Andachten zu den Psalmen

Basiert auf "Biblische Lehre" - aber damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ein Extra-Forum

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Das Geheimnis des Jungbleibens Wenn sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein. Ps. 92, 14
Ewige Jugend, Frische auch im Alter, welch herrliche Aussicht! Sie öffnet sich allen, die im Hause Gottes eingepflanzt sind und darin bleiben. Wer aus dem Todesgefilde der Welt, die nur ein Scheinleben besitzt, in Gottes Gemeinschaft versetzt worden und da eingewurzelt ist, der stirbt ewig nicht ab. Er grünt und ist fruchtbar auch im Alter. - Im Alter läßt die Kraft nach und verfällt allmählich. Aber die Kraft des Glaubens, der Liebe, der Hoffnung schwindet bei Gotteskindern nicht mit den Jahren. Wenn es recht zugeht, mehrt sie sich. Die auf den Herrn harren, kriegen immer neue Kraft. Das Kapital der natürlichen, auch der seelischen Kräfte verzehrt sich allmählich. Aber die geistliche Kraft schöpft aus der Quelle, die nie versiegt. Das Naturfeuer des Eifers und der jugendlichen Begeisterung erlischt mit der Zeit und wird durch unliebsame Erfahrungen gedämpft. Aber das heilige Feuer der Liebe zu Jesu und des Eifers für seine Sache wird durch das Öl des Geistes genährt und gemehrt. - Die leiblichen Sinne werden mit dem Alter stumpf, das Auge wird trüb, die Sehkraft schwindet. Aber die Augen des geistlichen Verständnisses werden bei Gotteskindern mit dem Alter nicht schwächer. Im Gegenteil, sie gewinnen an Schärfe und Klarheit. Das leibliche Gehör läßt nach. Nicht so das geistliche Ohr. Es vernimmt die Stimme des Guten Hirten immer besser, je länger es sich in seiner Nachfolge übt. Die Füße und Hände werden matt und steif, zittrig und unbrauchbar mit dem Alter. Die Spannkraft des Körpers schwindet, doch die innere Bewegung bei wahren Gotteskindern läßt nicht nach. Siehe Jes. 40, 30 f. - Im Alter stellt sich gern mürrisches Wesen und Trübsinn ein. Gottes Kinder sind, auch wenn sie abtreten müssen, im Alter fröhlich wie die Kinder. Das Lob Gottes, diese schönste Freudenäußerung, verstummt nicht. - Die Jugend ist die Lernzeit. Die meisten Menschen hören mit den Jahren auf zu lernen und gehen in gewohnten Geleisen fort. Sie verlieren dadurch auch die Fühlung mit der Jugend und treten in Gegensatz zu ihr. Wahre Jünger Jesu bleiben immer am Lernen. Diese Lernfähigkeit und Lernwilligkeit gibt Gotteskindern ein jugendliches Gepräge und bringt sie der Jugend nahe. Die Einbildung der Alten, die von vornherein alles besser wissen wollen, stößt die Jugend ab. - Blasiertes Wesen, das über alle lebhaften Seelenbewegungen in Freude, Bangigkeit und Schmerz sich erhaben dünken will, macht greisenhaft schon in der Jugend. Absprechende und kritische Art, die sich fertig wähnt, und mürrisches Benehmen machen vor der Zeit alt. Gotteskinder werden nie alt, weil sie immer wachsen und neue Triebe ansetzen, vor allem weil sie unermüdlich sind, im Herzen zu singen und zu spielen, auch wenn der Mund
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

Ch.Spurgeon "Noch im Alter tragen sie Frucht, sind saftig und frisch." Psalm 92,15
Es gibt Bäume, die außerordentlich viel Frucht versprachen. Weil aber die Blüten nicht ansetzten, fehlte es ihnen zur rechten Zeit an Frucht. Aber die, welche Gott gepflanzt hat, die er grünen und blühen läßt, bringen bis ins hohe Alter viel Frucht. Nicht nur während ihres Jünglings- und Mannesalters bleiben sie fruchttragende Bäume, sondern sie bringen auch noch bei zunehmendem Alter Frucht, wenn ihre Tage gezählt sind. Wenn andere erst Blätter tragen, sind ihre Früchte reif und saftig. Wenn andere dahinwelken, reifen sie heran. Sie werden im Alter Frucht bringen, zu der Zeit, in welcher normalerweise nicht viel Frucht zu erwarten ist - wenn die körperlichen Kräfte abnehmen und die Geisteskräfte erlahmen, wenn die Kraft zum Hinausführen ihrer Pläne sehr gering ist.

