Es wurde argumentiert mit dem kindlichen Glauben, der Wirkungen der Taufe usw. Doch will ich im folgenden die untrennbare Einheit aus Taufe, Bekehrung und Glaube darstellen, die eine zeitliche Aufteilung in Form von Kindertaufen nicht zulässt:
1. die Taufe des Johannes
Hier wurden nur Menschen getauft, die ihre Sünden bekannten. Diese Taufe war eine Büssertaufe, d.h. die Sünden wurden bekannt, Buße getan und zum Zeichen dessen ließen sich diese Menschen taufen. Taufen war hier ein Symbol des Reinigens, des Ablegens der Sünden und der Umkehr.
2. die Taufe des Herrn Jesu
Der Herr Jesu bekam letztlich 2 Taufen. Die eine war die Taufe am Jordan, wo er als sündloser Mensch sich den anderen Menschen gleich stellte und taufen ließ. Der Heilige Geist kam dann auf den Herrn, der erst dann seinen Dienst begann. Man kann dies vielfach ausdeuten. Da es ein nicht so einfach übertragbarer Sonderfall ist, will ich es ausklammern.
Die 2. Taufe war die Leidenstaufe des Herrn am Kreuz (Mk. 10,39). Auch dies ist ein Sonderfall. Zeigt aber auch, dass Taufe ein Eintauchen und ein Erleiden darstellen kann (siehe die Totentaufe im 1. Kor. 15, die in diese Richtung geht).
3. Die Taufe der Apostel bei Pfingsten mit dem Hl. Geist
Auch diese Taufe fällt etwas aus dem Rahmen, weil diese Jünger bereits sich zum Herrn bekehrt hatten und der Geist noch nicht ausgegossen war. Diese Taufe im Heiligen Geist ist an Pfingsten ein besonderes, unwiederholbares Ereignis (weil seitdem der Geist ja ausgegossen ist und in der Welt da ist)
4. Die Taufe der Juden in Jerusalem
Hier finden wir die für die Betrachtung wichtigen Elemente: Predigt zur Buße, Aufruf zur Buße, Ruf Errettung der Juden, Aufruf des Petrus:
Wir finden hier 1. Buße, 2. Taufe, 3. Empfang des Hl. Geistes. Dies ist hier eine untrennbare Einheit.Apg 2,38 Petrus aber sprach zu ihnen: (1) Tut Buße, und ein jeder von euch (2) lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; (3) so werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen.
5. Die Taufe des Simon des Zauberers
Die Bekehrung der Samariter fällt aus dem Rahmen, weil hier keine Geistausgießung statt fand. Es erfolgte die Predigt zur Buße, die Umkehr der Menschen (siehe Simon), jedoch konnte der Geist erst ausgegossen werden, als eben Petrus diese Türe zu den Samaritern aufstieß. (gem. der Verheißung des Herrn, tat dies Petrus bei Jerusalem bei den Samaritern und zuletzt bei den Heiden, danach tritt er zurück in der Bedeutung).Apg 8,13 Simon aber wurde auch gläubig und hielt sich, nachdem er getauft worden war, stets zu Philippus; und da er sah, daß Zeichen und große Wunder geschahen, staunte er.
Man sieht aber an dem Beispiel von Simon dem Zauberer, dass er sich zwar bekehrte, gläubig wurde, sich taufen ließ, er aber dennoch verloren und verdammt war, es war keine BEkehrung des Herzens. Die Taufe nützte ihm nichts und so konnte er auch nicht den Hl. Geist empfangen, wie es bei den anderen wohl in Samarien erfolgte.
6. Die Bekehrung des Kämmerers
Hier finden wir auch wieder die Belehrung (durch Phillipus), den Wunsch zur Umkehr (Kämmerer will sich taufen lassen), Phillipus prüft ob er wirklich glaubt und tauft dann den Kämmrer. Vom Heiligen Geist steht hier nichts und kann daher auch nichts gesagt werden. Aber auch hier stehen Predigt, Bekehrung, Glaube und Taufe untrennbar zusammen.Apg 8,36 Als sie aber des Weges dahinzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer spricht: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?
Apg 8,37 Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt. Er antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist!
Apg 8,38 Und er hieß den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.
7. Die Taufe des Saulus/Paulus
Durch die Handauflegung erhielt Paulus den Heiligen Geist, ließ sich aber erst danach taufen. Belehrt musst er nicht mehr werden, weil ihm der Herr ja selbst erschienen war. Wir finden aber hier auch wieder alle Elemente zeitlich eng beieinander und untrennbar.Apg 9,17 Da ging Ananias hin und trat in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf der Straße, die du herkamst, damit du wieder sehend und mit dem heiligen Geiste erfüllt werdest!
