Zeitgemäße christliche Pop- und Rockmusik

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Moderator: Jörg

Antestor
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Beitrag von Antestor »

@Gast: Nein ich glaube nicht, dass Musik nur zur Ehre Gottes da ist bzw.:

Wir sollen ALLES zur Ehre Gottes tun, ich trenne nicht zwischen geistlichen und ungeistlichen Dingen! Ob ich im Garten arbeite, mir ein Spiegelei brate, eine CD anhöre, spazieren gehe oder was auch immer. ALLES will ich zur Ehre Gottes tun, d.h. ihn in meinen Alltag mit einbeziehen.

Musik AN SICH ist eine Gabe Gottes und von daher gut. Nur leider verdreht der Teufel wieder einiges und pervertiert diese Gabe und das muss ich mir dann nicht mehr anhören.

Aber generell gibt es auch Musik die ich höre die keinen explizit christlichen INhalt hat. Instrumentale Musik oder auch säkular-Künstler (sofern ich hinter ihren Aussagen stehen kann).

@hans-werner:
Ohne den Heiligen Geist würden wir das Wort doch gar nicht verstehen!
Wie dem auch sei: einigen wir uns darauf: Bekehrung kommt nur von GOTT, nicht von einer bestimmten Musikgruppe, einem Buchautoren oder so.

Dass das Wort Gottes in heutiger Musik nicht mehr vernehmbar ist: In der kommerziellen Gerth-Medien-Promikon-Pop-Welt sicher weitest gehend nicht, da hast Du recht! Aber es gibt nach wie vor Bands, die das Wort ernst nehmen oder Konzeptalben herausbringen mit einem biblischen Thema.
Frykt ikke

MichaelM
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Beitrag von MichaelM »

Hallo,

ein gutes Buch dazu( auch als PDF kostenlos):


http://www.mnr.ch/verlag/verlag-02.lass ... .art=18789

Wie sich die moderne frömmelnde E-Musik der Welt anbiedert finde ich übrigens sehr peinlich. Statt wirklich "geistliche" Musik zu machen und damit in Opposition zur Welt zu gehen, wird oft auch noch auf schlechtem Niveau "Jesus-Musik" produziert.


Gruß

Michael

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H.W.Deppe
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Beitrag von H.W.Deppe »

Antestor hat geschrieben:Ohne den Heiligen Geist würden wir das Wort doch gar nicht verstehen!
Stimmt - ohne das vom Hl. Geist inspirierte Wort Gottes würden wir das Wort Gottes nicht verstehen - die Bibel legt sich selbst aus und kann nur in ihrem Gesamtzusammenhang verstanden werden (d.h. keine aus dem Zusammenhang gerissenen Einzelverse)

Was von Gott kommt (und uns von rein akademischen Theologen unterscheidet) und zur WIRKSAMKEIT des Wortes nötig ist: Der GLAUBE:

Hebr 4,2 ... aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben verband.

Das NT schreibt das Gläubigwerden nicht ausdrücklich dem Hl. Geist zu, sondern "Gott", der in seiner Souveränität "das Herz auftut" (z.B. bei Lydia). Ich denke, dieses mystische Geist-Verständnis, dass da eine kribbelnde, fast esoterische Macht wirkt, ist aus dem Pfingstlertum hervorgegangen. In den Erweckungszeiten war es immer die klare Predigt des Evangeliums, die sich als Kraft Gottes erwies.
Aber es gibt nach wie vor Bands, die das Wort ernst nehmen oder Konzeptalben herausbringen mit einem biblischen Thema.
Ausnahmen mögen sein. Aber ich hab z.B. mal das Wiedenester Liederbuch analysiert (genau genommen die ersten ca. 90 Lieder, Ausgabe 2003 oder so). Erschreckend dünn, was da vom Wort Gottes übrig geblieben ist ... dennoch unheimlich beliebt bis in die konservativsten Kreise hinein. Warum wohl?
Die christlichen Popmusiker kritisieren ja selber immer wieder ihren eigenen Trend - und machen unterm Strich trotzdem so weiter - the Show must go on.
Gruß, Werner[/quote]

Dirkpähler
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Beitrag von Dirkpähler »

Dumme Frage:
Um was gehts euch - um christliche Popmusik (also Christen machen die Musik die ihnen gefällt, wie ebenso nichtchristen)
oder um Musik die in Gemeinden gespielt wird (z.B. Lobpreismusik ala Abert Frey)?