Die Verheißung, daß sie im Alter Frucht bringen werden, ist nicht nur eine erfreuliche Verheißung, sondern erweist sich auch als beglückende Tatsache. Wie köstlich ist die Frucht, die mancher Alte trägt! Ja, ist nicht bei alten Kindern Gottes die beste Frucht zu finden? Mancher junge Prediger mag mit Leichtigkeit die Wahrheiten des Evangeliums verkündigen; wenn du aber die Gütigkeit, die Salbung, den Duft des Wortes Gottes erfahren und einatmen willst, so höre einen Prediger, der aus langer, tiefer Erfahrung spricht. Es ist etwas unbeschreiblich Schönes um einen Christen, der im Dienste seines Herrn grau geworden ist. Wenn du gern mehr in die wirklichen Tiefen, in die Wahrheiten, das Leben und die Kraft des Christentums eindringen möchtest, wende dich nicht an junge, unerfahrene Zeugen, sondern an solche, die im hohen Alter Frucht tragen. Sie können besser aus der Fülle ihrer Herzenserfahrungen reden. Sie haben ihren Herrn lieb und freuen sich seiner. Sie sind voll Liebe, voll Freundlichkeit, Sanftmut und voll wirklicher Kraft - nicht der Kraft des Fleisches, sondern des Geistes. Es ist ihnen eine Freude, die Jungen anzuleiten und sie auf dem Weg des Herrn zu ermutigen.

Oh, welch ein Genuß ist es, einen Greis so grünen zu sehen!
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Du bist ewig." Ps. 93, 2.
Christus ist ewig. Von Ihm können wir mit David singen: ,,Dein Stuhl bleibet immer und ewig." Freue dich, gläubige Seele, in Christo Jesu, denn Er ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. Der Herr Jesus war allezeit. Das in Bethlehem geborne Kindlein war eins mit dem ewigen Wort, das da von Anfang war, und durch welches alle Dinge gemacht sind. Der Name, unter welchem Christus sich dem Apostel Johannes auf Patmos offenbarte, war: ,,Der da ist, und der da war, und der da kommt." Wäre Er nicht Gott von Ewigkeit, so könnten wir Ihn nicht mit solcher Ehrfurcht lieben; wir könnten nicht fühlen, daß Er irgend teil habe an der ewigen Liebe, die der Quell aller Bundesgüter ist; weil Er aber von Ewigkeit her bei dem Vater war, so führen wir den Strom der göttlichen Liebe auf Ihn zurück, der gleichen Wesens ist mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Und gleichwie unser Herr allezeit war, so ist Er ewiglich. Jesus ist nicht tot; ,,Er lebt immerdar und bittet für uns." Nimm in allen Nöten und Drangsalen deine Zuflucht zu Ihm, denn Er harrt allezeit und segnet dich gern. Aber der Herr Jesus wird auch ewig sein. Sollte dir Gott das Leben fristen, daß deine Tage voll würden und siebzig Jahre erreichten, so würdest du dennoch erfahren, daß der Born seiner reinigenden Gnade nie versiegt, daß sein teures Blut nicht unwirksam geworden ist; du müßtest finden, daß der Priester, der den Heilsbrunnen mit seinem eignen Blut gefüllt hat, noch lebt, und dich von aller Untugend reinigt. Und wenn dir der letzte schwere Kampf bevorsteht, so wirst du sehen, daß die Hand deines siegreichen Herzogs noch nicht schwach geworden ist; der lebendige Heiland wird den sterbenden Heiligen erquicken. Wenn du zum Himmel eingehst, so wirst du Ihn erblicken, wie Er noch in ganzer Jugendkraft dasteht; und durch Zeit und Ewigkeit wird der Herr Jesus die unverwelkliche Freude, das Leben und die Ehre seines Volkes bleiben. Lebendige Ströme fließen dir aus diesem heiligen Born entgegen. Jesus war, und ist, und bleibet immerdar. Er ist ewig in allen seinen Tugenden, in aller seiner Würde, in aller seiner Macht, und ist bereit zu segnen, zu trösten, zu bewahren und zu krönen seine Auserwählten.
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Beitrag von Joschie »

D.Rappard Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen greulich; der Herr aber ist noch größer in der Höhe. Ps. 93,4.
Wer je einen Sturm auf hoher See erlebt hat, vergißt es nicht wieder. Wenn die haushohen Wellen sich erheben und das schwanke Schiff zu verschlingen drohen, steht der Mensch zitternd da in seiner Ohnmacht. Und wer kann das Toben der sturmgepeitschten Wogen beschreiben? Man muß dieses ,,g r e u l i c h e B r a u s e n" gehört haben, um zu verstehen, mit welch elementarer Macht es die Seele ergreift. Der Herr aber ist noch größer, fügt unser Psalmwort so schlicht und eben darum so majestätisch hinzu. Größer als der wütende Sturm, größer als die drohende Gefahr ist der Herr, der uns liebt.

