Hallo ihr beiden,
Ich denke ebenfalls schon sehr lange und intensiv darüber nach.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich schon
die Antworten auf diese Fragen habe…
Aber ich möchte sehr gerne meine Überlegungen mit euch teilen!
Warum beten wir überhaupt?
* Ist Gott unsre „Gute Fee“, die uns unsere Wünsche erfüllen soll?
* Ist Gott ein wutschnaubender Herrscher, der durch unsere vielen Gebete besänftig werden muss?
Was sagt uns die Bibel dazu?
1.) Wir sollen in unseren Gebeten Gott danken, loben und ehren:
Matthäus 6,9
»Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name.«
Hebräer 13,15
»Durch ihn lasst uns nun Gott beständig ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen!«
Psalm 50,23a
»Wer Dank opfert, der ehrt mich, … «
Psalm 95,2
»Lasst uns ihm begegnen mit Lobgesang und mit Psalmen ihm zujauchzen!«
Ps 100,4
»Geht ein zu seinen Toren mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; dankt ihm, preist seinen Namen!«
2.) Wir sollen uns in unseren Gebeten Gott ergeben (unterordnen / hingeben):
Matthäus 6,10
»Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.«
Matthäus 26,39
»Und er ging ein wenig weiter, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!«
3.) Dürfen wir unserem Gott im Gebet alle unsere Anliegen bringen:
Matthäus 6,11
»Gib uns heute unser tägliches Brot.«
Matthäus 7,7-11
»Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!
Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.
Oder ist unter euch ein Mensch, der, wenn sein Sohn ihn um Brot bittet, ihm einen Stein gibt, und, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gibt? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten!«
Johannes 16,24
»Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird!«
Jakobus 1,5
»Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.«
Philipper 4,6
»Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.«
4.) Dürfen wir unseren Gott im Gebet um Vergebung bitten:
Matthäus 6,12
»Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.«
Psalm 25,11+18
»Um deines Namens willen, o HERR, vergib meine Schuld; denn sie ist groß! […]
Sieh an mein Elend und mein Leid, und vergib mir alle meine Sünden!«
Psalm 51,3+10-11
»O Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte; tilge meine Übertretungen nach deiner großen Barmherzigkeit! […]
Laß mich Freude und Wonne hören, damit die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.
Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten!«
5.) Dürfen wir unseren Gott im Gebet um Bewahrung bitten:
Matthäus 6,13
»Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.«
Ps 61,2-3
»Höre, o Gott, mein Schreien, achte auf mein Gebet!
Vom Ende der Erde rufe ich zu dir, da mein Herz verschmachtet: Führe du mich auf den Felsen, der mir zu hoch ist!«
Ps 138,3+7
»An dem Tag, da ich rief, hast du mir geantwortet; du hast mir Mut verliehen, in meine Seele kam Kraft.[…]
Wenn ich mitten durch die Bedrängnis gehe, so wirst du mich am Leben erhalten; gegen den Zorn meiner Feinde wirst du deine Hand ausstrecken, und deine Rechte wird mich retten.«
Jesaja 33,2
»HERR, sei uns gnädig; wir hoffen auf dich! Sei du jeden Morgen unser Arm, ja, sei du unsere Rettung zur Zeit der Drangsal!«
Bitte verzeiht mit diese lange Ausführung, aber es ist wichtig, dass man überhaupt erst grundlegende Vorstellungen vom Gebet hat, bevor man sich mit solchen herausfordernden Fragen befasst!
Zusammengefasst können wir jetzt Folgendes deutlich sehen:
Unsere Gebete konzentrieren sich nicht allein auf Gebets-Anliegen und Gebets-Erhörungen!
Das soll weder eine Unterstellung noch ein Vorwurf sein!!
Ich kenne bloß meine „Probleme“ mit dem „Thema“ Gebet nur all zu gut und weiß daher mittlerweile um ein nötiges Gleichgewicht.
Kommen wir jetzt zu euren Fragen:
Zu Frage 1:
Matthäus 21,21 -22
»Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur tun, was mit dem Feigenbaum geschah, sondern auch, wenn ihr zu diesem Berg sagt: Hebe dich und wirf dich ins Meer!, so wird es geschehen.
Und alles, was ihr glaubend erbittet im Gebet, das werdet ihr empfangen!«
Markus 11,24
»Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteil werden!«
Hebräer 11,6
»Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muß glauben, dass er ist, und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen.«
Jakobus 1,5-7
»Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.
Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird,«
Es ist sehr wichtig, dass wir nur das vor Gott bringen, was wir auch mit unserem Glauben verknüpfen können!
Manchmal müssen es aber auch Folgende Bitten sein:
Markus 9,24
»Und sogleich rief der Vater des Knaben mit Tränen und sprach: Ich glaube, Herr; hilf mir, [loszukommen] von meinem Unglauben!«
Lukas 17,5
»Und die Apostel sprachen zum Herrn: Mehre uns den Glauben!«
Zu Frage 2:
Da hat maxb schon einiges zu geschrieben!
Ich möchte es lediglich etwas ergänzen:
Wenn wir es mit Gottes Souveränität zu tun bekommen, dann können wir es nicht so einfach mit unserer erfahrbaren Realität verknüpfen. Ein gutes Beispiel dafür sind zwei parallele Linien, die wir beim besten Willen nicht übereinander bekommen können. Aber bei Gott gehört es zusammen!!
Wenn wir uns die Aufforderung zum Gebet vor Augen halten, dann werden wir an unsere Pflichten und Privilegien unserem Gott gegenüber erinnert und daran, dass wir Teil Seines Wirkens sein dürfen!
Wenn wir uns die Souveränität Gottes vor Augen halten, dann dürfen wir wissen, dass unsere Gebete nicht vergebens sind und sein werden!
Gebet macht ohne Souveränität Gottes keinen Sinn!
Eine Beziehung zu Gott ohne Gebet macht auch keinen Sinn!
Gottes Ehre und Größe kommt ohne Gebet unter uns Menschen deutlich weniger zur Geltung!
Ich hoffe ihr könnt sehen, dass beides unbedingt wichtig ist und festgehalten werden muss. Sonst haben wir ein unvollständiges Bild von Gottes Beziehung zu uns und Seinem Handeln mit und unter uns!
Zu Frage 3:
Ich hoffe Punkt 2) und 3) in meinen anfänglichen Ausführungen (zum „Unser-Vater“) können euch dabei helfen!
Außerdem hat maxb auch schon bereits einiges dazu geschrieben.
An dieser Stelle möchte ich auch sehr gerne Folgendes Buch zur Lektüre empfehlen:
Peter Masters: "Unser Vater... Ermutigungen aus dem Gebet des Herrn"
Ganz liebe Grüße,
Euer Anton