Antestor
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Beitrag von Antestor »

Das Empfohlene Buch ist allein vom Titel her einen schmunzler Wert, wenn dort Pop- / Rock- und Techno in einen Topf geschmissen wird, wo doch sowohl die Szene als auch die Musik seht unterschiedlich sind!

Was den Inhalt des Buches angeht:
Man kann sich IMMER die Studie heraussuchen, die einem paßt!

Es gibt Studien, die angeblich belegen, dass Musik eine allgemeine, also übergreifende Wirkung hat, es gibt aber auch Studien, die das Gegenteil beweisen.

Ein meiner Meinung nach sehr gutes und vor allem ausgewogenes Buch ist:

"Moderne christliche Musik - fataler Kompromiß oder Hilfe zur Erneuerung".
http://www.asaphshop.net/index.html?a=15631&f=0

@Hans-Werner:
Die Wiedenester hängen mir auch zum Hals raus. Vor allem wir dort oft nur mitgesungen um des singens willen, was ich wirklich schade und auch gefährlich finde! Ich habe sogar den Eindruck, dass dies in "konservativen" Kreisen eher der Fall ist als bei den charismatikern. Da sind oft sogar Teenager wirklich dabei und es ist ihnen ein ANLIEGEN, beim gemeinsamen Singen dabei zu sein. (Ob die Sache gut ist ist eine andere, aber die Einstellung zu den Liedern ist wenigstens ehrlich).

Doch ich glaube, wir müssen die "Schuld" nicht bei den Liedermachern suchen! Wenn ein Song wie "the heart of worship" im jugendkreis gesungen wird, find ich das einfach nur paradox weil der song ja eben davon handelt, dass es Gott NICHT um die Musik geht! Matt Redman hat diesen Song in einer Zeit geschrieben, in der seine Gemeinde ein paar Monate oder Wochen BEWUSST auf Musik im Gottesdienst verzichtet hat, um sich wieder ganz seinem Wort zu widmen (ein sehr positiver Gedanke wie ich finde). So ein Mann kann auhc aus reinem Herzen so einen SOng schreiben. Ob wir ihn so auch SINGEN können, ist eine ganz andere Frage.

Mir persönlich gefallen "alte" Lieder oft besser weil sie lyrisch wirklich schön klingen und noch etwas majestätisches haben, was Gottes Heiligkeit und Erhabenheit unterstreicht. Bei den moderen geht es OFT nur um MICH und dass ICH froh sein kann dass Gott MICH erlöst hat und dass ICH ihn preise und ihm MEIN Leben gebe... Ausserdem nervt mich diese ganze gerth-medien-Industrie dahinter, die den frommen Teens mit ihrem Worship die Kohle aus der Tasche zieht.

Im übrigen wird es bald eine Neu-Auflage von Glenn Kaisers "die verantwortung des christlichen musikers" geben, mit einem Anhang zum Thema Worship. Ich bin sehr gespannt, denn Glenn ist ein Mann, der ja immer schon sehr deutliche Worte hatte für Fehlentwicklungen in der Musik-Szene.

Gottes Segen Euch!
Tim
Frykt ikke

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Jens
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Zeitgemäße christliche Pop- und Rockmusik

Beitrag von Jens »

Liebe Freunde christlicher Pop- und Rockmusik,

ich möchte noch einmal sortieren: Es geht im Grundsatz um zwei wesentliche Themenbereiche. Da ist zum einen der Einsatz moderner Musik zum Zwecke der Evangelisation und zum anderen die Verwendung eben dieser Musik für die Gottesdienste (Lobpreis, Anbetung etc.)

