtbarer Glaubensartikel angesehen. Das unterscheidende Merkmal, mit dem sich das Christentum der Erfahrung des Menschen präsentiert, ist das Wirken des Geistes, das es nicht nur über jede philosophische Spekulation hinaushebt, sondern auch über jede andere Form von Religion.“
Und Samuel Chadwicks Worte waren nicht übertrieben, als er schrieb:
“Die Gabe des Geistes ist die Krone der Barmherzigkeit Gottes in Christus Jesus. Alle anderen Heilstaten steuerten auf dieses Ziel hin. Die Fleischwerdung, die Kreuzigung, die Auferstehung und Himmelfahrt waren allesamt vorbereitend auf Pfingsten. Ohne die Gabe des Heiligen Geistes wäre alles Übrige vergeblich gewesen. Das größte Ereignis für die Christenheit war die Ausgießung des Geistes. Das wesentliche, zentrale Element im Leben der Seele und im Wirken der Gemeinde ist die Person des Geistes“ (Joyful News, 1911).
Das dieses Thema von überragender Bedeutung ist und ehrfurchtsvoll und betend erforscht werden sollte, wird jeder wahre Christ bestätigen. Die wiederholte Bezugnahme auf den Geist in der letzten großen Rede Christi (Joh. 14 bis 16), sowie das besondere Werk, das Ihm in Gottes Heilsplan übertragen ist, sollten als Beweis genügen. Die Menschen können keine geistlichen Segnungen erfahren, es sei denn durch den Heiligen Geist. Was immer Gott in Seiner Gnade in uns wirkt, das wirkt Er durch den Geist. Die einzige Sünde, für die es keine Vergebung gibt, ist die Sünde gegen den Geist. Wie notwendig ist es also, daß wir in der biblischen Lehre vom Heiligen Geist gut bewandert sind! Der intensive Mißbrauch, der zu allen Zeiten unter dem Vorwand Seines heiligen Namens getrieben wurde, sollte uns umso mehr zum Studium anspornen. Und schließlich, die furchtbare Unkenntnis von dem Amt und den Wirkungsweisen des Geistes, die jetzt weithin vorherrscht, drängt uns zur Sorgfalt im Umgang mit dem Thema.
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist" 1.Der Heilige Geist

Beitrag von Joschie »

1.Der Heilige Geist

Aber trotz der Bedeutung des Themas und trotz der herausragenden Stellung, die ihm in der Heiligen Schrift zukommt, ist ihm immer wieder ein erhebliches Maß an Vernachlässigung und Verdrehung widerfahren. Thomas Goodwin beginnt sein gewaltiges Werk über Das Wirken des Heiligen Geistes bei unserer Errettung (1660) mit dem Satz:
„Unter den Heiligen Gottes herrscht eine allgemeine Unterlassungssünde, weil sie dem Heiligen Geist nicht die Ehre geben, die Ihm aufgrund Seiner Person sowie Seines großen Errettungswerkes zukommt. Das geht so weit, daß wir die dritte Person in unseren Herzen fast vergessen haben.“
Wenn diese Klage in den glorreichen Zeiten der Puritaner berechtigt war, welche Worte wären wohl angebracht, um die furchtbare geistliche Unkenntnis und Ohnmacht dieses umnachteten 20. Jahrhunderts zu beschreiben!

In seiner Einleitung zu den Vorlesungen über „Die Person, die Göttlichkeit und das Amt des Heiligen Geistes“ (1817) schrieb Robert Hawker:
„Zu diesem Dienst sehe ich mich umso mehr veranlaßt, wenn ich den gegenwärtigen furchtbaren Zustand der Welt betrachte. Dies müssen wohl die ‘letzten Tage’ und ‘gefährlichen Zeiten’ sein, von denen der Geist ausdrücklich gesprochen hat (1.Tim. 4,1). Die Schutzdeiche gegen die Häresie sind gebrochen, und tödliches Gift ergießt sich in Strömen über das Land. Frecher und offener als zuvor wird die Person, die Göttlichkeit und das Amt des Heiligen Geistes geleugnet und somit eine Katastrophe heraufbeschworen. In solchen Zeiten ist es notwendig, ernsthaft ‘für den Glauben zu kämpfen, der ein für allemal den Heiligen übergeben ist’. Noch wacher als zuvor muß Gottes Volk die Worte Jesu bedenken und ‘hören, was der Geist den Gemeinden sagt’.“
Im Jahre 1880 schrieb wiederum George Smeaton:
„Wir können mit Gewissheit sagen, dass die Lehre vom Heiligen Geist fast vollständig ignoriert wird.“
Und ich füge hinzu: Wo der Geist nicht geehrt wird, dort besteht guter Grund, die Echtheit jedes Bekenntnisses zum Christentum anzuzweifeln. Man mag einwenden, daß die genannten Vorwürfe heute nicht mehr zutreffen. Gott gebe, daß dies wahr wäre; aber es ist nicht wahr. Gewiss, seit zwei Generationen ist viel über die Person des Geistes geschrieben und gesprochen worden, jedoch meist in unangemessener und irregeleiteter Weise. Dem Gold wurde viel Schlacke beigemischt. Ein erschreckendes Maß an unbiblischem Blödsinn und Fanatismus hat das Zeugnis entstellt. Darüber hinaus muß man feststellen, daß im allgemeinen die Tatsache nicht mehr anerkannt wird, daß unbedingt eine übernatürliche Kraft erforderlich ist, um das Erlösungswerk Christi in den Sündern zur Anwendung zu bringen. Stattdessen zeugen die Praktiken von der weitverbreiteten Auffassung, daß unerneuerte Seelen, die im Buchstaben der Schrift unterrichtet werden, nur ihre eigene Willenskraft anzuwenden brauchen, um „sich für Christus zu entscheiden“.
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist" 1.Der Heilige Geist

Beitrag von Joschie »

