Hallo Robert,
da wir diese Diskussion schon öfter geführt haben möchte ich eigentlich nicht schreiben, andererseits bin ich es nicht Leid die Wahrheit, die so herrlich ist, zu verteidigen. Was mich nur verwundert ist, du kennst uns doch von anderen Diskussionen hier im Forum und ich nehme an, dass du unsere Meinung da als biblisch (zumindest zum Teil) anerkennst, sonst wärst du wohl kaum noch da, oder? Aber ich frage mich warum du uns (Calvinisten) in diesen Fragen des Heils anklagst, als wären wir liberale Bibelkritiker
Zu deinen Fragen:
Genau die Logik, menschlische Logik ist das Problem aller Thologie.
Das GOTT DER Handelnde ist, bestreitet doch niemand.
Aber wie ER handelt, muß GOTT überlassen bleiben und wie ER handelt, hat ER uns in der Bibel mitgeteilt.
Aufruf zur Buße, war das falsch, weil der Mensch dazu unfähig ist?
Wie kann JESUS zur Buße aufrufen, wenn es niemand kann?
Wie kann Jesus sagen, er hätte die Menschen sammeln wollen , aber sie haben nicht gewollt, wenn es niemand kann?
Wie kann Gott im AT ( 5.Mose 28) Menschen 2 Wege vorlegen zur Entscheidung, wenn es unmöglich ist sich zu entscheiden?
Wie Kann Gott uns in seinem Bilde schaffen und festlegen, daß wir Marionetten sind?Unfähig zur Umkehr?
Was ist denn sein Bild ohne Willen zu haben?
Wenn geschrieben steht, daß Gott will, daß ALLE Menschen gerettet werden, weil sie ALLE SEINE Geschöpfe sind und ER alle Menschen liebt, wie kann man das reduzieren auf wenige Auserwählte?
Wo steht bitte, daß Auserwählung ( zu was eigentlich) ohne Voraussetzung geschieht?
Im Calvinismus werden Behauptungen aufgestellt, die nicht aus der Bibel entstanden sind sondern aus einer menschl. Logik.
Wie kann ein Arbeitnehmer Geld für seine Arbeit verlangen, wenn seine Firma am Rand des Bankrottes steht?
Wie kann ein Bankkunde sein Geld zurückhaben wollen, wenn die Bank pleite ist?
Wie kann eine Firma Geld für erbrachte Arbeistleistung verlangen, wenn der Auftraggeber nicht zahlen will (wie es vielen Handwerksbetrieben ergeht)?
Wie kann Gott die Erfüllung des Gesetzes verlangen, wenn der Mensch es nicht kann?
Wie kann Gott Menschen verdammen, die nie das Evangelium hörten, weil sie vor Christi Geburt lebten?
Wie kann Gott die Hure Rahab begnadigen, obwohl sie eine Hure ist, mit der wir nichts zu tun haben wöllten und die kleinen "unschuldigen" Kinder der selben Stadt lässt er umkommen
Alles Unmöglichkeiten! Und doch geschehen/geschahen sie!
Es ist ein einmaliger und philosophischer, nicht biblischer Schluss, dass Gott im Falle des menschlichen Willens nichts fordern darf, was der Mensch nicht kann, wo er es doch im Falle des menschlichen Tuns und sogar Seins fordert!!!! Dieser Schluss kommt nicht aus der Bibel! Nenne mir die Bibelstelle die sagt: Der Mensch muss sich entscheiden können, weil Gott ihn dazu auffordert. Die Bibel fordert den Menschen auf an Gott zu glauben, genauso wie sie ihn dazu auffordert sündlos zu leben! Zu beidem sagt die Bibel:
"auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, 2in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt [od. nach dem Zeitalter (gr. aion) dieser Welt (gr. kosmos)], gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams [od. des Unglaubens / der Weigerung zu glauben; so auch Eph 5,6; Kol 3,6] wirkt; 3unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen [od. die Willensentschlüsse] des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen." (Eph 2, 1-3)
"Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde." (Joh 8, 34)
"Als aber der Herr sah, daß die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten [od. alle Pläne / Absichten; (dasselbe Wort in 1Mo 8,21)] der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse" (Gen 6, 5)
"Denn ich kenne deinen Ungehorsam und deine Halsstarrigkeit. Siehe, noch [bis] heute, während ich [noch] unter euch lebe, seid ihr ungehorsam gegen den Herrn gewesen; wieviel mehr nach meinem Tod! 28So versammelt nun vor mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Vorsteher, und ich will diese Worte vor ihren Ohren reden und Himmel und Erde gegen sie als Zeugen bestellen. 29Denn ich weiß, daß ihr nach meinem Tod gewiß verderblich handeln und von dem Weg abweichen werdet, den ich euch geboten habe; so wird euch am Ende der Tage dieses Unheil treffen, weil ihr tun werdet, was böse ist in den Augen des Herrn, indem ihr ihn durch die Werke eurer Hände erzürnen werdet." (Deu 31, 27-29)
"Gegen ihn haben verderblich gehandelt, die nicht seine Kinder sind, sondern Schandflecken, ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht." (Deu 32, 5)
Der Mensch ist eben nicht mehr das perfekte Abbild Gottes an dem nichts flasch ist, außer das er böse handelt! Nein, wie bezeichnet die Bibel die Menschheit denn immer wieder? Als verdrehtes und böses Geschlecht!! Was meint Gott damit? Das der Mensch von grundauf verdorben ist! Eben nicht nur seine Früchte, sondern der ganze Baum!