zu 1.) Der Glaube kommt aus der Predigt, die Predigt aber aus (durch) dem/das Wort Gottes. Das sollte in jedem Fall für alle Evangelisationsbemühungen der Grundsatz sein. Da weder Jesus Christus noch die Apostel jemals Musik zur Verbreitung des Evangeliums eingesetzt haben, sondern wir nur von der schlichten Predigt lesen, sollten wir in den Einsatz von Alternativen (Theater, Pantomime, Musik etc.) keine großen Erwartungen legen, sondern vielmehr hier sehr vorsichtig sein. Diese "Methoden" werden bestenfalls Aufmerksamkeit erregen - schlimmstenfalls den Zuhörer auf die falsche Fährte locken - soll heißen, ihm beispielsweise zu suggerieren, es gehe um einen künstlerischen Genuss. Nichts ist aber ferner als das: Es geht um die Darlegung der Sündhaftigkeit und Erlösungsbedürftigkeit des Zuhörers mit einem Aufruf, seinem alten Leben den Rücken zu kehren und zu Gott umzukehren. Das lässt sich nur sehr schwer in flotte oder zeitgemäße anspruchsvolle Musik "verpacken". Tut man es doch, besteht die Gefahr, daß das "Schwert" (das Wort Gottes) in Watte verpackt, seinen Dienst nicht mehr tun kann.

zu 2.) Lieder, die in den Gemeinden zur Ehre Gottes gesungen werden, sollen IHN verherrlichen und nicht uns ein Hochgefühl vermitteln. Sie sollen geistlich, nicht seelisch ausgerichtet und ausrichtend sein. Das seelische spricht unser Gefühl, unser altes Fleisch an. Geistliche Lieder dagegen reden von Gottes Ehre, speisen sich aus Gottes Wort und verbinden sich mit meinem geistlichen Alltag, in dem ich Tag für Tag Sein Erbarmen, Seine Gnade, Seine Vergebung erfahre.

Geistliche Lieder sollen ihren Platz in der Gemeinde und (eingeschränkt) auch in der Evangelisation haben. Aber sie sollten dienend wirken und nicht in den Vordergrund gerückt werden. Gerade bei Evangelisationsveranstaltungen ist das biblische Bild von der Glaubens-Predigt zu berücksichtigen. Die Musikrichtung (vor allem in den Gemeinden) ist nicht so sehr eine Farge des Geschmacks, sondern eine Frage, ob sie dazu geeignet ist, Gott zu verherrlichen und weniger, mich selbst zu beglücken.

In jedem Fall aber ist nicht nur darauf zu achten, daß der Inhalt überhaupt biblische Inhalte hat (ohne das ist es eben einfach nur Musik und nichts weiter) - sie muß vielmehr auch biblisch richtige Lehrinhalte vermitteln. Ein Prediger sagte einmal, daß über Lieder mit falscher Lehre mehr und intensiver Irrelehren in die Gemeinden transportiert werden als über Predigten. Das scheint mir plausibel, da die meisten Lieder kaum inhaltlich reflektiert werden - zumal dann, wenn die Melodie gut und eingängig ist.


Liebe Grüße, Jens

Corina
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Beitrag von Corina »

Mal ein ganz anderer Ansatz:

In verschiedenen Gemeinden weiss niemand so richtig, welche Taufe legitim ist und welche nicht. Die einen argumentieren: In der Bibel stehe nur etwas von Taufe durch Untertauchen, also ist jene die richtige. Andere argumentieren: in der Bibel stehe nicht, dass Kindestaufe, Taufe durch Übergiessen etc. verboten oder falsch sind, also sind sie auch legitim.
Wenn das 1. Argument (die Bibel kennt nur 1 Art von Taufe) nicht zieht, gibt es noch ein weiteres für jene Meinung: Kirchengeschichte. Wann wurden welche Arten von Taufe auf welche Weise eingeführt? Dann sieht man ziemlich klar, dass Kindestaufe etc. menschliche Traditionen sind, die auf einem verkehrten Bibelverständnis basieren.

Ähnlich gehe ich es mit der Musik an. Was sagt die Bibel über Musik? Wie sind die einzelnen Musikstile entstanden?
So habe ich z.B. Mühe mit Musikrichtungen, welche in der originalen, weltlichen Version rebellisch sind. Inhalte und Intentionen wie Auflehnung gegen Eltern und Obrigkeiten, Respektlosigkeit, Selbstverherrlichung, Suche nach Freiheit oder Befreiung in der Musik, erlangen eines Trance-Zustandes, Verherrlichung von massloser Toleranz etc. sind weitere Kriterien, welchen gegenüber ich zurückhaltend bin.