1.Der Heilige Geist

In den meisten Fällen sind bekennende Christen allzu sehr von dem Empfinden dessen aufgebläht, was sie angeblich für Gott tun, um ernsthaft zu erforschen, was Gott verheißen hat, für Sein Volk und in Seinem Volk zu tun. Sie sind zu sehr in ihrem fleischlichen Bemühen verhaftet, „Seelen für Christus zu gewinnen“, als daß sie ihr eigenes tiefes Bedürfnis nach der Salbung des Geistes spüren könnten. Die Führer „christlicher“ (?) Unternehmungen sind so damit beschäftigt, immer mehr „christliche Mitarbeiter“ zu gewinnen, daß Quantität, nicht Qualität zum Hauptziel geworden ist. Wie wenige erkennen heute, daß selbst eine zwanzigfache Anhebung der Zahl der „Missionare“ keinerlei Garantie für die echte Bekehrung eines einzigen zusätzlichen Heiden bedeutete? Selbst wenn jeder neue Missionar „rechtgläubig“ wäre und nur „die Wahrheit“ predigte, würde das den missionarischen Bemühungen kein Jota geistlicher Kraft hinzufügen, ohne die Salbung und den Segen des Heiligen Geistes! Derselbe Grundsatz gilt überall. Wenn die bibelgläubigen Seminare und vielgepriesenen Bibelschulen hundertmal so viele Männer ausbildeten wie es gegenwärtig der Fall ist, würde es den Gemeinden dennoch kein Fünkchen besser gehen als jetzt, es sei denn, Gott schenkte ihnen eine frische Ausgießung Seines Geistes. Ebenso wird auch keine Sonntagsschule allein dadurch gestärkt, daß sie mehr Lehrer bekommt.

O meine Leser, stellen wir uns doch der ernsten Tatsache, daß der größte Mangel der heutigen Christenheit die Abwesenheit der Kraft und des Segens des Heiligen Geistes ist. Blicken wir auf die Aktivitäten der vergangenen dreißig Jahre zurück! Millionen Dollar sind freigebig zur Unterstützung christlicher Unternehmungen gespendet worden. Bibelschulen und Seminare haben missionarische Kräfte zu Tausenden ausgebildet. Bibelkonferenzen sind allerseits wie Pilze aus dem Boden gewachsen. Zahllose Hefte und Traktate sind gedruckt und verteilt worden. Zeit und Mühe sind von einer unschätzbaren Zahl von „Seelsorgehelfern“ investiert worden. Mit welchem Ergebnis? Ist der Standard persönlicher Frömmigkeit gestiegen? Sind die Gemeinden weniger weltlich? Sind ihre Glieder Christus ähnlicher in ihrem täglichen Wandel? Herrscht mehr Gottesfurcht in den Familien? Sind die Kinder gehorsamer und respektvoller? Wird der Sabbattag zunehmend geehrt und heilig gehalten? Ist der moralische Standard im Geschäftsleben gestiegen?

Alle, die mit einem geistlichen Unterscheidungsvermögen gesegnet sind, können auf diese Fragen nur eine Antwort geben. Trotz der riesigen Geldsummen, die ausgegeben wurden, trotz all der Mühe, die investiert wurde, trotz all der neuen Mitarbeiter, die den alten hinzugefügt wurden, ist das geistliche Leben der Christenheit heute auf einem weit niedrigeren Stand als vor dreißig Jahren. Die Zahl der bekennenden Christen ist gestiegen, fleischliche Aktivitäten haben zugenommen, aber die geistliche Kraft ist geschwunden. Warum? Weil der Heilige Geist in unserer Mitte betrübt und unterdrückt ist. Solange uns Seine Segnungen entzogen sind, kann es nicht besser werden. Was wir heute brauchen, ist, daß sich die Christen vor Gott auf ihr Angesicht legen und Ihn im Namen Christi anflehen, daß alles, was Seinen Geist betrübt hat, hinweggetan und der Zustrom des Segens wieder geöffnet werde.

Ehe nicht dem Heiligen Geist Seine rechtmäßige Stellung in unseren Herzen, Gedanken und Aktivitäten eingeräumt wird, kann es keine Besserung geben. Ehe wir nicht erkennen, daß wir in unserer Erwartung geistlichen Segens ganz und gar von Seiner Wirkungskraft abhängig sind, kann die Wurzel der Not nicht aufgedeckt werden. Ehe nicht erkannt wird, daß es „nicht durch Heer [viele vollzeitliche Mitarbeiter] oder Kraft [intellektuelle Argumente oder attraktive Annäherung], sondern durch MEINEN GEIST geschehen soll“ (Sacharja 4,6), wird es keine Befreiung von dem fleischlichen „Eifer mit Unverstand“ geben, der jetzt die Christenheit lähmt. Ehe nicht der Heilige Geist geehrt und gesucht wird und ehe sich nicht gänzlich auf Ihn verlassen wird, muß die gegenwärtige Dürrezeit andauern. Möge es dem gnädigen Gott gefallen, mir die Botschaften zu geben und die Herzen meiner Leser zuzubereiten, die Dinge zu empfangen, die Seiner Ehre, der Förderung Seines Anliegens und dem Wohl Seines lieben Volkes dienlich sind. Geschwister, betet für mich.
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"2.Die Persönlichkeit des Heiligen Geistes

Beitrag von Joschie »

2.Die Persönlichkeit des Heiligen Geistes

Wollte ich in umfassender Form beschreiben, was nach meinem Bibelverständnis die Seligkeit der Kinder Gottes auf Erden ausmacht, sobald Seine Gnade in ihren Herzen wirksam wurde, so würde ich ohne Zögern antworten: Es ist ihre persönliche Erkenntnis der Personen der dreieinigen Gottheit und ihre Gemeinschaft mit ihnen. Denn wie die Gemeinde erwählt ist, nach diesem Leben in Ewigkeit heilig und glücklich zu sein und in ungetrübter Gemeinschaft mit Gott in der Herrlichkeit zu leben, so muß jetzt die gläubige Erwartung die reinste Quelle aller gegenwärtigen Freude sein. Aber eine solche Gemeinschaft mit dem dreieinigen Gott ist ohne eine klare Erkenntnis der Personen Gottes nicht möglich. Erst wenn wir unter Gottes Anleitung Ihn in der Dreieinigkeit Seiner Personen erkennen und aus derselben Quelle die besonderen und persönlichen Gnadentaten begreifen, durch welche sich jeweils die erhabenen Personen der Gottheit Seinem Volk offenbaren, können wir sagen, daß wir echte Gemeinschaft mit ihnen haben.

