ich habe den Thread interessiert gelesen, denn ich spreche gerade mit Freundin über die Erwählung Gottes. Vorweg möchte ich betonen, dass ich kein Problem habe, an die Erwählung, an die Errettung allein aus Gnaden oder an die Unverlierbarkeit des Heils zu glauben. Daran halte ich fest, das sind für mich Pfeiler des Glaubens.
Aber für heilsnotwendig in dem Sinne: wer hier anderes glaubt hat kein Heil, halte ich diese Dinge nicht.
Was ist überhaupt heilsnotwendig, diese Frage habe ich schon sehr oft Christen diskutieren gehört. Ich benutze dieses Wort nur ungern, es kommt in der Bibel auch gar nicht vor.
Wenn überhaupt etwas heilsnotwendig ist, dann ist es der Ratschluss Gottes, den Heiland zur Rettung von Sündern zu senden und das Erlösungswerk Jesu. Das ist im absoluten Sinn heilsnotwendig.
Was muss ich tun, damit ich gerettet werde, fragt der Kerkermeister den Paulus.
"Glaube an den Herrn Jesus Christus und du wirst gerettet werden, du und dein Haus", bekommt er zur Antwort.
Man beachte, dass Paulus nicht etwa antwortet: Du musst gar nichts tun, nur richtig glauben musst du.
Darum richtet sich der Glaube auch auf die Person Jesu, hier sind sich alle christlichen Denominationen weitgehend einig, es ist ein aktiver Glaube (ein Glaube der etwas tut), der sich Christus zuwendet und in ihm begründet ist.
Doch dann kommen die Feinheiten, die in Diskussionen über Heil oder Verdammnis entscheiden. Ob Vorherbestimmungslehre, Gnadenlehre, Sabbathlehre, Geistestauflehre, Wasser-Tauflehre und so weiter.... wie kann eine Lehre überhaupt heilsnotwendig sein? "Rettet mich Erkenntnis", fragt Lutz in diesem Thread einmal zu Recht. Die Antwort kann doch wohl nur nein lauten.
Peter vertritt hier im Thread die Meinung, dass es Lehren gibt, die heilsnotwendig sind, so wie ich ihn verstanden habe. Und hier macht er es noch vom rechten Erkennen der Gnadenlehre abhängig, das sich in einem sünden-vermeidenden Leben beweisen muss.Peter hat geschrieben:Wer sich einbildet die Gnadenlehre erkannt zu haben, muss noch nicht unbedingt gerettet sein. Das entscheidende Mittel ist der Glaube. Wer irgendwie meint, durch die Gnadenlehre die Situation nun ausnützen zu müssen (entsprechend z.B. Röm. 6,1.15), der offenbart lediglich, dass er noch nicht erkannt hat, wie man erkennen muss.
Ja, die Gnadenlehre muss man vertreten um gerettet zu sein. Denn das ist das Evangelium.
Was das Leben eines Christen betrifft, gebe ich ihm total recht. Wenn Gott einen Menschen lebendig macht und er wiedergeboren wird, dann wird sich das in einem veränderten Leben, das den Willen Gottes gern tun will, auch zeigen. Sonst hat Gott nichts neu gemacht und der Mensch ist nicht errettet.
Aber dass das vom rechten Erkennen der "Gnadenlehre" abhängt, das glaube ich nicht. Ich weiß auch nicht, was Peter unter dem Begriff Gnadenlehre oder Vorherbestimmungslehre genau meint. Dazu müsste ich noch viel von ihm lesen, viele Stunden lang. Und selbst dann blieben Fragen offen.
Ich habe viele Geschwister, die in diesen Fragen nicht meine Überzeugung teilen, und doch haben wir den gleichen Herrn. ER allein verbindet uns zu EINEM Leib.
Woher wissen wir das? Weil der Geist Gottes in uns wohnt und uns das Zeugnis gegeben hat, das uns die Sicherheit gibt, Kinder Gottes zu sein.
Darum bleibt der Mensch auch in der Frage "was ist heilsnotwendig" von Gott zum 100% abhängig. Wir haben auch hier keinen Katalog zum "abharken", das und jenes muss ich glauben, oder dieses tun und jenes lassen, und dann habe ich das Heil, so funktioniert es eben nicht!Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind.
Römer 8,16
Dass der Mensch zwar etwas tun muss, aber das Gelingen dann doch von Gott abhängig ist, veranschaulicht dieser Vers sehr gut:
Gruß ChristineEs sprach aber einer zu ihm: Herr, sind es wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen! Denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und es nicht können.
Lukas 13, 23-24