Über die Ausführungen von Irenäus freue ich mich sehr, sind sie doch eine Bereicherung durch die unterschiedliche Betrachtungsweise mancher Bibelstellen. Als ich vorhin wieder in der bereits erwähnten
Schrift von Irenäus las, blieb ich an folgender Aussage hängen:
(Viertes Buch) 39. Kapitel: Die Konsequenzen des freien Willens
…
4.
Gott aber, der alles voraussieht, hat beiden passende Wohnungen zubereitet: Denen, die das unvergängliche Licht suchen und nach ihm laufen, schenkte er gütig das Licht, das sie begehren; für die anderen aber, die es verachten und sich von ihm abwenden, die es fliehen und gleichsam sich selbst blenden, machte er die Finsternis, die für die Feinde des Lichtes paßt. So legte er denen, die sich dem Gehorsam gegen ihn entzogen, die geziemende Strafe auf.
Das ist
Gnade, dass Gott alle annimmt die Ihn suchen, dem Menschen aber den
freien Willen lässt. Irenäus betont hier auch die Vorkenntnis Gottes und erwähnt auch ganz fein, dass selbst der Mensch, der Gott sucht, Ihn nicht finden würde, wenn es Gott nicht schenken würde. Wenn ich so diese Worte lese, so stimmen diese Aussagen mit dem überein was ich bislang in der Bibel bestätigt fand und in vielen Beiträgen bereits dargelegt habe.
Es wird zwar behauptet, der freie Wille des Menschen würde gegen Gottes Souveränität sprechen, aber vielleicht stellen wir uns unter Souveränität einfach nicht das richtige vor. Wenn ich die Worte lese: "
Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. Und es reute den HERRN, dass er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein" 1.Mose 6,5.6, dann könnte man die Souveränität Gottes in Frage stellen. Tatsächlich aber, wird uns hier deutlich vor Augen geführt, dass es nicht an Gott liegt, ob die Menschen Ihn suchen oder nicht, sondern es ist der freie Wille des Menschen. "
Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf Erden" Vers 12. Dies ist ein trauriger Beweis für den freien Willen des Menschen, weil die Menschen sich bewusst und freiwillig gegen Gott entschieden hatten.
Wenn Gott in Seiner Souveränität dem Menschen die Entscheidung überlasst, ob er sich für oder gegen Ihn entscheidet, so bleibt Gott dennoch souverän, denn es ist Seine Entscheidung, in dieser Zeit der Gnade. Wenn aber die Gnadenzeit abgelaufen sein wird und die Menschen bitten werden, doch noch gerettet zu werden, dann wird es zu spät sein, denn wir lesen: "
Sobald der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an der Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, öffne uns!, wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht und weiß nicht, woher ihr seid" Lk 13,25. Wie mögen auch viele Menschen zur Zeit Noahs, als die Wasser kamen, an die Arche geklopft haben. Aber die Tür war zu.
Samuel A. hat geschrieben:Es soll hier sowohl, um den "freien Willen" und den "unfreien Willen + Verantwortlichkeit des Menschen" gehen.
Beim Lesen in der Bibel, erkennen wir an vielen Stellen die Verantwortung des Menschen und das handeln Gottes, unter Berücksichtigung der Entscheidung des Menschen. "
Nahe ist der HERR allen, die ihn anrufen, allen, die ihn in Wahrheit anrufen", sagt der Psalmist in Ps 145,18. Und "
Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen", ermahnt uns Jakobus in Jak 4,8. Und wer könnte sagen, dass wir nicht auch Verantwortung tragen, wenn es um das Gebet geht? Kennen wir nicht die Worte: "
Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung" Jak 5,16. Wir bewirken etwas, wenn wir ernstlich beten. Ein Kapitel davor sagte Jakobus sogar: "
Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet" Jak 4,2.
Was aber das Argumentieren mit Bibelstellen anbetrifft, so lesen wir: "
Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen; und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt" Joh 5,39-40. Diese Worte Jesus belegen leider die Wahrheit, dass es letztlich an dem Menschen liegt, ob er das Wort Gottes annimmt oder nicht, denn hier sprach
Das Wort persönlich zu ihnen. Diese Worte belegen aber leider auch, dass man die Bibel lesen kann, ohne sie richtig zu verstehen.
José