Aus diesen Gründen widme ich der Persönlichkeit des Heiligen Geistes ein eigenes Kapitel. Es sei denn, daß wir Sein wunderbares Wesen recht verstanden haben, können wir unmöglich richtige Gedanken über Ihn formen und Ihm die Verehrung und Liebe, das Vertrauen und den Gehorsam geben, die wir Ihm schulden. Für den Christen, der begriffen hat, daß er dem persönlichen Einwirken des Geistes jede göttliche Mitteilung verdankt, die ihm vom Augenblick seiner Neugeburt bis hin zur endgültigen Verherrlichung zuteil wird, kann es keine Nebensache sein, die umfassendste Erkenntnis über Ihn zu gewinnen, die seine begrenzte Wahrnehmung ihm ermöglichen; ja, er wird keine Mühe scheuen, ein geistliches Verständnis von Dem zu erlangen, dessen göttlicher Gnade und Kraft die Mittel seiner Erlösung durch Christus zuzuschreiben sind. Wem die Wirkungsweisen des Geistes in seinem Herzen fremd sind, für den wird dieses Kapitel wahrscheinlich uninteressant und ermüdend sein.

Manche meiner Leser werden überrascht sein zu erfahren, daß es Menschen gibt, die vorgeben, Christen zu sein, aber rundheraus die Persönlichkeit des Heiligen Geistes leugnen. Ich möchte die Seiten dieses Buches nicht durch eine Beschreibung ihrer Blasphemien beschmutzen; ich will nur ein Detail erwähnen, auf das sich diese geistlichen Verführer gern berufen; denn möglicherweise bereitet es auch einigen meiner Leser Kopfzerbrechen. Im 2. Kapitel der Apostelgeschichte heißt es, der Heilige Geist wurde „ausgegossen“ (V. 18 u. 33). Wie kann ein solcher Ausdruck im Zusammenhang mit einer Person gebraucht werden? Ganz einfach: Die Sprache ist bildhaft, nicht wörtlich; wörtlich kann sie nicht sein, denn was geistlich ist, kann nicht im stofflichen Sinne „ausgegossen“ werden. Das Bild ist leicht zu erklären: Wie „ausgegossenes“ Wasser herabfällt, so ist der Geist vom Himmel auf die Erde herabgekommen; wie ein Regenguss ein starker Regen ist, so ist der Geist freigebig in der Fülle Seiner Gaben ausgeteilt. Nach Beseitigung dieser Schwierigkeit ist jetzt der Weg offen für eine positive Beweisführung. Ich beginne mit dem Hinweis, daß eine „Person“ ein vernunft- und willensbegabtes, mit persönlichen Eigenschaften wahrhaft ausgestattetes Wesen ist, ein Lebewesen, das in seinen Handlungen Verstand und Willen zur Anwendung bringt. Ein solches Wesen ist der Heilige Geist: Alle Elemente, die eine Persönlichkeit ausmachen, werden Ihm zugeschrieben und können in Ihm gefunden werden.
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Re: Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"2.Die Persönlichkeit des Heiligen Geistes

Beitrag von Joschie »

2.Die Persönlichkeit des Heiligen Geistes
„Wie der Vater eigenes Leben in sich trägt, und der Sohn eigenes Leben in sich trägt, so auch der Heilige Geist, da Er der Urheber natürlichen wie geistlichen Lebens im Menschen ist, was Er nicht sein könnte, wenn Er nicht eigenes Leben in sich trüge; und wenn Er eigenes Leben besitzt, muß Er ein eigenständiges Wesen sein“(John Gill).


1. Persönliche Eigenschaften werden dem Geist zugeschrieben. Er ist mit Verständnis oder Weisheit ausgestattet, der ersten unverzichtbaren Eigenschaft eines vernünftig handelnden Wesens: „Der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit“ (1.Kor. 2,10). „Erforschen“ ist ein Akt der Vernunft, und im nächsten Vers heißt es, der Geist „erforscht“, weil er „weiß“ (V. 11). Er ist mit einem Willen ausgestattet, dem erhabensten Unterscheidungsmerkmal einer Person: „Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will“ (1.Kor. 12,11) – wie sinnlos wären solche Worte, wenn der Geist nur ein Einfluß oder eine Kraft wäre! Er liebt: „Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch unsern Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes“ (Röm. 15,30) – wie absurd wäre es, von der „Liebe des Geistes“ zu sprechen, wenn der Geist nichts wäre als ein unpersönlicher Hauch oder eine abstrakte Eigenschaft!

2. Dem Heiligen Geist werden auch passive persönliche Eigenschaften zugeschrieben: d. h. Er ist in einer Weise Objekt menschlicher Handlungen, wie es nur eine Person sein kann. „Warum seid ihr euch denn darin einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen?“ (Apg. 5,9) – zu Recht hat John Owen gesagt:
„Wie kann eine Eigenschaft, eine Austrahlung Gottes versucht werden? Niemand kann versucht werden, der nicht einen Verstand hat zu erwägen, was ihm angetragen wird, und einen Willen, über das Angetragene zu entscheiden.“
In gleicher Weise heißt es von Ananias, daß er „den Heiligen Geist belogen“ hat (Apg. 5,3) – niemand kann einen anderen belügen, es sei denn, dieser hätte die Fähigkeit zu hören und ein Zeugnis aufzunehmen. In Epheser 4,30 werden wir ermahnt, den Heiligen Geist nicht zu „betrüben“ – wie sinnlos wäre es, davon zu sprechen, ein Abstraktum wie z. B. das Gesetz der Schwerkraft zu „betrüben“. Hebräer 10,29 warnt uns, daß Er „geschmäht“ werden kann.
3. Persönliche Handlungen werden Ihm zugeschrieben. Er kann reden: „Der Geist aber sagt deutlich“ (1.Tim. 4,1); „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ (Offb. 2,7). Er lehrt: „Der Heilige Geist wird euch in dieser Stunde lehren, was ihr sagen sollt“ (Lk. 12,12); „Er wird euch alles lehren“ (Joh. 14,26). Er befiehlt oder übt Autorität aus: Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür findet sich in Apg. 13,2: „Der Heilige Geist [sprach]: Sondert mir aus Barnabas und Paulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe“ – wie äußerst irreführend wäre ein solcher Satz, wenn der Geist keine wirkliche Person wäre! Er leistet Fürbitte: „Der Geist selbst vertritt uns“ (Röm. 8,26) – wie die Fürbitte Christi den Sohn als vom Vater, zu dem Er betet, unterschiedene Persönlichkeit ausweist, so weist die Fürbitte des Geistes denselben gleichermaßen als unterschiedene Persönlichkeit aus.
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Re: Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"2.Die Persönlichkeit des Heiligen Geistes

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2.Die Persönlichkeit des Heiligen Geistes

4. Persönliche Charaktereigenschaften werden Ihm zugeschrieben. Der Herr Jesus nennt den Geist viermal den „Tröster“, nicht einfach „Trost“; leblose Dinge können ein Trost für uns sein, aber nur eine lebendige Person kann ein „Tröster“ sein. Und Er ist der Zeuge: „Das bezeugt uns aber auch der heilige Geist“ (Heb. 10,15); „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind“ (Röm. 8,16) – der Ausdruck stammt aus dem Rechtswesen und beschreibt die Beschaffung rechtsgültiger Beweise; ein solches Amt kann nur ein vernunftbegabtes Wesen ausfüllen. Er rechtfertigt und heiligt: „Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes“ (1.Kor. 6,11).