Ich persönlich habe in letzter Zeit angefangen, von welchlicher Pop/Rock-Musik Abstand zu nehmen und zwar aus dem einfachen Grund, dass dort hauptsächlich Liebe, Sex, Sehnsucht, Gewalt, Toleranz etc. verherrlicht werden. Die Berieselung mit solchen Texten beeinflusst mich. Nun habe ich angefangen, vermehrt Klassik und christliche Popmusik zu hören. Ein Tip wäre übrigens "Ginny Owens".

Zum Thema Mission durch Musik tendiere ich in die Richtung von HW Deppe: Durch das Wort Gottes kommt der Glaube. Christliche Musik ist für mich Denkanstoss und Ermutigung im Glauben.

maria
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Musik

Beitrag von maria »

Jeder soll selber beurteilen, ob die Musik die er sich anhört den Anforderungen der Schrift standhält:

Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob - darauf seid bedacht! Phil. 4,8

Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun. Off. 22,15

Wenn die Musik zu bauchfreiem Hüfteschwingen anregt, könnte das unzüchtig sein?

Alles sollen wir zur Ehre unsres Gottes tun. (1.Kor. 10,31)
Vor allem Lobpreis-Musik. Sie soll nicht unsere Stimmung heben, sondern Gott unseren HERRN erheben.

Musik ist etwas herrliches, wenn sie zur Ehre Gottes dient. Ps. 149,1; Off 5,9

Es gibt noch eine andere Art von Musik. Eine stille, ruhige, selige Art:

Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Kol. 3,16

Gruss maria
Da fand ich, Den meine Seele liebt.

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andy
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Musik anhören...

Beitrag von andy »

In der Diskussion, welche Musik man sich anhören sollte oder welche wozu zu gebrauchen sein könnte, sollten wir uns auch ansehen, wie die Bibel mit genau dieser Frage umgeht, ohne uns von Stilrichtungen usw. ablenken zu lassen:

Wo sind die Bibelstellen, wo davon die Rede ist, daß irgendwer sich irgendwelche Musik so nebenbei anhört? In meiner Bibel ist Musik nicht an Unterhaltung suchende Personen gerichtet, sondern soll stets einen geistlichen Zweck erfüllen: Verherrlichung Gottes, Ermunterung und Auferbauung mit "geistlichen Liedern", Weitergabe des Wortes Gottes in leicht auswendig zu lernender Form. Die Psalmen sind derart tiefgründig, daß man sie sicher nicht als Unterhaltungslieder schrieb - es sind Predigten darin enthalten, die ermahnen, Mut machen und prophetische Worte weitergeben; und etliche der Psalmen sind Gebete zum Herrn.

Nicht zuletzt gibt uns Psalm 81 den Hinweis, daß Musik eine fast vertragliche Abmachung zwischen Gott und seinem Volk darstellt. Zunächst beginnt der Psalm mit einer weiteren Darstellung der verschiedenartigsten Ausdrucksformen der Musik: "Singet fröhlich Gott, der unsere Stärke ist, jauchzet dem Gott Jakobs! Hebt an mit Psalmen und laßt hören die Pauken, liebliche Zithern und Harfen! Blaset am Neumond die Posaune, am Vollmond, am Tag unseres Festes!"

Dann jedoch wird der Grund dafür genannt (Vers 5): "Denn das ist eine Satzung für Israel und eine Ordnung Jakobs. Das hat er zum Zeugnis gesetzt für Josef, als er auszog wider Ägyptenland..." In der Schlachter Übersetzung heißt es: "Denn das ist Israels Pflicht; der Gott Jakobs hat ein Anrecht darauf. Er verordnete es zum Zeugnis in Joseph, als er auszog wider Ägypten."

Die Musik war also gleichzeitig Erhrerweisung wie auch ein Zeugnis, vor der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, zur Erinnerung an die Treue Gottes. In diesem Zusammenhang sehe ich auch in unserer Zeit den Lobpreis in der Gemeinde: Wir machen unseren Mund auf zur Ehre Gottes und proklamieren seine Herrlichkeit. Geschmack ist dabei nicht wichtig; und der Grad an Professionalismus schon gar nicht - sondern daß unsere Proklamation mit unserem Herzen und mit unserem Leben übereinstimmt.