"Entweder pflanzt einen guten Baum, so wird die Frucht gut, oder pflanzt einen schlechten Baum, so wird die Frucht schlecht! Denn an der Frucht erkennt man den Baum.
34Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. 35Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor.
36Ich sage euch aber, daß die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben." (Mt 12, 33-36)
Das ganze Wesen ist schlecht! Das heißt Verstand, Gemüt, Wille, Gewissen - jede Regung des Herzens! Sage mir eine Bibelstelle, in der etwas anderes steht! Wenn aber der Wille verdreht ist, nämlich gegen anstatt für Gott, dann entscheidet sich der Mensch gegen ihn! Wo ist dort bitte schön unbiblische Logik???
Desweiteren: wir sagen nicht und haben das nie behauptet (nimm uns bitte wenigstens so ernst, dass du unsere Meinung richtig wiedergibst), dass Gott nicht will, dass alle Menschen gerettet werden!
"Oder hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen?
22Wenn nun aber Gott, da er seinen Zorn erweisen und seine Macht offenbar machen wollte, mit großer Langmut die Gefäße des Zorns getragen hat, die zum Verderben zugerichtet sind, 23damit er auch den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Barmherzigkeit erzeige, die er zuvor zur Herrlichkeit bereitet hat?"
Römer 9, 21-23 stellt die Menschen als trägen Tonklumpen und den Schöpfer als Handelnden vor! So wie ein Tonklumpen nichts dazutun kann was für ein Gefäß er wird und das er überhaupt eines wird und wie das geschieht, liegt er ja einfach da und muss vom Töpfer bearbeitet werden, so können die Menschen nichts beitragen zu ihrem Heil oder Unheil!!! Gott ist es der ganz frei entscheidet, wer was wird! Die Meinung er schränkt seine Freiheit ein und gibt den Menschen Freiheit, klingt zwar schön ist aber unbiblisch! Oder kannst du mir eine Stelle nennen in der steht: "Gott hält seine Freiheit um des Menschen willen zurück, er lässt jeden selbst über sein Schicksal entscheiden und gibt dem Menschen die Souveränität zu entscheiden ob er gerettet wird oder nicht."? Der oben genannte Vers (und ich möchte dich bitten ihn ernst zu nehmen wie er da steht) und zum Beispiel Apg 13, 48 widersprechen dem rigoros!!!
"Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? »Ich habe mir 7 000 Männer übrigbleiben lassen, die [ihr] Knie nicht gebeugt haben vor Baal.« [1Kö 19,14.18] 5So ist nun auch in der jetzigen Zeit ein Überrest vorhanden aufgrund der Gnadenwahl."
Hier wird die Erwählung auf ihre letzte Ursache zurückgeführt --> DIE GNADENWAHL
"Wir aber sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, daß Gott euch von Anfang an zur Errettung erwählt hat in der Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit" (2. Thes 2, 13)
Der Herr erwählt zum Heil! Deutlicher kann es nicht dastehen:
daß Gott euch von Anfang an zur Errettung erwählt hat
"Denn die er zuvor ersehen [od. zuvor erkannt] hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern." (Röm 8, 29)
Das hier genannte "zuvor ersehen" kann leicht falsch verstanden werden. Das ist von der Hebräischen Sprache her zu verstehen. Der Ausdruck "zuvor ersehen" zieht sich durch die ganze Bibel in AT und NT. Das Wort meint im Hebräischen: anmerken, erfahren, erkennen, wissen, kennen. Was aber wichtig ist, und das ist keine calvinistische Erkenntnis, es hat eine ganzheitliche Bedeutung! Nicht nur ein bloßes erkennen mit dem Verstand, sondern ein persönliche Kenntnis von etwas. Der geschlechtliche Verkehr wird mit dem selben Wort beschrieben und meint eine tiefe persönliche Kenntnis eines Menschen, die nur in der Ehe geschieht. Folgende andere Bibelstellen belegen dieses Verständnis: Amos 3, 2; Röm 11, 2; Mt 7, 23; 2. Tim 2, 19; 1. Pt 1, 20; 1. Kor 8, 3. Deswegen bezieht es sich auf Personen, statt auf Handlungen, wie ihren Glauben oder so.
Später mehr.
Herzliche Grüße
Raphael
Fürwahr, Gott ist mein Heil: ich bin voller Zuversicht und fürchte mich nicht! Denn Gott, der HERR, ist meine Stärke und mein Lobgesang, und er ist mir ein Retter geworden! - Jes 12, 2 (Menge)