5. Persönliche Fürwörter werden für Ihn eingesetzt. Das Wort pneuma im Griechischen ist ein Neutrum; doch vom Heiligen Geist wird wiederholt in der maskulinen Form gesprochen: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren“ (Joh. 14,26) – das Personalpronomen könnte nicht, ohne gegen Grammatik und Sprachgewohnheit zu verstoßen, auf etwas anderes als auf eine Person angewandt werden. Wiederum sagt Christus über Ihn: „Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden“ (Joh. 16,7) – nichts anderes ist möglich als den Heiligen Geist als eine Person zu verstehen oder aber sich schrecklicher Blasphemie schuldig zu machen durch die Behauptung, der Erlöser gebrauche eine Sprache, die Seine Apostel in die Irre führen mußte. „Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben“ (Joh. 14,16) – eine solche Parallelsetzung von Christus (einer Person) und einem abstrakten Einfluß wäre unmöglich.
Mit den Worten des ehrwürdigen Puritaners John Owen können wir mit Gewißheit sagen:
„Durch all diese Zeugnisse haben wir vollkommen bestätigt, was bewiesen werden sollte, nämlich daß der Heilige Geist nicht, wie manche sagen, eine Eigenschaft ist, die in der göttlichen Natur wohnt; nicht bloß eine Ausstrahlung göttlicher Tugend und Kraft; nicht das Tätigwerden der Kraft Gottes in und zu unserem Heil, sondern ein heiliges, vernunftbegabtes, selbständiges Wesen: eine Person.“
Möge es dem Ewigen Geist gefallen, diesen Ausführungen Seinen Segen zu geben, sie den Herzen nahezubringen und Seine anbetungswürdige Person jedem von uns wirklicher und kostbarer zu machen. Amen.
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"3.Die Göttlichkeit des Heiligen Geistes

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3.Die Göttlichkeit des Heiligen Geistes

Im letzten Kapitel war ich bemüht, aus dem Zeugnis der Heiligen Schrift hinreichend und klar nachzuweisen, daß der Heilige Geist ein bewußtes, vernünftiges, persönliches Wesen ist. Dieses Kapitel nun befaßt sich mit dem Wesen und der Würde Seiner Person. Ich bin gewiß, daß meine Leser die Untersuchung dieses Themas nicht als überflüssig empfinden werden: Jeder, der mit gebührender Ehrfurcht an den Gegenstand unserer Betrachtung herangeht, wird zustimmen, daß wir in der Untersuchung eines so wichtigen Punktes nicht genau und ausführlich genug sein können. Jede Schriftstelle, die ich zum Nachweis der Persönlichkeit des Heiligen Geistes angeführt habe, enthält zwar gleichzeitig auch entscheidende Beweispunkte für Seine Göttlichkeit; dennoch scheint mir die Frage so bedeutsam, daß sie gesonderte Beachtung verdient – zumal Irrtum an diesem Punkt fatale Folgen für die Seele hat.

Nachdem wir also festgestellt haben, daß Gottes Wort ausdrücklich und unzweideutig die Personalität des Geistes lehrt, wenden wir uns nun der nächsten Frage zu: Welches Wesen ist Ihm zueigen und welchen Rang hat Er in der Ordnung des Seins? Jemand hat zu Recht gesagt:
„Entweder Er ist Gott und besitzt als distinkte Person unbeschreibliche Einheit in der göttlichen Natur mit dem Vater und dem Sohn, oder Er ist als das Geschöpf Gottes in Wesen und Würde unendlich von Ihm entfernt und angetan mit lediglich abgeleiteter Herrlichkeit entsprechend dem Rang, der Ihm in der Schöpfung zugewiesen ist. Zwischen dem einen und dem anderen gibt es keinen Mittelweg. Zwischen dem Schöpfer und dem Geschaffenen kann es kein Drittes geben. Wäre also der Heilige Geist an die Spitze aller Schöpfung gesetzt, so erhaben über den höchsten Engel wie dieser Engel über das niederste Reptil, so wäre die Kluft noch immer unendlich; und Er, den die Bibel nachdrücklich den ‘Ewigen Geist’ nennt, wäre nicht Gott“(R. Hawker).
Meine Absicht in diesem Kapitel ist es, anhand des Wortes Gottes zu zeigen,

- daß der Heilige Geist durch solche Namen und Eigenschaften gekennzeichnet ist, ...

-daß Er mit einer solchen Fülle ursprünglicher, nicht abgeleiteter Macht angetan ist, ...

-und daß Er der Urheber solcher – alle endlichen, vergänglichen Kräfte übersteigenden – Werke ist, ...

daß Er niemand anders als Gott selbst sein kann. So geheimnisvoll und für den menschlichen Verstand unerklärlich die Existenz unterschiedlicher Personen im Wesen der Gottheit auch sein mag: Wenn wir uns demütig der klaren Lehre der Heiligen Schrift beugen, ist der Schluß, daß es drei göttliche Personen von gleichem, ewigen Wesen gibt, unausweichlich. Er, dem solche Werke wie die Erschaffung des Universums, die Inspiration der Schrift, die Ausformung der menschlichen Natur Christi, die Wiedergeburt und Heiligung der Auserwählten zugeschrieben werden, ist notwendigerweise Gott; wie es in 2. Korinther 3,17 heißt: „Der Herr ist der Geist.“
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3.Die Göttlichkeit des Heiligen Geistes

1. Der Heilige Geist wird ausdrücklich Gott genannt. Zu Ananias sagte Petrus: „Warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den heiligen Geist belogen hast?“, und im nächsten Vers fährt er fort: „Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen“ (Apg. 5,3-4). Wenn also eine Lüge gegen den Geist gleichbedeutend ist mit einer Lüge gegen Gott, dann folgt daraus notwendig, daß der Geist Gott ist. Des weiteren werden die Heiligen „Gottes Tempel“ genannt, und zum Beweis wird die Tatsache angeführt, daß „der Geist Gottes in euch wohnt“ (1.Kor. 3,16). In ähnlicher Weise wird der Leib des einzelnen Heiligen als ein „Tempel des heiligen Geistes“ bezeichnet, verbunden mit der Ermahnung: „Darum preist Gott mit eurem Leibe“ (1.Kor. 6,19-20). In 1. Korinther 12, wo die Vielfalt Seiner Gaben, Ämter und Wirkungsweisen zur Sprache kommt, wird Er nacheinander „ein Geist“ (V. 4), „ein Herr“ (V. 5) und „ein Gott“ (V. 6) genannt. In 2. Korinther 6,16 wird der Heilige Geist als „der lebendige Gott“ bezeichnet.