Interessant ist auch David, der auf der Harfe spielend dafür sorgte, daß die unreinen Geister vom geplagten König Saul abließen (1. Samuel 16:23): "Wenn nun der böse Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Harfe und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es ward ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm."

Das ist ein Hinweis darauf, daß Musik - auch ohne Gesang - derart gottverherrlichend sein kann, daß unreine Geister reißaus nehmen... aber eben nicht jede Musik. Wird Musik statt Gott den Menschen geweiht, dann geht diese Kraft verloren und Menschen werden an die Stelle Gottes gesetzt.

Wir können Musik für Gott machen und ihm die Ehre geben... oder wir können Musik für Menschen machen, und geben damit Menschen die Ehre. Wenn Psalm 81 feststellt, daß Gott würdig ist (und sogar ein Anrecht darauf hat), daß ihm zu Ehren musiziert wird, dann stellt sich hier die Frage, ob übergaupt jemand außer Gott würdig ist, diese Form der Verherrlichung zu empfangen. Wenn uns unsere musikalischen Fähigkeiten von Gott zum Zweck der Verherrlichung seines Namens gegeben sind, dann wäre alles andere Zweckentfremdung und Sünde.

Nun denke ich nicht, daß das Anhören von Musik wirklich Sünde sein muß, aber wir haben aus einer Gott geweihten, heiligen Einrichtung ein Konsumgut gemacht (ob im christlichen oder im säkularen Bereich, es ist fast gleich), das unserer Unterhaltung und unserem Wohlbefinden dient. Sicherlich dürfen wir einander mit Musik gegenseitig eine Freude machen, aber wir sollten Musik nicht als eine Selbstverständlichkeit auf Knopfdruck in unser Gehör marschieren lassen und dabei den Schöpfer jeglicher Kreativität vergessen, dem allein Ehre gebührt - die wir stattdessen den Musikern zukommen lassen, deren Poster bei uns an der Tür hängen oder deren Konzerte wir nicht verlassen, ohne nicht auch noch eiun T-Shirt mit dem Logo des Interpreten erstanden zu haben. Wieder einmal wird dann das Geschöpf verehrt, nicht der eigentliche Urheber alles Guten.

Ein letzter Gedanke: Musik als Unterhaltungsmedium für die breite Masse ist ja ein Phänomen unserer Zeit... vielleicht auch deshalb, weil wir die Stille nicht mehr zu schätzen wissen?

Störtebeker
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Beitrag von Störtebeker »

H.W.Deppe hat geschrieben:Fazit: Bekehrung und Wiedergeburt geschieht durch die Kraft Gottes, die in seinem Wort wirkt. Heute wird oft der große Fehler begangen, den Heiligen Geist als etwas vom Wort Gottes Getrenntes zu verstehen. So kommen z.B. die Charismatiker zu einem ganz diffusen und falschen Geist-Verständnis.
Gruß, Werner
Glaubst du nicht an den "Dreieinigen Gott" ???? $:? Wenn dem doch so sein sollte, warum sollte dann Gott der Heilige Geist an die Bibel gebunden sein ?? Und wo war der Heilige Geist, bevor es das "Wort Gottes" gab ?

daveshine
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Beitrag von daveshine »

Hallo!

Ich möchte gern Stellung nehmen zu dem weiter oben empfohlenen Buch "moderne christliche Musik" von Steve Miller. Dieses Werk ist keinesfalls empfehlenswert, da es bestenfalls noch als "Werbeschrift" durchgeht, aber nicht als ernstgemeinter Beitrag zum Thema. Die Falschaussagen und Verzerrungen sind enorm, z.B. auch der Anhang der deutschen Ausgabe kommt tendenziöser Berichterstattung gleich. Interessant auch, von wem und wie das Buch seinerzeit vermarktet und bis heute von einigen Leuten empfohlen sowie "verteidigt" wird: All dies beweist nur, wie einseitig es ist und was es letztlich für eine Wirkung hatte, nämlich keine Positive.