Es gibt größere und dunklere Wogen als die des Weltmeers, Wellen der Angst, der Trauer, der Versuchung. Auch sie brausen greulich, oft in tiefer mitternächtlicher Stille. Aber fasse Mut, Seele! Der Herr ist noch größer in der Höhe. Er kann die drohende Gefahr abwenden oder in Segen kehren. Er kann den tobenden Schmerz lindern durch einen Blick seiner Gnade. Wie er einst die aufgeregten Wellen Genezareths beschwichtigte, also daß es ganz stille wurde, so hat er es seither in ungezählten Menschenherzen getan. Blicke auf ihn! Vertraue ihm!

O Herr, wohin soll ich fliehen in meinem Schmerz als nur zu Dir. Nimm Dein schwaches Kind in Deinen starken Arm und halte es fest!
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Beitrag von Joschie »

C.Eichhorn Ein Gotteskind hat Trost im Leiden Ich hatte viele Bekümmernisse in meinem Herzen, aber deine Tröstungen ergötzten meine Seele. Ps. 94, 19
"Aber deine Tröstungen": ein köstliches "Aber"! Neben einer Waagschale, in der die Leiden und Bekümmernisse lagern, ist eine zweite. In ihr befinden sich die Tröstungen. Die erstere mag schwer belastet sein. Doch die zweite gewinnt das Übergewicht und zieht die Waagschale mit all ihrem Leid empor. Wenn wir des Leidens viel haben, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christum." Der Trost überwiegt. Es sind "Tröstungen". Es ist schon ein Trost, zu wissen, daß die Leiden von oben geordnet werden. "Ihr seid in mancherlei Anfechtungen", sagt Petrus, "wo es sein soll". Also verhängt Gott nicht mehr, als sein muß. Er plagt seine Kinder nicht "von Herzen". Er kann ihnen Leiden nicht ersparen zu ihrer Reinigung, Erprobung und Ausreifung. "Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?" "Ich weiß, daß mein Gott die Liebe ist. Gefällt es ihm, mich in diesem Trübsalsofen zu lassen, dann ist es mir auch recht. Er sucht mein Bestes", äußerte öfter eine edle Dulden. Ein weiterer Trost ist das künftige schöne Los, das denen winkt, die "erduldet" haben. Die Leiden sind kurz im Vergleich zu der ewigen Herrlichkeit und leicht im Verhältnis zu dieser unaussprechlich gewichtigen Herrlichkeit. Dort werden die Leidträger reichlich entschädigt. Gott wischt alle Tränen ab. "Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein." Der beste Trost aber ist die Gnade oder die Gewißheit, daß Jesus mich liebt, und daß Gott mein Vater ist. Das hebt empor, wenn der Mut sinken will. Das erquickt in der Hitze der Trübsal. Das hält uns über den Wassern, daß wir nicht versinken. Oft müssen die Bekümmernisse von außen erst dazu führen, daß die Seele diesen besten Trost findet. Die Traurigkeit, die durch schwere äußere Erfahrungen bewirkt wird, verwandelt sich dann in eine andere, die uns überkommt angesichts unserer vielen Verfehlungen und Versäumnisse. Diese göttliche Traurigkeit und Bekümmernis über unsere Sünde bahnt den wahren Trost an, den Trost der Vergebung aller Sünden, und dieser Trost wiegt ein Meer von Leiden auf. "Wenn ich nur dich habe, mag mir Leib und Seele verschmachten, du bist meines Herzens Trost und mein Teil." Alle diese Tröstungen aber bietet uns das göttliche Wort. Die Bibel ist das große Trostbuch. Sie ist großenteils aus Leid und Schmerz geboren worden. Die Gottesmänner der Bibel empfingen ihre Offenbarungen meist unter viel Druck und Not. Die Heilige Schrift ist ein Buch für die Leidtragenden. Die leichtfertigen Genußmenschen finden, daß die Bibel ein düsteres Buch ist voll finsterer Drohungen. Aber die Kreuzträger entdecken in ihr lauter Trostquellen. "Die Reden des Herrn sind freundlich den Frommen" (Micha 2,7). Machen wir uns nur mit dem teueren Bibelwort recht bekannt! Dann fehlt es uns nicht an Trost in unseren Bekümmernissen.
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S.Keller Psalm 94, 19: «Bei der Menge meiner Gedanken in meinem Innern erfüllten deine Tröstungen meine Seele mit Wonne.» (Wörtlich)
Die Seele hat immer eine Menge von Vorstellungen und Gedanken, die sie bewegt und erwägt, oder die eine Macht über sie erlangt haben und sie bewegen. Wie schwer fällt es nicht, einen bestimmten Gedanken aus seinem Bewußtsein zu verscheuchen! Und je schlechter er ist, je mehr er uns schmerzt und je mehr Sorge er uns macht, desto frecher kommt er wieder. Ja, die Menge unserer Gedanken! Erinnerungen verschiedenster Art, Kämpfe, Freuden, Schmerzen, Sorgen! Oft ist diese Menge die schlechteste Gesellschaft, die man sich denken kann. Es ist unerträglich, ihr wehrlos preisgegeben zu sein. Da plötzlich teilt sich der wirre laute Haufen: es wird totenstille, denn eine Gesandtschaft des Königs zieht daher. Und ihr Ziel bin ich, und ihr Inhalt ist lauter Gnade und Friede, daß mir die Tränen der Freude in die Augen kommen und meine Lippen ein Dankgebet stammeln. Ja, seine Tröstungen! Jesus ist ein Meister im Trösten. Wie weiß er, wenn es ihm drum zu tun ist, uns zu trösten, alles dazu zu benutzen: Sonnenstrahlen oder Regentropfen, den Schmetterling auf dem Blumenbeet oder Nachbars weißes Hündchen; - seine Größe in Kleinigkeiten hat mich schon oft mit bebender Wonne erfüllt.