Apg 9,18 Und alsbald fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er konnte wieder sehen und stand auf und ließ sich taufen, nahm Speise und stärkte sich.
8. Die Taufe des Kornelius + Haus
Man sieht hier zuerst einmal, dass dieser Mensch schon an Gott gläubig war, jedoch nicht an Christus. Er bedürfte aber dennoch der Predigt des Petrus. Das sollte man mal sich tiefer durchdenken!Apg 10,2 fromm und gottesfürchtig samt seinem ganzen Hause, der dem Volke viele Almosen spendete und ohne Unterlaß zu Gott betete.
Hier sind auch wieder alle Elemente zeitnah beieinander. An den Gott Gläubige bekehren sich zum Herrn Jesu (nehmen ihn an), erhalten den Heiligen Geist und werden danach getauft. Man sieht hier aber, dass in diesen Fällen die obige Reihenfolge sich verändert:Apg 10,47 Kann auch jemand das Wasser verwehren, daß diese nicht getauft werden, die den heiligen Geist empfangen haben, gleichwie wir?
Apg 10,48 Und er befahl, daß sie getauft würden im Namen des Herrn. Da baten sie ihn, etliche Tage zu bleiben.
Predigt => Bekehrung => Empfang des Geistes => dann Taufe im Wasser
9. Die Taufe der Lydia
Wiederholt das selbe Bild: Paulus belehrt, das Herz öffnet sich, nimmt die Botschaft an und diese Frau wird gläubig. Dann erst wird getauft mit Wasser.Apg 16,14 Und eine gottesfürchtige Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; und der Herr tat ihr das Herz auf, daß sie achthatte auf das, was von Paulus geredet wurde.
Apg 16,15 Als sie aber samt ihrem Hause getauft worden war, bat sie und sprach: Wenn ihr davon überzeugt seid, daß ich an den Herrn gläubig bin, so kommet in mein Haus und bleibet daselbst! Und sie nötigte uns.
10. Die Taufe des Kerkermeisters
Auch hier wieder die selben Reihenfolgen:Apg 16,32 Und sie sagten ihm und allen, die in seinem Hause waren, das Wort des Herrn.
Apg 16,33 Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab und ließ sich auf der Stelle taufen, er samt den Seinigen.
Apg 16,34 Und er führte sie in sein Haus, deckte den Tisch und frohlockte, daß er mit seinem ganzen Hause an Gott gläubig geworden war.
Predigt, Umkehr und Bekehrung, auf der Stelle taufen
Man beachte, dass das ganze Haus gläubig wurde, d.h. an den Herrn aktiv glaubte. Wie kann man das von Baby´s sagen? Wie sollen diese dann hier eingeschlossen sein in diese Taufe?
11. Die Taufe in Korinth
Wer gläubig wurde, ließ sich taufen. Taufe und Glauben, die Bekehrung waren untrennbar verbunden. Das war Selbstverständlichkeit damals.Apg 18,8 Krispus aber, der Synagogenvorsteher, wurde samt seinem ganzen Hause an den Herrn gläubig; auch viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen.
12. Die Taufe der Johannesjünger
Auch hier die Belehrung (obgleich jene Jünger ja schon an Gott glaubten, echte und gläubige Juden waren) zuerst, dann das Annehmen der Botschaft, dann die Taufe und durch Handauflegung der Heilige Geist. Wenn diese Wassertaufe mit der Geisttaufe gleich setzten will, sollte lieber es mit dem Handauflegen versuchen, weil dies so viel öfters genannt ist.Apg 19,4 Da sprach Paulus: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft und dem Volke gesagt, daß sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, das heißt an Christus Jesus.
Apg 19,5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus.
Apg 19,6 Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.
Man sieht also, dass das biblische Beispiel in der Apostelgeschichte keinerlei Trennung macht zwischen diesen 3 Elementen. Man kann nicht vorsorglich taufen auf eine möglicherweise spätere Bekehrung. Man taufte dann, wenn derjenige, der getauft werden sollte, sich klar zum Herrn bekannte (siehe Phillipus und der Kämmerer).
Dieser Beitrag ist zwar etwas lang geworden. Jedoch hoffe ich, dass er ausreicht diese Untrennbarkeit ausreichend zu verdeutlichen.
Martin