Allerdings, und dies ist das Traurige, das neue Buch da vom Mitternachtsruf-Verlag ist auch nicht empfehlenswert. Es setzt nur die Linie der "beharrungs-konservativen" Klischeebücher aus Nordamerika aus den 70ern und 80ern fort und stellt Sachen auch falsch da und verzerrt. Trotz mancher positiver Ansätze und dem Vorwort von Benedikt Peters, den ich außerordentlich schätze, kann ich solche Bücher nicht weiterempfehlen. Wir brauchen nicht die 101ste pseudowissenschaftliche Auseinandersetzung, die letztlich das Thema verfehlt, sondern mal ein Buch zum eigentlichen Kernthema, was auch den Brüdergemeindlichen Jugendlichen (oder was weiß ich) relevant, nachvollziehbar, verstehbar und begeisterungsfähig vermittelbar ist, aber trotzdem biblisch. Hier versagen bisher alle Machwerke in Buchform.

Um die Karten gleich offen auf den Tisch zu legen: Ich komme selbst aus einer Brüdergemeinde, zähle mich bewußt zu den Wert-Konservativen (Bibel; Politik; usw.) und beschäftige mich seit mehr als 12 Jahren intenstiv mit dem ganzen christlichen Musikthema - auch sehr aktiv im Netz. Ich gehe einen sogenannten "dritten Weg", weil ich mich in vielen Punkten den "Beharrungs-Konservativen" nicht anschließen kann (wohlgemerkt, beim Musikthema!) und gleich gar nicht den Pragmatisten und Opportunisten.

Kenn ihr eigentlich schon die Thesen von Steve Camp von 1997, die er zur Reformation der christlichen Musikindustrie und -Szene in Amerika geschrieben hat? Ich habe die 2000 übersetzt und die kann man auf meiner Site abrufen unter: www.ccmtexte.de/erneuerung/
Darin gibt es eine gute Zusammenstellung von Thesen in Verbindung mit Bibelstellen. Bis heute sehr empfehlenswert. Da Camp selber Theologe aber auch "christlicher Popmusiker" war und ist, kann ihn selbst ein Konservativer nur schwerlich abweisen.

Ich wünsche mir bei dieser Musikdiskussion mehr Ehrlichkeit, Gelassenheit und die Einsicht, daß es sich um ein permanentes Thema sowie ein Generation-Thema handelt. Das gab es immer, daß kann man nur schwerlich am gerade zeitgenössischen Stil/ Klang festmachen.

Außerdem wünsche ich mir, gerade aus dem Umfeld von "Betanien" mal die ehrliche und echte Alternativen aufgezeigt werden, was bis heute ja nicht passiert. Z.B. mal die Frage an H.W.Deppe, was er seinen Jugendlichen Sprößlingen für Liederbuch empfehlen würde, wenn das Wiedenester rausfällt? Und was, wenn sie seine Empfehlung mißachten würden. Da geht's nämlich schon los. Bin selber mit dem Wiedenester nicht gerade "glücklich", doch die Ausgabe 2002/2003 ist wesentlich besser als der Vorgänger von 2000/2001, der in der Tat für die "Tonne" war!

Ich bin gespannt!

Viele Grüße, D.Decker.

mike
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Beitrag von mike »

:?: Was wird unter christlicher Pop- und Rockmusik verstanden? Ist es die Stilrichtung mit biblischen Texten und Lobesworten? So in der Art wie früher mal die Rockgruppe Petra? -Oder geht es einfach nur um eine Musikstilrichtung, welche mit einem evangelistischen oder Lobpreistext versehen wird.

Fallen die neuen Anbetungslieder, welche mit Gitarre und Schlagzeug auch unter die Kritik, dass GOTT an dieser Richtung keinen Gefallen hat?

Psalm 150 ist für mich eine gute Anleitung, wie GOTT angebetet werden möchte. Pauken, Reigen, Harfen Posaunen, Saiteninstrumente und Pfeifen. Kreativität per Exelence!

Der Mensch sieht nur das was aussen ist, GOTT schaut aber das Herz an. Ein Choral lithurgisch und mit den Gedanken woanders gesungen ist ebenso nichts wert, wie eine modernes selbstgefälliges, wunderschön klingendes Lobpreislied.

Kann Musik schlecht sein - Oder kommt es nicht eher darauf an, wo das Herz ist?

Ich kann ein Auto für einen Liebesdienst einsetzen, kann es aber auch für Krieg unter Terror einsetzen. Nicht die Sache ist schlecht, sondern der Mensch, der die Sache für seine egoisten Zwecke entfremdet.

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