ja, ich denke, daß diese Märtyrer zu einem Teil aus den Juden bestehen, die nach unserer Entrückung den Herrn annehmen und verkünden -- und natürlich auch aus jenen, die durch ihr Zeugnis ebenfalls zum Glauben gelangen und dafür mit dem Leben bezahlen müssen. Auch dies dürften (fast?) nur Juden sein, da die Tage der Heiden wohl erfüllt sind. Möglicherweise gewährt der Herr dennoch weiterhin auch bestimmten "Heiden" eine Gnade, wie sie schon im Alten Testament den "Fremdlingen" zuteil geworden ist, die beim Volk Israel lebten und sich beschneiden ließen... das ist aber reine Spekulation.Naomi-Liebliche hat geschrieben:Andy könnte es sein, dass die Märtyrer aus der großen Trübsal diejenigen Juden sind, die nach unserer Entrückung von Gott versiegelt werden, um dann in alle Welt auszuströmen, um nochmals, also schon während der Regentschaft des A-Christen, Zeugen für Gottes Reich sein werden.
Enrico zitierte eine Stelle, deren Inhalt ich ebenfalls als in der Zukunft liegend ansehe:
Ich meine nicht, daß wir schon in der großen Trübsal leben. Einen Abfall von Gott gibt es bei uns sehr deutlich, falsche Propheten sind allerdings noch weit von dem entfernt, wovon die Bibel spricht. Natürlich sind Hinn, Bentley & Co. Wegbereiter für eine weitreichende Öffnung der Menschen gegenüber einem falschen Evangelium, aber dennoch ist ihr Einfluß bislang auf eine bestimmte Szene begrenzt. Die Trübsal wird letztendlich auch durch zahlreiche Gerichte Gottes bestimmt und nicht nur durch die Tatsache, daß die Leugnung des Evangeliums in der Welt ein immer größeres Ausmaß annimmt. Genau das will uns der Text aus 2. Thessalonicher 2 ja sagen:Denn es wird in jenen Tagen eine Trübsal sein, dergleichen nicht gewesen ist von Anfang der Schöpfung, die Gott erschaffen hat, bis jetzt, und wie auch keine mehr sein wird. (Markus 13,19)
Wir sollten demnach das Wiederkommen Jesu zwecks unserer Vereinigung also erst erwarten, wenn der Antichrist bereits offenbart ist. Aber: Diesen Text muß man nicht unbedingt so verstehen, daß die Christen die Offenbarung des Antichristen und die Wiederkunft noch sehen würden, d.h. daß eine vorherige Entrückung ausgeschlossen wäre. Ich kann auch jemanden beschwichtigen mit den Worten: "Laßt euch von dem übereifrigen Statiker keine Angst machen. Bevor ihr befürchten müßt, daß euch euer Dachstuhl auf den Kopf fällt, müßte schon eine gewaltige Gasexplosion euer Haus darunter hinweggepustet haben." Diese Ausdrucksweise ist korrekt, auch wenn es logisch gesehen unmöglich ist, daß nach einer solchen Explosion (a) noch ein intakter Dachstuhl herabfallen und/oder (b) noch ein lebender Mensch den fallenden Dachstuhl auf den Kopf bekommen könnte.Lasset euch nicht so schnell aus der Fassung bringen oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist, noch durch eine Rede, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Herrn schon da. Niemand soll euch irreführen in irgendeiner Weise, denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens, geoffenbart werden, der Widersacher, der sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst als Gott erklärt. (2. Thessalonicher 2, 2-4)
So könnte Paulus hier auch meinen: "Bevor ihr solchen Panikmachern glauben schenkt, erinnert euch daran, daß zunächst all diese Dinge passiert sein müssen, von denen ihr wißt, daß sie erst nach eurer Zeit eintreffen werden." Denn sonst hätten wir ja insgesamt ein Problem mit der direkten Anrede, z.B. wenn Jesus selbst sagt: "Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht." (Lukas 21,28) Da sind auch Menschen angesprochen, die dies natürlich selbst nicht mehr erlebt haben.
Aber genau da waren wir ja schon, am Problem der Chronologie. Für mich ist die Frage, ob der Zeitpunkt der Entrückung, natürlich gemessen an all den anderen Ereignissen, aus der Bibel einwandfrei bestimmt werden kann. Schon lange setzen sich hochgebildete Leute damit auseinander, die ernsthaftig nach der Wahrheit forschen und die Bibel viel besser kennen als die meisten von uns. Dennoch sind die Lager zwischen verschiedenen Ansichten relativ gleichmäßig verteilt. Daher stelle ich mir vor, daß Gott und möglicherweise sogar absichtlich nur von der Natur des Ereignisses, nicht aber von ihrem Platz in der Chronologie in Kenntnis setzt. Wir würden sicherlich anders leben, wenn wir genau wüßten, daß uns einige Dinge auf jeden Fall oder andere überhaupt nicht mehr treffen werden. Doch Gott will unsere täglicher Abhängigkeit von ihm täglich aufrechterhalten, weil wir nur in diesem Zustand und aus Seiner Kraft heraus Seinem Namen Ehre geben können.
In diesem Sinne, gute Nacht :o)
Andy