Hallo Werner,
na gut, lass uns biblisch werden
Vorweg möchte ich sagen, dass es ein "Erleben" Gottes niemals ausserhalb der Schrift gibt. Menschen, die die Schrift nicht kennen/ studieren, aber sich nach einem Erlebnis ausstrecken, haben nichts verstanden.
Ich meine hier die Christen. Ein Christ hat ganz andere Verpflichtungen als ein Nichtchrist, der nach einem Beweis Gottes sucht.
Deshalb sagt die Schrift auch an einigen Stellen, dass das Wort (die Predigt) "mit Zeichen und Wundern bestätigt" wurde.
Zeichen und Wunder (ich zähle dazu auch alle anderen übernatürlichen Erlebnisse) sind kein Fundament unseres Glaubens, aber sie sind eine Bestätigung und Bestärkung unseres Dienstes. Jedenfalls ist es bei mir so.
Wenn der Hl. Geist mir ein Wort für einen Bruder oder eine Schwester gibt und diese Person sagt mir dann, dass das genau das ist, was sie jetzt brauchte, dann ist das eine Bestärkung für mich, dass ich Gott richtig verstanden habe und dass Gott mich wirklich gebrauchen will.
Das Thema ist der Hl. Geist und die Frage steht jetzt offen, ob der Hl. Geist auch noch heute explizit Anweisungen gibt. D.h. ausserhalb der Schrift.
Erstmal ist, denke ich, allen klar, dass die Bibel das Fundament für ein gesundes Leben mit Gott ist. Eine Unkenntnis des Buches Gottes hindert ein gesundes Leben als Christ. Lasst uns deshalb die Klischees beiseite legen, v.a. was die Charismatiker angeht. Hartwig Henkel ist z.B. jemand, der an alle Geistesgaben glaubt und sie auch ausübt.
Ich kenne kaum jemanden, der ein so biblisches Leben führt wie er. Deswegen wehre ich mich gegen falsche Anschuldigen, die Charismatiker seien ein Haufen Irrer, die in Trance fallen wollen und mehr nicht. Solche mag es geben, aber hier geht es um ein Leben anhand der Schrift und nicht um Horrorgeschichten der Charismatiker (selbst wenn diese zum größten Teil wirklich zutreffen).
Eine gute Darstellung zur Person des Hl. Geistes finden wir in Johannes 14 und 16, wo Jesus genau Auskunft gibt, wer der Hl. Geist ist und was er zu "tun" hat im Leben eines Christen.
Werner hat eine Stelle aus Kapitel 16 zitiert und sie den Aposteln zugeschrieben. Das müsste somit heißen, dass alles was Jesus zum Hl. Geist in diesen Kapiteln sagt, nur den Aposteln gilt.
Diese Behauptung ist total aus der Luft gegriffen. Die Bibel gibt keinerlei Auskunft darüber, dass der Hl. Geist nur für die Apostel in gewissen Bereichen dienen wird. Wir lesen an keiner Stelle, dass das Reden des Geistes nach der Vervollständigung des bibl. Kanons aufhören wird.
Jesus Worte in diesen Kapiteln sind auch heute aktuell. Seine Worte werden nie vergehen, dass sagt die Schrift eindeutig. Bibelstellen zu streichen ist ein beliebtes Hobby vieler Christen (v.a. in unserem Land), aber an keiner Stelle der Schrift bestätigt. Widerlegungen (anhand der Schrift) sind erwünscht, lieber Werner.
Einige Schriftstellen zum Hl. Geist will ich mal aufführen.
Joh. 14, 16- 17
Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Hier lesen wir schon einige Eigenschafter heraus:
Der Geist ist:
- unser Tröster (an Jesu statt, denn er sitzt jetzt zur Rechten Gottes)
- ewig
- im Leben eines Christen immer anwesend (Vers 17)
Der Geist ist ewig und somit sind seine Aufgaben auf der Erde auch dieselben wie vor 2000 Jahren, bis Jesus wieder kommt.