Herr, wer bin ich, daß du meiner gedenkst? Meine Seele bebt vor dir an und jauchzt über deiner tröstlichen Nähe. Grüße alle deine Kinder in aller Welt mit solchen Wonnestrahlen, wenn sie im Dunkel trauern. Gelobt seist du, o Christus! Amen.
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Beitrag von Joschie »

J.Kroeker Über unseren Glaubensumgang mit Gott.

"Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen erquickten Deine Tröstungen meine Seele." Ps. 94,19.
Wer hat nicht die gewaltige Glaubenssprache empfunden, die in den Psalmen unserer Bibel geführt wird? Wie sprechen sie von einem Weltweh, von dem sich die einzelnen Völker, ja die ganze Schöpfung erfasst sieht. Wer von uns hat nicht seinen tiefsten Schmerz, für den unsere Seele keinen Ausdruck zu finden vermochte, in den einzelnen Klagen und Seufzern der Psalmen wieder gefunden! Denn in den Psalmen spricht nicht fromme Theorie, in ihnen zittert die nackte Wirklichkeit und der ganze Ernst unseres menschlichen Lebens wieder. Sie kennen das Leid, den Kampf, die Bosheit, die Schuld, die Spannungen unseres todverfallenen Daseins.

Aber die Psalmen künden uns mehr. Sie reden auch von einem Glauben, der aus dem Weh der Gegenwart den Weg zu Gott findet. Wie selten bleibt ein Psalm allein bei dem Leid der Zeit stehen. Der Glaube, der in ihm weint und klagt, erhebt sich zu Gott, bis er in Gott selbst zur Ruhe kommt.

Daher finden wir in den Psalmen nicht nur die bekannten Bußgebete, klingen in ihnen nicht nur die einzelnen Klagelieder wieder, sondern sie enden in so manchen Fällen mit seltenem Dank und tiefer Anbetung. Wenn wir auch keine scharfe Grenze zwischen Dank und Anbetung ziehen, aber die Dankgebete bleiben doch mehr oder weniger bei dem stehen, was der Mensch an einzelnen Segnungen von Gott empfangen hat. Man hat die Vergebung der Sünden erlebt und preist nun die Barmherzigkeit, die unsere Schuld zuzudecken und unser Leben mit neuem Segen zu krönen vermag. Oder man hat sichtbar Gottes Eingreifen in unsere Not und Verhältnisse erfahren, und zwar in einer Stunde, wo alle Wogen und Wellen über uns ergingen. Nun preist die Seele den, der auch aus dem Tode erretten kann. Die Dankeslieder bleiben in der Regel bei dem stehen, was man als Gabe, als Segen, als Rettung und Hilfe von Gott empfangen hat.

