Hallo Aaron,
also auch für Dich noch einmal: Ich halte die Lehre von der Allversöhnung für eine falsche Lehre, und alles, was Du darüber hier geschrieben hast, kannst Du auch auf meiner Homepage nachlesen.Wenn Du Irrlehre so definierst, wie Du es tust
Irrlehre kann man u.a. auch darüber definieren, als das Sie etwas lehrt, indem sie etwas zur Bibel hinzufügt oder herausnimmt. Dies ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit einer Definition.
kann ich auch zustimmen, sie als eine Irrlehre zu bezeichnen. Du mußt mich also nicht davon zu überzeugen versuchen, daß es sich um eine Irrlehre - in dem von Dir genannten Sinn - handelt. Aber: Ich behaupte, daß der, der von Gott bekehrt wurde, mithin also ein Christ ist, und der sie dennoch glaubt, immer noch erlöst ist. Das Christsein geht nicht dadurch verloren, daß unser Erkennen Stückwerk ist und bleibt.
Was Deine Bibelstellen (aus dem Zitat von Patrick Tschui) angeht, so lehrt uns Judas 3 b nicht, für die Wahrheit, sondern für den Glauben zu kämpfen. Wenn Du diesen Brief genau liest, wirst Du feststellen, daß es um einen Wandel, nicht um eine Lehre geht.
Röm. 16,17 geht es um die, die durch ihre Lehre eine Spaltung und Ärgernis herbeiführen.
2.Kor 6:14-18 geht es um das Verhalten gegenüber Götzendienern - auch hier geht es nicht um vermeintliche oder tatsächliche Irrlehre, sondern um den Gegensatz zwischen Gemeinde und Welt.
Auch Eph. 5:11 paßt nicht in diesen Zusammenhang - dort geht es (wie in Röm. 16) um solche, die die christliche Freiheit für einen unordentlichen Lebenswandel verwenden.
Bleibt die Beröa-Stelle: Diese lehrt uns, jede Verkündigung anhand der Bibel zu prüfen - egal, welch hoher Name dahinter steht. Dies gilt für alles, was hier geschrieben wird, sei es von den selbsternannten Wächtern oder von den selbsternannten Predigern der Bruderliebe. Dabei gilt es, eigene konfessionelle Scheuklappen auch einmal wegzulassen und vielleicht auch einmal die eigene Meinung zu überprüfen.
Mir ist bewußt, daß diese Verse immer wieder zur Begründung für ein Wächteramt herbeigezogen werden - allerdings wird da genau das gemacht, was Du den Allversöhnern - zu Recht! - vorwirfst: Es wird versäumt, den Zusammenhang der Stellen zu betrachten. Die Bibelstellen sind aus dem Zusammenhang gerissen, um die eigene Meinung damit zu begründen.
Wenn wir über Irrlehre sprechen, sollten wir als erstes den Brief in der Bibel ansehen, in dem es darum geht, woran wir erkennen, daß wir Christen sind - also den 1. Johannesbrief. Ich erlaube mir, hier nur eine Versliste hereinzusetzen zur Prüfung:
1. Joh. 2:8-9 Bruderliebe als Zeichen des Christseins
1. Joh. 2:23 Definition der Widerchristen
1. Joh. 3:14 Wir wissen!!!
1. Joh. 3:23
1. Joh. 4:3 Definition der falschen Propheten
1. Joh. 4:9ff
1. Joh. 4:15 Welcher nun bekennt...
1. Joh. 4:20
1. Joh. 5:1ff
Ich sehe im Neuen Testament für uns als Christen nicht die Aufgabe, jeder vermeintlichen Irrlehre entgegenzutreten. Ich sehe jedoch die Aufgaben:
- Das Evangelium zu verkündigen;
- Armen, Kranken, Schwachen und Gefangenen zu dienen;
- Die Brüder zu lieben und
- Gott mehr zu lieben als mich selbst.
Andreas