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Der Mythos der Buchstäblichkeit

Verfasst: 16.11.2007 01:25
von H.W.Deppe
Unter http://www.sola-scriptura.de/include.ph ... ntentid=23 habe ich einen Arikel über den dispensationalistischen "Mythos der Buchstäblichkeit" veröffentlicht - ist aber erst ein Rohentwurf.

Wäre dankbar, wenn noch jemand Ergänzungen, Anregungen, Korrekturen usw. hat.

Grüße, Werner

Verfasst: 16.11.2007 12:52
von Joschie
Hallo Hans-Werner!
Du hast geschrieben vom progressiven Dispensationalismus. Ich kenne als deren Vertreter nur Blaising und Bock. Gibt es im deutschsprachigen Raum auch Vertreter dieser Richtung und Schriften darüber?
Gruß und Segen vo :wink: $:P n Joschie!

Verfasst: 16.11.2007 14:41
von H.W.Deppe
Hallo Joschie,
tja, wenn ich mit Dispis diskutiere und sie die Schwächen ihres Systems erkennen, ziehen sie sich oft auf den Einwand zurück, sie seien dann halt eben "progressive Disp."

An deutschsprachigen Theologen fallen mir Armin Baum, Helge Stadelmann und Jürgen Neidhard ein, bei mittlerem und letzterem bin ich mir aber nicht ganz sicher. Wer weiß mehr?

Grüße, Werner

Re: Der Mythos der Buchstäblichkeit

Verfasst: 17.11.2007 09:02
von C.K.
H.W.Deppe hat geschrieben: ...... "Mythos der Buchstäblichkeit".....
Ich muss immer daran denken, wenn ich mir die Zähne putze:
Da steht auf der Zahnpastatube "Tube auf den Kopf stellen" - ich hab's oft versucht, aber aufgegeben - vermutlich liegt es daran, dass ich (noch) keine Glatze habe..... :lol:

Oder im Bus zur Arbeit: Wenn ich auf den Knopf drücke, damit der Bus an der nächsten Haltestelle anhält, erscheint "Wagen hält" - ich hoffe dann immer, dass er rechtzeitig anhält, damit ich aussteigen kann, bevor er auseinander fällt.

Verfasst: 22.11.2007 14:30
von H.W.Deppe
Ich hab den Artikel jetzt beaarbeitet und ergänzt, u.a. um Christophs schönen Vergleich und folgenden Absatz, der noch auf zwei aktuelle Veröffentlichungen eingeht:
Patrick Tschui behauptet in einer Schrift gegen die reformatorische Theologie: „Die Bibel kennt kein geistliches Israel“ (www.bibelkreis.ch/TschuiPatrick/Vorwort%20RT.pdf , S. 2). Stimmt das? Dann dürfte die Bibel auch kein geistliches Jerusalem, keinen geistlichen David, keinen geistlichen Tempel, keine geistlichen Opfer, kein geistliches Priestertum usw. kennen. Doch das Neue Testament nennt diese Dinge sehr wohl und lenkt unser Augenmerk darauf. Vom System des alten Bundes sagt das NT hingegen, dass es hinfällig, weil „veraltet“ und „dem Verschwinden nahe“ ist (Hebr 8,13). Auch wenn der Begriff „geistliches Israel“ so nicht in der Schrift vorkommt (ebenso wenig wie z.B. „Dreieinigkeit“), so unterscheidet das NT ausdrücklich zwischen einem „Israel nach dem Fleisch“ (1Kor 10,18) und einem „Israel Gottes“ (Gal 6,16). Und das NT macht deutlich, dass gläubige Christen ein geistliches Israel sind: Sie sind wahre Juden (Röm 2,29; vgl. 9,6-7; vgl. Offb 2,9; 3,9); Kinder Abrahams (Gal 3,7.29; 4,28; Röm 4,16; 1Petr 3,6; vgl. Joh 8,39ff), die Beschneidung (Phil 3,3; Kol 2,11; Röm 2,29), ein heiliges, auserwähltes Volk zum Besitztum Gottes und ein königliches Priestertum (1Petr 2,9; vgl. 2Mo 19,6) etc. Der Dispensationalist Rainer Schmidt versucht in seinem Buch „Jesus und die Israel-Frage“ (S. 54) solche Stellen so zu deuten, dass damit ausschließlich Judenchristen gemeint seien, aber das ist ein verzweifelter exegetischer Salto Mortale, der den klaren und vielfachen Aussagen der Schrift widerspricht.

Wer auf einen konsequenten Literalismus (Hyperliteralismus) pocht oder diesen für sich beansprucht, wird diese Wahrheiten des Evangeliums nicht erkennen können.


Grüße, Werner