Es gibt aber auch Psalmen, in denen das Lob der Seele sich nicht mehr mit dem beschäftigt, was man von Gott empfangen hat, sondern was Gott uns in seiner Person, in seiner Majestät, in seiner Gegenwart und Herrlichkeit geworden ist. In ihnen spricht ein Glaube mit seinem geistigen Schauen, dem Gott mehr ist als seine Gabe, ein Glaube, der in seiner Hingabe und Anbetung Gott über alles ehrt. Er hat über den Segen den Weg zum Segnenden gefunden und bekennt vor der ganzen Schöpfung Gottes: "Du, Herr, bist mein Gut, nichts geht mir über Dich!"
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.Keller Psalm 95, 4: «Und die Höhen der Berge sind auch sein.»
Hoch im Gebirge, wo gewaltige Felsmassen dräuend niederstarrten, fand ich in einem frommen Hause diesen Spruch an der Wand. Ob das ein Trostwort sein sollte oder ein jauchzendes Bekenntnis des Glaubens, daß der Herr, unser Gott, alles in seiner Hand hat - ich weiß es nicht. Mir war es eine Mahnung anderer Art. Sind die Höhen der Berge auch sein, unseres Gottes, dann muß auch auf ihnen sein Lob von uns erschallen! Sind die Höhen des Lebens auch sein - jene Stunden, wo man sich irdisch glücklich fühlt und leicht Gottes als des reichen, treuen Vaters vergißt - dann muß unser Herz in solchen Stunden sein gedenken, und dann soll unser Mund des Herrn Lob verkündigen. Sind die Höhen der Welt auch sein, dann müssen wir sie für ihn und in seinem Namen erobern; - mögen es die Berge der Bildung oder der Kunst oder der Volkswohlfahrt sein, wir haben die Aufgabe, das, was sein ist, ihm zu erobern, d. h. die Sünde und das Böse aus solchen Gebieten zu vertreiben. Einst ist das Naturgebiet durch die persönliche Sünde des Menschen der Sünde ausgeliefert worden, jetzt muß es durch persönliche Willenstat der Menschen wieder zurückerobert werden, bis daß Gott sei alles in allem.

Herr, unser Gott, wir wollen uns heute ganz in deine Hand geben - hilf uns dazu. Dann heb du uns auf und brauche uns als deine Werkzeuge und segne uns dabei. Amen.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Der Herr ist König, des freue sich das Erdreich." Ps. 97, 1.
Ursachen zur Beunruhigung sind keine vorhanden, so lange dieser köstliche Ausspruch wahr bleibt. Auf Erden stillt die Macht des Herrn die Bosheit der Gottlosen ebenso schnell wie die Wut des Meeres; seine Liebe erquicket die Seele des Elenden ebenso gern, wie sein Regen die dürren Lande. Majestätisch leuchten die Flammenblitze nieder mitten durch die schrecklichen Gewitterwolken, und die Herrlichkeit des Herrn verkündet sich in ihrer Größe durch den Fall mächtiger Reiche und durch den Sturz erhabener Throne. In all unsern Kämpfen und Trübsalen erkennen wir die Hand des göttlichen Königs. ,,Allwaltend schauest Du vom Thron Auf Deine Menschen nieder; Schaust liebend Du, der Liebe Sohn, Auf die erlösten Brüder." In der Hölle anerkennen die gefallenen Geister mit düsterm Mute seine unzweifelhafte Oberherrschaft. Wenn sie umhergehn dürfen, so ist's ihnen nur gestattet mit schweren Fesseln an den Füßen; dem Behemoth ist ein Gebiß angelegt und ein Hamen durchbohrt die Kinnladen des Leviathan. Des Todes Geschosse sind verschlossen unter des Herrn Riegel, und göttliche Gewalt ist der Wächter über des Grabes Gefängnisse. Die schreckliche Rache des Richters aller Welt macht, daß die Feinde heulen und mit den Zähnen klappen, gleichwie Hunde, die des Jägers Peitsche fürchten. ,,In Deine starke Hand hat Gott Das Zepter übergeben; Du herrschest über Höll' und Tod Und über Grab und Leben." Im Himmel zweifelt niemand an der Machtvollkommenheit des Königs der Ewigkeit, sondern alle fallen nieder auf ihr Angesicht, und bringen Ihm ihre Huldigung dar. Engel sind seine Hofleute, die Auserwählten seine Günstlinge, und sie sehnen und freuen sich alle, Ihm zu dienen Tag und Nacht. Möchten wir bald eingehen in die Stadt des großen Königs! ,,Hoch, über Erd' und Welt und Zeit Thronst Du zu Gottes Rechten, Ihm gleich an Macht und Herrlichkeit, Zum Heile der Gerechten."
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Die ihr den Herrn liebt, hasset das Arge." Ps. 97, 10.
Du hast allen Grund, das ,,Arge zu hassen", wenn du nur daran denkst, wieviel Schmerz es dir schon verursacht hat. Ach, was hat doch die Sünde für eine Welt voll Unheil über dich gebracht! Die Sünde hat dich so sehr verblendet, daß du kein Auge hattest für die Schönheit und Liebenswürdigkeit deines Heilandes; sie hat dich so taub gemacht, daß du kein Ohr hattest für die zärtlichen, liebevollen Einladungen des Erlösers. Die Sünde hat deinen Fuß auf den Weg des Todes gekehrt, und in den Born deines Lebens tödliches Gift geschüttet; sie hat dein Herz befleckt und angesteckt und es zu einem ,,trotzigen und verzagten Ding" gemacht. O, was warst du für ein elendes Geschöpf, als das Arge es mit dir aufs äußerste gebracht hatte, bevor die göttliche Gnade sich drein legte! Du warst ein Kind des Zorns gleich den übrigen, und ,,deine Füße liefen zum Bösen" mit dem großen Haufen. So stand's mit uns allen; doch der Apostel Paulus erinnert uns: ,,Aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesu, und durch den Geist unsers Gottes." Wir haben wahrlich gute Ursache, das Arge zu hassen, wenn wir zurückblicken und sein verderbliches Wirken betrachten. Solch Unheil hat das Arge in uns angerichtet, daß es um unsre Seelen geschehen wäre, wenn nicht die allmächtige Liebe ins Mittel getreten wäre, um uns zu versöhnen. Selbst jetzt noch ist es ein rüstiger Feind, der nimmer ruht und allezeit wachsam ist, ob er uns schädigen und ins Verderben stürzen könne. Darum ,,hasset das Arge," o, ihr Christenleute, sonst trachtet ihr nach Trübsal. Wollt ihr euren Pfad mit Dornen bestreuen und euer Sterbekissen mit Disteln füllen, dann laßt nach, das ,,Arge zu hassen;" wollt ihr aber ein glückliches Leben führen, und eines ruhigen, seligen Todes sterben, dann wandelt in allen Wegen der Heiligkeit und hasset das Arge bis ans Ende. Wenn ihr euren Heiland wahrhaft lieb habt und Ihn ehren wollt, dann ,,hasset das Arge." Wir kennen gegen die Liebe zum Bösen in einem Christenherzen kein kräftigeres Heilmittel als den häufigen Umgang mit dem Herrn Jesus. Haltet euch recht viel in seiner Nähe auf, so wird's euch unmöglich sein, mit der Sünde auf gutem Fuße zu stehen. ,,Wer will das Arge hassen, Muß Jesum liebend fassen."
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Beitrag von Joschie »

