Vorab: Ich bin mir nicht sicher ...Joschie hat geschrieben:In Off.21,1 steht etwas über den neuen Himmel und die neue Erde. In gleicher Richtung geht Röm.8, 18-22. Ist diese neue Schöpfung etwas total neues oder wird die alte Schöpfung erneuert
Aber es ist eine gute und vieldiskutierte Frage. Schließlich verwechseln m.E. die Chiliasten einen erheblichen Teil der AT-Verheißungen für die Ewigkeit mit dem von ihnen postulierten Tausendjährigen Reich. Anders ausgedrückt: diese (irdisch klingenden) Prophezeiungen werden sich nicht in einem Zwischenreich erfüllen, sondern in der neuen Schöpfung. Wenn es eine "runderneuerte Erde" ist, ist es schließlich nichts anderes als ein "ewiges Tausendjähriges Reich" - zumindest nach der Vorstellung des historischen Prämillenialismus.
Sehr bedeutsam ist hier Röm 8,18-22, worauf Joschie bereits hinwies. Dort kann unmöglich von einem vergänglichen Zwischenreich die Rede sein, denn die Schöpfung wird "von der Schöpfung der Vergänglichkeit befreit" werden - und das ist das, worauf sie jetzt "seufzend" wartet und was bei der "Offenbarung der Söhne Gottes" geschieht, bei der "Erlösung unseres Leibes". Dies ist eine der etlichen "klaren" eschatologischen Aussagen, mit deren Hilfe man die schwerverständlicheren bzw. bildhaften auslegen muss.
Ob die jetzige Schöpfung nun "runderneuert" oder jedes einzelne Atom zunächst komplett ausgelöscht wird - was macht den Unterschied? Es wird jedenfalls alles neu sein. Dennoch besteht eine gewisse Kontinuität, so wie auch unsere Identität erhalten bleibt, obwohl wir den alten Leib ablegen und einen neuen erhalten.
Roland Hardmeier hat die Schriftstellen, die für eine solche Kontinuität und damit für eine "Runderneuerung" sprechen sowie die Schriftstellen, die dagegensprechen, in seinem Buch "Zukunft. Hoffnung. Bibel." zusammengetragen. Ich habe den Abschnitt als PDF online gestellt:
www.betanien.de/verlag/material/ZHB-503-523.pdf
Grüße, Werner