Der Hl. Geist ist auch unser Tröster. D.h. er ist aktiv an unserem Leben beteiligt.
Jesus sagt hier auch etwas ganz besonderes:
"er (der Vater) wird euch einen
anderen Tröster (Beistand) schicken".
Jesus spricht im Text davor über sich und dass die Jünger sich nicht fürchten sollen, wenn er nicht mehr da ist. Jesus lässt sie nichts als Waisen zurück. D.h. es muss jemand kommen, der Jesu bisherige "Rolle" aufnimmt. An dieser Stelle klärt sich auch die Frage, ob man mit dem Geist sprechen "darf".
In vielen Köpfen ist diese Frage ein Hindernis.
Wenn jemand kommen sollte, der Jesu Rolle übernimmt, und die Christen in alle Wahrheit führt, tröstet und stärkt, muss dieser jemand auch ansprechbar sein. Deswegen fragt auch kein Jünger an dieser Stelle nach, ob man denn auch mit dem Hl. Geist sprechen "darf".
Wenn man mit Jesus sprechen durfte, kann/soll man auch mit dem Hl. Geist reden. Alles andere wäre unsinnig. Man kann nicht getröstet werden, wenn man nicht um Trost bittet, ebenso wenig wie man gelehrt werden kann, ohne Fragen stellen zu dürfen.
Ein Unterricht oder Jüngerschaft ist ohne Fragen garnicht möglich.
D.h. Jesu Absicht war eine Interaktion zwischen dem Hl. Geist und den Christen. Deswegen steht in 2. Kor. 13, 13 auch etwas über "Gemeinschaft" mit dem Hl. Geist.
Eine Stelle zu dieser Interaktion will ich noch zitieren.
Apg. 15, 28
Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:
Hier lesen wir deutlich eine innige Gemeinschaft und einen Austausch heraus. Wenn etwas mir und einer anderen Person gefällt, muss man erstmal wissen was der anderen Person gefällt, oder nicht?
Ein Gespräch in diesem Fall ist unumgänglich. Paulus hatte viel Gemeinschaft mit dem Geist und beide (Paulus und der Hl. Geist) wussten, was zu tun war.
Das Thema ist buchfüllend, deshalb mach ich hier mal einen Punkt.
Man kann natürlich sagen, dass der Hl. Geist nur damals so gewirkt hat und heute nicht mehr, da wir die Schrit haben. Dafür gibt es aber keinen biblischen Beleg. Die Menschen damals hatten kein Neues Testament, waren aber treuer und machtvoller als wir. Wir sind es heute nicht mehr. Aber wir kommen da wieder hin, Gott bereitet seine Gemeinde vor. Es werden Zeiten kommen, in denen man mehr brauchen wird, als ein gutes Bibelwissen. Ich kenne viele Bibelkenner, die aber keine Kraft im Hl. Geist haben und diese sogar leugnen. Bibelwissen ist gut, Bibelverständnis ist aber etwas anderes. Das geht nur durch unseren wunderbaren Lehrer, den Hl. Geist, der Gemeinschaft mit uns haben will.
Es gibt auch einen Unterschied, ob man das Wort Gottes studiert um die Wahrheit herauszufinden, oder ob man seinen kläglichen Zustand mit falscher Bibelauslegung erklären will. Deswegen kommen so konfuse Theorien wie "Geistesgaben haben aufgehört" oder "Zeitalter der Wunder ist vorbei". Das sind dumme Entschuldigen für den armseligen Zustand vieler Christen.
Lasst uns deshalb lernen (ich an erster Stelle) die Wahrheit zu suchen und nicht die Bestätigungen unseres Lebens.
Zum Schluss noch paar Bibelstellen zum Hl. Geist und seinem Handeln (und seiner Zusammenarbeit) mit den Christen:
Apg. 21, 4
Apg. 21, 11
Apg. 11, 12
Apg. 11, 28
Apg. 16, 6
Gottes Segen!