J.MacArthur "Die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse!" (Ps. 97,10).

Gottes Hass auf das Böse entspringt Seiner Liebe.
Nachdem wir in diesem Monat fünfzehn Wesenszüge der Liebe betrachtet haben, scheint es eigenartig, ganz plötzlich zum Thema "Hass" zu wechseln. Außerdem wirkt "heiliger Hass" wie ein Widerspruch in sich selbst, wenigstens für alle, die Hass in jedem Fall als etwas Böses betrachten. Aber Liebe und Hass sind untrennbar. Du kannst nicht wirklich etwas lieben und gleichgültig gegen Dinge sein, die dem Geliebten entgegenstehen oder es bedrohen.

Wer seinen Ehepartner liebt, hasst alles, was ihn verunreinigt oder verletzt. Liebst du deine Kinder, so hasst du alles, was ihnen Schaden zufügt. Wenn du das Gute liebst, hasst du das Böse. Liebst du Einigkeit, hasst du Dissonanzen. Wenn du Gott liebst, hasst du den Satan. Darum sagt die Schrift in unserem Text: "Die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse!" und: "Die Furcht des Herrn [bedeutet], Böses hassen. Hochmut und Stolz und bösen Wandel und einen ränkevollen Mund, [das] hasse ich" (Spr. 8,13).

Zweifellos ist Gott der Gott der Liebe. So steht in 1. Johannes 4: "Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe ... Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben ... Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm" (die Verse 7-8.11.16).

Wie reagieren wir auf diese Liebe? Der Psalmist schreibt: "Aus deinen Vorschriften erhalte ich Einsicht. Darum hasse ich jeden Lügenpfad! ... Die Gemeinen hasse ich, aber ich liebe dein Gesetz ... Darum wandle ich aufrichtig nach allen deinen Vorschriften. Jeden Lügenpfad hasse ich ... Lüge hasse und verabscheue ich. Dein Gesetz liebe ich" (Ps. 119,104.113.128.163).