2. Der Heilige Geist wird ausdrücklich mit Jahwe gleichgesetzt, einem Namen, der – so empfanden es die Juden – für Geschöpfe unaussprechlich ist und der auf niemand anderen als auf den höchsten Herrscher anwendbar ist. Jahwe war es, der durch den Mund Seiner heiligen Propheten von Anbeginn der Welt geredet hatte (Lk. 1,68+70); und doch wird in 2. Petrus 1,21 ausdrücklich erklärt, daß diese Propheten alle durch „den heiligen Geist“ redeten (siehe auch 2.Sam. 23,2-3, und vergl. Apg. 1,16)! Jahwe war es, den Israel in der Wüste versuchte, denn sie „sündigten ... wider ihn und empörten sich in der Wüste gegen den Höchsten“ (Ps. 78,17-18); aber in Jesaja 63,10 wird gesagt, sie „waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist“! In 5. Mose 32,12 lesen wir: „Der Herr [Jahwe] allein leitete sie“; doch Jesaja spricht von demselben Volk und derselben Zeit und erklärt: „So brachte der Geist des Herrn sie zur Ruhe“ (Jes 63,14). Jahwe war es, der Jesaja befahl: „Geh hin und sprich zu diesem Volk: Höret“ (6,8-9), während der Apostel sagte: „Mit Recht hat der heilige Geist durch den Propheten Jesaja ... gesprochen: Geh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr’s hören ...“ (Apg. 28,25-26). Was könnte deutlicher die Identizität Jahwes und des Heiligen Geistes ausdrücken? Beachte, daß der Heilige Geist in 2. Thessalonicher 3,5 „der Herr“ genannt wird.

3. Die vollkommenen Eigenschaften Gottes sind allesamt in dem Heiligen Geist wiederzufinden. Womit sonst als durch seine Eigenschaften läßt sich die Natur eines Wesens beschreiben? Wer die Eigenschaften eines Engels oder eines Menschen aufweist, wird zu Recht als ein solcher angesehen. So muß auch Er, dem die charakterlichen Merkmale und Eigenschaften, die Gott allein gehören, zueigen sind, als Gott angesehen und verehrt werden. Die Schrift legt klar und ausführlich dar, daß der Heilige Geist die Charaktermerkmale aufweist, die ausschließlich Gott zueigen sind. Sie schreibt Ihm absolute Heiligkeit zu. Wie Gott „heilig“ und „der Heilige“ genannt wird und somit durch jene überaus vortreffliche Eigenschaft Seiner Natur beschrieben wird, durch die Er „herrlich in Heiligkeit“ (2.Mose 15,11; Elberf.) ist, so wird die dritte Person der Dreieinigkeit als „der Geist der Heiligkeit“ (Röm. 1,4; Elberf.) bezeichnet, um die Heiligkeit Seiner Natur und die Göttlichkeit Seiner Person zu beschreiben. Der Geist ist ewig (Heb. 9,14). Er ist allgegenwärtig: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist?“ (Ps. 139,7). Er ist allwissend (siehe 1.Kor. 2,10-11). Er ist allmächtig: in Lukas 1,35 wird Er „die Kraft des Höchsten“ genannt (siehe auch Micha 2,8 und vergl. Jes. 40,28).
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3.Die Göttlichkeit des Heiligen Geistes

4. Die absolute Souveränität und Herrschaft des Geistes beweisen Seine Göttlichkeit. In Matthäus 4,1 lesen wir: „Da wurde Jesus von dem Geist in die Wüste geführt“: Wer sonst als eine göttliche Person hatte das Recht, den Mittler zwischen Gott und den Menschen zu „führen“? Wem außer Gott hätte der Erlöser sich gebeugt! In Johannes 3,8 zog der Herr Jesus einen Vergleich zwischen dem Wind, der „bläst, wo er will“ (und der somit nicht dem Willen oder der Leitung eines Geschöpfes unterworfen ist), und der souveränen Handlungsweise des Geistes. In 1.Kor. 12,11 wird ausdrücklich gesagt, daß der Heilige Geist der Verteiler aller geistlichen Gaben ist und daß Seine einzige Richtschnur Sein Wohlgefallen ist. Somit ist Er notwendigerweise „Gott über alles, gelobt in Ewigkeit“. In Apg. 13,2-4 wird berichtet, wie der Heilige Geist Männer in den Dienst beruft – eindeutig ein göttliches Vorrecht, wenn auch immer wieder gottlose Menschen es für sich in Anspruch genommen haben. In diesen Versen wird geschildert, wie der Geist den Aufgabenbereich dieser Männer festlegte, der Kirche den Befehl zu ihrer Aussonderung gab und sie aussandte. In Apg. 20,28 setzt der Heilige Geist die Amtsträger über die Gemeinden.

5. Die Werke des Heiligen Geistes beweisen eindeutig Seine Göttlichkeit. Die Schöpfung selbst wird Ihm – nicht weniger als dem Vater und dem Sohn – zugeschrieben: „Durch seinen Hauch wird der Himmel heiter“ (Hiob 26,13); „Der Geist Gottes hat mich gemacht“ (Hiob 33,4). Auch am Werk der Vorsehung ist Er beteiligt (Jes. 40,13-15; Apg. 16,6-7). Alle Schrift wurde durch Gottes Eingebung geschenkt (2.Tim. 3,16), deren Quelle der Geist ist (2.Petr. 1,21). Die menschliche Gestalt Christi wurde auf wunderbare Weise durch den Geist geformt (Mt. 1,20). Christus wurde durch den Geist zu Seinem Werk gesalbt (Jes. 61,1; Joh. 3,34). Seine Wunder geschahen in der Kraft des Geistes (Mt. 12,38). Er wurde durch den Geist von den Toten auferweckt (Röm. 8,11). Wer sonst als eine göttliche Person hätte solche Werke tun können!