Ist das dein Gebet? Hasst du alles, was sich gegen Gott stellt? Fühlst du dich von allem angegriffen, was Ihn angreift? Denke daran: Heiliger Hass ist genauso Bestandteil der göttlichen Liebe wie alles andere, was wir seither betrachtet haben. Wenn du Gott liebst, musst du notwendigerweise das Böse hassen.
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Dienet dem Herrn mit Freuden." Ps. 100, 2.
Freude am Gottesdienst ist ein Zeichen der Begnadigung. Wer Gott dient mit traurigem Antlitz, weil Er etwas tut, was ihm nicht gefällt, dient Gott ganz und gar nicht; er huldigt dem Herrn zum Scheine, aber es fehlt das innere Leben. Unser Gott begehrt keine Sklaven zum Dienst an seinem Throne; Er ist der Herr des Reichs der Liebe und will, daß seine Diener sich in die Livree der Freude kleiden. Die Engel dienen ihrem Herrn mit Lobpreisen, nicht mit Seufzen und Stöhnen; ein Murren oder Grämen wäre ein Laut der Empörung unter ihrer Heerschar. Aller Gehorsam, der nicht freiwillig ist, ist Ungehorsam, denn der Herr siehet das Herz an, und wenn Er siehet, daß wir Ihm aus Zwang dienen, und nicht aus freier Liebe zu Ihm, dann verwirft er das Opfer unsres Gehorsams. Ein Gottesdienst, der mit Freuden geschieht, ist Herzensdienst und wahrhaftiger Gottesdienst. Nehmet dem Christen die Freudigkeit des freien Entschlusses, so raubt ihr ihm das Zeugnis, daß sein Gottesdienst aufrichtig und ernst sei. Wenn ein Mensch in den Kampf muß getrieben werden, dann ist er kein Vaterlandsfreund; wer aber in den Kampf stürmt mit flammendem Auge und freudigem Antlitz, mit dem Schlachtgesang im Munde: ,,Süß ist der Tod fürs Vaterland," der zeigt, daß er sein Vaterland von Herzen lieb hat. Freudigkeit gibt Kraft und Mut; in der Freude des Herrn sind wir stark. Sie hilft alle Schwierigkeiten überwinden, alle Hindernisse besiegen. Sie ist für unsre Pflichterfüllung das, was das Öl für die Räder eines Eisenbahnzuges. Ohne Öl wird die Achse bald heiß, und es ereignet sich ein Unfall; und wenn keine heilige Freude vorhanden ist, die unsre Räder salbt, dann wird unser Geist in seinem Laufe bald gehemmt. Ein Mensch, der in seinem Gottesdienst fröhlich ist, zeigt, daß der Gehorsam sein Element ist; er darf jauchzen und singen vor seinem Herrn. Lieber Christ, wir wollen die Frage ins Auge fassen: Dienest du dem Herrn mit Freuden? Wir wollen der Welt und den Leuten, die unsre Gottesfurcht für Sklavendienst halten, zeigen, daß sie unsre Freude und Wonne ist. Unsre Freudigkeit müsse laut verkündigen, daß wir einem guten Herrn dienen.
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D.Rappard Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken. Ps. 100,2.

Dienen heißt in der Sprache der Schrift: einem Höheren unterworfen, untertan, zugehörig sein. Der Diener hat die Befehle seines Herrn auszurichten, ihm aufzuwarten, auf seine Weisungen zu achten. Alle, die den Herrn Jesum Christum in Wahrheit aufgenommen haben, sind eben damit in seinen Dienst getreten. Ihm sind sie untertan als ihrem König. Ihm gehören sie an als ihrem Befreier. Seine Befehle auszurichten und seinen Willen zu tun ist ihre Aufgabe und ihr Vorrecht. Man dient dem Herrn nicht nur, wenn man ein besonderes Amt hat, oder geistliche Arbeit tut. Nein, der ganze Tageslauf kann ein fortgesetzter G o t t e s d i e n s t sein. Das ist es, was ein Leben reich, interessant und wahrhaft glücklich macht. Darum sagt uns unser Psalm: Dienet dem Herrn mit F r e u d e n. Sein Dienst ist Freiheit.

Fasse dein Leben heute unter diesem Gesichtspunkt auf, liebes erlöstes Gotteskind. Du wirst deine Hausarbeit, deine gewöhnlichen und außergewöhnlichen Pflichten viel freudiger tun, wenn du dich dabei erinnerst, daß dein Herr sie dir aufgetragen hat. - Wer dem Herrn mit Freuden dient, wird schon hier öfter, in aller Stille, mit Frohlocken vor sein Angesicht treten dürfen; denn ihm zu dienen ist glücklich sein.