6. Liebe Leser, kennen Sie in Ihrem Innern das persönliche Zeugnis, daß der Heilige Geist niemand anderer als Gott ist? Hat Er in Ihnen das gewirkt, was keine zeitliche Macht hätte wirken können? Hat Er Sie vom Tod zum Leben gebracht und aus Ihnen eine neue Schöpfung in Christus gemacht, Ihnen lebendigen Glauben eingepflanzt und Sie mit einer heiligen Sehnsucht nach Gott erfüllt? Schenkt Er Ihnen den Geist des Gebets? Nimmt Er von dem, was Christi ist, und zeigt es Ihnen? Bringt Er die Gebote und Verheißungen Gottes Ihrem Herzen nahe? Wenn ja, so sind all dies in Ihrem Innern zusätzliche Beweise für die Göttlichkeit des Heiligen Geistes.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"4.Die Titel des Heiligen Geistes

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4.Die Titel des Heiligen Geistes

Ein richtiges Verständnis des göttlichen Charakters ist die Grundlage aller echten, lebendigen Frömmigkeit. Daher sollte die Suche nach Gotteserkenntnis zu unseren obersten Anliegen gehören. Ohne wahre Erkenntnis Gottes – Seines Wesens und Seiner Eigenschaften – können wir Ihn weder in annehmbarer Weise anbeten noch Ihm recht dienen. Die drei Personen der Gottheit haben sich durch eine Vielzahl von Namen und Titeln gnädig offenbart. Das Wesen Gottes zu erfassen, ist uns gänzlich unmöglich; aber Seine Person und Seinen Charakter dürfen wir kennenlernen. Jeder Name oder Titel, den Gott sich zugelegt hat, ist ein Mittel, wodurch Er sich uns offenbaren will und das uns helfen soll, Ihn zu erkennen und besser zu verstehen. Jedem dieser Namen liegt eine Eigenschaft, ein Wesenszug Gottes zugrunde, denn Er will uns nicht täuschen, indem Er sich falsche, irreführende Namen gibt. Auf dieser Grundlage verlangt Er, daß wir Seinem Namen vertrauen, weil Er sich uns gegenüber so erweisen wird, wie es Seinem Namen entspricht.

Gottes Namen sind also Ausdruck Seiner selbst und dienen dem Zweck, sich uns begreiflich zu machen. Sie stellen Seine Eigenschaften dar und zeugen von den Beziehungen, die Er zu den Menschen und zu Seinem besonderen Volk unterhält. Namen werden in der Absicht gegeben, etwas über den Gegenstand auszusagen, dem der Name gehört. Als Gott Adam erschuf und ihm Herrschaft über die sichtbare Welt gab, ließ Er die Tiere des Feldes und die Vögel des Himmels an ihm vorbeiziehen, daß er ihnen Namen gebe (1.Mose 2,19). In gleicher Weise können wir anhand der Namen und Titel, die Gott angenommen hat, lernen, wie Er ist. Gott enthüllt sich uns in ihnen, mal in dieser, mal in jener seiner Eigenschaften. Ein weites Studiengebiet öffnet sich uns hier, doch ich kann versichern, daß ein betender, suchender Mensch dessen Erforschung sehr fruchtbar finden wird.

Die Relevanz der gegenwärtigen Untersuchung dürfte somit deutlich sein. Die göttliche Person und der unaussprechliche Charakter des Heiligen Geistes werden uns mit Hilfe der vielen Namen und verschiedenen Titel, die Ihm in der Heiligen Schrift gegeben sind, kundgetan. Statt eines kurzen Kapitels wäre es besser, ihrer Betrachtung ein ganzes Buch zu widmen. Möge ich durch Gottes Leitung den begrenzten Raum, der mir hier zur Verfügung steht, nutzen, um sowohl die dritte Person der heiligen Dreieinigkeit zu verherrlichen als auch meinen Lesern Ansporn zu geben, im Studium und in heiliger Meditation fortzufahren und sich auch mit jenen Titeln ausgiebig zu befassen, die wir hier nicht betrachten können. Vielleicht ist es für die Leser hilfreich, wenn wir unsere Aufmerksamkeit zunächst denjenigen Namen und Titeln widmen, die am schwierigsten begreiflich sind.
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Joschie
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"4.Die Titel des Heiligen Geistes

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4.Die Titel des Heiligen Geistes

Der Heilige Geist wird in der Schrift mit Hilfe einer Vielzahl von Namen und Titel beschrieben, die deutlich Seine Personalität und Göttlichkeit belegen. Einige davon gelten ausschließlich für Ihn, andere hat Er – in dem ungeteilten Wesen der göttlichen Natur – mit dem Vater und dem Sohn gemeinsam. Wenn auch in der wunderbaren Heilsordnung Vater, Sohn und Heiliger Geist mit zu unterscheidenden Wesensmerkmalen beschrieben werden, aufgrund derer wir bestimmte Handlungsweisen der einen Person unmittelbarer als einer anderen zuordnen, ist dennoch die Wirksamkeit jeder einzelnen nicht als so isoliert und unabhängig zu verstehen, daß die Personen der Gottheit nicht zusammenwirken und übereinstimmen. Aus diesem Grunde wird die dritte Person ‘der Geist des Vaters’ (Joh. 14,26) und ‘der Geist des Sohnes’ (Gal. 4,6) genannt, weil durch die Verbindung mit dem Vater und dem Sohn die Handlungen des einen im Endeffekt auch die Handlungen der anderen sind und allesamt aus dem unteilbaren Wesen der Gottheit entspringen.

Erstens wird Er schlicht als „der Geist“ bezeichnet. Dadurch werden zwei Wahrheiten ausgedrückt: Zunächst Seine göttliche Natur, denn „Gott ist Geist“ (Joh. 4,24); wie es in den 39 Artikeln der Anglikanischen Kirche heißt, „unkörperlich, ungeteilt, leidlos“. Er ist im Wesen reiner, unkörperlicher Geist und unterscheidet sich von jeglicher materiellen, sichtbaren Substanz. Zweitens drückt dieser Name aus, auf welche Weise Er auf die Herzen der Christen einwirkt. Die Bibel vergleicht Ihn auch mit dem „Odem“ oder der Bewegung des „Windes“ – zwei Bilder, die Sein Wirken in dieser niederen Welt skizzieren und die insofern treffend sind, als auch der Odem und der Wind unsichtbare und dennoch belebende Elemente sind. „Odem, komm herzu von den vier Winden und blase diese Getöteten an, daß sie wieder lebendig werden!“ (Hes. 37,9). Daher heißt es in dem Bericht über Seine öffentliche Ankunft am Pfingsttag: „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen“ (Apg. 2,2).