Herr, lehre mich in allem meinem Tun und Lassen Deinen Willen zu erfüllen. Laß mein ganzes Leben in Deinem Dienste zugebracht sein!
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D.Rappard Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken. Ps. 100,2.
Dienen heißt in der Sprache der Schrift: einem Höheren unterworfen, untertan, zugehörig sein. Der Diener hat die Befehle seines Herrn auszurichten, ihm aufzuwarten, auf seine Weisungen zu achten. Alle, die den Herrn Jesum Christum in Wahrheit aufgenommen haben, sind eben damit in seinen Dienst getreten. Ihm sind sie untertan als ihrem König. Ihm gehören sie an als ihrem Befreier. Seine Befehle auszurichten und seinen Willen zu tun ist ihre Aufgabe und ihr Vorrecht. Man dient dem Herrn nicht nur, wenn man ein besonderes Amt hat, oder geistliche Arbeit tut. Nein, der ganze Tageslauf kann ein fortgesetzter G o t t e s d i e n s t sein. Das ist es, was ein Leben reich, interessant und wahrhaft glücklich macht. Darum sagt uns unser Psalm: Dienet dem Herrn mit F r e u d e n. Sein Dienst ist Freiheit.

Fasse dein Leben heute unter diesem Gesichtspunkt auf, liebes erlöstes Gotteskind. Du wirst deine Hausarbeit, deine gewöhnlichen und außergewöhnlichen Pflichten viel freudiger tun, wenn du dich dabei erinnerst, daß dein Herr sie dir aufgetragen hat. - Wer dem Herrn mit Freuden dient, wird schon hier öfter, in aller Stille, mit Frohlocken vor sein Angesicht treten dürfen; denn ihm zu dienen ist glücklich sein.

Herr, lehre mich in allem meinem Tun und Lassen Deinen Willen zu erfüllen. Laß mein ganzes Leben in Deinem Dienste zugebracht sein!
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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Joschie
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Beitrag von Joschie »

C.H.Spurgeon ,,Danket Ihm, lobet seinen Namen." Ps. 100, 4.
Unser Herr möchte gern, daß alle die Seinen reich würden an hohen und seligen Gedanken über seine heilige Person. Der Herr Jesus ist nicht zufrieden, wenn seine Brüder geringe Gedanken von Ihm hegen; es ist seine höchste Freude, wenn seine Brautgemeinde mit Wonne über seine Lieblichkeit erfüllt ist. Wir sollen Ihn nicht bloß als etwas Unentbehrliches betrachten, wie Brot und Wasser, sondern als ein vorzüglich wertvolles Geschenk, als eine Gabe, die uns mit seltenem und wonnevollem Entzücken erfüllen soll. Dazu hat Er sich uns geoffenbaret als die ,,köstliche Perle" voll unvergleichlicher Schönheit, als ein ,,Büschel Myrrhen" voll erfrischenden Dufts, als die ,,Blume zu Saron" voll Wohlgeruchs, als die ,,Rose im Tal" voll Lieblichkeit. Um uns zu hohen Gedanken über Christum aufzuschwingen, wollen wir uns der Ehre erinnern, welcher Christus im Himmel teilhaftig ist, wo die Dinge nach ihrem wahren Wert geschätzt werden. Denket daran, wie hoch Gott seinen Eingebornen schätzt, seine unaussprechliche Gabe, die Er uns schenkt. Erwägt, was die Engel von Ihm denken, wenn sie in ihrer höchsten Verklärung ihr Antlitz vor Ihm verhüllen. Bedenket, was die Bluterkauften von Ihm denken, wenn sie Tag und Nacht seinen Ruhm verkündigen. Hohe Gedanken von Christo machen uns tüchtig, mit unsrer Liebe beständig an Ihm zu hangen. Je mehr wir Christum erhöht sehen, und je demütiger wir uns vor seinem Stuhle beugen, umso besser sind wir imstande, Ihm zu begegnen, wie Er's um uns verdient. Unser Herr Jesus wünscht, daß wir groß von Ihm denken und uns gern unter seine Herrschaft beugen. Erhabene Gedanken über Ihn vermehren unsre Liebe. Liebe und Achtung gehen Hand in Hand. Darum, gläubiger Christ, denke recht viel an die herrlichen Vorzüge deines Meisters. Betrachte Ihn in seiner vorigen Herrlichkeit, bevor Er dein Fleisch und Blut an sich nahm! Denke an die mächtige Liebe, die Ihn von seinem Throne hernieder trieb, damit Er am Kreuze für dich stürbe! Bewundere Ihn, wie Er alle List und Gewalt der Hölle überwindet! Schaue Ihn an, den Auferstandenen, den Gekrönten, den Verklärten! Beuge deine Kniee vor Ihm, dem Wunderbar, Rat, Kraft, Held, denn nur so wird deine Liebe zu Ihm das, was sie sein soll.
Das Pferd wird gerüstet für den Tag des Kampfes, aber der Sieg kommt von dem HERRN. Spr. 21,31

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