Zweitens, Er trägt den Hoheitsnamen „der Heilige Geist“. Das ist Seine häufigste Bezeichnung im Neuen Testament. Zwei Dinge sind darin enthalten. Erstens wird Bezug auf Seine Natur genommen. Wie Jehova sich von falschen Göttern durch Seine Heiligkeit unterscheidet – „Wer ist dir gleich unter den Göttern, Jehova! wer ist dir gleich, herrlich in Heiligkeit“ (2.Mose 15,11 Elberf.) –, so wird der Geist heilig genannt, um die Heiligkeit Seiner Natur zu bezeichnen. Das tritt deutlich in Markus 3,29-30 hervor, „Wer aber den heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit ... Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist“ – hier wird der Gegensatz betont zwischen Seiner makellosen Natur und derjenigen des unreinen oder unheiligen Geistes. Beachte auch, daß dieser Vers einen klaren Beweis Seiner Personalität liefert, denn der „unreine Geist“ ist eine Person, und wäre der Heilige Geist keine Person, so könnten sie nicht verglichen oder in Gegensatz zueinander gesetzt werden. Ebenso sehen wir hier Seine absolute Göttlichkeit, denn nur Gott kann „gelästert“ werden! Zweitens bezieht sich dieser Titel auf Seine Wirkungsweisen, und zwar im Hinblick auf alle Seine Werke, denn jedes Werk Gottes ist heilig – im Verstocken und Verblenden ebenso wie im Erneuern und Heiligen.

Drittens, Er wird Gottes „guter Geist“ (Neh. 9,20) genannt. „Dein guter Geist führe mich auf rechter Bahn“ (Ps. 143,10). Dieser Name ist Ihm in erster Linie aufgrund Seiner Natur gegeben, die wesensmäßig gut ist, denn „gut ist nur Einer“, nämlich Gott (Mt. 19,17); aber auch aufgrund Seiner Wirkungsweisen, denn „die Frucht des Lichts [des Geistes] ist lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit“ (Eph. 5,9). Viertens, Er wird der „freie Geist“ (Ps. 51,14 hebr: nadiyb) genannt, weil Er ein äußerst großzügiger Geber ist, der Seine Gunst jedermann gern gibt, wie es Ihm gefällt, und niemanden schilt; und auch, weil es Seine besondere Aufgabe ist, die Erwählten Gottes aus der Knechtschaft der Sünde und des Satans zu befreien und sie in die herrliche Freiheit der Kinder Gottes zu führen. Fünftens wird Er „der Geist Christi“ genannt, weil Er von Christus gesandt ist (Apg. 2,33) und Seine Ziele auf Erden fördert (Joh. 16,14). Sechstens heißt Er „der Geist des Herrn“ (Apg. 8,39), weil Er göttliche Autorität besitzt und unverzüglichen Gehorsam von uns verlangt.
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"4.Die Titel des Heiligen Geistes

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4.Die Titel des Heiligen Geistes
Siebtens wird „Er der ewige Geist" (Hebr. 9.14) genannt.
„Unter den Namen und Titeln, die dem Heiligen Geist in der Schrift gegeben sind, ist ‘der ewige Geist’ Sein ganz besonderer, eigener Name – ein Name, der auf Anhieb treffend Seine Natur beschreibt und den überzeugendsten Beweis der Göttlichkeit beinhaltet. Niemand als allein ‘der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt’, kann ewig genannt werden. Von anderen Wesen, die eine abgeleitete Unsterblichkeit besitzen, kann gesagt werden, daß sie für die Ewigkeit geschaffen sind und sich dank der Güte ihres Schöpfers eines zukünftigen ewigen Lebens erfreuen dürfen. Doch die Bedeutung des Wortes unterscheidet sich wie der Osten vom Westen, sobald es auf Den angewandt wird, um den es in dieser Abhandlung geht. Von Ihm allein, der ein unabgeleitetes, unabhängiges, selbsterklärendes Dasein besitzt, der ‘war und ist und sein wird’, kann, anders als von allen anderen Wesen, gesagt werden, daß Er ewig ist“. (Robert Hawker)


Achtens, Er wird der „Paraklet“ oder „Fürsprecher“ (Joh. 14,16) genannt. Die beste Übersetzung ist vielleicht „der Beistand“. Ein Beistand ist mehr als ein „Tröster“: er stellt sich einer bedürftigen Person zur Seite und verleiht ihr Kraft. Als Christus sagte, Er würde den Vater bitten, Seinem Volk ein „anderen Beistand“ zu geben, zeigte Er damit an, daß der Geist Seinen Platz einnehmen und das gleiche für die Jünger tun würde, was Er für sie getan hatte, als Er bei Ihnen auf Erden war. Der Geist steht uns auf mannigfache Weise zur Seite: Die Niedergeschlagenen tröstet Er, den Schwachen und Ängstlichen gibt Er Gnade und die Ratlosen leitet Er.

Ich schließe dieses Kapitel mit einigen Sätzen aus der Feder des berühmten Dissenter-Pastoren J. C. Philpot (1863):
„Niemand soll meinen, diese Lehre von der distinkten Personalität des Heiligen Geistes sei lediglich ein Wortgezänk, eine unbedeutende Nebensache oder Gegenstand fruchtloser Diskussionen, den wir nehmen oder lassen, glauben oder leugnen können, ohne daß unser Glaube und unsere Hoffnung Schaden nehmen. Im Gegenteil, lassen Sie dies tief in Ihr Bewußtsein sinken: Wer die Personalität des Heiligen Geistes leugnet oder bezweifelt, der leugnet und bezweifelt die große Grundwahrheit der Dreieinigkeit. Ist unsere Lehre unlauter, so muß unsere Erfahrung Täuschung und unser Lebenswandel Betrug sein.“
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"5.Die Bundes-Ämter des Heiligen Geistes

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5.Die Bundes-Ämter des Heiligen Geistes

Der Boden, den wir hier betreten, wird, so befürchte ich, für die meisten meiner Leser neu und fremdartig sein. In der Januar- und Februar-Ausgabe von Studies in the Scriptures habe ich einen längeren Artikel über den „ewigen Bund“ geschrieben und denselben hauptsächlich in Beziehung zu dem Vater und dem Sohn beleuchtet; an dieser Stelle nun soll uns in erster Linie die Stellung des Heiligen Geistes im ewigen Bund interessieren. Die Bundes-Ämter des Geistes sind kausal eng mit Seiner Göttlichkeit und Personalität verknüpft, denn wäre Er nicht eine göttliche Person innerhalb der dreieinigen Gottheit, so hätte Er keine Rolle im Gnadenbund einnehmen können. Zunächst gilt es, einige Begriffe zu klären:

Mit „Gnadenbund“ meine ich die heilige, tiefe Übereinkunft zwischen den erhabenen Personen der Dreieinigkeit vor Grundlegung der Welt zugunsten der Auserwählten. Mit dem Wort „Ämter“ meine ich den gesamten Teil der Übereinkunft, den der Heilige Geist übernommen hat. Damit nicht einige auf den Gedanken kommen, die Anwendung eines solchen Begriffs auf die dritte Person der Gottheit sei Seiner unaussprechlichen Würde abträglich, gebe ich zu bedenken, daß hierin durchaus keine Unterordnung oder Minderwertigkeit liegt. Das Wort „Amt“ bedeutet eigentlich eine bestimmte Aufgabe, Verantwortung, Verpflichtung oder Beschäftigung im Interesse eines öffentlichen, gemeinnützigen Zieles. So lesen wir vom „Priesteramt“ (2.Mose 28,1; Lk. 1,8; Konkord. Übers.), vom apostolischen „Amt“ (Röm. 11,13), etc.

So ist denn nichts Ungehöriges daran, wenn wir das Wort „Amt“ gebrauchen, um die unterschiedlichen Aufgaben zu beschreiben, die der Sohn und der Heilige Geist im Gnadenbund übernommen haben. Als Personen innerhalb der Dreieinigkeit sowie als Bundespartner waren sie gleichgestellt; als sie es unternahmen, der Kirche ihre Gunstbeweise und Segnungen mitzuteilen, konnten die Ämter, die sie aus Gnade und freiwillig übernommen hatten, diese ursprüngliche Gleichheit, in der sie von Ewigkeit her in der Vollkommenheit und Herrlichkeit des göttlichen Wesens waren, weder aufheben noch beeinträchtigen. Wie Christi Annahme der „Knechts“-gestalt in keiner Weise Seine Gleichstellung als Sohn schmälerte oder aufhob, so lenkt es auch keinesfalls von der wesensmäßigen und persönlichen Ehre und Herrlichkeit des Heiligen Geistes ab, wenn Er aus freien Stücken das Amt übernimmt, die Segnungen des ewigen Bundes an den Begünstigten zur Anwendung zu bringen.

Das Wort „Amt“, angewandt auf das Bundes-Handeln des Heiligen Geistes, steht also für die Aufgaben, deren Durchführung Er aus Gnade aufgrund vertraglicher Übereinkunft übernommen hat, und beschreibt in einem umfassenden Begriff die Gesamtheit Seiner bindenden Zusagen und Seiner segenbringenden Handlungen zugunsten der Gnadenwahl. Für einen erleuchteten Verstand und ein gläubiges Herz liegt im Bund selbst – in seiner bloßen Tatsache und in seinen Vorkehrungen – etwas einzigartig Wunderbares und Kostbares. Daß es überhaupt einen Bund gibt; daß die drei Personen der Gottheit sich herabgelassen haben, ein ernstes, tiefes Bündnis zugunsten eines Teils des gefallenen, zerstörten, schuldbeladenen Menschengeschlechts einzugehen, sollte unsere Gedanken mit heiligem Staunen und Anbetung erfüllen. Welch sicherer Grund wurde so für das Heil der Kirche gelegt! Ihr Dasein und Wohlergehen wurde durch das unabänderliche Bündnis und Gottes ewigen Ratschluß auf ewig abgesichert, so daß kein Raum für Zufälligkeiten und Ungewißheiten blieb.
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Arthur W. Pink "Der Heilige Geist"5.Die Bundes-Ämter des Heiligen Geistes

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5.Die Bundes-Ämter des Heiligen Geistes

Nun, das Bundes-Werk des Heiligen Geistes in Zusammenhang mit diesem „ewigen Bund, in allem wohlgeordnet und gesichert“ (2.Sam. 23,5), läßt sich in einem Wort zusammenfassen: Heiligung. Die dritte Person der heiligen Dreieinigkeit erklärte sich bereit, die Zielpersonen der ewigen Erwählung des Vaters und des erlösenden Sühnehandelns des Sohnes zu heiligen. Das Werk der Heiligung durch den Geist war ebenso notwendig, ja so unerläßlich für das Heil der Kirche wie der Gehorsam und das Blutvergießen Christi. Adams Sündenfall stürzte die Kirche in unermeßliche Tiefen des Leides und Elends. Das Ebenbild Gottes, nach welchem ihre Glieder erschaffen waren, war entstellt. Sünde infizierte sie wie ein ekelerregender Aussatz bis hinein in die Tiefe ihres Herzens. Satan herrschte wie ein Tyrann über sie und zerrte sie hilflos und ohne Hoffnung bis an den Rand des bodenlosen Abgrunds. Geistlicher Tod breitete sich mit vernichtender Wirkung über jeden ihrer Persönlichkeitsbereiche und Fähigkeiten. Aber der gnädige Heilige Geist verpflichtete sich, solche Elenden für Gott auszusondern und sie zu formen und zuzurüsten, damit sie Teilhaber der Heiligkeit würden und ewig in Gottes makelloser Gegenwart wohnten.


Ohne die Heiligung des Geistes könnte die Erlösungstat des Sohnes niemandem nützen. Gewiß, Er hat ein vollkommenes Opfer dargebracht, eine vollkommene Gerechtigkeit aufgerichtet und somit die Auserwählten rechtlich mit Gott versöhnt. Aber Jehova ist gerecht und heilig zugleich, und die Betätigungen und Freuden in Seinen Wohnungen sind ebenfalls heilig. Heilige Engel dienen Ihm, deren unablässiger Ruf ist: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth“ (Jes. 6,3). Wie könnten unheilige, unerneuerte, ungeläuterte Sünder an jenem unbeschreiblichen Ort wohnen, in welchen „nichts Unreines hineinkommen [wird] und keiner, der Gräuel tut und Lüge“ (Offb. 21,27)? Doch wie wunderbar ist Gottes Bundesgnade und Bundesliebe! Die schlimmsten Sünder, die übelsten Schufte, die niederträchtigsten aller Sterblichen können und werden in die Tore der Heiligen Stadt Einlaß finden: „Und solche sind einige von euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes“ (1.Kor. 6,11).
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